DE3024807C2 - Zusatzmittel für Brühwurstbrät - Google Patents
Zusatzmittel für BrühwurstbrätInfo
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Description
Nitritpökelsalz, ummantelt
Alkalisalze oder Phosphorsäure oder AlkaJisaJze der
Genußsäuren
Ascorbinsäure, ummantelt
Zitronensäure, ummantelt
Gewürzpräparat
Geschmacksverstärker und/oder übliche Füllstoffe
Alkalisalze oder Phosphorsäure oder AlkaJisaJze der
Genußsäuren
Ascorbinsäure, ummantelt
Zitronensäure, ummantelt
Gewürzpräparat
Geschmacksverstärker und/oder übliche Füllstoffe
65,0 Gew.-o/o
20
10,0 Gew.-% 3,0 Gew.-o/o 2,0 Gew.-o/o
14,0Gew.-%
6,0 Gew.-%
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zusatzmittel für die Herstellung von Brühwurstbrät. Brühwurstbrät besteht
üblicherweise aus Magerfleisch, Fettgewebe und Wasser. Diese Komponenten werden unter Zugabe von
Salz, Gewürzmischungen, Kutterhilfsmitteln, Umrötehilfsmitteln
und Geschmackskorrigentien mechanisch zu einer Emulsion verarbeitet.
Es ist bekannt, daß hierbei dem pH-Wert wesentliche Bedeutung zukommt. Für die Emulsionsbiidung und das
Inlösunggehen des Eiweißes ist ein relativ hoher, in Richtung auf 7 gehender pH-Wert erwünscht, für das
Umröten der Brühwurst mittels Nitritpökelsalz wird dagegen ein unter 5,5 liegender pH-Wert angestrebt, um
den möglichst vollständigen Abbau des im Pökelsalz enthaltenen Kaliumnitrits zu erreichen. Auch für die
Abtötung der Mikroorganismen und damit für die genügende Haltbarkeit der Wurst kommt es auf einen
möglichst niedrigen pH-Wert an.
Um diese unterschiedlichen pH-Wert-Anforderungen einigermaßen zu erreichen, werden bei der heutigen
Herstellung von Brühwurstbrät zu Beginn der Emulsionsbildung Alkalisalze der Phosphorsäure oder der
Genußsäuren und Nitritpökelsalz zugegeben, um zunächst eine Erhöhung des relativ niedrigen pH-Werts
des sog. Kaltfleisches zu erreichen, während im weiteren Verlauf bzw. zum Schluß der Emulsionsbildung
pH-Wert-senkende Umrötehilfsmittel zugegeben werden.
Man hat zwar schon versucht, eine Vormischung dieser beiden Stoffgruppen vorzunehmen, um das
Nacheinander ihrer Zugabe bei der Emulsionsbildung zu vermeiden, jedoch ergeben sich hierbei Probleme
hinsichtlich einer längeren Lagerfähigkeit, da sich Alkalisalze und Säurebestandteile gegenseitig abpuffern.
Außerdem wird beim Einsatz solcher Produkte nicht die ODtimale Emulsionsbildung und Umrötung
erreicht Es ist bereits ein Zusatzmittel zum Pökeln von Fleisch bekannt, das Nitritpökelsalz und Ascorbinsäure oder
deren Salze enthält, wobei das Nitritpökelsalz und die Ascorbinsäure oder deren Salze in ainen Mantel aus
wasserlöslichem Material eingebettet sind (US-PS 32 45 808; AT-PS 1 32 554). Ein solches Zusatzmittel hat
zwar eine hohe Stabilität bei der Lagerung, da die Ummantelung eine Reaktion zwischen dem Nitrit und
den Säurebestandteilen verhindert und damit eine Dekomposition durch Luftfeuchtigkeit nicht mehr
eintreten kann; es ermöglicht aber nach seiner Zugabe keine Anpassung an die unterschiedlichen pH-Wert-Anforderungen,
da das Nitrit und die Säurebestandteile bei der Emulsionsbildung im Brühwurstbrät gleichzeitig
freigesetzt werden. — Es ist auch ein Zusatzmittel in Fleisch und Fleischprodukten bekannt, bei dem das
Nitrit in einen in Wasser unlöslichen oder sehr langsam löslichen Oberzug eingekapselt und mit Glukose,
Glukosidase und gegebenenfalls Katalase gemischt ist (DE-OS 23 63 258). Das Nitrit soll dabei erst bei Einfluß
einer die Ummantelung schmelzenden Wärme zur Wirkung kommen, nachdem vorher im Fleisch bzw.
