DE19743684C1 - Formbügel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Formbügel für die weibliche Brust haltende Beklei
dungsstücke sowie ein Bekleidungsstück zum Halten der weiblichen Brust.
Derartige Formbügel bestehen üblicherweise aus gebogenem Draht und werden
in die Körbchen von Miederwaren, wie z. B. von Büstenhaltern, Bikinioberteilen,
Bustiers etc., eingearbeitet. Sie halten das Gewebematerial der Miederwaren
auch unter mechanischer Beanspruchung, wie z. B. beim Gehen, formstabil am
Körper der Trägerin und sorgen dadurch für einen sicheren Sitz sowie eine
formschöne Brust.
An die Formbügel werden in mechanischer Hinsicht verschiedene Anforderungen
gestellt. Zum einen sollen sie eine möglichst hohe Biegesteifigkeit gegenüber
solchen Biegungen aufweisen, die aus Kräften resultieren, welche in der von dem
gebogenen Bügel aufgespannten Ebene (Bügelebene) auftreten. Zum anderen
sollen sie gegenüber Biegungen, die aus senkrecht zur Bügelebene wirkenden
Kräften resultieren, möglichst weich bzw. flexibel sein. Eine weitere Anforderung
besteht schließlich darin, einen möglichst hohen Tragekomfort zu gewährleisten,
d. h. die beiden o. g. Anforderungen zu erfüllen, ohne daß die Trägerin ein unan
genehmes Drücken oder Kneifen spürt.
Die aus der US 3,114,374 bekannten Formbügel aus Runddraht werden
diesen Anforderungen nicht vollständig gerecht, da sie eine relativ hohe Steifig
keit senkrecht zur Bügelebene aufweisen.
Die unter anderem aus der DE-OS 20 61 711 bekannten
Formbügel, welche einen Rechteckquerschnitt
aufweisen, dessen lange Querschnittsachse in der Bügelebene liegt, erfüllen die
Anforderungen schon eher, da sie senkrecht zur Bügelebene weicher sind als die
Formbügel mit Rundquerschnitt. Legt man die Breite dieser Formbügel senkrecht
zur Bügelebene möglichst gering aus, um die Flexibilität in dieser Richtung zu
steigern, so muß im Gegenzug die in der Bügelebene liegende Höhe des Recht
eckquerschnitts vergrößert werden. Dies wirkt sich einerseits nachteilig auf den
Tragekomfort sowie andererseits nachteilig auf die Geometrie der Enden des
Formbügels aus, welche im Verhältnis zu ihrer Breite relativ hoch werden, so daß
die Abrundung ihrer scharfen Kanten zum Schutz des Gewebes des Beklei
dungsstücks nur relativ aufwendig bewerkstelligt werden kann.
Aus der WO 95/19114 A1 ist ein Formbügel mit einem doppel-T- oder knochen
förmigen Querschnitt bekannt. Auch hier tritt das Problem auf, daß die Breite des
Querschnitts senkrecht zur Bügelebene zum Erreichen einer möglichst hohen
Flexibilität in dieser Richtung nicht beliebig verringert werden kann.
In der DE-AS 10 48 542 wird ein Versteifungsbügel für Büstenhalter beschrieben,
der einen C-förmigen Querschnitt aufweist. Das C-Profil dieses bekannten Ver
steifungsbügels ist so angeordnet, daß die Bügelebene im wesentlichen quer
durch den mittleren Bereich des C-Bogens verläuft. Dies hat eine relativ hohe
Steifigkeit senkrecht zur Bügelebene zur Folge, welche noch dadurch gesteigert
wird, daß das C-Profil in den besonders belasteten Bereichen des Versteifungs
bügels mittels einer in dem von dem C-Profil umfaßten Hohlraum angeordneten
Metallauflage verstärkt wird.
