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Transport geschirr
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Die Erfindung betrifft ein Transportgeschirr für mit Anbauteile bestückte
Rinnenschüsse eines Kratzerkettenförderers für den untertägigen Grubenbetrieb gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im untertägigen Grubenbetrieb bemüht man sich in verstärktem Maße,
die für den Zusammenbau von Kratzerkettenförderern erforderlichen Montagearbeiten
in einem möglichst großen Umfang nach über Tage zu verlegen, weil sie dort einfacher
durchzuführen sind. Es werden demzufolge die einzelnen Rinnenschüsse mit den verschiedenen
Anbauteilen, wie Führunuenfw winnungsmaschinen, Kabelkanäle, Aufsatzbleche etc.,
zu Transportvebänden zusammengefaßt, komplett nach unter Tage gebracht und am Einsatzort
lediglich aneinandergesetzt.
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Zur Handhabung solcher Transportverbände ist bereits ein Transportgeschirr
vorgeschlagen worden (DE-PS 24 114 495), das aus einem etwa die Länge eines Rinnenschusses
aufweisenden Längsholm, an dem Längsholm befestigten Aufhängeösen sowie vom Längsholm
seitlich abstehenden, gegebenenfalls längenveränderbaren Querarmen besteht. Der
Längsholm besitzt endseitig Anschläge, mit denen er sich an den Stirnseiten eines
Rinnenschußbodens abstützt, während die Querarme mit ihren Endabschnitten in die
seitlichen Führungskanäle für die Fördererketten und/oder die Mitnehmer eingreifen.
Ein solches Transportgeschirr wird über
Tage an einem Rinnenschuß
verspannt und bleibt auf dem gesamten Transportweg von über Tage bis zum Ort des
Zusammenbaus mit dem Rinnenschuß verspannt. Dieses Transportgeschirr hat sich bislang
im praktischen Einsatz bewährt.
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Im Zuge der Leistungssteigerung der untertägigen Transportbahnen,
insbesondere der Hängebahnen besteht seitens des Grubenbetriebs nunmehr der Wunsch,
nicht nur einen mit Anbauteilen vormontierten Rinnenschuß von über Tage nach unter
Tage verbringen, sondern mindestens zwei komplett zusammengebaute und mit Anbauteilen
bestückte Rinnenschüsse transportieren zu können.
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Würde man das bekannte Transportgeschirr nun so umgestalten, daß mit
ihm auch zwei aneinandergesetzte vormontierte Rinnenschüsse transportiert werden
können, so wäre es zwangsläufig erforderlich, neben einer allgemeinen Verstärkung
des Transportgeschirrs, insbesondere den Längsholm stärker zu dimensionieren, um
seine Knickfestigkeit zu erhöhen. Ferner müßte der Längsholm längenveränderbar ausgebildet
werden, damit bei Bedarf sowohl nur ein vormontierter Rinnenschuß als auch zwei
vormontierte Rinnenschüsse transportiert werden können. Die Längenveränderbarkeit
hätte dann aber zur Folge, daß der Längsholm noch mehr verstärkt werden müßte, und
zwar gerade in den Bereichen, welche die Längenveränderbarkeit erlauben. Die Verstärkung
des Transportgeschirrs wäre aber mit einer Gewichtserhöhung verbunden. Damit sind
jedoch wieder Schwierigkeiten beim Rücktransport des Transportgeschirrs nach über
Tage verbunden, und zwar sowohl was die manuelle Handhabung als auch die Stapelbarkeit
anlangt.
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Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff
des Anspruchs 1 vorausgeætzte Transportgeschirr so zu verbessern, daß es bei problemloser
manueller Ilandhabbarkeit
gleichermaßen für den Transport nur eines
vormontierten Rinnenschusses als auch von mindestens zwei vormontierten Rinnenschüssen
verwendet werden kann.
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Der Lösung dieser Aufgabe dienen nach der Erfindung die in den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale.
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Derartige Klemmeinsätze können bei günstiger konstruktiver Gestaltung
vom Gewicht her gering gehalten werden, so daß ihre manuelle Handhabbarkeit sowohl
beim Anschlagen des Transportgeschirrs über Tage als auch beim Lösen unter Tage
relativ problemlos ist. Diese E-gensohaft erlaubt es darüber hinaus, daß erfindungsgemäße
Transportgeschirre in kleinvolumigen Transportformaten von unter Tage nach über
Tage zurückgebracht werden können.
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Die Längenbemessung stellt sicher, daß die jeweils paarweise zusammenwirkenden
Klemmeinsätze sowohl nur an einem vormontierten Rinnenschuß als auch an mindestens
zwei vormontierten Rinnenschüssen angesetzt werden können. Dadurch, daß die Tragelemente
von den Aufhängeösen aus zu einem zwischen den Klemmeinsätzen befindlichen Knotenpunkt
geführt sind, werden bei Aufbringung einer vertikalen Zugkraft am Knotenpunkt jeder
Klemmhaken endseitig der Klemmeinsätze gegen die Stirnseiten der Rinnenschußböden
gezogen und damit die Rinnenschüsse sicher erfaßt. Durch die Abstützung der Klemmeinsätze
in den Führungskanälen sind die Klemmeinsätze auch einwandfrei quer stabilisiert,
so daß die ordnungsgemäße Transportlage der Transportverbände auch während eines
hängenden Transports mittels Einschienenhängebahn und den dabei häufig auftretenden,
starken ruckartigen Beanspruchungen gewährleistet ist.
