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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine hinterlüftete Fassadenbekleidung aus mechanisch
an der Wand befestigten Bekleidungsplatten, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige hinterlüftete Fassadenbekleidungen sind aus dem Normblatt
für DIN 18515 bekannt. Die Bekleidungsplatten in Form von Bauplatten, Keramikfliesen
od. dgl.
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sind dabei einzeln an in die Wand eingesetzten Ankern gehalten, die
mit aus der Wand herausragenden Stützorganen in den Fugenbereich zwischen benachbarten
Bekleidungsplatten ragen und im Bereich der Horizontalfugen die Tragelemente bilden,
auf denen die jeweils obere Bekleidungsplatte aufsteht. Die die Tragelemente bildenden
äußeren Enden der Stützorgane der einzelnen Anker sind mit einem Ankerdorn versehen,
der ein abgewinkeltes Halteteil bildet und in eine Ausnehmung im unteren Rand der
oberen Platte sowie im oberen Rand der unteren Platte eingreift und so die Bekleidungsplatten
formschlüssig gegen Bewegungen von der Wand weg und auf die Wand zu sichert. Derartige
hinterlüftete Fassadenbekleidungen eignen sich auch für nichtsenkrechte Wände wie
horizontale Untersichten usw., wobei gegebenenfalls zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
ergriffen werden müssen.
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Nachteilig bei dieser bekannten Fassadenbekleidung ist, daß für jeden
in benachbarte Plattenränder eingreifenden Ankerdorn ein eigener Anker zur Abstützung
gegen die Wand erforderlich ist. Dies bedeutet, daß im Bereich jeder Fuge zwischen
zwei benachbarten Platten ein solcher Anker in die Wand eingelassen werden muß.
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Abgesehen von dem erheblichen Montageaufwand durch Vorbohren der großen
Vielzahl von Befestigungslöcher
und Einbringen der Anker unter Verwendung
von Mörtel, Spreizdübel od. dgl. ergeben sich häufig Schwierigkeiten an Stellen,
an denen sich der Untergrund aus den verschiedensten Gründen wie etwa dortigen Einbauten
nicht für die Einbringung der Anker eignet.
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Weiterhin bildet die Vielzahl der metallenen Anker eine entsprechende
Vielzahl von Wärmebrücken durch eine Wärmedämmschicht hindurch, die bei hinterlüfteten
Fassadenbekleidungen häufig angebracht wird. Infolge des Eingriffs der Ankerdorne
in die entsprechenden Ankerdornlöcher des Fliesenrandes ist die Montage außerordentlich
aufwendig und können einzelne Platten nur unter Zerstörung und anschließender Wiederherstellung
der örtlichen Tragkonstruktion ausgewechselt werden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hinterlüftete
Fassadenbekleidung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen Gattung zu schaffen,
die bei einfacherer Montage besser den örtlichen Gegebenheiten des Bauwerks oder
der Wand angepaßt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Durch die Verwendung von wandparallelen Tragschienen als Stützorgane
ergibt sich die Möglichkeit, die Abstützungen für die Tragschienen in großen gegenseitigen
Abständen und an hierzu geeigneten Stellen unabhangig vom Fugenverlauf zwischen
den Bekleidungsplatten vorzusehen. Damit kann eine optimale Anpassung an die örtlichen
Bauyegebenheiten erfolgen, und können für eine Befestigung an der Wand ungeeignete
Bereiche durch die Tragschiene abstützungsfrei überbrückt werden. Zugleich vermindert
sich hierdurch die Anzahl der Warmebrücken zwischen der Fassadenbekleidung und der
Wand.
