DE3016513C2 - Verfahren zur Herstellung von Hüttenkoks - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HüttenkoksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hüttenkoks aus minderwertigen zerkleinerten Kohlematerialien
in Vermischung mit einem Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasts gemäß Obe" begriff des
Anspruchs 1.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 27 42 313 bekannt, bei dem die Hydrierung bei
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 27 42 313 bekannt, bei dem die Hydrierung bei
einer Temperatur von 300° C bis 600° C und bei einem Druck von 50 bis 300 atm durchgeführt wird. Im
Anschluß an die Hydrierung wird eine Gas/Flüssigkelt-Trennung vorgenommen; der aus Öl und lösungsmittelraffinierter
Kohle bestehende Teil wird destilliert, und der dabei verbleibende Kohleanteil stellt das zu gewinnende
Produkt dar. Auf diese Welse wird bei diesem bekannten Verfahren aus Kohlematerialien metallurgisches
kohlenstoffhaltiges Material hergestellt. Als Katalysator werden hierbei ein Katalysator bestehend aus reinem
Eisen und Schwefel und/oder ein Katalysator bestehend aus einem Elsenoxid und Schwefel verwendet. Ferner
läßt sich dort das aus der Aufarbeitung gewonnene flüssige Produkt als Einsatzlösungsmittel wiederverwenden.
Aus DE-OS 25 22 772 ist ein Verfahren zur Herstellung eines kohlenstoffhaltigen Materials, insbesondere zur
Herstellung von metallurgischem Koks bekannt, das sich sowohl auf verhältnismäßig hochwertige Kohle, wie
Steinkohle, als auch auf minderwertige Kohle, insbesondere Braunkohle, anwenden läßt. Die Kohle wird in zer-
kleinertem Zustand der Verflüssigung In einem hochsiedenden Lösungsmittel, welches sich in physikalischem
bzw. chemischem Sinne als Wasserstoffträger eignet, bei einer Temperatur über 350° C, beispielsweise zwischen
350 und 500° C, In Gegenwart von Wasserstoff und bei Drücken zwischen 30 und 250 bar der Verflüssigung
ausgesetzt. Die Verflüssigung bzw. Hydrierung soll etwa nach 15 bis 120 Minuten, insbesondere 50 bis 90 Minuten
abgeschlossen sein. Ein Hinwels auf einen entscheidenden Einfluß der Verweilzeiten der Reaktionskomponenten
bei der Hydrierung läßt sich dieser Druckschrift nicht entnehmen.
Bei der Hydrierung von minderwertigen Kohlematerialien, wie Fettkohle, Torf, Braunkohle, einigen Weichkohlesorten
u. dgl. zur Herstellung von Hüttenkoks Hegt eine Hauptschwierigkeit oder ein bedeutungsvolles
technisches Problem in der Art und Weise, wie sich die Festigkeit des als Endprodukt erhaltenen Kokses verbessern
läßt. Die bisher durch Hydrierung gewonnene lösungsmlttel-rafflnierte Kohle hat keine für die prakti-
sehe Verwertung und Verwendung ausreichende und gleichbleibende Qualität. Auch ergeben sich häufig
Schwierigkelten bei der Kokserzeugung aufgrund von freien Radikalen oder anderen Instabilen Substanzen, die
in großen Mengen nach der Hydrierung In dem verbleibenden Kohleanteil verbleiben. Die freien Radikalen oder
anderen Instabilen Substanzen können auch zu einer Zerstörung des Katalysators bei der Kokserzeugung führen,
da sich auf dem Hydrierungskatalysator bei der Kokserzeugung Koks ablagert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Hüttenkoks zu schaffen, der
verbesserte Eigenschaften, Insbesondere eine verbesserte Festigkeit hat, wobei die nach der Hydrierung gewonnene
lösungsmittel-rafflnlerte Kohle qualitativ hochwertig ist. Unter lösungsmittelraffinlerter Kohle ist in diesem
Zusammenhang der nach der Aufarbeitung durch Hydrierung. Gas/Flüssigkelt-Trennung und Destillation
verbleibende Kohleanteil zu verstehen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach dem Hauptanspruch gelöst.
