DE1801906C - Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von flachen Bahnen, wie Wasche, Leder stucke, rohe Wolle od dgl - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von flachen Bahnen, wie Wasche, Leder stucke, rohe Wolle od dglInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von
flachen Bahnen, wie Wäsche, Lederstücke, rohe Wolle od. dgl., bei der das Material mittels zweier
übereinanderliegender, durchlässiger Transportbänder durch eine Flüssigkeit führbar ist, die das Material
über die beiden Transportbänder mäanderförmig leitende Umlenkrollen mitnehmen und dabei durch
einen Flüssigkeitsbehälter hindurchführen.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Patentschrift 262 783 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch besondere Maßnahmen die Behandlung des flexiblen
Materials besonders intensiv zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Flüssigkeitsbehälter im Bereich der
gestreckten Zonen der beiden Transportbänder beidseitig zu diesen gegenseitig vibrierende Druckstücke
mit gegeneinander versetzten Vorsprüngen angeordnet sind, durch welche das Material jeweils etwa wellenförmig
verbiegbar ist.
Durch die Verwendung der gegenseitig vibrierenden Druckstücke ergibt sich einerseits ein ständiges
periodisches Zusammendrücken und Ausdehnen des Materials sowie gleichzeitig an der gleichen Stelle ein
periodisches Verbiegen des Materials in wechselnden Richtungen. Durch diese Kombination zweier Wirkungen
wird das Eindringen der Flüssigkeit und deren Austausch besonders intensiviert, wobei durch das
Verbiegen das Material gleichzeitig immer wieder aufgelockert wird, was nach dem Zusammenpressen erforderlich
ist.
An sich sind vibrierende Druckstücke bekannt. So zeigt die deutsche Patentschrift 839 632 derartige
Druckstücke, die allerdings nicht mit zwei übereinanderliegenden Transportbändern zusammenwirken.
Die Druckstücke sind glatt bzw. es besitzt nur ein Druckstück Rillen, die zum Erleichtern des Abfließens
von Flüssigkeit dienen sollen. Der bei der Erfindung wesentliche Effekt des Verbiegens des zu bearbeitenden
Materials tritt also hier nicht ein.
Es ist außerdem aus der deutschen Auslegeschrift 1 145 571 im Zusammenhang mit einer Maschine zum
Naßbehandeln von Textilien ein vibrierender Tauchkörper bekannt, der auf das zu behandelnde Material
zu und von diesem weg bewegt wird, um hierdurch ein Pulsieren der Flüssigkeit zu bewirken. Ein wellenförmiges
Verbiegen des Materials tritt hier ebenfalls
ίο nicht ein.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 den prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung im Schnitt,
Fig.2 Druckstücke zur mechanischen Beanspruchung
des Materials,
F i g. 3 eine Düse mit Gegenlager zum Durchströmen des Materials unter Druck,
Fig.4 eine Kombination von Druckstücken und
ao Düsen.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung wird das zu behandelnde Material 1, beispielsweise
ein Wäschestück, zwischen die Transportbänder 2 und 3 eingebracht, die sich gemäß Pfeilrichtung bewe-
»5 gen. Die beiden Transportbänder 2 und 3 werden über
die Umlenkrollen 27, 28 und 36 so geleitet, daß sie übereinanderliegend das Material 1 zwischen sich aufnehmen.