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Dadurch daß die Tragelemente und die Halteteile für
die
eigentliche~Abstützung der einzelnen Bekleidungsplatten an Konsolteilen vorgesehen
sind, die an die Tragschiene ansetzbar sind, kann bei der Montage zunächst das gesamte
System der Tragschienen ohne Behinderung durch die Bekleidungsplatten vormontiert
und sodann Platte für Platte zusammen mit den zugehörigen Konsolteilen angesetzt
werden.- Bei entsprechender Ausbildung ist hierdurch auch ein zerstörungsfreies
Auswechseln einzelner Platten möglich, die mit den zugehörigen Konsolteilen aus
dem Gesamtverbund herausgenommen und wieder eingesetzt werden können. Schließlich
bilden die Tragschienen ein Gerüst an der Rückseite der Bekleidungsplatten von flächigem
Charakter und eignen sich so zur Abstützung elastischer Elemente, die auf die Rückseite-der
Bekleidungsplatten einwirken können. Dadurch können die Bekleidungsplatten in Richtung
weg von der Wand elastisch vorgespannt werden, so daß jegliche Klappergeräusche
zwischen den Platten und den formschlüssig angreifenden Halteteilen sicher vermieden
werden können; überdies ergibt sich die Möglichkeit, die Halteteile den äußeren
Rand der Bekleidungsplatten übergreifend anzuordnen, so daß an den-Platten selbst
keinerlei Bohrungen od. dgl. für Ankerlöcher vorgesehen werden müssen, die abgesehen
von dem hierdurch erforderlichen erheblichen Fertigungsaufwand eine Beschädigungsgefahr
mit sich bringen, was insbesondere etwa bei künstlerisch wertvollen Keramikfliesen
ein wesentlicher Gesichtspunkt ist.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
zum Inhalt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 schematisch vereinfacht einen Vertikalschnitt
durch
eine Wand mit einer erfindungsgemäßen hinterlüfteten Fassadenbekleidung, Fig. 2
die Einzelheit im Kreis II gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, sowie im Schnitt
gemäß Linie II-II in Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Einzelheit gemäß Fig.
2 aus Richtung des Pfeiles III in Fig. 2 und Fig. 4 einen Schnitt gemäß Linie IV-IV
in Fig. 3.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist an der Außenfläche 1 einer Wand
2, die als Massivwand aus Beton oder Mauerwerk ausgebildet sein kann, eine Mehrzahl
vertikaler Tragschienen 3 über Abstützungen 4 derart befestigt, daß die Vorderfront
5 der Tragschienen 3 über eine an der Außenfläche 1 anliegende Wärmedämmschicht
6 beispielsweise in Form von Mineralfaserplatten vorsteht.
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Die Tragschienen 3 sind zumindest an je zwei endseitigen Konsolen
4 abgestützt, wobei je nach Länge der einzelnen Tragschienen 3 in der aus Fig. 1
ersichtlichen Weise auch eine Zwischenabstützung erfolgen kann. Im Bereich der endseitigen
Abstützungen 4 sind die Tragschienen 3 gestoßen, sofern mehrere Tragschienen 3 in
Fluchtung miteinander verwendet werden.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, genügt bei entsprechend stabiler
Ausbildung der Tragschienen 3 etwa als Metallprofile eine Verwendung einer sehr
geringen Anzahl von Abstützungen 4, die überdies entlang der Länge der Tragschienen
3 keinen Beschränkungen hinsichtlich der Anordnuny unterliegen, so daß Bereiche
der Wand 2, die sich für eine Befestigung der Abstützungen 4 nicht eignen, abstützungsfrei
überbrückt werden können.
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An den Tragschienen 3 sind in weiter unten noch näher erläuterter
Weise Konsolteile 7 angesetzt, die zwischen die horizontalen Fugen zwischen übereinander
an-
geordneten Bekleidungsplatten 8 greifenund die Fugen mit Tragelementen
9, welche die darüberliegende Bekleidungsplatte 8 vertikal abstützen, durchgreifen
sowie in abgewinkelten Halteteilen 10 enden, welche den unteren Rand der darüberliegenden
Bekleidungsplatte 8 und den oberen Rand der darunterliegenden Bekleidungsplatte
8 gegen ein Abheben von der Wand 2 sichern.
