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Die Erfindung bezieht sich auf ein U-förmiges Kantenschutz-
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oder Fensterführungsprofil mit einer Einlage aus einem schlingenförmigen
bzw. wechselweise bogenförmigen, als einstückiges Federband ausgebildeten Drahtgerüst,
dessen Schenkel sich durch gegenseitige Anlage untereinander abstützen.
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Profile dieser Art müssen längsdehnungsfrei und nach der anderen Richtung
hin weitgehend längsschrumpfungsfrei sein.
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Die Längsdehnung spielt einsatzmäßig dabei nicht die entscheidende
Rolle, weil solche Profile einmal montiert durch Abstützen der freien Enden in bezug
auf ihre Längsdehnung festlegbar sind. Die Längsschrumpfung dagegen läßt sich erfahrungsgemäß
nicht ausreichend sicher festlegen, so daß sich nach einer gewissen Gebrauchsdauer
an den Stoß- oder Endstellen Freiräume bilden; selbst dann, wenn solche Freiräume
durch eine Abdeckung optisch nicht mehr erkennbar sind, entfällt hier die Dichtung
bzw. Führung. Die Längsschrumpfung allerdings wirkt sich immer bei Profilen, die
in einem Innenbogen verlegt sind, ungünstig aus, weil bei einer Verkürzung, die
sich ja infolge der Schrumpfung bildet, sich das Profil vom Bogen abzieht Diesen
Nachteil, die Längsschrumpfung, insbesondere beim gebrauchsmäßigen Einsatz auszuschalten
oder zumindest stark zu vermindern, ist durch Gerüste möglich, die keine Stauchung
zulassen. Solche Gerüste sind bisher lediglich im Stanzverfahren hergestellte Gerüste,
sie sind aber teuer in der
Herstellung, ihre scharfen Stanzkanten
schneiden sich nach und nach in das weiche Material des Profilkörpers ein; außerdem
sind solche Gerüste anwendungstechnisch ungünstig weil sie sehr starr sind und aus
diesem Grunde schlecht in Bogen oder Windungen verlegt werden können.
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Diese Nachteile sollen nun durch Drahtgerüste vermieden werden. Drahtgerüste
sind einfach und billig herzustellen, sie beschädigen ihren Profilkörper nicht und
sind ausreichend flexibel, so daß auch kleine Bogen und Windungen ohne jede Schwierigkeit
eingenommen und dauernd beibehalten werden können.
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Allerdings ist es bisher nicht gelungen, eine Längsschrumpfungsfreiheit
oder eine weitgehende Längsschrumpfungsarmut zu erreichen. Dies ist in vielfacher
Weise versucht worden.
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Einmal sind es Bindungen, die die einzelnen Schenkel des Mäanderbandes
untereinander festlegen, wie beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1 430
315 ersichtlich.
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Es ist aber auch versucht worden, vom Material des Körpers her eine
Längsschrumpfungsarmut zu erreichen; so soll nach den deutschen Offenlegungsschriften
27 o3 254 und 27 59 375 eine Längsschrumpfungsarmut durch geeignete Kunststoffe
und eine entsprechende Einbettung des Drahtgerüstes erreicht werden.
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Es ist offensichtlich und wie es bereits Experimente und Einsätze
gezeigt haben, daß auf diesem Wege keine gebrauchsfähige Verringerung der Längsschrumpfung
erreicht werden kann.
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Es bleibt daher die Aufgabe, diese Längsschrumpfung vom Drahtgerüst
her zu lösen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abstützung
einen Abstand von der durch die Scheitel der Bogen gebildeten Kante aufweist, der
mindestens gleich dem halben Abstand der Bogen ist. Entscheidend für die Erreichung
einer
weitgehenden Längsschrumpfungsarmut ist die Anordnung der
Abstützung der einzelnen Schenkel des auf diese Weise gebildeten Federbandes untereinander.
