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Beschreibung Halterung für eine Rettungsinsel oder dergleichen Die
Erfindung betrifft eine Halterung mit Freigabevorrichtung für eine Rettungsinsel
oder dergleichen auf einem Wasserfahrzeug, mit einem Kupplungsstück, welches lösbar
mit einem Wasserdruckauslöser verbunden ist und mit einer Fangleine, deren freies
Ende bis zur Auslösung an das Kupplungsstück und außerdem an eine Sicherungsleine
angeschlossen ist, deren anderes Ende an einem fahrzeugfesten Teil angreift.
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Derartige Einrichtungen sind bekannt (DE-OS 27 08 649 und 28 38 653).
Wenn kein Notfall vorliegt, ruht die in üblicher Weise verpackte, z. B. in einem
Container untergebrachte Rettungsinsel oder dergleichen in der Regel auf einer Auf
lagerung nach Art sogenannter Bootsklampen auf dem Oberdeck des betreffenden Wasserfahrzeuges,
der Bohrinsel oder dergleichen und wird von einem Überwurf in Gestalt eines Gurtbandes
oder eines Stahlbügels gehalten.
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Im Seenotfall kann die Besatzung, sofern genügend Zeit zur Verfügung
steht, den Haltegurt oder -bügel lösen und die Rettungsinsel zu Wasser bringen.
Dabei bleibt die Rettungsinsel über die Fangleine, die gewöhnlich an der Stirnseite
des Rettungsinsel-Containers befestigt ist, über den Wasserdruckauslöser mit dem
Wasserfahrzeug verbunden, so daß die Rettungsinsel nicht abtreiben kann.
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Aufgrund behördlicher Vorschriften muß die Fangleine eine Bruchlast
von etwa 1000 kp aufweisen. Wenn das Fahrzeug sinkt, gibt der Wasserdruckauslöser
in einer bestimmten Tiefe das Kupplungsstück und damit die Fangleine frei. Nach
wie vor ist die Fangleine über die Sicherungsleine aber noch mit dem Wasserdruckauslöser
oder der Auflagerung bzw. dem Schiff verbunden. Damit die Rettungsinsel von dem
sinkenden Schiff nicht mit in die Tiefe gezogen wird, ist vorgeschrieben, daß die
Sicherungsleine nur eine Bruchlast von etwa 180 bis 260 kp aufweisen darf. Dadurch
wird gewährleistet, daß die Sicherungsleine bricht, sobald die entsprechende Bruchlast
überschritten ist.
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Nachteilig bei den bekannten Einrichtungen ist es, daß mit Rücksicht
auf die Möglichkeit einer Überwasserauslösung nicht nur die Fangleine, sondern auch
der Wasserdruckauslöser und seine Befestigung für eine Belastung von etwa 1000 kp
ausgelegt sein müssen, und zwar für entsprechende Belastungen in bzw. aus allen
Richtungen. Dies führt zu aufwendigen Konstruktionen, insbesondere Gehäusekonstruktionen
des Wasserdruckauslösers, und einer entsprechend aufwendigen Befestigung des Wasserdruckauslösers
an der Auf lagerung bzw. am Schiff. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung der eingangs beschriebenen
Gattung so zu verbessern, daß der Wasserdruckauslöser
leichter
konstruiert und einfacher befestigt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sowie vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen derselben ergeben sich aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche
dieser Beschreibung vorangestellt sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Halterung verläuft die Fangleine, deren
eines Ende in der Regel an einer Stirnseite der (verpackten) Rettungsinsel oder
dergleichen befestigt ist, zunächst durch die Führung an der Auflagerung, bevor
das andere Ende unmittelbar oder mittelbar an das Kupplungsstück angeschlossen wird.
Wenn bei einer Uberwasserauslösung der Haltegurt geöffnet und damit die Rettungsinsel
oder dergleichen freigegeben wird, kann diese wie üblich dem Wasser übergeben werden;
sie bleibt nach wie vor über die Fangleine an das Schiff gefesselt. Alle durch die
Fangleine übertragenen Beanspruchungen werden aber stets nur aus einer Richtung
in den Wasserdruckauslöser eingeleitet, nämlich aus der Richtung des Führungsgliedes.
Dadurch ist es möglich, den Wasserdruckauslöser und insbesondere sein Gehäuse konstruktiv
hauptsächlich für eine Belastung in bzw. aus dieser Richtung auszulegen. Das gleiche
gilt für die Befestigung des Wasserdruckauslösers an der Auflagerung.