Des weiteren ist aus der DE-29 02 065 A1 eine Büstenhalter-Stützdrahtvorrich
tung bekannt, die sich aus einem relativ steifen U-förmigen Element und einem
weniger steifen Verlängerungselement zusammensetzt. Die beiden Elemente sind
senkrecht zur Bügelebene hintereinander angeordnet und entlang ihrem dec
kungsgleichen Bereich und an mehreren Stellen durch Punktschweißen fest mit
einander verbunden. Dadurch wird die Steifigkeit senkrecht zur Bügelebene in
dem deckungsgleichen Bereich erhöht.
Die in der DE-PS 76 647 beschriebene doppelte Korsettstange setzt sich aus zwei
aufeinandergelegten Federstahlstangen zusammen, die derart aneinander gehal
ten werden, daß sie sich bei Belastung in Längsrichtung gegeneinander verschie
ben können.
Schließlich gehören Formbügel aus sogenannten Memo
ry-Metallen zum allgemein bekannten Stand der Technik, welche eine hervorragende Flexibilität senkrecht zur Bügel
ebene gewährleisten. Diese Bügel haben aber auch in der Bügelebene eine
wesentlich geringere Steifigkeit, und außerdem sind Memory-Metalle derart teuer,
daß eine wirtschaftliche Herstellung von Formbügeln unter Verwendung dieser
Werkstoffe nicht mehr möglich ist.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Formbügel für die
weibliche Brust haltende Bekleidungsstücke sowie ein Bekleidungsstück zum
Halten der weiblichen Brust zu schaffen, welcher bzw. welches eine möglichst
hohe Steifigkeit in der Bügelebene sowie eine möglichst hohe Flexibilität senk
recht zur Bügelebene gewährleistet und gleichzeitig möglichst kostengünstig her
stellbar ist.
Diese Aufgabe wird mittels eines Formbügels bzw. eines Bekleidungsstücks ge
mäß Anspruch 1 bzw. 19 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, einen Formbügel für die weibliche Brust
haltende Bekleidungsstücke derart auszugestalten, daß der Bügel aus wenig
stens zwei Bügelelementen besteht, welche in der Richtung senkrecht zu der von
dem Bügel aufgespannten Ebene, der sogenannten Bügelebene, im wesentlichen
hintereinander angeordnet sind, wobei die Bügelelemente beidseits des Tief
punkts des Bügels im wesentlichen den gleichen Krümmungsverlauf aufweisen.
Die zwischen den Bügelelementen liegende Trennfläche liegt dabei im wesent
lichen in der Bügelebene. "Im wesentlichen" in diesem Sinne bedeutet, daß die
Trennfläche nicht unbedingt mathematisch exakt in der Bügelebene liegen muß,
sondern daß sie gegenüber der Bügelebene auch leicht geneigt sein oder die
Form einer gekrümmten Raumfläche annehmen kann, wie z. B. im Fall einer C-
förmigen Trennfläche. Die Bügelelemente liegen vorzugsweise aneinander an,
können jedoch auch voneinander beabstandet sein, also einen schmalen
Zwischenraum im Sinne einer Trennfuge zwischen sich bilden.
Der erfindungsgemäße Formbügel kann im Vergleich zu einem Formbügel aus
Memory-Metall relativ kostengünstig aus Draht oder Kunststoff hergestellt werden,
hat gegenüber diesem eine höhere Formsteifigkeit und weist gegenüber den
bekannten, aus Draht bestehenden Formbügeln den Vorteil auf, daß er bei
verhältnismäßig großer Steifigkeit in der Bügelebene eine hohe Flexibilität
senkrecht zur Bügelebene gewährleistet. Insbesondere treten die bei den
bekannten Drahtbügeln häufiger vorkommenden Bügelbrüche aufgrund der
Biegebelastung in der Bügelebene weniger oft auf, da der erfindungsgemäße
Formbügel einerseits bei zu hoher Biegebelastung in der Bügelebene senkrecht
zur Bügelebene leicht ausbricht und dadurch die hohe Biegespannung einer
reinen Biegebeanspruchung herabgesetzt wird, indem eine überlagerte Biege-
/Torsions-Belastung hervorgerufen wird, und andererseits bei gleicher Flexibilität
senkrecht zur Bügelebene ein größerer Gesamtquerschnitt gewählt werden kann.
