-
Kartenauswählvorrichtung
-
Die Erfindung beinhaltet eine Kartenauswählvorrichtung, bestehend
aus einem flachen Gehäuse mit einem darin geführten Schubteil (Tablett) zum Tragen
eines Stapels loser Karten und aus einer auf einer quer im Gehäuse gelagerten Achse
schwenkbeweglich angebrachten Wahl-Tastatur-in der Form von vorgespannten zweiarmigen
Hebeln, deren nach oben gerichteter Arm zur Auswahl der gewünschten Karten manuell
betätigbar ist
und deren waagerechter Arm gleichzeitig an den Karten
im Stapel angreift.
-
Es gehören Kartenauswählvorrichtungen seit Jahren zum allgemeinen
Stand der Technik. So ist beispielsweise unter anderem eine Kartenauswählvorrichtung
bekannt, welche von ihrer Konstruktion her einerseits als Telefonnummernverzeichnis
und zum anderen als Untersatz für ein Tischtelefon verwendbar ist. Die Telefonnummern
der verschiedenen Telefon-Teilnehmer sind hier auf Karten aufgezeichnet, die durch
eine einfache Handhabung sichtbar gemacht werden können, wenn die Rufnummer eines
gewünschten Teilnehmers festgestellt werden soll. Die schwenkbar gelagerten Hebel
der Wahl-Tastatur sind mit Betätigungsarmen und in etwa hakenförmigen Greif- bzw.
Trennarmen ausgestattet, die einerseits zum Eingriff in die Registerausnehmungen
der Karten und andererseits zum Anheben der nicht markierten Karten dienen. Die
jeweilige Achse für jeden der Hebel befindet sich an der Unterseite und etwa in
der Mitte des die Karten tragenden Schubteiles. Die hinteren Enden der vorgenannten
Hebel besitzen nach oben vorstehende Köpfe, in denen jeweils eine Rolle, die geringfügig
über die Oberseite des Kopfes vorsteht, drehbar gelagert ist. Im Bereich der hinteren
Hebelenden weist das Tablett eine öffnung auf, durch welche die Köpfe nebst ihrer
Rollen, die in ihrer Außerbetriebstellung unterhalb der Tablettoberseite sich befinden,
infolge Verschwenkung der Hebel nach oben geschoben werden können.
-
Bei der vorbeschriebenen Kartenauswählvorrichtung besitzen die Karten
an ihren hinteren Längskanten entsprechend ausgebildete Ausschnitte oder Kerben,
wobei deren Breite von einer Karte zur anderen derart zunimmt, daß bei Betätigung
eines vorbestimmten Hebels dessen Kopf durch die Ausschnitte oder Kerben in eine
vorprogrammierte Anzahl von Karten
nach oben bewegt wird und diese
Karten mitnimmt, wenn das Tablett aus dem Gehäuse herausgezogen wird. Während dieses
Vorganges werden die restlichen Karten gegen die Unterseite der oberen Gehäusewand
gedrückt und hier durch Reibung festgehalten.
-
Eine andere der bekannten Kartenauswählvorrichtungen sieht vor, daR
die Karten an ihren vorderen Längskanten in der Nähe des offen gehaltenen Gehäuseendes
mit gegenseitig ausgefluchteten Löchern ausgestattet sind, wobei diese Löcher dem
Eingriff von Hebelarmen dienen. Die Löcher als solche nehmen in ihrer Anzahl von
oben nach unten von einer Karte zur anderen Karte im Stapel in einer solchen Weise
ab, daß bei manueller Betätigung eines der Hebel dessen entsprechend ausgebildeter
Arm in die Löcher derjenigen Karten eingreift, die eine der Lage des betreffenden
Hebels entsprechende Lage im Kartenstapel einnehmen, während die übrigen Karten
vom Schubteil angehoben werden. Das Gehäuse besitzt bei dieser Ausführungsart in
der Nähe seines offenen Endes nach hinten gerichtete, innenliegende Haken oder Anschläge,
welche beim Herausziehen des Schubteiles die angehobenen Karten des Stapels erfassen
und somit deren Mitherausziehen verhindern.
