DE3019391A1 - Verfahren zum modifizieren der oberflaecheneigenschaften von fertigteilen aus vinylchloridharzen - Google Patents

Verfahren zum modifizieren der oberflaecheneigenschaften von fertigteilen aus vinylchloridharzen

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DE3019391A1 DE19803019391 DE3019391A DE3019391A1 DE 3019391 A1 DE3019391 A1 DE 3019391A1 DE 19803019391 DE19803019391 DE 19803019391 DE 3019391 A DE3019391 A DE 3019391A DE 3019391 A1 DE3019391 A1 DE 3019391A1
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Description

  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Modifizieren der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Vinylchloridharzen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
  • Speziell betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Unterdrückung des Ausschwitzens oder Ausblühens von Additiven, insbesondere von Weichmachern, die in Kunststoff-Fertigteilen aus Harzen auf Vinylchloridbasis enthalten sind. Als Verfahren zur Unterdrückung des Ausschwitzens oder Ausblühens der Add-itive an den Oberflächen solcher Kunststoff-Fertigteile wird dabei speziell auf eine Behandlung im kalten Plasma zurückgegriffen.
  • Technische Kunstharze auf Vinylchloridbasis gehören zu den wichtigsten thermoplastischen Harzen. Sie sind relativ preiswert und-weisen gleichzeitig eine für die verschiedensten Anwendungsbereiche besonders günstige Kenndatenkombination auf. Aus Vinylchloridharzen werden daher Fertigteile für einen breiten Anwendungsbereich hergestellt. Durch Zumischen größerer oder kleinerer Mengen von Weichmachern zu den Formmassen auf Vinylchloridharzbasis können sowohl harte als auch weiche und-flexible Fertigteile hergestellt werden.
  • Weichmacher enthaltende Formmassen können zu relativ weichen und flexiblen Formteilen verarbeitet werden, beispielsweise zu Filmen, Folien, synthetischen Ledern, biegsamen Rohren, Schläuchen, Beuteln oder Beschichtungsstoffen. Diese Weichmacher enthaltenden Fabrikate werden in den verschiedensten Anwendungsbereichen eingesetzt, beispielsweise auf dem Gebiet der Medizin, als Verpackungsmaterial für Lebensmittel, als Werkstoff zu den verschiedensten Zwecken'in der Landwirtschaft oder auch im Hochbau.
  • die Formmassen auf der Basis von technischen Kunstharzen auf Vinylchloridbasis enthalten gebräuchlicherweise neben den Weichmachern zahlreiche weitere Additive, beispielsweise Flammschutzmittel, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, insbesondere UV-Absorber, Gleitmittel oder andere Verarbeitungshilfsmittel. Diese Additive beeinflussen zum Teil die Verarbeitbarkeit der Formmasse und dienen zum anderen Teil der Verbesserung der Eigenscha-ften der aus solchen Formmassen hergestellten Fertigteile; Speziell aus Formmassen mit Harzen auf Vinylchloridbasis hergestellte Fertigteile, die Additive, insbesondere Weichmacher, enthalten werfen ernste Benutzungsprobleme -dadurch auf, daß die Additive. zur Obe-rfläche der Fertigteile wandern und an dieser austreten. Dies beeinträchtigt und verschlechtert langfristig die Eigenschaften der Fertigteile. Diese Erscheinungen treten vor al-lem bei weichen Formteilen aus Vinylchloridharzbasis auf, die naturgemäß größere Weichmacheranteile enthalten. Die Erscheinung des Austretens der Additive an den Oberflächen der Fertigteile wird als "Ausschwitzen" oder "Ausblühen" " bezeichnet. Die -Unterdrückung des Ausschwitzens oder- Ausb-lühens von Additiven ist eines der schwierigsten Probleme. der der Kunststofftechnologie.
  • Durch das Ausschwitzen von Weichmacher werden nicht nur die physikalischen Eigenschaften des Formteils selbst verschlechtert. Durch das Austreten des Weichmachers an der Oberfläche des Vinylc-hloridformteiT-s kann eine Übertragung des Weichmachers auf andere Gegenstände oder Werkstoffe erfolgen, die mit diesen Oberflächen in Berührung stehen.
  • Dadurch wird auch mit den Oberflächen von Fertigteilen auf Vinylchlorid-harzbasis in Beruhrung stehendes Material in seinen Eigenschaften ungünstig verändert. Ein solcher Übergang von Weichmacher ist vor allem dann unerwünscht, wenn die Fo-rmteile aus Harzen auf Vinylchl-oridbasis im medizinischen Bereich, beispielsweis-e als me-dizinische Geräte, oder im Lebensmittelbereich1 beispielsweise als -Behälter für Nahrungsmittel, verwendet werden Eine Reihe von heute verwendeten Weichmachern sind bei direkter Einwirkung auf den menschlichen Körper durchaus als gesundheitsschädlich einzustufen. Aus diesem Grund sind der Verwendung von Formmassen mit Harzen auf Vinylchloridbasis, die Weichmacher enthalten, insbesondere auf dem medizinischen und dem lebensmittel-technischen Gebiet relativ enge Grenzen gesetzt. Ent-sprechende Überlegungen gehalten auch für zahlreiche andere Additive, -die in den Formmassen mit Harz-en auf Vinylchloridbasis gebräuchlicherweise verwendet werden Daruber hinaus beeinträchtigt aber das Ausschwitzen und Ausblühen selbst solcher Additive, die nicht als gesundheits-schädlich einzustufen sind, das optische Aussehen der Oberflächen von Fertigteilen, die aus solchen Formmassen hergestellt sind.