Bei der Hydrierung nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird ein bestimmter Bereich für die
Temperatur und den Druck ausgewählt, wobei man in Verbindung mit der Einstellung der Verweilzeiten des
Hauptteils der Reaktionskomponenten (ausgenommen gasförmige Reaktionskomponenten) In überraschender
Weise einen Koks von überlegener Festigkeit gewinnen kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
die Anteile der instabilen Substanzen der lösungsmittel-raffinlerten Kohle herabgesetzt, so daß sich eine qualitativ
hochwertige lösungsmittel-rafflnierte Kohle ergibt, die einer üblichen Weiterbehandlung zur Kokserzeugung
unterzogen werden kann. Der hierbei erzeugte Hüttenkoks Ist qualitativ hochwertig, hat eine hohe Festigkeit,
und die Qualität läßt sich auf wiederholbare Weise gewährleisten. Somit lassen sich beim erfindungsgemäßen
Verfahren die im Zusammenhang mit der Kokserzeugung des aufgearbeiteten Kohlematerials auftretenden
Schwierigkeiten, wie Katalysatorzerstörung u. dgl. überwinden. Bei dem Herstellungsverfahren nach der Erfindung
läßt sich auch die lösungsmlttel-raffinierte Kohle mit einer für die Erzeugung von Hüttenkoks üblichen
Kohle vermischen, und man erhält selbst dann noch einen hochwertigen Koks, wenn schwer verkokbare Kohle
in einem extrem niedrigen Mischungsverhältnis verwendet wird. Auch erhält man selbst dann noch zufrieden-
stellende Resultate bei der Herstellung von Hüttenkoks nach der Erfindung, wenn eine Kombination mit der
sogenannten Kokserzeugung unter Verwendung einer Brikettiermischung oder mit der Formkokserzeugung vorgenommen
wird. Wesentlich bei dem er'lndungsgemäßen Herstellungsverfahren ist der innere Zusammenhang
zwischen Temperatur, Druck und Verweilzeiten während der Hydrierung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung sowie eines Beispiels näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
F i g. 1 ein Flußdiagramm einer Anlage zur Hersiellung von Hüttenkoks,
FI g. 2 eine graphische Darstellung der Verweilzeitverteilung der Reaktionskomponenten bei der Hydrierung
und
F i g. 3 (I) bis 3 (III) graphische Darstellungen zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen der Verweilzeitverteilung
und der Koksfestigkeit des Reaktionsprodukts (verbleibende Kohleanteile).
Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Hüttenkoks aus minderwertigen zerkleinerten
Kohlematerialien in Vermischung mit einem Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis umfaßt beispielsweise
die in dem Flußdiagramm in Fig. 1 gezeigten Verfahrensstufen. Die Verfahrensstufen an sich sind bei der
Kohleverflüssigung üblich. Ein Ausgangsmaterial, wie Kohlestaub bzw. Kohlefeinstoffe, als minderwertiges zerkleinertes
Kohlematerial wird mit einem Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis in einem Behälter 1 vermischt,
und gegebenenfalls wird ein Kata.ysator zugegeben, um ein Gemisch mit geeigneter Konzentration und
Viskosität zu errtaiten. Mitteis einer Pumpe 2 wird das Gemisch in eine Vorerwärmungseinrichtung 3 geleitet.
Vor oder nach der Vorerwärmung (zweckmäßigerweise vor der Vorerwärmung) des Gemisches in der Vorerwärmungseinrichtung
3 wird eine Vermischung mit einem Reduktionsgas, z. B. H2-GaS oder ein CO-Dampfgasgemisch
in einer Menge von 4 bis 10 Gew.-% H2, bezogen auf feuchtigkeits- und aschefreies Kohlenmaterial,
durchgeführt, und dann wird das Gemisch in einen Hydrierungsreaktor 4 zur Durchführung einer Hydrierung
geleitet. Die Hydrierungsreaktion wird bei einer Temperatur von 400 bis 500° C und unter einem Druck von 50
bis 200 atm durchgeführt. In dem Hydrierungsreaktor 4 wirken dem eingeleiteten Gemischstrom Rückvermi- 2S
schungsströme entgegen, wodurch sich eine besondere Verweilzeitverteilung einstellt, die die Qualität der zu
gewinnenden lösungsmittel-raffinlerten Kohle nachteilig beeinflußt. Die Dünnflüssigkeit bzw. Fluldität der
Rückvermischungsströme, die die Verweilzeitverteilung beeinflussen, ändert sich In Abhängigkeit von verschiedenen
Einflußgrößen, wie der Form und dem Fassungsvermögen des Reaktors oder der Aufgabegeschwindigkeit
des Gemisches. Die Verteilung der Verweilzeit läßt sich unter Verwendung eines Radioisotops als Indikatorelement
bzw. als ein Tracer erfassen, indem man das Indikatorelement pulsierend am Einlaß des Hydrierungsreaktors
4 eingibt und die an der Austrittsseite des Hydrierungsreaktors verbleibenden Indikatorelementmengen in
Abhängigkeit von der Durchströmungszeit erfaßt.