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Wird später das Kupplungsglied vom Wasserdruckauslöser freigegeben,
dann kommt das Ende der Fangleine ohne weiteres frei, und die Sicherungsleine wird
bis zum Bruch gespannt. Da auch die Sicherungsleine mit der Fangleine verbunden
ist und nach Freikommen der Fangleine ebenfalls in Richtung auf die Führung gespannt
wird, kann ihr anderes Ende ohne weiteres am Wasserdruckauslöser
bzw.
an dessen Gehäuse befestigt werden, weil dieser in der entsprechenden Richtung für
eine wesentlich höhere Belastung ausgelegt ist, als der Bruchlast der Sicherungsleine
entspricht.
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Besonders günstig werden die Verhältnisse dann, wenn das Kupplungsstück
eine Flachstahllasche mit von einer Schmalseite ausgehender und sich unter einer
Nase erstreckender Ausnehmung ist. Hierdurch wird eine sehr flache Ausführung des
Wasserdruckauslösers ermöglicht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben;
es zeigen: Fig. 1 eine Rettungsinsel-Halterung in Seitenansicht, Fig. 2 eine Stirnansicht
des Gegenstandes der Fig. 1, Fig. 3 eine Flachstahl-Kupplungslasche im Grundriß.
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Die Halterung besteht aus zwei am Schiff 1 befestigten, eine Auf lagerung
bildenden Bügeln 2, 3, die muldenartige Lagerflächen für den Container einer verpackten
Rettungsinsel 4 aufweisen. Die beiden Bügel 2, 3 sind über Traversen 5 miteinander
verbunden, von denen in Figur 1 nur die vordere sichtbar ist. An der in Figur 1
nicht sichtbaren hinteren Traverse ist ein Haltegurt 6 befestigt, der die Container-Oberseite
der Rettungsinsel 4 wenigstens teilweise umschlingt und der in einer ose 7 endet,
durch die eine Seilschlaufe 8 gezogen ist. In die Seilschlaufe 8 ist ein Sliphaken
9 eingehängt, der an eine
Kupplungslasche 10 angeschlossen ist.
Die Kupplungslasche 10 ist in einen Wasserdruckauslöser 11 einführbar, der mit einer
Schraubbefestigung 12 an der in Figur 1 sichtbaren vorderen Traverse 5 befestigt
ist.
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Bei der Kupplungslasche 10 handelt es sich um ein flaches Bauteil
(Figur 3) mit einer oberen Öffnung 13 für den Anschluß des Sliphakens 9 und einer
einseitig offenen Ausnehmung 14, die von einer Längsseite der Lasche 10 ausgeht
und sich hinter einer Nase 15 erstreckt. Eine untere öffnung 16 dient zum Eingriff
eines nicht dargestellten Widerlagers im Wasserdruckauslöser 11.
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In den Figuren 1 und 2 ist dargestellt, daß an die eine Stirnseite
der Rettungsinsel 4 eine Fangleine 17 angeschlossen ist, die durch eine Führungsöse
18 am Bügel 2 bis zur Kupplungslasche 10 geführt ist. Die Fangleine 17 ist für eine
Bruchlast von etwa 1000 kp ausgelegt. Sie endet in einer Schlaufe 19. Diese Schlaufe
19 ist in die Ausnehmung 14 der Lasche 10 eingehängt. Wenn die Kupplungslasche 10
in den Wasserdruckauslöser 11 eingeführt und dort verriegelt ist, wird die öffnung
20 der Ausnehmung 14 von den Bauteilen des Wasserdruckauslösers 11 verschlossen.
Die Lasche 10 ist so in den Wasserdruckauslöser 11 eingeführt, daß die Ausnehmung
14 sich in Richtung auf die Führungsöse 18 öffnet.
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In die Schlaufe 19 der Fangleine 17 ist in der Nähe des Wasserdruckauslösers
11 mit einer Öse 21 eine Sicherungsleine 22 eingehängt, die für eine Bruchlast von
180 bis 260 kp ausgelegt ist und deren anderes Ende am Gehäuse des Wasserdruckauslösers
11 befestigt ist.
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Bei dieser Haltevorrichtung wird unabhängig davon, ob die Rettungsinsel
4 über Wasser oder nach dem Ansprechen des
Wasserdruckauslösers
unter Wasser freigegeben wird, die Zugkraft der Fangleine 17 stets aus Richtung
der Führungsöse 18 auf den Wasserdruckauslöser 11 übertragen. Deshalb können der
Wasserdruckauslöser 11 und insbesondere sein Gehäuse ebenso wie seine Befestigung
an der Traverse 5 für eine entsprechende Belastung ausgelegt werden. Da vergleichbare
Belastungen aus anderen Richtungen nicht zu erwarten sind, können der Wasserdruckauslöser
leichter konstruiert und seine Befestigung einfacher ausgeführt werden.
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Die in der Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
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