  • Zur Unterdrüc-kung des Ausschwitzens von Weichmachern und anderer Additive an den Oberflächen von Kunststoff-Fertigteilen sind zahlreiche Verfahren bekannt. So ist bekannt7 die Oberflächen der Fertigteile mit ionisierenden Strahlen, hochenergetischen Elektronenstrahlen oder mit UV-Licht zu bestrahlen. Auch ist bekannt, die Oberflächen solcher Fertigteile mit Harzen zu beschichten, die gegenüber den Fertigteiladditiven, insbesondere gegenüber den Weichmachern, migrationsfest sind. Außerdem ist bekannt, die Oberflächen der Fertigteile chemisch zu behandeln oder entsprechende Chemikalien bereits der Formmasse, aus der die entsprechenden Formteile hergestellt werden, zuzusetzen; Eelbst wenn eine Reihe dieser Verfahren zwar das Ausschwitzen und Ausblühen der Additive ari den Fertigteiloberflächen teilweise recht wirksam zu unterdrücken in der Lage sind, so sind sie -dennoch als ausgesprochen unbefriedigend einzustufen, da-sle gleichzeitig andereerwünschte Eigenschaften und gute Kenndaten des Werkstoffs der Fertigteile auf Vinylc-hloridharzen empfindlich verschlechtern.
  • So bewirkt beispielsweise eine Behandlung der Fertigteiloberflächen mit lonisierenden Strahlen oder hochenergetischen Elektronenstrahlen eine Vernetzung der Polymermoleküle nicht nur auf der Oberfläche des Fertigteils selbst, sonder-n auch noch in beachtlicher Teife un-ter dem unmittelbaren Oberflächenbereich. Dies ist prinzipiell durch die für die Oberflächenvernetzung benötigte hohe Strahlungsenergie nicht zu vermeiden. Durch eine solche auch in das Innere des Fertigteils fortschreitende Vernetzung des Werkstoffs wird jedoch ein signifikanter Verlust an Flexfbilität des Fertigteils herbeigeführt, also eine quantitative -Verschlechterung eben jener Eigenschaft, die durch den Zusatz des Weichmachers zur Formmasse gerade herbeigeführt werden s-ollte. Eine Belichtung der Fertigteiloberflächen mit UV-Licht bewirkt einen Abbau der Polymermoleküle in der Oberfläche des Fertigteils und führt so zu einer unschönen Verfärbung der Oberfläche. Die chemische Behandlung der Oberflächen, bei der Oberflächenfilme bestimmter Sperreigenschaften gebildet werden, führt häufig zu recht kurzfristigen Erfolgen, da solche dünnen Oberflächenfilme der mechanischen Oberflächenerosion unterliegen. Eine geringe Haftfestigkeit der Filme auf der Oberfläche des Fertigteils und eine geringe Festigkeit der Filme in sich lassen bei Gebrauch des Fertigteils die erzielte Sperrwirkung rasch wieder verlorengehen.
  • Nach einemjüngeren verfahren kann das Ausschwitzen von Weichmachern an den Oberflächen von Fertigteilen aus Harzen auf - Vinylchloridb-asis dadurch unterdrücke werden daß die Oberfläche der Fertigteilen der Atmosphäre eines kalten Plasmas ausgesetzt wird. Das Plasma wird dabei in Edelgasen, Sauerstoff;, Stickstoff oder Kohlenmonoxid erzeugt. Ein solches zur Oberflächenbehandlung der Fertigteile verwendetes kaltes Plasma wird in einer Niederdruckatmosphäre er zeugt, und zwar durch Glimmentladung. Die Behandlung der Oberfläche des Fertigteils mit einem solchen kalten Plasma führt zur Bildung einer hochvernetzten Schicht nur im unmittelbaren Oberflächenbereich des Fertigteils.
  • Diese hochvernetzte Oberflächenschicht wirkt gegenüber einer Weichmachermigration absolut sperrend'. Die so erhaltene vernetzte - Sperrschicht ist gleichzeitig jedoch so dünn, daß sie die Kenndaten des FSertigteils insgesamt praktisch nicht beeinflußt. Durch die Behandlung der Oberflächen von Fertigteilen aus Harzen auf Vinylchloridbasis in einem kalten Plasma werden gleichzeitig die Benetzbarkeit, die Adhäsionsfähigkeit und die Bedruckbarkeit der Oberflächen verbessert und ihre elektrostatische Aufladbarkeit verringert, wodurch diese gleichzeitig in verstärktem Maße staubabweisend wrd.