Der Austrittsstrom aus dem Hydrierungsreaktor 4 wird einem ersten Gas-Flüssigkeits-Separator 5 zugeführt,
um die gebildeten Gase und das restliche Reduktionsgas abzutrennen. Durch die Druckminderung eines Druckminderstrahiventils
6 wird bei dem Austrittsstrom aus dem ersten Separator 5 eine Phasenänderung zu einer
festen, einer flüssigen und einer Dampfphase bewirkt. Die die Dampfphase bildenden Leichtöle werden mit
einem zweiten Gas-Flüsslgkeits-Separator 7 getrennt und der so gewonnene, aus Schweröl und lösungsmittelraffinierter
Kohle bestehende Anteil wird unter Verwendung eines Destilllerturms 8 fraktioniert destilliert. Die
fraktionierte Destillation läuft beispielsweise unter einem Unterdruck von 40 bis 150 mmHg und bei Temperaturen
von 280 bis 350° C ab. Das aus der Aufarbeitung gewonnene flüssige Produkt, wie Schweröl, wird zum
Behälter 1 zur Wiederverwendung als Einsatzlösungsmittel rückgeführt. Die aufgearbeiteten Kohleanteile
(!ösungsmittel-raffinierte Kohle) sammeln sich somit am Destillationsturm 8. Wie in den nachstehenden Beispielen
angegeben Ist, werden die dann verbleibenden Kohleanteile der Kokserzeugung unterzogen, wobei man
einen qualitativ hochwertigen Koks mit einem Trommelindexwert Dl\l von größer als 90,5 erhält, der entsprechend
der Prüfmethode zur Bestimmung der Koksfestigkeit (nach der japanischen Industrienorm JIS K-2151-6)
gemessen ist, wenn man die verbleibenden Kohleanteile in Form eines Gemisches mit einer schwer verkokbaren
Kohle und einer leicht verkokbaren Kohle verwendet.
Die minderwertigen zerkleinerten Kohlematerlalien haben beispielsweise eine Teilchengröße von kleiner als
149 um, zweckmäßigerweise von kleiner als 74 μηι. Als minderwertige Kohlematerlalien kommen beispielsweise
Pechkohle, Braunkohle, Torf und einige Weichkohlensorten in Betracht.
Das Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis hat einen Siedepunkt von größer als 1500C. Wie in Fig. 1
gezeigt, wlid die in dem Destillationsturm der Hydrierungsreaktlonsanlage separierte Ölfraktion zur Wiederverwendung
zurückgeführt. Die Konzentration der minderwertigen zerkleinerten Kohlematerialien in dem Gemisch
für die Hydrierung beträgt etwa 25 bis 50 Gew.-96.
Zweckmäßigerwelse wird bei der Hydrierung ein Katalysator auf Eisenbasis verwendet, wie Eisen-II-oxid,
Eisen-lII-oxid, reines Elsen usw., ein Elsen-Schwefelkatalysator, ein Katalysator bestehend aus Eisen und einer
Schwefelverbindung oder dgl. Die Zugabemenge des Katalysators beläuft sich üblicherweise auf 0,5 bis
5 Gew.-% (ausgedrückt In Fe), bezogen auf das feuchtigkeits- und aschefreie Kohlematerial.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Beispiel näher erläutert.
Beispiel
(I) Erzeugung von lösungsmittel-raffinierter Kohle durch eine Hydrierungsreaktion
(I) Erzeugung von lösungsmittel-raffinierter Kohle durch eine Hydrierungsreaktion
Das minderwertige zerkleinerte Kohlematerial wurde mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten Reaktionsanlage aufgearbeitet.
