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Die Erfindung betrifft eine Blockieranordnung für Kraft-
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fahrzeuge zur Verhinderung des falschen Einfahrens in Autobahn- bzw.
Schnellstraßenausfahrten.
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Bekanntlich kommt es in jüngster Zeit immer wieder vor, daß Kraftfahrer
trotz einwandfreier Beschilderung von Autö- -bahn- bzw. Schnellstraßenausfahrten
verkehrt in die Ausfahrten einfahren und so in entgegengesetzter Fahrtrichtung auf
einbahnige Fahrbahnen geraten. Da derartige,, auch als "Geisterfahrer" bezei-chnete
Kraftfahrzeuglenker eine schwerwiegende Gefährdung des Straßenverkehrs darstellen,
weil das verkehrte Einfahren in Autobahnen zu schweren Unfällen führen kann, besteht
ein gravierendes Interesse daran, -das falsche Einfahren von Kraftfahrzeugen in
Autobahnausfahrten wirksam zu vermeiden.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus,' daß alle Maßnahmen an
Autobahausfahrten,die letztlich die ÅufnerksamkeitWdes Kraftfahrzeuglenkers erfordern,
von begrenztem Wert sind, weil sie bei Unaufmerksamkeit des Fahrers versagen müssen.
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Es ist daher das Ziel oder vorliegenden Erfindung, eine Blockieranordnung
für Kraftfahrzeuge zu schaffen, welche das Fahrzeug beim verkehrten Einfahren in
eine Autobahnausfahrt automatisch stillsetzt, so daß selbst dann, wenn der Fahrer
bewußt und 'absichtlich in verkehrter Richtung in die Ausfahrt einfahren will, dies
unmöglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß station-är
ein Sender an'der Ausfahrt angeordnet ist, dessen Wellenfeld zumindest eine solche
Länge der Ausfahrt erfaßt, daß es Von einem ausrollenden, nicht angetriebenen'Kraftfahrzeug
nicht durchquert werden kann, und daß im Fahrzeug eine für das Wellenfeld empfindliche
Empfangsanordnung untergebracht ist, welche einen beim Eintreten in das Wellenfeld
ein Betätigungssignal
abgebenden Empfänger und an den Empfänger
angeschlossene Schaltmittel aufweist, die bei einer für das falsche Einfahren in
die Ausfahrt charakteristischen Fahrweise des Kraftfahrzeuges, insbesondere einem
Linkseinschlag der Lenkung, und gleichzeitigem Empfang des Betätigungssignals den
Fahrzeugantrieb außer Betrieb setzen. Insbesonders soll das Wellenfeld ein elektromagnetisches
Wellenfeld mit einer Frequenz vorzugsweise im höheren MHz-Bereich sein. Die Reichweite
des Senders kann zweckmäßigerweise 15 bis 30 Meter und insbesondere etwa 20 Meter
betragen.
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Die Erfindung verzichtet also bewußt darauf, allein durch ein das
Fahrzeug erreichendes Wellenfeld den Fahrzeugantrieb außer Betrieb zu setzen, weil
dies z.B. bei im normalen Fahrbetrieb auftretenden Störwellen zu einer unerwünschten
Stillsetzung des Fahrzeuges führen könnte. Gleichzeitig mit dem Empfang des Betätigungssignals
ist also zur Außerbetriebsetzung des Fahrzeuges erfindungsgemäß ein Schaltmittel
erforderlich, welches- bei einer für das falsche Einfahren in die Ausfahrt charakteristischen
Fahrweise des Kraftfahrzeuges anspricht.
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Hierbei handelt es sich in erster Linie um einen Linkseinschlag des
Lenkrades. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß zum verkehrten Einfahren
in sämtliche Autobahn- und Schnellstraßenausfahrten ohne einen Linkseinschlag des
Lenkrades nicht auszukommen ist. Beim Geradeausfahren bzw. beim Rechtseinschlag
sprechen die Schaltmittel erfindungsgemäß dagegen nicht an.