Nun sind aber Drahtschlingenbänder bekannt, die auch eine Abstützung der Schenkel
untereinander aufweisen. So zeigt das USA-Patent Re. 16 178 bereits ein Gerüstband
mit mäanderförmig gelegten Drähten, die Mäanderform ist jedoch kastenförmig gestaltet,
demnach sind die quer zum Schenkel liegenden Kantenbereiche gestreckt und kantengleich
verlaufend ausgebildet oder anders ausgedrückt, es wird eine starre, weitgehend
unnachgiebige Kante gebildet, insbesondere, wenn das Material des Körpers, wie es
heute ganz allgemein geschieht, aus verschleißtechnischen Gründen eine relativ hohe
Eigenhärte aufweist.
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Ähnlich gelagert sind die Nachteile bei einem Gerüstband nach der
USA-Patentschrift 2 549 581. Wenn auch hier die Kanten aus Bogen der Schenkel gebildet
werden, so sind diese jedoch besonders versteift, indem sie vollständig durch eine
einlagernde Schnur ausgefüllt sind. Weiterhin zeigt die USA-Patentschrift 2 204
630 ein Gerüstband aus Drahtmäandern; welches jedoch zweiteilig ausgebildet ist,
wobei sich die beiden Drahtbänder im Mittelbereich überlagern. Die zweistückige
Ausbildung verdoppelt die Steifheit derart, daß die heutigen Erfordernisse in bezug
auf Elastizität nicht erftllo bar sind. Hinzu kommt die doppelte Ausführung, -erhöhter
Materialanteil und die erhöhte Bindung, die nicht nur zum Festlegen der Schenkel,
sondern auch zum Befestigen der beiden Drahtbänder besonders aufwendig ausgebildet
sein muß.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung jedoch geht von vollständig anderen,
mit diesen vorgenannten Schriften nicht vergleichbaren Voraussetzungen aus, und
zwar einem einstückigen Federband, also einer konstruktiven Ausbildung in einfachster
Form, wobei die Ausbildung als Federband nur dadurch erreicht wird, daß die Abstützungen
ein Stück von der Kante nach einwärts gelagert sind und durch die so den Scheitel
jeweils einschließenden
Bogen eine Federwirkung erreicht wird. Es
ist selbstverständlich, daß die Stärke der Federwirkung nicht nur vom Material her,
sondern in einfacher Weise durch die Größe der Schenkel vom Scheitel zur Abstützung
gebildet wird.
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Obwohl die Vorteile des erfindungsgemäßen Federbandes gegenüber bekannten
Federbändern nicht geschmälert werden, wenn dieses zur Festlegung der Schenkel untereinander
eine einfache Bindung erhält, ist es jedoch zweckmäßig, wenn das Drahtgerüst bindungsfrei
vom Körper des Profils aufgenommen ist. Es ist nämlich durchaus möglich, bindungsfreie
Drahtgerüste ohne jeglichen erkennbaren Nachteil zu verwenden. Hierzu kann erfahrungsgemäß
auf ein Klemmprofil gemäß der DE-OS 27 29 757 der Anmelderin hingewiesen werden,
welches mit einem bindungsfreien Drahtgerüst gefertigt. wurde und bei dem weder
herstellungs- noch anwendungstechnisch irgendwelche Nachteile erkennbar sind, die
auf die Bindungsfreiheit zurückzuführen wären. Außer dieser Möglichkeit kann das
erfindungsgemäße bindungsfreie Gerüst auch durch Pinolen beim Strangpressen zugeführt
werden, und zwar mit einer Stauchung am Pinoleneingang.
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Bestimmten Einsatz zwecken entsprechend kann das Drahtgerüst nur einseitig
mit Abstützungen versehen sein, nämlich dann, wenn besonders große Flexiblität erwünscht
ist, die in mehreren Richtungen zur Längsachse des Profiles verläuft. Gleiche Aufgaben
kann aber auch ein Gerüst erfüllen, welches seitenbezogen unsymmetrisch ausgebildet
ist, derart, daß die Bogen der Umkehrungen unterschiedlich groß und/oder die Abstützungen
unterschiedlich weit von den Kanten des Gerüstes abgelegen sind. Ebenso ist es möglich,
die Schenkel und wahlweise auch je Steg des Drahtgerüstes als gleichsinnig verlaufende
Bogen auszubilden. Hierdurch wird eine noch größere Elastizität erreicht und trotzdem
die Schrumpfung verhindert.