Bei Bedarf können auch drei oder mehrere Bügelelemente geschichtet werden.
Dies kann z. B. dann erwünscht sein, wenn die Steifigkeit in der Bügelebene
weiter gesteigert und gleichzeitig die Flexibilität senkrecht zur Bügelebene nicht
nachteilig beeinflußt werden soll, was der Fall wäre, wenn lediglich die Breite
zweier Bügelelemente senkrecht zur Bügelebene vergrößert werden würde.
Werden mehr als zwei Bügelelemente verwendet, so liegen die Ebenen der dann
wenigstens zwei Trennflächen im wesentlichen in parallel zueinander versetzter
Anordnung zu der mittleren Bügelebene.
Die wenigstens zwei Bügelelemente werden vorzugsweise an ihren beiden Enden
derart aneinander fixiert, daß im Bereich der Enden keine Relativbewegung
zwischen den Bügelelementen möglich ist. In allen anderen Bereichen, in denen
die Bügelelemente lediglich lose aneinander anliegen oder voneinander
beabstandet sind, ist eine Relativbewegung der Bügelelemente zueinander
möglich. Durch die Wahl der Lage und der Anzahl der Befestigungspunkte kann
der Umfang der möglichen Relativbewegung der Bügelelemente zueinander
beeinflußt werden, wodurch sich das Verhalten des Formbügels unter
mechanischer Belastung einstellen läßt. Beispielsweise kann die Befestigung
ausschließlich im Bereich der stärksten Krümmung der Bügelelemente oder an
mehreren Stellen über die Länge der Bügelelemente verteilt vorgesehen werden.
Werden zwei Bügelelemente vorgesehen, so können diese auch integral mitein
ander verbunden sein, indem sie aus einem kreis- oder ellipsenähnlich ge
schlossenen Draht zu einem U-förmigen Formbügel gebogen werden. Die
Bügelelemente müssen also nicht zwingend voneinander separate Teile sein.
Der Gesamtquerschnitt des erfindungsgemäßen Formbügels, im wesentlichen
bestehend aus der Summe der Einzelquerschnitte der Bügelelemente, weist vor
zugsweise eine lange und eine kurze Querschnittsachse auf, wobei die lange
Querschnittsachse im wesentlichen in der Bügelebene liegt. Der Gesamtquer
schnitt kann beispielsweise rechteckig, elliptisch, C-förmig oder doppel-T-förmig
sein. Allerdings ist auch ein kreisrunder Gesamtquerschnitt denkbar, da auch ein
solcher Querschnitt bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung die gewünschte Stei
gerung der Flexibilität senkrecht zur Bügelebene bewirkt.
Die einzelnen geschichteten Bügelelemente sind aus Kostengründen vorzugs
weise identisch ausgebildet. Dies bedeutet, daß sie identische Querschnitte
aufweisen, identisch gekrümmt und gleich lang sind. Dies bedeutet außerdem,
daß bei genau zwei Bügelelementen und ebener Trennfläche letztere die
Symmetrieebene des Gesamtquerschnitts bildet.
Die Trennfläche der Bügelelemente kann jedoch auch außerhalb der Symmetrie
ebene des Gesamtquerschnitts liegen, falls dies zur Einstellung bestimmter
mechanischer Eigenschaften des Formbügels erforderlich ist. Ferner können die
Bügelelemente auch verschieden lang sein, so daß nur der den höheren Biegebe
lastungen ausgesetzte Bereich des Formbügels aus mehreren Bügelelementen
besteht.
Für den Fall, daß die Bügelelemente des erfindungsgemäßen Formbügels aus
Draht hergestellt sind, können sie jeweils mit einer den Draht schützenden Be
schichtung aus Kunststoff versehen sein. Alternativ können die Bügelelemente
auch in einer gemeinsamen, elastischen Umhüllung angeordnet werden, so daß
der Aufbau aus mehreren Bügelelementen von außen nicht erkennbar ist. Im
letztgenannten Fall kann in die Trennfläche zwischen den Bügelelementen ein
Gleitmittel eingebracht werden, um die Relativbewegung der Bügelelemente un
tereinander bei mechanischer Belastung des Formbügels nicht zu stark zu
hemmen.