  • Zur Beeinflussung der zuletzt genannten Oberflächeneigenschaften bedarf-es keiner genauen Überwachung Und Regelung der Parameter der Plasmabehandlung. Soll durch die Behandlung im kalten PlaSma aber das Ausschwitzen von Weichmachern verhindert werden, so kann dies nur durch eine ungewöhnlich sorgfältige Regelung und Einhaltung der Behandlungsparameter für jedes einzelne Fertigteil erreidht werden.
  • Wird beispielsweise die ausgeschwitzte Weichmachermenge -als Funktion der Verweilzeit der Oberfläche im kalten Plasma aufgenommen, so zeigt sich, daß die ausgeschwitzte Weichmachermenge mit zunehmender Verweilzeit zunächst abnimmt, dann aber ein Minimum durchläuft und danach mit zunehmender Verweilzeit des Fertigteils im kalten Plasma wieder deutlich zunimmt. Dies zwingt dazu, für jedes einzelne Fertigteil zunächst die optimale Verweilzeit des Fertigteils im kalten Plasma zu bestimmen. Für die technische Fertigung wirft dies erhebliche Probleme auf. Zusätzlich zeigt die Abhängigkeit der ausgeschwitzten Weichmachermenge von der Verweilzeit des Fertigteils im kalten Plasma aber auch noch einen unteren Schwellenwert. Eine Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung durch eine Behandlung des Fertigteils im kalten Plasma wird überhaupt nur dann erhalten, wenn die Verweilzeit größer als eine bestimmte Mindestzeit, nämlich größer als der diesem Schwellenwert entsprechende Zeitwert ist.
  • Der vorstehend beschriebene optimale Bereich der Verweilzeit des Fertigteils im kalten Plasma, im folgenden kurz als "Verweilzeitfenster" bezeichnet, wird außerdem mit zunehmender elektrischer Leistung der Plasmaentladung schmaler. Eine Erhöhung der elektrischen Leistung der Plasmaentladung ist jedoch erstrebenswert, da sie das Verweilzeitfenster zu kürzeren Verweilzeiten verschiebt.
  • Durch diesen Zusammenhang ergeben sich weitere fast unüberwindliche technische Probleme. Dies führt dazu, daß bei sehr hohen Energien der Plasmaentladung praktisch überhaupt keine Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung erhalten werden kann. Diese Begleitumstände und die nur mäßige Reproduzierbarkeit der durch die Plasmabehandlung erzielten Wirkungen hinsichtlich der Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung haben dazu geführt, daß das Verfahren der Behandlung der Fertigteile aus technischen Kunstharzen auf Vinylchloridbasis im kalten Plasma zur Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung bislang kaum praktische Bedeutung erlangt hat.
  • Erstaunlich ist dabei, daß die vorstehend beschriebenen Verhältnisse praktisch unabhängig von den speziellen Parametern der Plasmaerzeugung sind, also beispielsweise unabhängig vom Druck und dem Volumenstrom sowie unabhängig von der Zusammensetzung des Plasmagases sind. Auch sind diese Verhältnisse praktisch unabhängig von der Rezeptur der Formmasse mit dem Harz auf Vinylchloridbasis, aus der die dem Plasma ausgesetzten Fertigteile hergestellt worden sind.
  • Da die oben geschilderten Eigentümlichkeiten bei der Plasmabehandlung der Fertigteile also in keiner Weise zu beinflussen waren, hat das Verfahren der Behandlung der Fertigteile im kalten Plasma vor allem im Bereich der Herstellung von Gebrauchsgütern bislang keinen Eingang finden können.
  • Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zum Modifzieren der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Harzen auf Vinylchloridbasis, insbesondere zur Unterdrückung der Weichmacherausschwitzung, durch Behandeln der Kunststoff-Fertigteile im kalten Plasma zu schaffen, nach dem unter einfacher und unkritischer Regelung gut reproduzierbare Ergebnisse erhalten werden können, ohne die kritischen Verweilzeiteinschränkungen des bekannten Verfahrens in Kauf nehmen zu müssen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art, das erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
  • Die Erfindung schafft also ein Verfahren, bei dem die Oberflächeneigenschaften eines Fertigteils aus einem Harz auf Vinylchloridbasis dadurch modifiziert werden, daß das Formteil der Atmosphäre eines kalten Plasmas eines anorganischen Gases unter einem Druck von nicht größer als 13,3 mbar nicht ständig, sondern periodisch ausgesetzt wird.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung setzt sich also die gesamte Behandlungsdauer des Fertigteils, also die "Gesamtverweilzeit" des Fertigteils in der Plasmabehandlung aus einer alternierenden Folge von "Belichtungszeiten" und "Erholungszeiten" zusammen. Sowohl die Belichtungszeiten als auch die Erholungszeiten können dabei jeweils im Bereich von 0,001 bis 1 000 s liegen.