In dem Behälter 1 wurden zerkleinerte australische Braunkohle, ein Eisenkatalysator und ein Kohlenwasserstofföl
vermischt, das als aus der Aufarbeitung gewonnenes flüssiges Produkt vom Destillationsturm 8
zur Wiederverwendung zurückgeleitet wurde. Das so zubereitete Gemisch wurde mit Hilfe der Pumpe 2 der
Vorerwärmungseinrichtung 3 zugeführt, wobei stromaufwärts der Vorerwärmungselnrichtur.g 3 H2-GaS zugesetzt
wurde. Das vorerwärmte Gemisch wurde einer Hydrierungsreaktion in dem Hydrierungsreaktor 4 unterzogen,
wobei eine Temperatur von 400 bis 440° C und ein Gesamtdruck von 150 atm aufrechterhalten wurden.
Der Austrittsstrom (einschließlich der Komponenten der Gasphase) nach der Hydrierung trat an der Oberseite
des Hydrierungsreaktors 4 aus und wurde dem ersten Gas-Flüssigkeits-Separator 5 zugeführt, um die bei der
Reaktion gebildeten Gase und das restliche H2-GaS abzuscheiden. Nach der Versprühung an dem Druckminderstrahlventil
6 wurde der Austrittsstrom aus dem Separator 5 dem zweiten Gas-Flüsslgkeits-Separator 7 zugeführt.
Der Leichtölanteil wurde an der Oberseite des Separators 7 abgezogen und der so gewonnene, aus Schweröl
und lösungsmittel-raffinierter Kohle bestehende Anteil wurde über die Bodenseite des Separators 7 zur fraktionierten
Destillation im Destillationsturm 8 abgeleitet. Durch diese Fraktionierung wurde lösungsmittel-raffinierte
Kohle an dem Destillationsturm 8 gewonnen. Das bei der Aufarbeitung im Destillationsturm 8 erhaltene
flüssige Produkt in Form von Kohlenwasserstofföl wurde zum Behälter 1 zur Wiederverwendung als Einsatzlösungsmittei
zurückgepumpt.
Bei der Durchführung der zuvor angegebenen Verfahrensstufen wurde die Verweilzeitverteilung der Reaktionskomponenten
in dem Hydrierungsreaktor 4 dadurch variiert, daß man die Form des Hydrierungsreaktors 4
durch die Anzahl der Bauteile und die Eintrittsgeschwindigkeiten des Gemischstromes und des Wasserstoffgases
veränderte.
In der nachstehenden Tabelle I sind die Form und die Auslegung der Hydrierungsreaktoren für die Hydrierung
und die Eintrittsgeschwindigkeiten des Gemischstromes und des Wasserstoffgases zusammengefaßt.
Tabelle I
Form und Auslegung des Hydrierungsreaktors
Form und Auslegung des Hydrierungsreaktors
30
40
50
55
60
Form/Größe
A. 58 mm (0) x 4 m (Länge)
B. 58 mm (0) x 4m (Länge) 35 C. 58 mm (0) x 4 m (Länge)
D. 175 mm (0) x 1 m (Länge)
E. 175 mm (0) x 3 m (Länge)
F. 175 mm (0) x 1 rn (Länge)
Anzahl/Auslegung der Hydrierungsreaktoren |
Eintrittsgeschwindigkeit des Gemischstromes (Oberflächen- geschwindigkeit m/h) |
Eintrittsgeschwindigkeit des H2-Gases (Obernachen geschwindigkeit m/h) |
einer | 14 | 44 |
zwei (in Serie) | 14 | 44 |
drei (in Serie) | 14 | 44 |
einer | 1,8 | 5,5 |
einer | 2,6 | 6,5 |
einer | 14 | 44 |
Die Verweilzeitverteilungen des Hauptteils der nach Tabelle I erzeugten Reaktionskomponenten sind in
Fi g. 2 gezeigt. In Fi g. 2 sind die Kurvenzüge A bis F den Betriebsbedingungen A bis F von Tabelle I zugeordnet.