Werden die Bügelelemente weder aneinander befestigt noch durch speziell vor
gesehene Halte- oder Führungseinrichtungen aneinander gehalten, so wird diese
Funktion von dem an dem Bekleidungsstück zum Halten der weiblichen Brust vor
gesehenen Bügelkanal zum Aufnehmen des erfindungsgemäßen Formbügels
und/oder von einem aus Stoff bestehenden Bügelband, in welches der Formbügel
eingeschoben wird, ausgeübt. Sollte dennoch ein Halten der Bügelelemente
aneinander gewünscht sein, so kann eine spielbehaftete nietartige Führung,
welche eine Relativbewegung der Bügelelemente zueinander in der Bügelebene
erlaubt, vorgesehen werden.
Die Bügelelemente können aus einem geeigneten Metall bzw. einer Metallegie
rung oder aus unverstärktem oder verstärktem Kunststoff, insbesondere glasfa
serverstärktem Kunststoff, hergestellt sein. Als Kunststoffe kommen insbesondere
Polyamid, Polyacetal (POM) oder Polyester in Frage.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Formbügels anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Formbügel,
Fig. 2: eine Seitenansicht des Formbügels gemäß Fig. 1 von rechts,
Fig. 3: mehrere mögliche Gesamt- bzw. Einzelquerschnitte gemäß Schnitt A-A
in Fig. 1 erfindungsgemäßer Formbügel bzw. Bügelelemente,
Fig. 4: eine Ansicht des Formbügels gemäß Fig. 1 von oben, wobei die sich bei
relativ großen, in der Bügelebene liegenden Biegekräften einstellende
Bügelform übertrieben dargestellt ist,
Fig. 5: einen Gesamtquerschnitt eines erfindungsgemäßen Formbügels, bei
welchem die Beschichtung der Bügelelemente gezeigt ist;
Fig. 6: einen Gesamtquerschnitt eines erfindungsgemäßen Formbügels, bei
welchem die gemeinsame Umhüllung der Bügelelemente gezeigt ist,
Fig. 7: einen Gesamtquerschnitt eines erfindungsgemäßen Formbügels, bei
welchem eine spielbehaftete nietartige Führung gezeigt ist, und
Fig. 8: ein Vergleichsbeispiel zwischen einem Formbügel gemäß Stand der
Technik (links gezeigter Querschnitt) und einem erfindungsgemäßen
Formbügel (rechts gezeigter Querschnitt).
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Formbügel. Der Bügel 1
besteht aus zwei im wesentlichen identischen, in y-Richtung hintereinander an
geordneten sowie aneinander anliegenden Bügelelementen 2 und 3, was in Fig. 2
zu erkennen ist. Insbesondere weisen die Bügelelemente 2, 3 somit beidseits des
in Fig. 1 gekennzeichneten Tiefpunkts T, der den Durchstoßpunkt des Bügels 1
durch die y,z-Ebene darstellt und den in z-Richtung am tiefsten gelegenen Punkt
des Bügels 1 kennzeichnet, einen im wesentlichen gleichen bzw. identischen
Krümmungsverlauf auf. Dies bedeutet, daß die jeweils auf derselben Seite des
Tiefpunkts T gelegenen Abschnitte der Bügelelemente 2, 3 in y-Richtung im
wesentlichen deckungsgleich hintereinander liegen.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Formbügel handelt es sich um den für das rechte
Körbchen eines Büstenhalters, Bikinioberteils, Bustiers, Korsetts, Bodys etc.
vorgesehenen Bügel. Dies ist daran zu erkennen, daß der im wesentlichen U-
förmig gebogene Bügel 1 keine exakte symmetrische U-Form aufweist, sondern
die in Fig. 1 rechte Bügelhälfte weiter nach oben ragt als die linke Bügelhälfte.