  • Durch das Verfahren der periodischen oder intermittierenden Plasmabehandlung werden vor allem ungewöhnlich gut reproduzierbare Ergebnisse erhalten. Außerdem kann die Gesamtverweilzeit beachtlich verkürzt werden, so daß die Leistungsausnutzung und die Produktivität der Plasmaanlage spürbar verbessert werden können.
  • Zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Formmassen mit technischen Kunstharzen auf der Basis von Vinylchloridharzen, wobei diese Formmassen, Weichmacher oder andere Additive enthalten, schafft die Erfindung also ein Verfahren, bei dem das Fertigteil periodisch einer Atmosphäre eines kalten Plasmas eines anorganischen Gases unter einem Druck von nicht größer als 13,3 mbar ausgesetzt wird. "Periodisch" heißt dabei, daß das Fertigteil einer alternierenden Folge von Belichtungszeiten von jeweils 0,001 bis 1 000 s und Erholungszeiten von ebenfalls jeweils 0,001 bis 1 000 s ausgesetzt wird.
  • Die periodische Belichtung der Fertigteiloberfläche mit dem Plasma kann dabei selbstverständlich durch eine einfache periodische Abschirmung der zu behandelnden Oberfläche gegenüber der Plasmaatmosphäre erfolgen, wobei diese Abschirmung beispielsweise als periodischer Verschluß oder periodisch betätigte Blende ausgebildet sein kann. Alternativ kann der Plasmafluß periodisch durch ein elektrisches und/oder magnetisches Feld von der zu behandelnden Oberfläche des Fertigteils abgelenkt werden. Das wirksamste und verläßlichste Verfahren zur periodischen Belichtung der Oberfläche des Fertigteils mit der Plasmaatmosphäre liegt jedoch in einer entsprechenden Steuerung oder Regelung der Leistungsquelle oder des Hochfrequenzgenerators für die Plasmaentladung. So kann beispielsweise zwischen die den Hochfrequenzgenerator speisende Stromquelle und den Hochfrequenzgenerator ein in geeigneter Weise getakteter Schalter eingeschaltet sein. Auch-kann der Hochfrequenzgenerator direkt mit einer Schaltung ausgerüstet sein, die bewirkt, daß die Hochfrequenzleistung nur in Form von Impulsen, vorzugsweise in Form von Rechteckimpulsen, abgegeben wird.
  • Bei der alternierenden Folge von Belichtungszeiten und Erholungszeiten werden für die einzelnen Belichtungszeiten vorzugsweise eher kürzere als längere Belichtungszeiten festgelegt, voralsgesetzt daß die dazwischen liegenden Erholungszeiten zur Erzielung verläßlich reproduzierbarer Ergebnisse mit konstanter Länge eingehalten werden.
  • Im einzelnen hängt die erforderliche Länge jeder einzelnen Belichtungszeit von der elektrischen Leistung, von der Zusammensetzung der Formmasse und den Parametern der Gasatmosphäre sowie anderen Einflußfaktoren ab. Die einzelnen Belichtungszeiten liegen üblicherweise jedoch im Bereich von 0,001 bis 1 000 s, vorzugsweise im Bereich von 0,01 bis 100 s, Kürzere Belichtungszeiten als jeweils 0,00-1 s je Belichtung können zwar ebenso wirksam wie Belichtungszeiten im oben angegebenen Rahmen sein, werfen jedoch Probleme in einer verläßlichen Regelung der periodischen Plasmaerzeugung auf und erfordern eine technische aufwendig ausgestattete Plasmaanlage. Mit Belichtungszeiten von länger als 000 s ie Belichtung wird auch bei periodischer Belichtung keine Wirkung -erzielt, die dem bekannten Verfahren der kontinuierlichen Plasmaeinwirkung überlegen ist.
  • Auch für die Erholungszeiten werden vorzugsweise eher kürzere als längere Zeiten je Erholungsphase eingestellt, wiederum vorausgesetzt, daß von konstanten Belichtungszeiten zwischen den einzelnen Erholungszeiten ausgegangen wird. Auch diese Maßnahme verbessert die Verläßlichkeit und den Wirkungsgrad der durch die periodische Plasmaeinwirkung erzielbaren Ergebnisse. Die Länge jeder einzelnenErholungsphase liegt üblicherweise im Bereich von 0,001 bis 1 000 s und lie-gt vorzugsweise im Bereich von 0.01 bis 100 s. Dabei sind auch Erholungszeiten-vqn jeweils länger als 1 000 s durchaus wirksam und keinesfalls schädlich, sie sind jedoch aufgrund einer unerwünschten Verlängerung der Gesamtverweilzeit für die Plasmabehandlung unerwünscht.