Fleischprodukt eine Atmosphäre verminderten Sauerstoffanteils geschaffen wurde. Die geforderten unterschiedlichen
pH-Werte zu Beginn und am Ende der Emulsionsbildung lassen sich mit diesem Zusatzmittel
ebenfalls nicht erreichen.
Aus der Verordnung über Fleisch und Fleischerzeugnisse (Fleisch-Verordnung) vom 11. Dezember 1969
(BGBl. I S. 2119) ist es ferner bekannt, ein Alkalisalz der
Phosphorsäure oder der Genußsäuren zusammen mit Ascorbinsäure oder deren Salzen einzusetzen, um bei
der Herstellung von Brühwurstbrät die Eiweißlöslichkeit zu erhöhen; da hiernach die Ascorbinsäure oder
deren Salze nicht ummantelt sind, muß im Falle der Herstellung von Brühwurstbrät das ebenfalls nicht
ummantelte Nitritpökelsalz gesondert zugegeben werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Zusatzmittel für Brühwurstbrät zu schaffen, das in
chargengerechter und praktisch unbegrenzt haltbarer Mischung alle wesentlichen für die Brühwurstherstellung
benötigten Komponenten enthält und dabei den unterschiedlichen pH-Wert-Anforderungen bei der
Emulsionsbildung und bei der Umrötung in optimaler Weise gerecht wird.
Die hierzu nach der Erfindung vorgesehene Mischung ist gekennzeichnet durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmale. Zweckmäßig ist es, wenn die Mischung zugleich auch Gewürzpräparate (Natur-
und/oder Extraktgewürze) und/oder Geschmacksverstärker, z. B. Natriumglutamat, und/oder übliche Füllstoffe,
z. B. Oligosaccharide und/oder Salze, enthält, womit sich ein sämtliche für die Brühwurstherstellung
benötigten Komponenten aufweisendes Zusatzmittel ergibt. Eine bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
Zusatzmittels ist im Anspruch 2 dargestellt.
Beim erfindungsgemäßen Zusatzmittel ergeben sich folgende vorteilhafte Wirkungen:
Durch die vorgesehene Ummantelung der Säurebestandteile kommt es weder zur Abpufferung mit den
Alkalisalzen noch wird das ummantelte Nitritpökelsalz durch die reduzierenden Bestandteile der Ascorbinsäure
(oder deren Salze) oder eines vorzugsweise mit enthaltenen Gewürzpräparats (Naturgewürz und/oder
Extraktgewürz) abgebaut. Die Mischung ist somit
praktisch unbegrenzt lagerfähig.
Die Zugabe der Mischung erfolgt zu Beginn der Brätherstellung. Das Nitritpökelsalz und die Ascorbinsäure (oder deren Salze) enthalten einen Mantel aus
wasserlöslichem Material, z.B. aus Protein. Durch >
diesen Mantel werden nur während der Lagerung unerwünschte Abbaureaktionen vermieden, durch die
Feuchtigkeit des Fleisches nach Zugabe der Mischung werden dagegen beide Stoffe freigesetzt Die Alkalisalze der Phosphorsäure (oder der Genußsäuren) und das ι»
Nitritpökelsalz ermöglichen dann einen ausreichenden Eiweißaufschluß und eine sichere Emulsionsbildung mit
hohem, in Richtung auf 7 gehenden pH-Wert. Die verzögert freiwerdende Ascorbinsäure (oder deren
Salze) fördert den Abbau des Nitrits. Außerdem verringert die Ascorbinsäure (oder deren Salze) den
Sauerstoffanteil und verhindert so eine Oxydation des Muskelfarbstoffes Myoglobin.
Nachdem so im. höheren pH-Wert-Bereich eine sichere Emulsionsbildung erreicht wurde, wird die 2<
> gefüllte Wurstware durch Erhitzen umgerötet und das Eiweiß zusammenhängend koaguliert Die Zitronensäure ist in einen Fettüberzug eingebettet, der im kalten,
wäßrigen Medium unlöslich ist; dieser Überzug, der z. B. aus gehärtetem Rinderfett besteht wird auch durch die
technische Belastung der Emulsionsbildung nicht gelöst. Erst bei der Erwärmung der Wurstware, und zwar etwa
bei 45° C, löst sich der Fettüberzug, und die Zitronensäure wird freigesetzt. Die freie Zitronensäure zeigt
nunmehr mit der Ascorbinsäure (oder deren Salzen) eine synergistische Wirkung. Die Zitronensäure bindet
nämlich die Metallionen komplex, die sonst oxydationsfördernd sowohl auf die Fettbestandteile als auch auf
den Muskelfarbstoff wirken würden.