Auf der Abszisse ist die Verweilzeit (angegeben in Minuten) des Hauptteils der Reaktionskomponenten in
der Reaktionszone (ausgenommen gasförmige Reaktionskomponenten) und auf der Ordinate das Gewichtsverhältnis
(ergänzender Bruchteil) der Reaktionskomponenten aufgetragen, die eine Verweilzeit haben, die kurzer
als die Verweilzeit auf der Abszisse, bezogen auf alle Reaktionskomponenten, ist. Die mittlere Verweilzeit aller
Reaktionskomponenten bei den Arbeitsgängen A bis F belief sich auf: A = 17 Minuten, B = 34,3 Minuten. C =
51.6 Minuten, D = 34.2 Minuten, E = 69.4 Minuten und F = 17,0 Minuten.
(II) Koksgewinnung und Qualitätsbestimmung
Die bei den Arbeitsbedingungen A bis F gewonnenen Kohleanteile mit den Verweilzeiten nach (I) wurden zur
Kokserzeugung eingesetzt und die Festigkeit des dann gewonnenen Kokses wurde nach Maßgabe des Trommelindexwertes DIf5 (bestimmt nach JIS K-2151-6) bestimmt.
Koks wurde auch unter Verwendung eines Grundgemisches gemäß nachstehender Tabelle II erzeugt. Bei diesem
Grundgemisch wurde der Anteil einer verkokbaren Kohle mit mittelmäßig flüchtigen Bestandteilen aus den
USA auf 5% vermindert und der Rest von 10% wurde durch den beim vorstehend beschriebenen Verfahren
erhaltenen Kohleanteil ersetzt. Der aus diesem Grundgemisch gewonnene Koks hatte einen Trommelindexwert
Dl]o s von 89.
Grundgemisch fur Kokserzeugung (Gew.-%)
Kohlensorten
Mischungsverhältnis
Schwer verkokbare Kohle mit wenig flüchtigen Bestandteilen aus USA 5
Schwer verkokbare Kohle mit mittelmäßig flüchtigen Bestandteilen aus USA 15
Schwer verkokbare Kohle aus Kanada 10
Mittelmäßig schwer verkokbare Kohle aus Australien 40
Leicht verkokbare Kohle aus Australien 20
Kohle aus Japan _10
Insgesamt 100
Die Dl^-Werte der so gewonnenen Koksarten sind in der nachstehenden Tabelle III angegeben.
Dl^-Werte der Koksarten
Beim vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltener Kohleanteil
A (mittlere Verweilzeit: 17,1 min)
B (mittlere Verweilzeit: 34,3 min)
C (mittlere Verweilzeit: 51,6 min)
D (mittlere Verweilzeit: 34,2 min)
E (mittlere Verweilzeit: 69,4 min)
F (mittlere Verweilzeit: 17,1 min) Grundgemisch
90,6
90,8
91,4
89,4
92,0
88,5
90,8
91,4
89,4
92,0
88,5
89,0
Die Diagramme in der F i g. 3 zeigen die Zusammenhänge zwischen der Verweilzeitverteilung der beim vorstehenden
Verfahren erhaltenen Kohleanteile und der Festigkeit des gewonnenen Koks, wobei auf der Abszisse
das Gewichtsverhältnis (ergänzender Bruchteil) der Reaktionskomponenten mit einer Verweilzeit, die kürzer als
die mittlere Verweilzeit f0 ist, und auf der Ordinate DZ^-Werte der Koksarten aufgetragen sind, die mit den
Kohleanteilen in der zuvor beschriebenen Weise vermischt sind. In Fig. 3 1st ίο = 10 Minuten bei dem Diagramm
(I), ίο = 20 Minuten bei dem Diagramm (II) und i0 = 30 Minuten bei dem Diagramm (III). Bei der Untersuchung
des Zusammenhangs zwischen dem ergänzenden Bruchteil und der Koksfestigkeit auf der Basis der in
den Diagrammen (I) bis (III) angegebenen Kennwerte ergibt sich aus dem Diagramm (I) für i0 = 10 Minuten
eine Koksfestigkeit DIf5, die in allen Fällen bei einem ergänzenden Bruchteil von größer als 0,2
(20 Gew.-%) größer als 90,5 ist, und der Wert für die Koksfestigkeit wird invariabel kleiner als 90,5 bei einem
ergänzenden Bruchteil von größer als 0,2 (20 Gew.-96). Hieraus ergibt sich eine Wechselbeziehung zwischen dem
ergänzenden Bruchteil und der Koksfestigkeit. Eine solche Wechseibeziehung ist aber bei den Diagrammen (I)
und (II) nicht feststellbar, bei denen ίο = 20 Minuten und r0 = 30 Minuten jeweils ist, woraus zu schließen ist,
daß zur Verbesserung der Qualität von aufgearbeitetem Kohleanteil bei der Verwendung als Hüttenkoks das
Gewichtsverhältnis der Reaktionskomponenten (ergänzender Bruchteil) mit einer Verweilzeit von kürzer als 10
Minuten als eine Kenngröße bzw. als ein Index verwendet werden kann. Aufgrund der Tatsache, daß Hüttenkoks
normalerweise eine Festigkeit DIf5 von größer als 90,5% haben sollte, läßt sich aus dem Diagramm (I)
ablesen, daß das Verhältnis der Reaktionskomponenten mit einer Verweilzeit von kürzer als 10 Minuten kleiner
als 0,2, gemessen als ergänzender Bruchteil, oder kleiner als 20 Gew.-% sein sollte.