  • Auf der anderen Seite sind einzelne Erholzeiten von kürzer als 0,001 s nicht in der Lage, spürbare Verbesserungen geyenüber den mit dem herkömmlichen Verfahren der kontinuierlichen Plasmabehandlung erzielbaren Ergebnissen erhältlich.
  • Das der periodischen Plasmabehandlung unterzogene Fertigteil kann auch während der Erholungsphase in der gleichen Gasatmosphäre gehalten werden, in der es sich während der Belichtungsphasen befindet. Alternativ kann das Fertigteil während der Erholungsphasen jedoch auch in einer Hochvakuumatmosphäre mit einem Druck von kleiner als 0,013 mbar aufbewahrt sein. Während der Erholungsphase darf das behandelte Formteil jedoch nicht mit einem aktiven Gas, also nicht mit einem nicht inerten Gas, wie beispielsweise Sauerstoff, i-n Berührung gelangen, da sonst die angestreben vorteilhaften Wirkungen der periodischen Plasmabelichtung verloren gehen und lediglich die gleichen Ergebnisse wi bei der herkömmlichen kontinuierlichen Plasmabelichtung erhalten werden.
  • Das Kunstharz auf Vinylchloridbasis, das die Grundkomponente des Werkstoffs bildet, aus dem die nach dem Verfahren der Erfindung zu behandelnden Fertigteile bestehen, kann ein homopolymeres Polyvinylchloridharz sein, kann- aber auch ein Vinylchloridcopolymer sein, dessen Hauptkomponente Vinylchlorid ist. "Hauptkomponente" meint dabei, daß das Vinylchlorid Im Copolymer in einer Menge von zumindest ungefähr 50 Gew -% vorliegt. In einem -solchen Vinylchloridcopolymer können als oopolymerisierbare Monomere beispielsweise folgende Monomere eingebaut sein: Vinylester, vorzugsweise Vinylacetat, Vinylether, Acrylsäure und deren Ester, Methacrylsäure und deren Ester, Maleinsäure, deren Ester und deren Anhydrid, Fumarsäure und deren Ester, aromatische Vinylverbindungen, vorzugsweise -Styrol, Vinylidenhalogenide, vorzugsweise Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Methacrylnitril und Olefine, vorzugsweise Ethylen oder Propylen.
  • Die Kunststoff-Fertigteile, auf die das Verfahren der Erfindung ausgerichtet ist, sind Fertigteile, die aus Formmasserl auf der Grundlage von technischen Kunstharzen auf der Basis von Vinylchloridharzen im vorstehend definierten Sinne hergestellt worden sind, wobei diese Formmassen zumindest ein Additiv enthalten, das zum Ausschwitzen oder Ausblühen an den Oberflächen des aus dieser Formmasse durch direkte-oder indirekte Formgebung hergestellten Fertigteils neigen.
  • Weiterhin wurde bereits ausgeführt, daß es sich bei solchen Additiven insbesondere um Weichmacher handelt. Das Verfahren der Erfindung ist also insbesondere und vorzugsweise zur Unterdrückung der Ausschwitzung von Weichmachern an den Oberflächen von PVC-Fertigteilen anzuwenden.
  • Als Weichmacher, deren Ausschwitzung unterdrückt werden kann, seien vor allem die folgenden genannt: Phthalsäureester, insbesondere Dioctylphthalat, Dibutylphthalat oder Butylbenzylphthalat, Ester aliphatischer Dicarbonsäuren, insbesondere Dioctyladipat oder Dibutylsebacat, Glykolester, insbesondere Ester des Pentaerithrits oder Diethylenglykoldibenzoat, Ester aliphatischer -Monocarbonsäuren, insbesondere Methylacetylrizinolat, Phosphorsäureester, insbesondere Tricresylphosphat oder Triphenylphosphat, epoxidierte Öle., insbesondere epoxidiertes Sojabohnenöl oder epoxidierten Leinsamenöl, ZiLronensäureester, insbesondere Acetyltributylcitrat oder Acetyltrioctylcitrat, Trialkyltrimellitate, Tetra-n-octylpyromellitat und Polypropylenadipat sowie andere Weichinacherarten, insbesondere Weichmacher auf Polyesterbasis.
  • Als andere Additive, die in der Formma-sse auf der Grundlage eines Harzes auf Vinylchloi:idbasis enthalten sein können, seien die folgenden genannt: Hilfsmittel zur Verbesserung der Wärmebe-ständigkeit, Gleitmittel, Stabilisatoren, Füllstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, insbesondere UV-Absorber, Antistatika, Mittel zur Unterdrückung der Trübung, Pigmente, Farbstoffe oder Vernetzungshilfsmittel. Das technische Kunstharz auf Vinylchloridbasis, das Grundlage der Formmasse ist1 braucht nicht nur ein Polymer zu sein, sondern kann auch ein Gemisch von Polymeren sein, insbesondere ein Gemisch aus einem Harz auf Vinylchloridbasis im oben definierten Sinne mit einem oder mehreren anderen Polymeren, insbesondere mit hochpolymeren Elastomeren. Die nicht auf Vinylchloridbasis aufgebauten und den Formmassen zugemischten Polymeren liegen in der Formmasse vorzugsweise in einem Anteil von kleiner als 50 Gew.-Teilen je 100 Gew.-Teilen des Harzes auf Vinylchloridbasis vor.