Im Vergleich zu anderen säurespendenden Wirkstoffen verringert die so ummantelte Zitronensäure die
Gefahr des Emulsionsbruches, so daß in der Fleischwarenindustrie keine Probleme mehr mit den Standzeiten
der Brätemulsion entstehen. Der bei 45° C plötzlich
auftretende Säurestoß läßt die Brätemulsion sofort koagulieren, und der pH-Wert kommt in einen
niedrigen Bereich, der eine sichere Umrötung ermöglicht und den Restnitritgehalt stark senkt Durch den im
Vergleich zum bisher bekannten niedrigen pH-Wert wird eine bessere Farbstabilität und ein verbesserter
Abtötungseffekt der Mikroorganismen erreicht, was zu einer Verbesserung der Lagerfähigkeit und zur Beseitigung der Grünverfärbungen in den Luftlöchern der
Brühwürste führt
Es werden 1 kg Brühwurstbrät zu Beginn der mechanischen Verarbeitung zu einer Emulsion 30 g
einer Mischung folgender Zusammensetzung zugegeben:
19,5 g Nitritpökelsalz, ummantelt
3 g Alkalisalze der Phosphorsäure (oder der Genuö
säuren)
0,9 g Ascorbinsäure, ummantelt
0,6 g Zitronensäure, ummantelt
1 g Natriumglutamat
4,2 g Naturgewürzpräparat
0,8 g Füllstoffe (Oligosaccharide und/oder Ssb.e)
Diese Mischung hatte bis zum Zeitpunkt der Zugabe
eine Lagerzeit von 2 Jahren in aromadichter Verpakkung und bei einer Temperatur von etwa 180C hinter
sich. Das Brühwurstbrät wurde vor dem Füllen 24 h im Kühlschrank bei 6 bis 80C gelagert und zeigte auch dann
noch keinerlei Absetzung von Fett oder Wasser. Die fertige Brühwurst hatte einen pH-Wert von 5,6 und war
von einwandfreier Farbe und Geschmack und wies in den Luftlöchern keinerlei Grünverfärbung auf.
Claims (2)
1. Zusatzmittel für Brühwurstbrät, enthaltend eine Mischung von Nitritpökelsalz, Alkalisalz der Phosphorsäure
oder der Genußsäuren und Ascorbinsäure oder deren Salze, wobei das Nitritpökelsalz und die
Ascorbinsäure oder deren Salze in einen Mantel aus wasserlöslichem Material eingebettet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß esZitronensäure enthält, die in einen wasserunlöslichen, sich im
Bereich um 45° C lösenden Fettüberzug eingebettet ist
2. Zusatzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es, bezogen auf ein für 1 kg
Brühwurstbrät angesetztes Beigabegewicht von 30 g, folgende Zusammensetzung hat:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3024807A DE3024807C2 (de) | 1980-07-01 | 1980-07-01 | Zusatzmittel für Brühwurstbrät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3024807A DE3024807C2 (de) | 1980-07-01 | 1980-07-01 | Zusatzmittel für Brühwurstbrät |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3024807A1 DE3024807A1 (de) | 1982-01-21 |
DE3024807C2 true DE3024807C2 (de) | 1983-04-28 |
Family
ID=6106085
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3024807A Expired DE3024807C2 (de) | 1980-07-01 | 1980-07-01 | Zusatzmittel für Brühwurstbrät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3024807C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3431307A1 (de) * | 1984-08-25 | 1986-03-06 | Van Hees GmbH, 6229 Walluf | Verfahren zum herstellen von gepoekeltem fleisch und fleischerzeugnissen |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT132554B (de) * | 1930-02-05 | 1933-03-25 | Poekelsalze M B H Ges | Verfahren zur Herstellung schnell wirkender und vollkommen gleichmäßig zusammengesetzter Pökelsalze. |
US3245808A (en) * | 1963-06-21 | 1966-04-12 | First Spice Mixing Company Inc | High storage stability meat curing compositions |
NL7217641A (de) * | 1972-12-27 | 1974-07-01 |
-
1980
- 1980-07-01 DE DE3024807A patent/DE3024807C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3431307A1 (de) * | 1984-08-25 | 1986-03-06 | Van Hees GmbH, 6229 Walluf | Verfahren zum herstellen von gepoekeltem fleisch und fleischerzeugnissen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3024807A1 (de) | 1982-01-21 |
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