Die beiden Transportbänder 2 und 3 gelangen daraufhin zu der Umlenkrolle 37, die die beiden
Transportbänder 2 und 3 in einen ersten Flüssigkeitsbehälter 4 umlenkt. In diesem Flüssigkeitsbehälter 4
werden die beiden Transportbänder 1 und 3 dann mittels der oberen Umlenkrollen 6 und der unteren Umlenkrollen
7 mäanderförmig mehrfach durch die Flüssigkeit 5 geführt. Auf dem Weg durch den Flüssigkeitsbehälter
4 werden die Transportbänder 2 und 3 zwischen Druckstücken 8 hindurchgeleitet, die in
F i g. 1 nur schematisch angedeutet sind. Eine die Einzelheiten dieser Druckstücke 8 zeigende Darstellung
enthält Fig. 2, auf die weiter unten näher eingegangen
wird. Hier sei nur darauf hingewiesen, daß die Druckstücke 8 eine Vibration ausführen, die auf die
Transportbänder 2 und 3 und damit auf das von ihnen geführte Material 1 übertragen wird, wodurch dieses
eine wellenförmige Bewegung ausführt. Der Flüssigkeit 5 wird damit ermöglicht, das Material 1 intensiv
zu durchsetzen bzw. zu durchspülen. Das bei diesem Beispiel transportierte Wäschestück würde damit der
Wirkung einer in dem Flüssigkeitsbehälter 4 enthalte nen Waschlauge intensiv ausgesetzt werden. Nach
mehrfachem Durchlaufen der Flüssigkeit 5 werden die beiden Transportbänder 2 und 3 über die Umlenkrolle
31 dem anschließenden Flüssigkeitsbehälter 38 zugeführt, in dem bei dem angenommenen Beispiel ein
weiterer Waschvorgang ausgeführt werden kann. In diesem Flüssigkeitsbehälter 38 ist eine Düse 9 mit
einer Zuleitung 26 für die in dem Flüssigkeitsbehälter 38 befindliche Flüssigkeit angeordnet. Aus der Düse 9
wird die Flüssigkeit herausgepreßt, die dann die durchlässigen Transportbänder 2 und 3 und damit
auch das mitgeführte Material 1 durchströmt. Handelt es sich um ein undurchlässiges Material, so wird hierdurch
dessen Oberfläche besonders intensiv der Einwirkung der Flüssigkeit ausgesetzt. Dieser Durchströmungsvorgang
spielt sich oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 39 in dem Flüssigkeitsbehälter 38 ab, was
darum von Vorteil ist, weil anderenfalls eine die Düse 9 umgebende Flüssigkeit den aus dieser austrc-
tenden Strahl hemmen könnte. Die beiden Transportbänder 2 und 3 werden schließlich in gleicher Weise
einem dritten Flüssigkeitsbehälter 40 zugeführt, in dem sich beispielsweise ein Spülvorgang abspielt.
Schließlich gelangen die Transportbänder 2 und 3 über die Umlenkrollen 32 und 41 in die Trockenanlage
12, aus der sie abschließend austreten und über die Umlenkrollen 29 und 30 von dem zwhchen ihnen
geführten Material 1 weggelenkt werden. Die Rückführung
der beiden Transportbänder 2 und 3 zu den Umlenkrollen 27 und 28 an der Eingangsseite der
Vorrichtung erfolgt dann derart, daß das Transportband 2 unter und das Transportband 3 über den Flüssigkeitsbehältern
4,38 und 40 zurückgeführt wird. Die Abnahme des Materials 1 hinter den Umlenkrollen
29 und 30 an der Abgabestelle der Vorrichtung erfolgt über eine Einrichtung 14, die beliebig ausgestaltet
sein kann.
In der Trockenanlage 12 werden die Transportbänder 2 und 3 und das zwischen ihnen geführte Material
1 über Heizplatten 13 geführt, die im Bereich der gestreckten Zonen der Transportbänder 2 und 3
angeordnet sind. Diese Heizplatten 13 rufen in bekannter Weise eine Trocknung des Materials 1, bei
dem Beispiel also der mitgeführten Wäschestücke, hervor. An Stelle der Heizplatten 13 können auch
Heißlufterzeuger verwendet werden. Es ist auch möglich, die Trocknung durch Hochfrequenzerzeuger herbeizuführen,
die dann an Stelle der Heizplatten 13 treten würden. Schließlich kann auch jede Kombination
der erwähnten Heizmittel angewendet werden.
Wie ersichtlich, gestattet die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Aneinanderreihung vieler Behandlungsstufen
innerhalb von hintereinander angeordneten Flüssigkeitsbehältern, so daß alle möglichen Behandlungsprozesse
durchgeführt werden können. Beim Gerben kann es sich z. B. darum handeln, Gerbmittel
auf Leder einwirken zu lassen, aus diesem anschließend das Gerbmittel herauszuspülen und
schließlich das Leder zu trocknen.
Die am Ende jeweils eines Flüssigkeitsbehälters angeordneten Umlenkrollen 31 und 32 kann man vorteilhaft
zusätzlich dazu verwenden, das von den Transportbändern 2 und 3 mitgeführte Material 1
nach Art dnr bekannten Rollenwäschepresse auszupressen. Hierzu sind den Umlenkrollen 31 und 32 Gegendruckrollen
10 und 35 zugeordnet, die zusammen mit den Umlenkrollen 31 und 32 das zwischen den
Transportbändern 2 und 3 geführte Material 1 auspressen.
