DE3028112C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Winterreifen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Ein derartiger Winterreifen entspricht einem älteren Vor­ schlag gemäß der DE-OS 29 08 219. Bei im wesentlichen in Querrichtung angeordneten Lamellen führt die dadurch hervorgerufene Durchbiegung zu einer schrägen Abnutzung der mit dem Untergrund in Kontakt kommenden Lamellen­ oberfläche, wobei diese Schrägabnutzung während der Lebensdauer des Reifens erhalten bleibt und zu einer besseren Längshaftung bei winterlichen Straßenverhält­ nissen führt. Auf diese Weise wird die Bodenhaftung durch Profilelemente mit im wesentlichen in Querrich­ tung orientierten Einschnitten, die in der Drehrichtung des Luftreifens entgegengesetzter Richtung geneigt sind, beim Bremsen erhöht, während andere Profilelemente, die Einschnitte aufweisen, die im wesentlichen quer orien­ tiert und in der Drehrichtung des Luftreifens geneigt angeordnet sind, die Haftung bei Beschleunigung erhöhen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luft­ reifen mit einer Laufstreifenprofilierung anzugeben, bei der eine regelmäßige, gezielte, über die Laufstrei­ fenbreite gleichmäßig starke Schrägabnutzung der Lamel­ len von Profilelementen mit Einschnitten auftritt, die in der normalen Drehrichtung des Luftreifens sowie in dazu umgekehrter Richtung geneigt angeordnet sind.

Die Aufgabe wird gemäß der Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die Erfindung beruht auf dem Konzept, daß aufgrund der Abplattung des Scheitelbereichs des unter Belastung auf dem Untergrund abrollenden Reifens der Mittelbereich des Laufstreifens die Tendenz hat, einen größeren Weg als die Seitenbereiche des Laufstreifens zurückzulegen. Daraus resultiert bei Luftreifen mit Radialkarkasse und einer aus mindestens zwei Lagen in jeder Lage paralle­ ler und von Lage zu Lage gekreuzt angeordneter Drähte oder Seile bestehenden Laufstreifenbewehrung, daß der Untergrund im Mittelbereich eine Antriebskraft in Dreh­ richtung ausübt, während in den Seitenbereichen eine entgegengesetzt gerichtete Bremskraft auftritt. Diese Kräfte addieren sich zu den vom Fahrzeug her auf den Reifen wirkenden Antriebs- bzw. Bremswirkungen.

Es tritt somit ein regelmäßiges Selbst-Nachschleifen während der gesamten Lebensdauer des Reifens auf, wäh­ rend bei bekannten, mit aufrechten, d. h. nicht geneigten Kerben versehenen Luftreifen, die Kanten sich abrunden und dadurch insbesondere auf Eis und Schnee entsprechend ihrem Verschleiß an Wirksamkeit verlieren. Der erfin­ dungsgemäße Winterreifen zeichnet sich durch eine her­ vorragende Haftung auf Schnee und Glatteis aus.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des er­ findungsgemäßen Winterreifens dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Teils der Bodenaufstandsfläche eines unter Last und der Einwirkung von durch die Abplattung be­ dingten Brems- und Antriebskräften abrollenden Luftreifens und

Fig. 2 und 3 perspektivische Darstellungen von Querschnitten des Laufstreifens erfindungsgemäßer Luftreifen schräg von oben.

Der in Fig. 1 dargestellte Bereich A der Bodenaufstands­ fläche eines Luftreifens besteht aus einem Mittelbereich Z 1, dessen Mitte mit der Äquatorialrichtung X-X′ des Luftreifens P (Fig. 2 und 3) zusammenfällt, und zwei Seitenbereichen Z 2, die beiderseits am Mittelbereich Z 1 angrenzen und von den Rändern B (Fig. 2 und 3) des Lauf­ streifens begrenzt sind.