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Der Transport von wenigstens zwei aneinandergesetzten vormontierten
Rinnenschüssen mittels der erfindungsgemäßen Klemmeinsätze bildet deshalb keine
Schwierigkeiten, weil die Kuppelelemente zwischen zwei Rinnenschüssen ohnehin in
Anbetracht der während des betrieblichen Einsatzes zu erwartenden Beanspruchungen
so dimensioniert sind, daß die demgegenüber geringfügigen Biegebeanspruchungen beim
Transport vernachlässigt werden können.
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Obwohl das erfindungsgemäße Transportgeschirr wesentlich leichter
ist als das bekannte Transportgeschirr, können jedoch größere Lasten bewegt werden.
Damit ist die Relation des maschinellen Aufwands zum Nutzen bedeutend verbessert
worden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des Transportgeschirrs kennzeichnet
sich nach der Erfindung dadurch, daß die Klemmeinsätze jeweils aus einem in der
vertikalen Schwerpunktebene liegenden Stegblech mit Aufhängeöse und Klemmhaken sowie
aus einer stirnseitig am Stegblech asymmetrisch befestigten, hochkant gestellten
Querleiste mit in die Führungskanäle eingreifenden Stützenden bestehen. Sowohl das
Stegblech als auch die Querleiste können einfache Formteile sein, die lediglich
aus Blechplatten ausgebrannt wesen und keine besondere Nachbearbeitung fordern.
Die Befestigung der Querleiste am Stegblech kann durch Schweißen erfolgen. Eine
zusätzliche Versteifung kann dadurch erreicht werden, daß stirnseitig des Stegblechs
eine Nase vorgesehen wird, die in eine entsprechende Ausnehmung der Querleiste eingreift.
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Auch diese Nase kann in der Ausnehmung verschweißt sein.
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Das Gewicht eines Klemmeinsatzes kann erfindungsgemäß dadurch noch
verringert werden, daß das Stegblech winkelförmig mit einem vertikalen Schenkel
und einem sich auf dem Rinnenschußboden abstützenden horizontalen Schenkel ausgebildet
ist. In diesem
Zusammenhang ist es dann vorteilhaft, daß die Querleiste
in Höhe des horizontalen Schenkels am unteren Ende des vertikalen Schenkels angeschweißt
ist.
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Bei winkelförmiger Ausbildung des Stegblechs ist es nach aer Erfindung
ferner zweckmäßig, daß am oberen Ende des vertikalen Schenkels die Aufhängeöse und
am freien Ende des horizontalen Schenkels der Klemmhaken vorgesehen sind.
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Ein günstiger Momentenverlauf wird erfindungsgemäß dadurch erzielt,
daß das Stegblech zwischen der Aufhängeöse und dem Klemmhaken einen konkav eingezogenen
bogenförmigen Verlauf aufweist.
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Obgleich es in der überwiegenden Mehrzahl der Einsatzfälle ausreicht,
wenn die Klemmeinsätze lediglich über die im Knotenpunkt zusammenlaufenden Tragelemente
gegeneinander gezogen und dadurch an den Rinnenschüssen verspannt werden, kann es
in besonderen Fällen vorteilhaft sein, daß zwischen die Klemmeinsätze ein stangenartiges
Druckelement eingliederbar ist. Ein solches Druckelement entwickelt insbesondere
dann seine vorteilhaften Eigenschaften, wenn zum Beispiel unter günstigen untertägigen
Transportvoraussetzungen drei oder gegebenenfalls sogar noch mehr vormontierte Rinnenschüsse
gemeinsam transportfähig sind. Zur Schonung der Kuppelelemente zwischen den einzelnen
Rinnenschüssen beziehungsweise zwischen den Anbauteilen, die bei nur zwei endseitig
angeordneten Klemmeinsätzen dann doch größeren Biege- beziehungsweise Zugbeanspruchungen
unterworfen werden, würde eine solche Druckstange diese Kräfte weitgehend eliminieren.
Zwecks Anpaßbarkeit an die jeweilige Anzahl der zu transportierenden Rinnenschüsse
ist es dann vorteilhaft, daß die Druckstange längenveränderbar ist.