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Wie die im Maßstab 1:2 gegenüber der natürlichen Größe verkleinert
dargestellten Fig. 2 bis 4 veranschaulichen, sind die vertikalen Tragschienen 3
im Bereich jeder Vertikalfuge zwischen benachbarten Bekleidungsplatten 8 angeordnet
und ist für jede der Bekleidungsplatten 8 zu beiden Seiten der Vertikalfuge je ein
Konsolteil 7 vorgesehen, welches in die gemeinsame Tragschiene 3 eingesteckt ist.
Hierzu ist insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, daß jedes Konsolteil 7 mit einem
Einsteckabschnitt 11 eine Öffnung 12 in der Frontfläche 5 der Tragschiene 3 durchsetzt,
derart, daß ein Halteelement 13 des Einsteckabschnittes 11 die Frontfläche 5 der
Tragschiene 3 um den Rand der Öffnung 12 herum hintergreift. Ein Stützelement 14
des Einsteckabschnittes 11 liegt in der aus Fig. 2 ersichtlichen montierten Stellung
im unteren Randbereich der Öffnung 12 an der Außenseite der Frontfläche 5 der Tragschiene
3 auf und stützt so das die Horizontalfuge zwischen den benachbarten Platten 8 durchgreifende
Tragelement 9 in seiner Horizontalstellung ab, so daß dieses wiederum das Gewicht
der darüberliegenden Bekleidungsplatte 8 tragen kann. Hierzu ist im Nachbarbereich
des Einsteckabschnittes 11 eine Stützfläche 15 ausgebildet, auf der der untere Rand
der oberen Bekleidungsplatte 8 aufsitzt, so daß die Stützkräfte mit geringstmöglichem
Hebelarm gegenüber dem Einsteckabschnitt 11 bzw. dem Stützelement 14 wirken. Der
Abstand zwischen vertikal benachbarten Öffnungen 12 in der Frontfläche 5 der Tragschiene
3 sowie die Ausbildung des Tragelementes 9 sind so gewählt, daß zum
oberen
Rand der darunterliegenden Bekleidungsplatte 8 in der montierten Stellung ein Spalt
16 verbleibt, so daß jede Bekleidungsplatte 8 um das lichte Maß des Spaltes 16 angehoben
werden kann.
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Das Halteteil 10 ist als quer zum langgestreckten Tragelement 9 angeordneter
Doppel arm mit einem oberen Haltearm 17 für den unteren Rand der oberen Bekleidungsplatte
8 und einem unteren Haltearm 18 für den oberen Rand der unteren Bekleidungsplatte
8 ausgebildet. Entsprechend der Ausbildung des Stützorganes gemäß dem Normenblatt
der DIN 1 851 5 können die oberen und unteren Haltearme 17 und 18 in der Funktion
des dortigen Ankerdornes in einander gegenüberliegenden Ankerdornlöchern in den
benachbarten Rändern der Bekleidungsplatten 8 eingreifen, so daß bei entsprechend
spielfreiem Eingriff beispielsweise durch verjüngte Ausbildung der Haltearme 17
und 18 eine vollständige horizontale Lagesicherung der Bekleidungsplatten 8 bereits
hierdurch erreicht wird. Dies erfordert aber, in den Randflächen sämtlicher Bekleidungsplatten
8 eine Mehrzahl von Ankerdornlöchern vorzusehen, was erheblichen Arbeitsaufwand
darstellt und Beschädigungsgefahren mit sich bringt.
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Daher ist in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise vorgesehen,
daß das Tragelement 9 bis zum Frontbereich der Platten 8 verlängert ist und die
Haltearme 17 und 18 die Vorderseite der Bekleidungsplatten 8 übergreifen. Bei entsprechender
Formgebung und auch farblicher Ausgestaltung der Halteteile 10 stört dabei kaum,
daß die Halteteile 10 an der Frontseite der Fassadenbekleidung sichtbar werden,
da die Haltearme 17 und 18 in jedem Fall gegenüber der Fläche der Bekleidungsplatten
8 sehr klein gewählt werden können. Um jegliche Klappergeräusche zu vermeiden, werden
die Platten dabei von der Rückseite durch Fedeztemente 19 an der Frontfläche 5 der
Tragschiene 3 in die
Stützstellung an den Halteteilen 10 gedrückt.