Beim Vergleichen der beim Verfahren erhaltenen Kohleanteile, bei denen der Anteil der Reaktionskomponenten
mit einer Verweilzeit von kürzer als 10 Minuten kleiner als 20 Gew.-% 1st, ergibt sich, daß der DIf5 - Wert
des Kokses bei einer längeren mittleren Verweilzeit größer bzw. der ö/^-Wert größer als 90,5 bei einer mittleren Verweilzeit von länger als 17 Minuten wird.
des Kokses bei einer längeren mittleren Verweilzeit größer bzw. der ö/^-Wert größer als 90,5 bei einer mittleren Verweilzeit von länger als 17 Minuten wird.
(ΙΠ) Unterdruckdestillation
Wie zuvor erwähnt, wird der gewonnene, aus Schweröl (das von den Leichtölen mit Hilfe des Gas-Flüssigkeits-Separators
7 getrennt worden ist) und lösungsmittel-raffinierter Kohle bestehende Anteil einer Unterdruckdestillation
in dem Destillationsturm 8 unterworfen. Hierbei tritt eine Verkokung (Polykondensatlonsreaktion)
am Boden des DestUlationsturms 8 in Abhängigkeit von den Bedingungen der Hydrierungsreaktion auf. Deshalb
ist es erforderlich, den Zusammenhang zwischen der Verweilzelt der Reaktionskomponenten In dem Hydrierungsreaktor
und dem Verkokungsgrad zu untersuchen.
Bei beiden zuvor angegebenen Beispielen B und D beläuft sich die mittlere Verweilzeit auf etwa 34 Minuten,
während die Menge an Reaktionskomponenten mit einer Verweiizeit von kürzer als 10 Minuten etwa Null isi,
so daß sich eine unterschiedliche Verweilzeitverteilung für das Beispiel D ergibt, bei dem sich der Anteil derartiger
Reaktionskomponenten auf etwa 30% beläuft.
Zu Vergleichszwecken werden die bei den Beispielen B und D erhaltenen Schweröle mit unterschiedlicher
Verweilzeltverteilung einer Unterdruckdestillation mit den nachstehend in Tabelle IV angegebenen Bedingungen
mit oder ohne Ascheentziehung unterworfen. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften der am Boden
des Destillationsturms erhaltenen lösungsmittel-raffinierten Kohlen sind ebenfalls In Tabelle IV angegeben.
Physikalische und chemische Eigenschaften der lösungsmittelraffinierten Kohle (SRC)
mit und ohne Ascheentziehung
mit und ohne Ascheentziehung
Beispiel Bedingungen für die SRC SRC
Unterdruck-Destillation mit Ascheentziehung (PS) ohne Ascheentziehung
Temperatur Druck BI-Anteil H/C R&B (0C) BI-Anteil H/C R&B (0C)
B | 330c | 40 mmHg | 40,0 | 0,893 | _ | 40,0 | 0,889 | 190 |
301° | 90 mmHg | 27,0 | 0,925 | 150 | 34,5 | 0,923 | 160 | |
" D | 330° | 40 mmHg | 50,2 | 0,879 | - | 50,2 | 0,862 | 192 |
301° | 90 mmHg | 36,4 | 0,876 | 155 | 50,6 | 0,860 | 162 | |
1C | ||||||||
C | ||||||||
C | ||||||||
C |
In der nachstehenden Tabelle V sind die physikalischen und chemischen Eigenschaften nach der Tabelle IV
in vergleichender Betrachtung angegeben.