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Bei einem Kantenschutzprofil, nämlich einem Profil, welches im allgemeinen
mit innen liegenden Klemmlippen versehen ist, erweist es sich als zweckmäßig, daß
die Abstützung oder die Abstützungen des Drahtgerüstes und die jeweiligen Klemmlippen
einen sich deckenden Abstand von der Kante des Profiles aufweisen. Es ist nämlich
wesentlich, daß gerade die Klemmlippen durch eine Schrumpfung oder Dehnung des Profiles
auf ihrem Befestigungsgrund weitgehend ortsfest festgelegt sind, so daß ihre Klemmwirkung
nicht durch Nebenwirkungen vermindert wird. Dies wird insbesondere durch die Übereinstimmung
der Abstützungen des Federbandes, also der in Längsrichtung liegenden, zumindest
schrumpfungsfreien Bereiche, erreicht.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
in vereinfachter Weise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung
eines Kantenschutzprofiles und Fig. 2 bis 5 jeweils eine unterschiedliche Ausbildung
eines erfindungsgemäßen Drahtgerüstes.
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Mit 1 ist ein Kantenschutzprofil bezeichnet, welches, abgesehen von
Befestigungslippen 2, auch ein Fensterführungsprofil sein kann. Die Einlage, nämlich
ein Drahtgerüst 3, ist gestrichelt dargestellt. Es ist davon ausgegangen, daß es
sich um ein Drahtgerüst nach Fig. 2 handelt.
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Das Drahtgerüst nach Fig. 2 weist eine mäanderförmige Verlegung des
Drahtes 4 auf, wie sie, abgesehen von den erfindungsgemäßen Besonderheiten, bereits
zum Stande der Technik anzuführen ist.
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Eine Besonderheit ist die Abstützung 5, die, jeweils ein Stück von
der allgemeinen Kante 6 des Drahtgerüstes 3 ab, im Bereich
der Schenkel
7 angeordnet ist, und zwar wird die Abstützung 5 im Ausführungsbeispiel nach Fig.
2 durch die unterschiedliche Abwinklung der Schenkel 7 zu einer projizierten Mittellinie
erreicht. Als weitere erfindungsgemäße Ausbildung sind die Schenkel 7 selbst anzusehen,
weiche gegenüber allen anderen Schenkeln bekannter Drahtgerüste gebogen ausgebildet
sind.
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Diese Bogen 8 der Schenkel 7 in Verbindung mit der einsatzmäßigen
U-förmigen Endgestaltung bei einem Profil, wie es die Fig. 1 zeigt, erhöht die Elastizität
des Profiles wesentlich, weil die einzelnen Seitenbereiche der Schenkel beim Kantenschutzprofil
1 keine starren Stützen, sondern nachgiebige Federbeine sind.
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Fig. 3 zeigt ein weiteres Drahtgerüst 3; es unterscheidet sich vom
Drahtgerüst nach Fig. 2 insbesondere durch Augen 9, welche anstelle der Bogen 8
einen weitgehend parallelen Lauf der Schenkel 7 untereinander ermöglichen. Fig.
4 zeigt eine ähnliche Ausführung wie Fig. 3, jedoch sind die Augen 9 nur einer Kante
zugeordnet und demnach auch die Abstützung 5 nur einseitig ausgebildet. Fig. 5 zeigt
ein Drahtgerüst 3, bei welchem sich jeweils zwei Schenkel 7 überschneiden, so daß
einseitig Schlingen 10 gebildet sind, in deren Bereich auch die Abstützung 5 liegt,
während die gegenüberliegende Kante Bogen aufweist mit übereinander gelagerten stützungsfreien
Schenkeln.