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Das Fahrzeug kann also das Wellenfeld in Richtung der Einfahrt ohne-Außerbetriebsetzung
durchqueren. Lediglich wenn zum Einfahren in die Ausfahrt von der falsche Seite
her das Lenkrad nach links eingeschlagen wird und gleichzeitig das Wellenfeld empfangen
wird, setzt die erfindungsgemäße Blockieranordnung das Fahrzeug außer Betrieb.
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Damit nach der Außerbetriebsetzung das Fahrzeug problemlos wieder
aus der falschen Ausfahrt herausmanövriert werden kann, sieht eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der
Erfindung vor, daß die Einwirkung der Schaltmittel
auf den Fahrzeugantrieb durch Einschalten des Rückwärtsganges beseitigbar ist. Das
Fahrzeug kann also bei eingeschaltetem Rückwärtsgang wieder gestartet werden, worauf
dann bei eingeschaltetem Rückwärtsgang die Ausfahrt wieder verlassen werden kann.
Wird dann das Lenkrad geradeaus oder nach rechts gestellt, so ist trotz der Anwesenheit
des Wellenfeldes die Außerbetriebsetzung des Fahrzeuges aufgehoben, und der Fahrer
kann nun in die Einfahrt zur Autobahn oder Schnellstraße richtig einfahren.
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Die Schaltmittel der-erfindungsgemäßen Blockieranordnung umfassen
bei einer praktischen Ausführungsform einen Lenkradschalter, welcher bei nach links
eingeschlagenem Lenkrad-geschlossen, ansonsten geöffnet ist. Hier werden also einfach
die verschiedenen Positionen der Lenkung für die Schaffung des Betätigungssignals
ausgenutzt. Vorzugsweise legt der geschlossene Schalter das Betätigungssignal vom-
Empfänger an ein bei Betätigung,den Zündstromkreis des Kraftfahrzeuges unterbrechendes
Relais an. Der Relaiskontakt kann-dabei,,an den Zündverteiler des Kraftfahrzeuges
angeschlossen sein.
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Um den Lenkradschalter bei Binschaltung des Rückwärtsganges unwirksam
zu machen, liegt nach einer weiteren vorteilhaften praktischen Ausführungsform in
Reihe mit dem Lenkradschalter ein Schaltkontakt, welcher normalerweise geschlossen
und nur bei eingelegtem Rückwärtsgang geöffnet' ist. Der Schaltkontaktkann dabei
an einem weiteren Relais vorgesehen sein, welches über einen Rückwärtsgangschalter
erregbar ist.
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Der Lenkradschalter kann,vorzugsweise über eineZugfeder an ein beweglicheMs
Teil der Fahrzeuglenkung derart angeschlossen sein, daß die Feder bei jedem Linkseinschlag
des Lenkrades so gespannt ist, daß der Lenkradschalter geschlossen wird.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt Fig. 1 eine schematische Draufsicht: einer Autobahn-Aus-
und -Einfahrt mit einex gerade einfahrenden Kraftfahrzeug, wobei die erfindungsgemäße
Blockieranordnung schematisch wiedergegeben ist, Fig. 2 ein Blockschaltbild der
erfindungsgemäßen Empfangsanordnung, Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des
bei der erfindungsgemäßen Blockieranordnung verwendeten Senders und-Fig. 4 eine
schematische Ansicht einer Zahnstangenlenkung mit einem bei der erfindungsgemäßen
Blockieranordnung verwendeten Schalter.
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Nach Fig. 1 zweigt von der einen Fahrbahn eine Autobahn 28 eine Ausfahrt
16 ab, welche ebenso wie eine Einfahrt 17 in eine zweibahnige Zubringerstraße 29
mündet. Ein an der Trennstelle der Ausfahrt 16 und der Einfahrt 17 vorgesehenes
Verkehrszeichen 30 weist den Fahrer eines Kraftfahrzeuges 13 darauf hin, daß er
nach rechts abbiegen muß, um in der richtigen Fahrtrichtung auf die entsprechende
Fahrbahn der Autobahn 28 zu gelangen. Erfahrungsgemäß werden aber derartige Hinweisschilder
30immer wieder mißachtet.