Dadurch wird bewirkt, daß das linke Ende 5 des Bügels 1 nicht zu weit in das
Dekolleté der Trägerin hineinragt.
Die beiden Bügelelemente 2, 3 bestehen aus flachgewalztem Runddraht oder
flachem Federstahldraht und sind an ihren beiden Enden 5, 6 jeweils mittels einer
die scharfen Kanten abrundenden Kappe 13 aneinander fixiert. Die Kappen 13
werden vorzugsweise durch Aufbringen eines Kunststofftropfens an den Enden
5, 6 erzeugt und verhindern, daß sich die Bügelelemente 2, 3 im Bereich ihrer
Enden 5, 6 relativ zueinander bewegen. Die Verbindung der Enden 5, 6 kann auch
auf andere Weise bewerkstelligt werden, z. B. durch Kleben, Schweißen,
mechanische Befestigung und dgl..
Die zwischen den beiden Bügelelementen 2, 3 befindliche Trennfläche 4 liegt bei
der gezeigten Ausführungsform in der x,z-Ebene, welche im folgenden als Bügel
ebene bezeichnet wird. Außerhalb der Kappen 13 liegen die Bügelelemente 2, 3
lediglich aneinander an und können sich bei Biege- und/oder Torsionsbelastung
relativ zueinander bewegen.
Fig. 3 zeigt drei Beispiele für Gesamtquerschnitte 7 des Bügels 1 gemäß Schnitt
A-A in Fig. 1, welche erfindungsgemäß Anwendung finden können. Dabei handelt
es sich bei den Gesamtquerschnitten 7 um einen Rechteckquerschnitt, einen
Doppel-T-Querschnitt sowie einen elliptischen Querschnitt und bei den Einzel
querschnitten der Bügelelemente 2, 3 um Rechteckquerschnitte, halbierte Doppel-
T-Querschnitte sowie halbierte elliptische Querschnitte. Um eine möglichst hohe
Steifigkeit gegenüber Biegungen um die y-Achse zu erzielen, ist die lange Ge
samtquerschnittsachse 8 in der Bügelebene x, z angeordnet während die kurze
Gesamtquerschnittsachse 9 senkrecht zur Bügelebene x, z verläuft, wie bei dem
Rechteckquerschnitt gezeigt. Dadurch wird des weiteren eine geringe Steifigkeit
gegenüber Biegemomenten um die lokale x'-Achse des gestrichenen Koordina
tensystems erreicht. Die Trennfläche 4 bildet bei allen in Fig. 3 gezeigten Ge
samtquerschnitten 7 die Symmetrieebene.
Fig. 4 zeigt in einer Ansicht von oben auf den Formbügel gemäß Fig. 1, wie sich
der erfindungsgemäße Formbügel mit dem in Fig. 3 gezeigten Rechteckquer
schnitt bei relativ großen, um die y-Achse wirkenden Biegemomenten, welche die
Enden 5, 6 auseinanderdrücken, verhält. Bei einer derartigen Beanspruchung
bricht der erfindungsgemäße Formbügel in y-Richtung, also senkrecht zur Bügel
ebene x, z in eine übertrieben dargestellte S-förmige Lage aus, so daß in dem
Bügel 1 keine reine Biegebelastung, sondern eine gemischte Biege-/Torsionsbe
lastung herrscht.
Fig. 5 zeigt einen Gesamtquerschnitt 7 gemäß Schnitt A-A in Fig. 1, bei welchem
zu erkennen ist, daß die einen rechteckigen Einzelquerschnitt aufweisenden
Bügelelemente 2, 3 jeweils mit einer Beschichtung 10, 11 versehen sind, die
vorzugsweise aus Kunststoff, wie z. B. Polyamid, besteht.
Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform des Gesamtquerschnitts 7 gemäß
Schnitt A-A in Fig. 1, bei der die beiden Bügelelemente 2, 3 innerhalb einer
gemeinsamen Umhüllung 12 angeordnet sind. Damit sich die Bügelelemente 2, 3
auch bei dieser Ausführungsform hinreichend relativ zueinander in der Bügel
ebene x, z bewegen können, kann die Umhüllung 12 aus einem elastischen
Kunststoff bestehen und ein geeignetes Gleitmittel in die Trennfläche 4 zwischen
den Bügelelementen 2, 3 eingebracht werden.
Fig. 7 zeigt eine weitere Möglichkeit der Halterung der Bügelelemente 2, 3 anein
ander. Dabei weist das Bügelelement 2 wenigstens zwei pilz- oder nietförmige
Vorsprünge 17 auf, welche aus einem Schaft 18 sowie einem abgerundeten Kopf
19 bestehen. Zwischen der freiliegenden, in Fig. 7 nach links weisenden
Ringfläche des Kopfes 19 und dem Bügelelement 2 entsteht ein Ringraum, in
welchen das Bügelelement 3 eingreifen kann, wobei die in dem Bügelelement 3
befindliche Bohrung 20 einen Durchmesser aufweist, der genügend Spiel 21 für
eine Relativbewegung der Bügelelemente 2, 3 in der Bügelebene läßt. Auch die
Länge des Schaftes 18 bzw. der Abstand der an das Bügelelement 3 angreifen
den Ringfläche des Kopfes 19 von der Trennfläche 4 ist derart bemessen, daß
eine Relativbewegung der Bügelelemente 2, 3 in der Bügelebene x, z nicht
behindert wird. Um den Tragekomfort des Bügels gemäß dieser Ausführungsform
nicht zu beeinträchtigen, ist er derart in das betreffende Bekleidungsstück
einzuarbeiten, daß die Köpfe 19 von dem Körper der Trägerin wegweisen.
Der erfindungsgemäße Formbügel kann auch ohne die die Bügelelemente 2, 3
aneinander fixierenden Kappen 13 an den Enden 5, 6 ausgebildet werden. In
diesem Fall sind die Formbügel gemäß der Fig. 6 und 7 in der lokalen
z'-Richtung gegeneinander verschieblich, ohne daß sie sich in y-Richtung
voneinander lösen können. Die Ausführungsformen gemäß der Fig. 3 und 5
müssen in diesem Fall von dem in dem betreffenden Bekleidungsstück
vorgesehenen Bügelkanal zusammengehalten werden. Um bei allen gezeigten
Ausführungsformen eine Beschädigung des Stoffs oder Gewebes des Beklei
dungsstücks zu verhindern, kann entweder an den beiden Enden des Bügel
elements 2 oder an den beiden Enden des Bügelelements 3 eine Schutzkappe
befestigt werden, welche genügend über das jeweilige Bügelende hinaus
gehenden Raum bietet, um das benachbarte Ende des Bügelelements 3 oder 2
verschieblich aufzunehmen. Dadurch ist gewährleistet, daß trotz ungehinderter
Relativbewegungsmöglichkeit in z'-Richtung das Bekleidungsstück nicht beschä
digt wird.
Fig. 8 zeigt eine vergleichende Gegenüberstellung eines Formbügels gemäß
Stand der Technik und eines erfindungsgemäßen Formbügels. Der aus flachge
walztem Runddraht bestehende Formbügel gemäß Stand der Technik weist den
links dargestellten Rechteckquerschnitt mit den Abmessungen 0,6 mm × 2 mm
auf. Der erfindungsgemäße Formbügel weist den rechts dargestellten, ebenso
rechteckigen Gesamtquerschnitt auf, der sich aus den beiden identischen recht
eckigen Einzelquerschnitten der Bügelelemente 2, 3 zusammensetzt. Der Recht
eckquerschnitt eines jeden Bügelelements 2, 3 weist die Abmessungen 0,4 mm ×
2 mm auf.