Fig.2 zeigt zwei Druckstücke 15 und 16 (die an Stelle der Druckstücke8 gemäß Fig. 1 treten). Diese
Druckstücke 15 und 16 besitzen auf Grund einer wellenförmigen Ausbildung ihrer den Transportbändern
2 und 3 zugewandten Oberfläche Vorsprünge, die bei Zusammendrücken und Auseinanderziehen
der Druckstücke 15 und 16 den Transportbändern 2 und 3 und dem von diesen mitgeführten Material 1
eine Bewegung aufzwingen, bei der die Transportbänder
2 und 3 mit dem Material 1 abwechselnd aus der gestreckten dargestellten Lage in eine wellenförmige
Lage übergehen. Hierdurch wird das Material 1 gewissermaßen gewalkt, wodurch insbesondere bei flüssigkeitsdurchlässigem
Material dieses der Flüssigkeit besonders intensiv ausgesetzt wird. Durch derartige
Vibrationen der Druckstücke 15 und 16 wird dem Material 1 längs der Zone der mechanischen Beanspruchung
eine Spannung aufgedrückt, die periodisch zu- und abnimmt.
F i g. 3 zeigt das Druckstück 17 mit Düse 18 (das an Stelle der Düse 9 in F i g. 1 tritt). Das Druckstück
17 erhält die betreffende Flüssigkeit über die Zuleitung 19 unter Druck zugeführt, die dann an der Düse
18 als Strahl heraustritt. Da die Transportbänder 2 und 3 durchlässig sind, kann die Flüssigkeit ein mitgeführtes
ebenfalls durchlässiges Material 1 durchströmen, was bei Wäsche zu einem besonders intensiven
Waschvorgang führt. Bei Anwendung eines höheren Druckes ist es zweckmäßig, dem Druckstück 17 auf
der anderen Seite der Transportbänder 2 und 3 ein Druckstück 20 als Gegenlager mit einer Öffnung zuzuordnen,
damit die Flüssigkeit auf der anderen Seite des Druckstücks 17 ungehindert abströmen kann.
In der Fig. 4 ist eine Kombination der Anordnung gemäß den F i g. 2 und 3 dargestellt. Das Druckstück
22 mit Düsen 23 besitzt hier an seiner den Transport bändern 2 und 3 zugewandten Seite eine wellenförmige
Gestalt. Das als Gegenlager ausgebildete Druckstück 21 ist entsprechend wellenförmig ausgebildet.
Über die Zuleitung 25 wird dem Druckstück 22 die betreffende Flüssigkeit unter Druck zugeführt, die
dann aus den Düsen 23 ausströmt und von den Öffnungen 24 in dem Druckstück 21 abgeleitet wird. Bei
dieser Kombination erfolgt eine besonders intensive Einwirkung der Flüssigkeit, da das Material 1 hier
nicht nur gewalkt, sondern zusätzlich auch noch von der Flüssigkeit durchströmt wird.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Transportbänder zwischen den Umlenkrollen in den Flüssigkeitsbehältern
nicht nur, wie in F i g. 1 dargestellt, senkrecht geführt zu werden brauchen, es ist auch
möglich, eine waagerechte Führung vorzusehen. Die jeweilige Führung hängt ganz von der Art der gewünschten
Einwirkung der Flüssigkeit auf das betreffende Material ab. Insbesondere wenn es erwünscht
ist, im Laufe der Einwirkung das Material immer wieder aus der Flüssigkeit herauszuführen, ist die senkrechte
Führung anzuwenden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von flachen Bahnen, wie Wäsche,
Lederstücke, rohe Wolle od. dgl., bei der das Material mittels zweier übereinanderliegender,
durchlässiger Transportbänder durch eine Flüssigkeit führbar ist, die das Material über die beiden
Transportbänder mäanderförmig leitende Umlenkroilen mitnehmen und dabei durch einen
Flüssigkeitsbehälter hindurchführen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Flüssigkeitsbehälter
(4) im Bereich der gestreckten Zonen der beiden Transportbänder (2,3) beidseitig zu diesen
gegenseitig vibrierende Druckstücke (8,15,16;
21,22) mit gegeneinander versetzten Vorsprüngen angeordnet sind, durch welche das Material (1) jeweils
etwa wellenförmig verbiegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Druckstück (22) mit
Düsen (23) und das andere Druckstück (21) mit öffnungen (24) für einen Flüssigkeitsdurchtritt
versehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19681801906 DE1801906C (de) | 1968-10-08 | Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von flachen Bahnen, wie Wasche, Leder stucke, rohe Wolle od dgl | |
FR1603994D FR1603994A (en) | 1968-10-08 | 1968-12-26 | Dyeing,washing or tanning web material |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19681801906 DE1801906C (de) | 1968-10-08 | Vorrichtung zur Behandlung von flexiblem Material in Form von flachen Bahnen, wie Wasche, Leder stucke, rohe Wolle od dgl |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE1801906A1 DE1801906A1 (de) | 1970-04-30 |
DE1801906C true DE1801906C (de) | 1973-04-12 |
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