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Aus diesem Grunde ist erfindungsgemäß beispielsweise in demjenigen
Bereich, wo sich norma-lerweise das Verkehrsschild 30 befindet ein im einzelnen
auch in Fig. 3 gezeigter Sender 11 angeordnet, welcher ein kugelfönaiges oder zylindrisches
Wellenfeld 12 nach allen Seiten abstrahlt. Aufgrund einer
Frequenz
im höheren MHz-Bereichund entsprechender Dimensionierung des Senders 11 wird die
Reichweite auf etwa 20 Meter begrenzt, so daß das Wellenfeld' insbesondere die Fahrbahnen
der-Autobahn 28 nicht erreicht. Das Wellenfeld 12 ist jedoch so auszulegen,, daß
ein so langer Bereich der Ausfahrt 16~verfaßt wird, daß ein in,das Wellenfeld 12
eintretendes Kraftfahrzeug 13 ohne Antrieb durch Aüsrollen 'das Ende des Wellenfeldes
12 nicht erreichen kann. Der Sender 11 könnte auch eine Richtwirkung haben, welche
insbesondere die Ausbreitung der Wellen in Richtung der Autobahn 28 verhindert.
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Im Fahrzeug 13 ist eine Empfangsanordnung 14 vorgesehen, welche für
die von Sender 11 abgegebenen Wellen, insbesondere elektromagnetische Wellen empfindlich
-ist. Die Empfangsanordnung 14 ist im einzelnen in Fig. 2- erläutert.
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Die Empfangsanordnung' 14 umfaßt einen Empfänger 15, dem über eine
Antenne 31 das vom Wellenfeld 12 induzierte Empfangssignal zugeführt wird. Über
die schematisch angedeutete Fahrzeugbatterie 32 wird der Empfänger 15 mit Spannung
versorgt.
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Sobald der Empfänger über die Antenne 31 ein Empfangssignal vom Wellenfeld
12 erhält, entsteht am Ausgang 33 des Empfängers 15 ein Betätigungssignal, das'über
einen Lenkradschalter 1& und einen Schaltkontakt 23 eines Relais 24 an ein Relais
20 angelegt ist. Der ,Lenkradschalter 18 ist mit dem in Fig,. 2 schematisch angedeuteten
Lenkrad 19 des Fahrzeuges so uerbunden, daß er bei Geradeausfahrt und Rechtseinschlag
geöffnet, bei Linkseinschlag des Lenkrades-19 geschlossen ist. Der Schaltkontakt
23 des Relais. 24 ist bei nicht erregtem-Relais 24, das heißt beim normalen Fahrzeugbetrieb
außer im Rückwärtsgang geschlossen. Auf diese Weise wird das Relais 20 erregt, wenn
a)
die Antenne 31 sich im Bereich des Wellenfeldes 12 befindet, so daß am Ausgang 33
ein Betätigungssignal vorliegt, und b) das Lenkrad 19 -nach links eingeschlagen
ist.
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Der Schaltkontakt 21 des Relais 20 ist bei nicht erregtem Relais-
geöffnet. Er schließt, sobald über den Lenkradscha3ter 18 das Betätigungssignal
vom Ausgang 33 angelegt wird.
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Der Schaltkontakt 21 ist über zwei Leitungen an dem Verteiler 22 des
Kraftfahrzeuges derart angeschlossen, daß bei geschlossenem Schaltkontakt 21 die
Fahrzeugzündung außer Betrieb gesetzt wird, so daß das Fahrzeug nicht in Betrieb
gesetzt werden kann.
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Das Relais 24 ist über eine Stromquelle 32', welche ebenfalls durch
die Fahrzeugbatterie gebildet werden kann, an einen Rückwärtsgangschalter 25 angeschlossen,
welcher beispielsweise über den Gangschalthebel 34 nur dann geschlossen wird, wenn
der Rückwärtsgang des Fahrzeuges eingelegt ist. Es kann sich hier um einen Schalter
handeln, wi,e er beispielsweise zur Betätigung des Rückscheinwerfers von Fahrzeugen
verwendet wird.
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Auf diese Weise wird der Schaltkontakt 23 geöffnet, sobalc der Rückwärtsgang
des Fahrzeugs eingelegt ist.