Bedingungen SRC mit Ascheentziehung SRC ohne Ascheentziehung
für die Destillation BI-Anteil H/C R&B BI-Anteil H/C R&B
3300C 40 mmHg D>B B>D - D>B B>D D>B
3010C 90 mmHg D>B B>D D>B D>B B>D D>B
In der vorstehenden Tabelle gilt:
D > B in BI (benzolunlöslicher Anteil)
B > D in H/C (Wasserstoff/Kohlenstoff: Polykondensationsgrad) und
D > B in R&B (Ring- und Kugelerweichungspunkt).
D > B in R&B (Ring- und Kugelerweichungspunkt).
In diesem Zusammenhang ist noch Folgendes zu erwähnen:
(1) BI ist ein Polymeres, und ein hoher Wert in BI bedeutet einen großen Anteil an organischen Polymeren
mit hohem Kondensationsgrad, wodurch die Viskosität erhöht und der Wirkungsgrad bei der Ascheentziehung
vermindert wird und der Verlust an organischen Komponenten in Verbindung mit mineralischen
Aschekomponenten zunimmt, ferner ein großer Anteil an instabilen Substanzen anfällt, die eine Koksablagerung
auf dem Katalysator bewirken, der bei der Kokserzeugung verwendet wird;
(2) ein großer Wert in H/C bedeutet einen hohen Polykondensationsgrad, und hierbei ergeben sich wie zuvor
unter (1) angegeben die nachteiligen Effekte;
(3) der Erweichungspunkt R&B steht in einem engen Zusammenhang mit dem Polykondensationsgrad und
dem Molekulargewicht, und ein hoher Wert in R & B führt zu den nachteiligen Effekten, die unter (1) und
(2) angegeben sind.
Im Gegensatz zu B mit einem relativ steilen Verlauf der Verweilzeitverteilung ergeben sich bei D mit einem
größeren Bereich für die Verweilzeitverteilung folgende Tendenzen:
(i) die Ascheentziehung wird infolge der hohen Viskosität von SRC mit einem hohen Polykondensationsgrad
schwierig;
Ii) der Wirkungsgrad bei der Separation von mineralischen Aschekomponenten von den organischen Komponenten
bei der Ascheentziehung wird herabgesetzt, und der Verlust an organischen Komponenten steigt
an;
an;
ill) der Anteil an instabilen Substanzen, die eine Zerstörung des Hydrierungskatalysators bei der Kokserzeugung
im Anschluß an die Ascheentziehung bewirken, steigt ebenfalls an. 5
Wenn man ein flüssiges Produkt gewinnen will, wird die Ascheentziehung dadurch erleichtert, daß man einen
•elativ steilen Verlauf der Verweilzeitverteilung einhält und die Zerstörung des Hydrierungskatalysators für die
Cokserzeugung wirksam herabsetzt, um eine größere Ausbeute des Endprodukts zu erreichen.
•elativ steilen Verlauf der Verweilzeitverteilung einhält und die Zerstörung des Hydrierungskatalysators für die
Cokserzeugung wirksam herabsetzt, um eine größere Ausbeute des Endprodukts zu erreichen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Hüttenkoks aus minderwertigen zerkleinerten Kchlematerialien in Vermischung
mit einem Lösungsmittel auf Kohlenwasserstoffbasis durch Hydrierung bei einer Temperatur von
300 bis 600° C und unter einem Druck von 50 bis 300 atm unter Verwendung eines Reduktionsgases, bei
dem der Austrittsstrom nach der Hydrierung durch Gas/Flüssigkeit-Trennung aufgearbeitet wird, der so
gewonnene, aus Schweröl und lösungsmittelraffinierter Kohle bestehende Anteil destilliert wird und die dabei
verbleibenden Kohleanteile der Kokserzeugung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Hydrierung eine Temperatur von 400 bis 500° C und ein Druck von 50 bis 200 atm gewählt wird und daß
ic die Hydrierung ferner mit mittleren Verweilzeiten des Hauptteils der Reaktionskomponenten (ausgenommen
gasförmige Reaktionskomponenten) von ä 17 min., jedoch < 10 min. bei
< 20 Gew.-« der Reaktionskomponenten durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Hydrierung ein Katalysator auf Eisenbasis
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Aufarbeitung
gewonnene flüssige Produkt ds Einsatzlösungsmittel wiederverwendet wird.
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