DE3016365C2 - Verfahren zur Wärmebehandlung textiler Warenbahnen - Google Patents
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Vei.ahren zur Wärmebehandlung
textiler Warenbahnen, insbesondere von Strickware, auf Ausrüstmaschinen, bei dem die textile
Warenbahn Bereiche aufweist, in denen sie während der Wärmebehandlung vor zu starker Wärme- und/oder
Dampfeinwirkung geschützt wird.
Bei der Behandlung von textlien Warenbahnen beim Durchlaufen von Ausrüstmaschinen, werden die Warenbahnen
durch Dampf- und/oder Temperatureinwirkung erhitzt. In den Fällen, in dennen in dieser Weise
beispielsweise Strickware, die mit Ripprändern versehen ist, behandelt wird, leiden Elastizität und Sprungkraft
solcher Ränder unter der Wärmeeinwirkung, und zwar insbesondere dann, wenn die Strickware bzw.
deren Rippränder aus Fasern mit einem niedrigen Schmelzpunkt wie beispielsweise Acryl oder Acrylgemischen
besteht.
Zur Vermeidung dieser nachteiligen Eigenschaftsänderungen der Fasern im Bereich der Rippränder ist es
bereits bekannt, mechanische Abdeckungen in Form von Abdeckstoffen oder Platten auf Spannrahmen oder
anderen Fließbandanlagen zu verwenden.
Solche mechanischen Abdeckungen sind jedoch relativ aufwendig und teuer, komplizieren also sowohl
die Maschinenkonstruktions als auch deren Betrieb.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, den Schutz bestimmter Bereiche textiler Warenbahnen vor
Dampf- und Wärmeeinwirkung bei deren Behandlung auf oder in Ausrüstmaschinen auf erheblich billigere
Weise zu bewirken und in diesem Zusammenhang das Verfahren so zu gestalten, daß bei dieser Schutzwirkung
vor Dampf- und Wärmeeinfluß auf mechanische Abdeckelemente verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die textile Warenbahn in den zu schützenden
Bereichen durch Einwirkung eines Kälte- und/oder Kühlmittels auf eine Temperatur abgekühlt wird, die so
tief gewählt ist, daß die textile Warenbahn sich während der anschließenden Wärmebehandlung nur wieder auf
eine für sie unschädliche Temperatur erwärmt.
Durch eine Abkühlung derjenigen Bereiche der textlien Warenbahn, die besonders temperaturempfindlich
sind, so beispielsweise der Ripprtnder bei Strickware, wird demnach vermieden, daß sich diese
Bereiche während der nachfolgenden Wärmebehandlung so stark erwärmen, daß es zu den bisher
beobachteten nachteiligen Eigenschaftsänderungen der Fasern kommt
Das Abkühlen der textlien Warenbahn läßt sich gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsvorschlags
mit Flüssigstickstoff durchführen, der auf die genannten Bereiche der Warenbahn gesprüht
wird. Anstelle dieses Kältemittels sind aber auch alle anderen geeigneten Kühl- und Kältemittel gasförmiger
und/oder flüssiger Art anwendbar, falls sie die gewünschte Temperaturerniedrigung der Warenbahn in
der gewünschten Zeit bewirken und die Warenbahn chemisch nicht in nachteiliger Weise beeinflussen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand einer Zeichnungsfigur näher erläutert die in Draufsicht eine
Strickwarenbahn rreigt bestehend aus in Bahnlängsrichtung
hintereinander angeordneten und aneinander befestigten Strickwarenkörperteilen, die je mit einem
Ripprand versehen sind.
Die an den Nähten 4 aneinandergereihten Körperteile 2 der Strickwarenbahn 1 werden von einem nicht
gezeigten Transportband in die Wärmebehandlungszone der Ausrüstmaschine gefördert und dort mit Dampf
und/oder Heißluft behandelt und ganz allgemein auf bekannte Thermobehandlungstemperaturen erhitzt.
Damit sich diese Erwärmung nicht nachteilig auf die Spannkraft und Elastizität der Fasern der Rippränder 3
der Körperteile auswirkt, die beispielsweise aus Acryl bestehen, und dadurch die elastische Verformbarkeit
dieses Teils der Strickware verlorengehen läßt, werden die Rippränder vor Beginn der Wärmebehandlung mit
Hilfe von Flüssigstickstoff, der auf sie aufgespritzt wird, so stark abgekühlt, daß die gewissermaßen einfrieren
und eine Temperatur erhalten, die bewirkt, daß bei der nachfolgenden Wärmebehandlung die Rippränder sich
nur bis zu einem für die gewünschten Fasereigenschaften unschädlichen Maß wieder erwärmen, so gewissermaßen
wieder »auftauen«.
Das Aufdüsen oder Aufspritzen des Flüssigstickstoffes, der auch durch ein anderes geeignetes Kälte- oder
Kühlmittel flüssiger oder gasförmiger Art ersetzt werden könnte, geschieht mit an sich bekannten
Vorrichtungen in der Weise, daß im wesentlichen nur der Ripprand allein in der beschriebenen Weise stark
abgekühlt wird. Dabei tritt allerdings zwischen den an die Rippränder angrenzenden Strickwarenbereiche und
den Ripprändern selbst kein abruptes Temperaturgefälle, sondern ein allmählicher Temperaturübergang auf,
dessen Ausmaß eine Frage der Genauigkeit der Dosierung des Flüssigstickstoffes ist, die mit bekannten
Mitteln beherrschbar ist.
Eine solche »Kältebehandlung« von Bereichen der Strickwarenbahn läßt sich innerhalb des gesamten
Behandlungsverfahrens auch mehrfach wiederholen, falls dies zum Schütze wärmeempfindlicher Strickwarenbereiche
erforderlich sein sollte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung textiler Warenbahnen, insbesondere von Strickware, auf
Ausrüstmaschinen, bei dem die textile Warenbahn Bereiche aufweist, in denen sie während der
Wärmebehandlung vor zu starker Wärme- und/oder Dampfeinwirkung geschützt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die textile Warenbahn in den zu schützenden Bereichen durch Einwirkung eines Kälte- und/oder Kühlmittels auf eine Temperatur
abgekühlt wird, die so tief gewählt ist, daß die textile Warenbahn sich während der anschließenden
Wärmebehandlung nur wieder auf eine für sie unschädliche Temperatur erwärmt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abkühlen der textlien Warenbahn
Flüssigkeitsstoff verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühl- und/oder Kältemittel
im gasföi nigen und/oder flüssigen Zustand gezielt auf den zu behandelnden Bereich der Warenbahn
aufgebracht wird.
4. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 —3 zur Behandlung der Rippränder
von Strickware beim Durchlaufen der Ausriistmaschine.
5. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 —3 für aus Fasern mit niedrigem
Schmelzpunkt, wie Acryl oder Acrylgemische, bestehende textile Warenbahnen.
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