Aus den Abmessungen der zu vergleichenden Gesamtquerschnitte ergibt sich,
daß der Materialeinsatz bei dem erfindungsgemäßen Formbügel um 33,3% höher
als bei dem bekannten Formbügel ist. Da die Bruchlast bei Biegebeanspruchung
in der Bügelebene x, z proportional zur Materialbreite in y-Richtung ist, weist der
erfindungsgemäße Formbügel eine um 33,3% höhere Bruchlast auf, was erfin
dungsgemäß gewünscht ist. Dasselbe gilt auch für die Durchbiegung in der
Bügelebene x, z, so daß die Formsteifigkeit in der Bügelebene x, z um 33,3%
höher ist, was erfindungsgemäß ebenso gewünscht ist.
Wirkt auf die beiden Formbügel eine gleichgroße Kraft senkrecht zur Bügelebene
x, z, so ergibt sich eine Durchbiegung des erfindungsgemäßen Formbügels,
welche um 68% größer ist als die Durchbiegung des Formbügels gemäß Stand
der Technik. Dies bedeutet, daß trotz des größeren Gesamtquerschnitts des erfin
dungsgemäßen Formbügels die Flexibilität senkrecht zur Bügelebene x, z um 68%
höher liegt als bei dem bekannten Formbügel, was erfindungsgemäß gewünscht
ist.
Claims (19)
1. Formbügel für die weibliche Brust haltende Bekleidungsstücke, mit einem gebo
genem Bügel (1),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bügel (1) aus wenigstens zwei Bügelelementen (2, 3) besteht, welche in der
Richtung senkrecht zu der von dem Bügel (1) aufgespannten Ebene (x, z) im we
sentlichen hintereinander angeordnet sind, wobei die Bügelelemente (2, 3) beidseits
des Tiefpunkts (T) des Bügels (1) im wesentlichen die gleiche Krümmung aufweisen.
2. Formbügel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) wenigstens an einem ihrer Enden (5, 6) aneinander
befestigt sind.
3. Formbügel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigung von einer wenigstens das eine Ende (5, 6) abrundenden Kap
pe (13) bewirkt wird.
4. Formbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) im Bereich ihrer stärksten Krümmung aneinander
befestigt sind.
5. Formbügel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) an mehreren über ihre Länge verteilten Stellen
aneinander befestigt sind.
6. Formbügel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zwischen den Bügelelementen (2, 3) liegende Trennfläche (4) eben ist.
7. Formbügel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennfläche (4) die Symmetrieebene des Gesamtquerschnitts (7) des
Bügels (1) bildet.
8. Formbügel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtquerschnitt (7) des Bügels (1) eine lange (8) und eine kurze
Achse (9) aufweist, wobei die lange Achse (8) im wesentlichen in der von dem
Bügel (1) aufgespannten Ebene (x, z) liegt.
9. Formbügel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtquerschnitt (7) ein Rechteckquerschnitt ist.
10. Formbügel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtquerschnitt (7) ein Doppel-T-Querschnitt ist.
11. Formbügel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtquerschnitt (7) ein elliptischer Querschnitt ist.
12. Formbügel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) jeweils eine Beschichtung (10, 11) aufweisen.
13. Formbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) innerhalb einer gemeinsamen Umhüllung (12) ange
ordnet sind.
14. Formbügel nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtung (10, 11) oder die Umhüllung (12) aus Kunststoff ist.
15. Formbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) mittels einer spielbehafteten nietförmigen Führungs
einrichtung (17, 18, 19) aneinander geführt sind.
16. Formbügel nach einem der Ansprüche 13, 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich in der Trennfläche (4) ein Gleitmittel befindet.
17. Formbügel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) aus Metall sind.
18. Formbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bügelelemente (2, 3) aus Kunststoff sind.
19. Bekleidungsstück zum Halten der weiblichen Brust, welches wenigstens ein
Körbchen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
in das wenigstens eine Körbchen ein Formbügel nach einem der vorange
henden Ansprüche eingearbeitet ist.
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DE102014106392B3 (de) * | 2014-05-07 | 2015-09-24 | Martin Bokesch | Formbügel für ein Damenbekleidungsstück |
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1997
- 1997-10-02 DE DE19743684A patent/DE19743684C1/de not_active Expired - Fee Related
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