-
In der Praxis hat es sich nun gezeigt, daß es bei den bekannten Kartenauswählvorrichtungen,
verbunden mit deren konstruktiven Aufbau und Kartenausbildung, recht schwierig ist,
aus dem Stapel aufeinanderliegender Karten sowohl unten, in der Mitte als auch oben
eine bestimmte Karte gezielt nach vorne zu ziehen, ohne daß die übrigen Karten im
Stapel, insbesondere die jeweils auf der herauszuziehenden Karte liegende Karte,
infolge Eigengewicht und/oder Reibung nach vorne mitgezogen werden.
-
Der Erfindung liegt, bei Kenntnis des bekannten Standes der Technik,
die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Kartenauswählvorrichtung
dahingehend
weiterzubilden, daß eine einwandfreie Entnahme nur einer Karte aus dem Stapel, gleich
aus welcher Lage innerhalb des Stapels, in jeder Hinsicht möglich ist unter Berücksichtigung
vertretbarer Material- und Fertigungskosten.
-
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Kartenauswählvorrichtung
der genannten Gattung dadurch gelöst, daß in dem Gehäuse für eine vereinzelte Aufnahme
der Karten eine separate, auf dem Schubteil aufliegende Tasche angeordnet ist, und
daß die einzelnen Karten an ihrer vorderen Längskante je eine sich über die Kartenbreite
erstreckende Loch-/Schlitzstanzung besitzen, die stellengerecht zu dem entsprechenden
Hebel der Wahl-Tastatur hin ein Loch und an ihren übrigen Positionen einen vorn
offenen, nach hinten sich erstreckenden Schlitz aufweisen.
-
Erfindungsgemäß ist die Tasche, welche sich auf dem Schubteil abstützt,
vorzugsweise aus mehreren übereinanderliegenden Blättern gebildet, die an ihrer
hinteren Längskante mittig eine Lasche oder einen Steg aufzeigen, die zwecks Bildung
einer fächerartigen Tasche mittels einer lösbaren Klammer o.dgl. verbunden sind.
-
Die die Tasche bildenden Blätter sind vorzugsweise aus dünnem reißfesten
Papier gefertigt, während die Karten in bekannter Weise aus dünnem gleitfähigen
Kunststoffmaterial hergestellt sind. Ein weiteres Merkmal nach der Erfindung ist
darin zu erblicken, daß die Oberflächen der Blätter oder die der Karten, zwecks
Bildung eines Luftpolsters zwischen denselben, aufgerauht ausgebildet sein können.
-
Im Rahmen der Aufgabenstellung und deren Lösung sind für eine zeitweilige
Festlegung der Tasche im Gehäuse auf der Innenseite des Gehäusedeckels eine Halteeinrichtung
beispielsweise
zwei sich gegenüberliegende stegartige Haltehacken
o.dgl. vorgesehen, zwischen denen die untereinander verbundenen Laschen oder Stege
der Blätter mit Klemmeffekt eingreifen. Zu diesem Zweck sind die Laschen oder Stege
etwas breiter als der Abstand zwischen den beiden Haltebacken gehalten oder sind
im Seitenbereich bogenförmig ausgebildet.
-
Auch ist ein Merkmal der Erfindung darin zu erblicken, daß das unterste
auf dem Schubteil liegende Blatt der Tasche als T-förmiger Mitnehmer ausgebildet
ist und an seinem der Lasche oder dem Steg linear gegenüberliegenden Ende ein Loch
besitzt, in welches ein stellengerechter zweiarmiger Hebel der Wahl-Tastatur für
das Herausziehen der Tasche aus den Haltebacken eingreift. Es ist auch die Möglichkeit
gegeben, daß der an das Loch des T-förmigen Mitnehmers eingreifende Hebel außerhalb
der Wahl-Tastatur, jedoch in deren Bereich, vorgesehen ist.
-
Im Boden des Tabletts kann vorzugsweise eine runde o.dgl.
-
Ausnehmung eingebracht sein, die der Anhebung des Stapels durch Fingereingriff
dient, wenn die Tasche dem Gehäuse entnommen werden soll.