  • Die Art der Verarbeitùng der das Harz auf Vinylchloridharzbasis enthaltenden Formmasse zum Fertigteil oder Formteil ist im Rahmen der Erfindung nicht kritisch. So können die Formmassen durch Extrudieren, Spritzgießen, Formpressen, Kalandern oder Blasextrudieren oder Formblasen verarbeitet werden. Auch sind die Abmessungen und die geometrischen Formen der Fertigteile zumindest so lange nicht kritisch wie sie½hin5ic'htlichihrer räumlichen Abmessungen in'die jeweils verfügbare Plasmaapparatur eingebracht werden können.
  • Die Plasmaentladung wird in einer Gasatmosphäre bei einem Druck von kleiner als oder gleich 13,3 mbar durchgeführt.
  • Die Elektroden der Plasma anlage werden üblicherweise mit einer elektrischen Leistung im Bereich von 10 W bis 10 kW beaufschlagt. Die Frequenz des elektrischen Stroms, mit dem die Plasmaanlage beaufschlag£ wird, ist nicht kritisch und kann prinzipiell irgendwo im Bereich-zwischen Gleichstrom, einem niederfrequenten Wechselstrom und einem hochfrequenten Strom bis in den Mikrowellenbereich liegen.
  • Vorzugsweise wird aus praktischen Gründen für die Plasmaerzeugung ein Strom mit einer Frequenz von 13,56 NHz verwendet. Auch ist prinzipiell die Art der Entladung, d.h. die Art der Plasmaerzeugung, für den Erfolg des Verfahrens nicht speziell kritisch. So können beispielsweise eine Koronaentladung, eine Funkenentladung oder eine stille Entladung zur Plasmaerzeugung verwendet werden.
  • Vorzugsweise wird das kalte Plasma jedoch durch eine Glimmentladung erzeugt. Dabei kann in allen Fällen die periodische Entladung durch einen periodisch schaltenden elektrischen Zeitgeberschalter herbeigeführt werden, der die elektrische Leistung schaltet, mit der die Elektroden beaufschlagt werden, oder kann durch einen Schaltkreis am Plasmagenerator selbst herbeigeführt werden, der die Erzeugung von Rechteckimpulsen der Plasmaleistung herbeiführt. Solche Vorrichtungen sind dem Plasmafachmann an sich ohne weiteres bekannt.
  • Auch ist die Anordnung und Ausbildung der Elektroden in der Plasmaanlage nicht speziell kritisch. So können die Elektroden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Anlage angeordnet sein. Die Elektroden können als Platten oder mit gekrümmten Flächen ausgebildet sein und können insbesondere als Spulenelektroden zur Beaufschlagung durch einen Hochfrequenzgenerator ausgebildet sein. Dabei kann die Ankopplung sowohl kapazitiv als auch induktiv erfolgen.
  • Im Rahmen dieser relativ breiten Variationsmöglichkeiten zur Durchführung der Belichtung des Fertigteils mit dem kalten Plasma ist grundsätzlich lediglich darauf zu achten, daß die Bedingungen der belichtung nicht dazu führen, daß die Oberfläche des zu behandelnden Fertigteils durch die bei der Entladung erzeugte Wärme nachteiligt beeinflußt wird.
  • Die Gasatmosphäre, in der das kalte Plasma erzeugt wird, ist vorzugsweise aus anorganischen Gasen zusammengesetzt, da organische Gase zur Abscheidung polymerer Substanzen auf den zu behandelnden Oberflächen der Fertigteile neigen.
  • Als Beispiele für anorganische Gase, die keine polymerisierbaren Bestandteile enthalten und daher vorzugsweise zur Erzeugung des kalten Plasmas verwendet werden, seien die folgenden genannt: Helium, Neon, Argon, Stickstoff, Stickoxid, Stickstoffdioxid, Sauerstoff, Luft, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasserstoff, Chlor, Halogenverbindungen wie beispielsweise Chlorwasserstoff oder Bromcyan, und Schwefelverbindungen wie insbesondere Schwefeldioxid oder Schwefelwasserstoff. Diese Gase können entweder allein oder im Gemisch miteinander eingesetzt werden, wobei im Fall von Gemischen- sowohl zwei als auch mehr Gase miteinander vermischt werden können. Aus den vorstehend genannten Gründen ist in der Regel jedoch eine gewisse Vorsicht bei der Verwendung von Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen geboten, beispielsweise also bei der Verwendung von Sauerstoff, Luft oder Stickoxiden, ist außerdem eine gewisse Vorsicht bei der Verwendung von Halogenverbindungen und auch von Schwefelverbindungen geboten. Diese Gase können unter ungünstigen Umständen die Oberflächen beeinträchtigen oder zu Niederschlägen oder Verkrustungen der Oberflächen durch Polymerisationseffekte Anlaß geben. Als besonders bevorzugt zur Erzeugung des kalten Plasmas werden daher die folgenden Gase verwendet: Edelgase, insbesondere Helium, Neon und Argon, Stickstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid oder Wasserstoff. Diese Gase verhalten sich vor allem inert gegenüber den Startprodukten, die bei der durch die Einwirkung des Plasmas in der Oberfläche des Fertigteils ausgelösten Vernetzung entstehen.