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Der Sender 11 ist nach Fig. -3 i,n einem Kunststoffrohr 35 mit einem
Durchmesser von ca. 10 Zentimetern und einer Höhe von ca. 90 Zentimetern untergebracht,
welches an der Autobahnausfahrt am Boden 36 entsprechend verankert ist-und über
eine Antenne 37 mit einer Länge von ca. 40 Zentimetern das Wellenfeld 12 erzeugt.
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Fig. 4 zeigt schematisch den Ausschnitt einer Zahnstangenlenkung mit
zwei reiativ zueinander beweglichen Teilen 27, 38.
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An dem einen Teil 38 ist der Lenkradschalter 18 in geeigneter Weise
befestigt. Sein Schaltarm 39 wird -von einer Feder 26 beaufschlagt, die miteinem
mit dem anderen Teil 27 verbundenen WiderlAger 40 in Eingriff~steht. Die Dimensionierung
der Feder 26 und der übrigen Teile ist derart, daß die Spannung der Feder 26 bei
Geradeausfahrt bzw. Rechtseinschlag des Lenkrades -nicht ausreicht, um den Schaltarm
39 des Lenkradschalters 18 im schließenden Sinne, zu betätigen. Erst bei einem Links'ein
schlAg der Lenkung reicht die Spannung der Feder -26 zum Schließen des Lenkradschalters
18 aus.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Blockieranordnung ist wie
folgt: Sobald gemäß Fig. 1 das Fahrzeug in das Wellenfeld 12 einfährt, erscheint
am Ausgang 33 des Empfängers 15 ein Betätigungssignal.
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Versucht der Fahrer -des Kraftfahrzeuges 13 nunmehr in der verkehrten
Richtung in die Ausfahrt 16 einzufahren, so muß er - wie das in Fig. 1 angedeutet
ist - die Vorderräder nach links einschlagen. Aufgrund des entsprechenden Linkseinschlages
des Lenkrades 19 (Fig. 2) schließt der Lenkradschalter 18,- und das Betätigungssignal
des Ausgangs 33 liegt nunmehr-über den' ebenfalls geschlossenen Schaltkontakt 23
an dem auf den Zündverteiler 22 einwirkenden Relais 20 an, welches erregt wird-,
so daß sein Schaltkontakt 21 schließt und die Fahrzeugzündunq unterbrochen wird.
Der Fahrzeugantrieb wird also außer Betrieb gesetzt, und das Fahrzeug kann allenfalls
noch, ein Stück in -der verkehrten Richtung ,ausrollen. Es befindet sich dann aber
immer noch im Wellenfeld 12, so daß auch eine erneute Inbetriebsetzung des Fahrzeuges
zunächst nicht möglich ist. Erst wenn der Fahrer durch Betätigen des Schalthebels
34 (Fig. 2)- den Rückwärtsgang des Fahrzeuges 13 einlegt, schließt der Rückwärtsgangschalter
25, so daß das Relais 24 erregt wird und der- Schaltkontakt 23 öffnet. Nunmehr kann
das Betätigungssignal vom Ausgang 33 des Empfängers 15 das Zündverteiler-Relais
20 nicht mehr
erregen und der Schaltkontakt 21 dieses Relais öffnet.
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Die Fahrzeugzündung ist nunmehr wieder betriebsfähig, und das Fahrzeug
kann erneut gestartet werden. Der Fahrer hat also die Möglichkeit, durch Einschaltung
des Rückwärtsganges das Fahrzeug erneut in Betrieb zu setzen und die Ausfahrt 16
in der richtigen Richtung zu verlassen. Sobald er etwa die in Fig. 1 schematisch
wiedergegebene Position erreicht hat, braucht er nur die Räder nach rechts einschlagen,
um auch in den Vorwärtsgängen den Betrieb des Fahrzeuges aufrechterhalten zu können.
Er kann also ohne weiteres in die. Einfahrt 17 in der richtigen Richtung einfahren.
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Somit ist auf vollautomatische Weise gewährleistet, daß der Fahrer
ohne jede Aufmerksamkeit unter keinen Umständen in der verkehrten Richtung in die
Autobahnausfahrt 16 einfahren kann.