-
Die waagerechten Arme aller Hebel besitzen eine rechtwinklige Abkröpfung,
in denen ein separates federndes Einsatzstück lagert, welches die Rückführung in
die Ausgangsstellung bewirkt, wobei dieses Einsatzstück bevorzugt aus einem Schaumstoffmaterial
gebildet ist und eine Strangform aufweist Der Schutz erstreckt sich nicht nur auf
die Merkmale der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
-
Es darf erwähnt werden, daß der erfindungsgemäße Gegenstand gewisse
Variationen erlaubt, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
-
Es zeigen: Fig.1 eine perspektivische Ansicht eines Kartenauswahlgehäuses
mit STellfläche für ein Telefon; Fig.2 eine Seitenansicht desselben Kartenauswahlgehäuses
mit Schubteil und Tasche im senkrechten Schnitt; Fig.3 eine Draufsicht auf das Schubteil
mit Tasche und Karten sowie der Mitnehmer; Fig.4 eine perspektivische Ansicht der
Tasche mit untenseitig angeordnetem T-förmigen Mitnehmer und Fig.5 die perspektivische
Darstellung von mehreren übereinanderliegenden Karten mit an der vorderen Längskante
versetzt angeordneten Mitnehmeröffnungen.
-
In dem flachen Gehäuse 10 befindet sich in bekannter Weise ein Schubteil
11, welches einen Stapel von Karten 12 trägt.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel liegt auf dem Schubteil 11 eine Tasche
13, die aus mehreren übereinanderliegenden Blättern 14 gebildet ist und die Karten
12 vereinzelt aufnimmt. An dem hinteren Ende besitzen die Blätter 14 jeweils mittig
eine Lasche oder einen Steg 15, die zwecks Bildung eines fächerartigen Taschenmagazins
mittels einer lösbaren Klammer 16, wie Heftklammer o.dgl., fest miteinander verbunden
sind. Das unterste Blatt der Tasche 13 ist
in der Form eines T-förmigen
Mitnehmers 17 ausgebildet, wobei dieser Mitnehmer 17 an dem der Lasche oder den
Steg 15 linear gegenüberliegenden Ende ein Loch 18 besitzt, auf dessen Bedeutung
noch näher eingegangen wird.
-
Für eine lösbare Festlegung der Tasche 13 im Gehäuse 10 sind auf der
Innenseite des Gehäusedeckels stegartige, sich. gegenüberliegende Haltebacken 19
angeordnet, durch welche die verbundenen Laschen oder Stege 15 der Taschen blätter
14 federnd hindurchgezogen sind. Die entgegen der Ziehrichtung der Karten 12 vorgesehene
Halterung für die Tasche 13 ist so gehalten, daß die Tasche 13 mit einem nur geringfügig
größeren Kraftaufwand, als er benötigt wird, um die einzelnen Karten 12 zum Ablesen
o.dgl. zu ziehen, aus der Halterung herausgezogen werden kann. Beim Ausführungsbeispiel
wird dieses dadurch erreicht, daß die Lasche oder der Steg 15 des T-förmigen Mitnehmers
17 etwas breiter gehalten sind wie der Abstand zwischen den benachbarten Haltebacken
19, wodurch sich ein Klemmeffekt einstellt. Es ist aber auch möglich, daß die Lasche
oder der Steg 15 an ihren Längskanten leicht gewölbt ausgebildet sind.
-
Die einzelnen Blätter 14 der erfindungsgemäßen Tasche 13 sind aus
einem relativ dünnen widerstandsfähigen Material hergestellt. Die einzelnen in der
Tasche aufbewahrten Karten 12 besitzen an ihrer Vorderkante eine sog. Loch-/ Schlitzstanzung,
wobei das Loch 20 sich stellengerecht zum entsprechenden Hebel 21 der Wahl-Tastatur
22 befindet, während sich an den übrigen Positionen ein nach vorne offener Schlitz
23 anschließt, so daß die nicht benötigten Karten 12 beim Herausziehen der gewünschten
Karte 12 in der Tasche 13 verbleiben. Auch die Karten 12 bestehen aus einen dünnen
stabilen sehr gleitfähigen Material, wie z.B. Kunststoff-Folie oder mittels Kunststoff-Folie
kaschiertes Papier, so daß einmal die Lochperforation selbst bei
Dauerbenutzung
keinerlei Beschädigung erfährt und zum anderen die Gesamtstärke des Kartenstapels
einschließlich Tasche 13 keine große Abmessung erfährt.