  • Der Druck der Gasatmosphäre während der Plasmabehandlung liegt im Bereich von 0,0013 bis 13,3 mbar, vorzugsweise im Bereich von 0,013 bis 1,33 mbar, da in diesen Druckbereichen die stabilsten Plasmaentladungen erhältlich sind.
  • Während der Erholungsphasen ist der Druck der Plasmaatmosphäre nicht besonders kritisch. Vorzugsweise wird der Druck der Gasatmosphäre jedoch sowohl währen der Belichtungszeiten -und der zwischengeschalteten Erholungszeiten gleichmäßig konstant gehalten.
  • Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Der Wirkungsgrad der Plasmabehandlung ist in den nachstehend beschriebenen Versuchen anhand der Weichmachermenge bestimmt und bewertet, die aus den behandelten Fertigteilen aus Harzen auf Vinylchloridbasis durch ein organisches Lösungsmittel ausgewaschen werden. Die Prüflinge, d.h. die Fertigteile, haben in den Versuchen die Form von Folienabschnitten.
  • Zur Bestimmung der auswaschbaren Weichmachermenge wird der im Plasma behandelte Prüfling auf den Roden eines zylindrischen Gefäßes mit einem Fassungsvermögen von 100 ml gelegt. Dies erfolgt dabei in der Weise, daß der Prüfling genau 26 cm2 freie auslaugbare Oberfläche aufweist. Der Prüfling wird dann in diesem Gefäß auf seinen 26 cm2 Oberfläche mit 50 ml n-Hexan übergossen. Das n-Hexan steht dabei direkt mit der der Plasmabehandlung ausgesetzten Oberfläche in Berührung. Die Anordnung wird dann 2 h bei 37 OC geschüttelt. Anschließend wird die Menge des unter diesen Bedingungen aus dem Prüfling ausgewaschenen Weichmachets gaschromatographisch bestimmt. Je geringer die unter diesen Umständen auswaschbare Weichmachermenge ist, desto höher ist die Wirkung der Plasmabehandlung zu bewerten.
  • Beispiel 1 (Versuche 1 bis 7) 100 Gew.-Teile homopolymeres im Handel erhältliches Polyvinylchlorid, 50 Gew.-Teile Dioctylphthalat, 1,5 Gew.-Teile Calciumstearat und 1,5 Gew.-Teile Zinkstearat werden 10 min bei 160 OC auf einem Walzenmischer zu einer Formmasse vermischt. Die Formmasse wird anschliessend durch Formpressen bei 165 OC zu 1 mm dicken Folien verarbeitet.
  • Prüflinge aus der so hergestellten Folie werden in eine Plasmakammer gelegt. In den Versuchen 1 bis 6 wird in der Kammer eine Atmosphäre aus Kohlenmonoxid eingestellt.
  • Im Versuch Nr. 7 wird eine Atmosphäre aus einem Gemisch von Kohlenmonoxid und Stickstoff im Volumenverhältnis 1 : 9 hergestellt. Die Gase werden jeweils unter vermindertem Druck durch die Anlage geleitet. Der im einzelnen eingestellt Druck ist in der Tabelle 1 angegeben. Das kalte Plasma~wird in dieser Gasatmosphäre in der Plasmakammer unter Beaufschlagung der Elektroden mit einer Hochfrequenzleistung erzeugt, die von einem Hochfrequenzgenerator zur Verfügung gestellt wird, der seinerseits durch einen getakteten Zeitschalter periodisch gesteuert wird. Die Längen der Belichtungszeiten und der Erholungszeiten sind ebenfalls in der Tabelle 1 für jeden Versuch angegeben.
  • Die Versuche Nr. 4 und 6 sind Vergleichsversuche, bei denen die Prüflinge einem kontinuierlich erzeugten kalten Plasma unter sonst gleichen Parametern ausgesetzt werden.
  • Nach der- Behandlung der Prüflinge mit dem periodisch unterbrochenen oder dem kontinuierlichen kalten Plasma wird in der vorstehend beschriebenen Weise die aus den so behandelten Prüflingen auslaugbare Weichmachermenge d.h. die Menge Dioctylphthalat, die aus den Prüflingen herausgelöst werden kann, bestimmt. Die in mg angegebenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • Beispiel 2 (Versuche 8 und 9) 100 Gew,-Teile des auch im Beispiel 1 verwendeten Polyvinylchlorids, 35 Gew.-Teile Di-(2-ethylhexyl)-adipat und 3 Gew.-Teile Bariumstearat werden 10 min bei 160 OC auf einem Walzenmischer zu einer Formmasse verknetet. Die Formmasse wird --anschließend durch Formpressen bei 165 OC zu einer 1 mm dicken Folie ausgeformt.