Der Pfeil R bezeichnet die normale Drehrichtung des Luft­ reifens; die Pfeile F _m bzw. F _f bezeichnen die vom Unter­ grund auf den Laufstreifen ausgeübten Antriebs- bzw. Bremskraftwirkungen.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Luftreifen P bezeichnet der Pfeil R ebenfalls die Drehrichtung; der Laufstreifen 3 weist in den Seitenbereichen Z 2 Profilelemente 4 mit geradlinigen Kerben 5 auf, die quer ver­ laufen, eine endliche Breite besitzen und Lamellen 7 vorgeben.

Die Kerben 5 in den Profilelementen 4 sind in bezug auf die äußere Normale N auf den Laufstreifen in der Dreh­ richtung R des Luftreifens geneigt angeordnet.

Im Mittelbereich Z 1 des Laufstreifens sind Profilele­ mente 9 mit Kerben 10 endlicher Breite versehen, die Lamellen 11 begrenzen. Diese Kerben 10 sind in bezug auf die äußere Normale N auf den Laufstreifen 3 in zur Drehrichtung R des Luftreifens entgegengesetzter Rich­ tung geneigt vorgesehen.

Der Luftreifen besitzt ferner eine Radialkarkasse 12 sowie eine aus zwei Lagen 13, 14 gekreuzter Seile be­ stehende Scheitelbewehrung, wobei die beiden Lagen aus Anschaulichkeitsgründen mit erheblich weiterem Abstand dargestellt sind, als er in Wirklichkeit vorliegt.

Der Laufstreifen 3 weist ferner in jedem der Bereiche Z 1 und Z 2 Profilelemente 15 auf, die keine Kerben be­ sitzen und in denen beispielsweise Spikes vorgesehen sein können.

Der in Fig. 3 dargestellte Winterreifen, dessen Drehrich­ tung ebenfalls mit R bezeichnet ist, weist im Laufstrei­ fen 3 in den Seitenbereichen Z 2 Profilelemente 4 mit gewellten Kerben 6 auf, die quer ver­ laufen, eine endliche Breite besitzen und Lamellen 8 vorgeben.

Die Kerben 6 in den Profilelementen 4 sind in bezug auf die äußere Normale N auf den Laufstreifen 3 in der Dreh­ richtung R geneigt.

Der Mittelbereich Z 1 des in Fig. 3 dargestellten Reifens ist gleich ausgebildet wie beim Luftreifen von Fig. 2. Er besitzt ferner ebenfalls eine Radialkarkasse 12 mit einer Scheitelbewehrung aus zwei Lagen 13, 14 gekreuz­ ter Seile, die in gleicher Weise wie in Fig. 2 darge­ stellt sind.

Auch der Laufstreifen 3 des Luftreifens von Fig. 3 weist in den Seitenbereichen Z 2 sowie im Mittelbereich Z 1 Profilelemente 15 ohne Kerben auf, in denen ggf. Spikes vorgesehen sein können.

Claims (1)

1. Winterreifen mit einer Radialkarkasse (12) und mit einer aus mindestens zwei Lagen (13, 14) in jeder Lage paralle­ ler und von Lage zu Lage gekreuzter Drähte oder Seile be­ stehenden Laufstreifenbewehrung, wobei der Laufstreifen des Reifens mit Profilselementen versehen ist, die im wesentlichen querverlaufende, nahe beieinander liegende Kerben endlicher Breite aufweisen, die in bezug auf die äußere Normale auf den Laufstreifen unter einem Winkel 45° zum einen Teil in der Drehrichtung des Luftreifens und zum anderen Teil in dazu entgegengesetzter Richtung geneigt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,

   • - daß die Profilelemente (4) in den Seitenbereichen (Z 2) in Drehrichtung (R) des Laufstreifens (P) geneigt an­ geordnete, querverlaufende Kerben (5, 6) aufweisen und
   • - daß die Profilelemente (9) im Mittelbereich (Z 1) des Laufstreifens gegen die Drehrichtung (R) des Luftrei­ fens (P) geneigt angeordnete, querverlaufende Kerben (10) aufweisen.