-
Zur Vermeidung einer statischen Aufladung bestehen die Karten 12 aus
einem Kunststoff und die Blätter 14 der Tasche 13 aus Papier. In bevorzugter Weise
sind die Oberflächen der Karten 12 oder die der Blätter 14 aufgerauht ausgebildet,
so daß sich beim Zurückschieben der Karte 12 in das betreffende Fach der Tasche
13 zwischen der Karte 12 und den Blättern 14 eine Art von Luftpolster bildet, das
sich auf den Schiebevorgang der Karten 12 in die Tasche 13 vorteilhaft auswirkt.
-
Die auf der Achse 24 schwenkbeweglich befestigten Hebel 21 der Wahl-Tastatur
22 sind - wie ans ich bekannt doppelarmig ausgebildet. Für die federnde Lagerung
der Hebel 21 ist in der Abkröpfung des Armes 21b ein Schaubstoffstreifen 25 über
die gesamte Breite gelagert, der federnd wirkend die Rückführung des Armes 21b in
dessen Grundstellung nach dem Herausziehen der gewünschten Karte 12 aus der Tasche
13 gewährleistet.
-
Die Handhabung der Kartenwählvorrichtung nach der Erfindung ist wie
folgt: Beim Drücken der der gewünschten Karte 12 entsprechenden Buchstabentaste,
siehe Fig.1, in der Wahl-Tastatur 22 wird der eine Arm 21a des Hebels 21 nach unten
bewegt und gleichzeitig greift der andere Arm 21b in das stellengerechte Loch 20
der gewünschten Karte 12 ein. Da alle anderen Karten 12 in dieser Position einen
nach vorne offenen Schlitz 23 besitzen, kann die ausgewählte Karte 12 mit Hilfe
des Schubteils 11 nach vorne gezogen und abgelesen werden. Wird die gedrückte Buchstabentaste
wieder losgelassen,
kehrt der zweiarmige Hebel 21 automatisch in
seine Ausgangsstellung zurück und zwar mit Hilfe des benannten, in sich elastischen
Schaumstoffstreifens 25.
-
Wenn nun die Karten 12 in der Tasche 13 vervollständigt oder ausgewechselt
werden sollen, so muß die Tasche 13 mit Inhalt dem Gehäuse 10 entnommen werden.
Beim Ausführungsbeispiel erfolgt das Herausziehen der Tasche 13 aus den Haltebacken
19 mittels des Armes 21 der Buchstabentaste LM, der den Laschen oder Stegen 15 der
Tasche 13 linear gegenüberliegt.
-
Diese Buchstabentaste LM hat eine Doppelfunktion, und zwar einmal
das Ziehen der Karte 12 mit dem LM-Aufdruck zwecks Ablesung der aufgebrachten Informationen
und zum anderen alternativ zum Entnehmen der gefüllten Tasche 13 an deren Halterung.
-
Für das Herausziehen der Tasche 13 aus deren Halterung greift der
Arm 21b des Hebels 21 der Buchstab-entaste LM in das Loch 18 des T-förmigen Mitnehmers
17 ein, welcher das untere Blatt der Tasche 13 bildet. Indem der Arm 21b um seinen
Anlenkpunkt nach oben und vorne verschwenkt wird, bewirkt er die Auflösung der Klemmverbindung
zwi schen der Lasche bzw. dem Steg 15 des T-förmigen Mitnehmers 17 und den Haltebacken
19; die Tasche 13 kann dem Gehäuse 10 entnommen werden. Der Entnahmevorgang wird
erleichtert durch eine im Schubteilboden eingebrachte Ausnehmung 26 in der Form
eines Fingerloches, wodurch sich die Tasche 13 von unten fler leicht anheben läßt.
-
Es besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, daß die Tasche
13 auch mittels einer separaten Drucktaste aus ihrer Halterung herausgezogen werden
kann, wobei diese Drucktaste unabhängig von der eigentlichen Wahl-Tastatur 22 arbeitet.
-
Leerseite