Hierzu ist im Beispielsfalle ein Profilgummistreifen vorgesehen, welcher als dauerelastisches
APTK-Profil im Handel ist. Durch entsprechende Ausbildung zweier seitlicher Schenkel
20 der so ausgebildeten. Federelemente 19 kann erreicht werden, daß neben der Materialelastizität
auch eine Formelastizität zur Überbrückung größerer Toleranzen mit geringfügig unterschiedlichen
Federkräften ausgenutzt wird, wie dies aus Fig. 4 ohne weiteres ersichtlich ist,
aus der eine entsprechende Ausbildung von Summilippen im Bereich der Schenkel 20
entommen werden kann. Mit einem mittleren Spreizschenkel 21 greifen die Federelemente
in die Vertikalfugen zwischen benachbarten Platten 8 ein und sichern so elastisch
den jeweiligen Abstand bzw. die Fugenbreite.
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Der Federdruck der Federelemente 19 insbesondere im Bereich der seitlichen
Schenkel 20, welche die Bekleidungsplatten 8 von hinter her abstützen, ist so gewählt,
daß bei den auftretenden Windbelastungen usw.
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keine Bewegungen der Bekleidungsplatten 8 auf treten.
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Für eine Demontage einzelner Platten 8 etwa zu deren Ersatz können
die Tragelemente 9 und damit die.
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Konsolteile 7 vom Gewicht der darüberliegenden Bekleidungsplatte 8
entlastet werden, da diese unter Schließung des Spaltes 16 an ihrer Oberseite und
gegebenenfalls noch zusätzlicher Anhebung der wiederum den Platte 8 angehoben werden
kann. Dadurch werden die Konsolteile 7 am oberen Rand der auszuwechselnden Platte
unter gleichzeitiger Nutzung des auch dort vorliegenden Spaltes 16 beweglich und
können so herausgenommen werden, wozu bei Bedarf etwa eine Drehung des Konsolteiles
7 in der Fuge um 900 mit anschließenden Kippbewegungen dienen kann, Gegebenenfalls
reicht auch eine entsprechende Drehung alleine aus, umden..
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unteren Haltearm 18 in den Bereich der Horizontalfuge zu bringen,
so daß der obere Rand der auszubauenden.» -Bekleidungsplatte 8 von der Wand 2 weg
beweglich wird.
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In jedem Falle kann die Bekleidungsplatte 8 mit ihrem oberen Rand
nach außen geneigt und sodann durch Anheben von ihren unteren Konsolteilen 7 abgehoben
werden, während eine neue Platte entsprechend wieder eingesetzt werden kann. Bei
der Erstmontage können zunächst sämtliche Abstützungen 4 mit entsprechenden Dübelschrauben
od. dgl. an geeigneten Stellen der Wand 2 befestigt werden, und sodann die Tragschienen
3 an den Abstützungen 4 ebenfalls etwa durch Verschraubungen gelagert werden. Wenn
diese Unterkonstruktion vollständig montiert ist, kann damit begonnen werden, die
einzelnen Platten 8 mit den zugehörigen Konsolteilen 7 zu montieren, wobei etwa
bei einer Montage von unten nach oben zunächst die untersten Konsolteile 7 eingesetzt,
die untersten Platten 8 daraufgestellt und mit oberen Konsolteilen 7 gehalten werden.
Diese dienen wiederum zum Aufsetzen der folgenden Reihe der Bekleidungsplatten 8,
deren Lage unmittelbar nach dem Ansetzen wiederum durch das Anbringen der oberen
Konsolteile 7 gesichert wird, und so fort.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, brauchen die Tragschienen 3 nicht
zwangsläufig vertikal hinter den vertikalen Fugen der Platten 8 verlaufen, sondern
können auch horizontal im Bereich der Horizontalfugen angeordnet werden. Weiterhin
ist nicht erforderlich, daß die Wand 2 senkrecht steht, vielmehr kann die Fassadenbekleidung
grundsätzlich an beliebigen, auch an horizontalen, an geneigten oder an gewölbten
Wänden angebracht werden.