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Die Tragelemente können beispielsweise Stangen sein. Vorteilhafter
ist es hingegen aufgrund der untertägigen Gegebenheiten, wenn die Tragelemente aus
Rundgliederkettensträngen bestehen. Diese besitzen dann endseitig Haken, mit denen
sie in die Aufhängeösen eingehängt werden können. Die anderen Endabschnitte sind
im Knotenpunkt zusammengeführt und dort beispielsweise an einem Aufhängering befestigt.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein mit einem Transportgeschirr
verspannter Transportverband aus zwei aneiandergekuppelten vormontierten Rinnenschüssen
in perspektivischer Ansicht; Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch den Transportverband
im Bereich der Aufhängeöse eines Klemmeinsatzes; Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt
durch einen Klemmeinsatz gemäß der Linie III-III der Fig. 2 und Fig. 4 einen Transportverband
aus drei aneinandergekuppelten vormontierten Rinnenschüssen im verspannten Zustand
mit einem Transportgeschirr gemäß einer zweiten Ausführungsform in perspektivischer
Darstellung.
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Mit 1 und 2 sind in der Fig. 1 zwei Rinnenschüsse eines Kratzerkettenförderers
schematisch wiedergegeben, die im Bereich der aneinanderstoßenden Stirnflächen 3
über in der Zeichnung
nicht näher veranschaulichte Kuppelelemente
miteinander verbunden sind. Wie auch Fig. 2 erkennen läßt, sind die Rinnenschüsse
1, 2 mit Anbauteilen 4 in Form von Aufsatzblechen bestückt, die an die Seitenwand
5 der Rinnenschüe 1, 2 angeschraubt und in Längsrichtung eines solchen Transportverbands
6 ebenfalls miteinander begrenzt beweglich gekuppelt sind.
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Der Transport des Verbands 6 wird mit Hilfe eines Transportgeschirrs
7 bewerkstelligt, das zwei mit Bezug auf die durch die im Stoßbereich der beiden
Rinnenschüsse 1, 2 verlaufende Querebene zueinander spiegelbildlich angeordnete
Klemmeinsätze 8, 9 aufweist (siehe auch Fig. 3).
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Jeder Klemmeinsatz 8, 9 besteht aus einem in der durch den gemeinsamen
Schwerpunkt der Rinnenschüsse 1, 2 und der Anbauteile 4 verlaufenden Ebene S liegenden
Stegblech 10 und einer stirnseitig xx an das Stegblech 10 seitenversetzt angeschweißten,
hochkant gestellten Querleiste 11. Die Stegbleche 10 besitzen jeweils einen vertikalen
Schenkel 18 mit am oberen Ende vorgesehener Aufhängeöse 13 und einen sich auf dem
Rinnenschüßboden 14 abstützenden horizontalen Schenkel 15 mit einem am freien Ende
vorgesehenen Klemmhaken 16. Der Bereich 17 des Stegblechs 10 zwischen der Aufhängeöse
13 und dem Klemmhaken 16 ist konkav bogenförmig eingezogen. Der Klemmhaken 16 umgreift
jeweils die Stirnseite des Rinnenschußbodens 14.
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Die Querleisten 11 sind in Höhe der horizontalen Schenkel 15 stirnseitig
der Stegbleche 10 angeschweißt. Zusätzlich ist stirnseitig jedes Stegblechs 10 eine
Nase 18 vorgesehen, die in eine Ausnehmung 19 der Querleiste 11 eingreift und hier
ebenfalls verschweißt ist. Die freien Enden 20 der Querleisten 11 dienen
als
Abstützungen in den seitlichen Führungskanälen 21 der Rinnenschüsse 1, 2 und sind
weitgehend formschlüssig an diese angepaßt.
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In die Aufhängeöse? 13 der Klemmeinsätze 8, 9 sind Rundgliederkettenstränge
22 über Haken 23 eingehängt und zu einem zwischen den Klemmeinsätzen 8, 9 liegenden
gemeinsamen Knotenpunkt 24 geführt, der aus einem Ring gebildet wird. Bei Zugeinwirkung
an diesem Ring 24 in Richtung des Pfeils Z wird erkennbar, daß die Klemmeinsätze
8, 9 gegeneinander und damit die Klemmhaken 16 fest um die Stirnseiten der Rinnenschußböden
14 gezogen werden.
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Bei der in der Fig. 4 veranschaulichten Ausführungsform eines Transportgeschirrs
7' werden zunächst dieselben Elemente 8, 9, 22, 24 verwendet, wie sie anhand der
Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 bereits erläutert worden sind.
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Zusätzlich ist dann noch eine Druckstange 25 zwischen die Stegbleche
10 der Klemmeinsätze 8, 9 eingegliedert. Die Druckstange 25 ist längenveränderbar
ausgebildet und über horizontale Gelenkbolzen 26 an die Stegbleche 10 angeschlagen.
Eine solche Druckstange 25 dient zum Beispiel bei besonders günstigen Transportbedingungen
dazu, einen Verband 6' aus drei oder gegebenenfalls sogar mehreren aneinandergekuppelten
vormortierten Rinnenschüssen 1, 2, 27 transportieren zu können, ohne daß unzulässige
Biege- oder Zugbeanspruchungen auf die nicht näher dargestellten Kuppelelemente
zwischen den Rinnenschüssen 1, 2, 27 beziehungsweise zwischen den Anbauteilen 4
ausgeübt werden.