  • Prüflinge aus den so hergestellten Folien werden in derselben Plasmakammer behandelt, die auch für die Versuche des Beispiels 1 eingesetzt wird. Als Plasmagas wird Argon bei einem Druck von 2,7 mbar eingesetzt. Das kalte Plasma wird unter Hochfrequenzbeaufschlagung der Elektroden mit einer Leistung von 1 kW erzeugt. Die Elektroden sind kapazitiv an einen Hochfrequenzgenerator angekoppelt, der unter Zwischenschaltung eines getakteten Unterbrechers gesteuert ist. Im Versuch 8 wird die Plasmabehandlung des Prüflings periodisch unterbrochen durchgeführt und zwar mit Belichtungszeiten von 0,1 s und Erholungszeiten von jeweils 10 s, während die Plasmabehandlung im Versuch Nr. 9 zu Vergleichszwecken kontinuierlich erfolgt.
  • Die Plasmabehandlung wird in der aus Tabelle 1 ersichtlichen Weise mit verschiedenen Gesamtverweilzeiten durchgeführt.
  • Die unter den vorstehend angegebenen Bedingungen extrahierten Weichmachermengen, d.h. die extrahierte Menge Di-(2-ethylhexyl)-adipat in mg, ist in der Tabelle 1 angegeben.
  • Tabelle 1
    Vers. Belich- Erholungs- Druck Masse des extrahierten Weichmachers (mg)
    tungs- zeit
    Gesamtverweilzeit (s)
    Nr. zeit (s) (s) (mbar)
    0
    5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 80 100 300 600
    1 1 1 69 65 28 - 0 - - - - - 0 0 0
    0,13
    2 1
    1 0,13 48 11 0 0 - 0 - - - - - 0 0 0
    3 1 0,13
    1 65 30 0 0 - 0 - - - - - 0 0 0
    -
    4 0,13 73 - - - 71 - - - 10 - 2 8 25 53 68
    73 19 0 0 - 0 - 0 0 0 - - - -
    5 1 0,1 1,33
    6 - 1,33 - 71 - 55 17 15 22 30 62 70 - - - -
    -
    - - - 35 - 0 - 0 - 0 0 0 - -
    1 0,67
    7 10
    8 0,1 10 2,67 - - - 3 - - - 0 - 0 0 0 - -
    111
    9 -
    - 2,67 - - - 107 - - - 98 - 21 40 105 - -
    Zusammenfassung Verfahren zur Unterdrückung des Ausschwitzens und Ausblühens von Additiven, insbesondere Weichmachern, aus Fertigteilen aus Kunstharzen auf Vinylchloridbasis durch Behandeln mit einem kalten Plasma. Das Fertigteil wird der Einwirkung des kalten Plasmas periodisch unterbrochen ausgesetzt. Die Gesamtverweilzeit des Fertigteils in der Plasmabehandlung setzt sich aus alternierenden Folgen von Belichtungszeiten mit jeweils einer Länge von 0,001 bis 1 000 s und Erholungszeiten, ebenfalls mit einer Länge von jeweils 0,001 bis 1 000 s, zusammen. Als Gas für die -Plasmaatmosphäre wird ein anorganisches Gas gewählt, das keine polymerisierbaren Bestandteile enthält. Sauerstoff und Sauerstoff enthaltende Gase, Halogen enthaltende Gase und Schwefel enthaltende Gase werden als Gase für die Plasmaatmosphäre vermieden.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Modifizieren der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Vinylchloridharzen Patentansprüche 1. Verfharen zum Modifizieren der Oberflächeneigenschaften von Fertigteilen aus Vinylchloridharzen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Oberfläche des Fertigteils periodisch unterbrochen der Atmosphäre eines kalten Plasmas in einem anorganischen Gas ausgesetzt wird, und zwar unter einem Druck des Plasmagases im Bereich von 0,0013 mbar bis 13,3 mbar, wobei die Gesamtverweilzeit der Behandlung eine alternierende Folge von Belichtungszeiten und Erholungszeiten ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß jede Belichtungszeit eine Länge im Bereich von 0,001 s bis 1 000 s hat und daß jede Erholungszeit ebenfalls eine Länge im Bereich von 0,001 s bis zu 1 000 s hat.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß als anorganisches Gas für die Plasmaatmosphäre kein sauerstoffhaltiges Gas, keine Halogenverbindungen und keine Schwefelverbindungen verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß jede Belichtungszeit eine Länge im Bereich von 0,01 s bis 100 s hat.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß die Länge jeder Erholungszeit im Bereich von 0,01 s bis 100 s liegt.
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