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Die Erfindung betrifft eine Wärmedämm-Anordnung zur Montage auf einer Gebäudefläche sowie eine hierfür verwendbare Montage-Leiste.
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Im Zuge der erhöhten energetischen Anforderungen an die Gebäude-Wärmedämmung sind Wärmedämm-Anordnungen in Form von beispielsweise Wärmedämm-Verbundsystemen mit auf eine Gebäude-Außenwand aufgesetzten Wärmedämm-Platten aus schlecht wärmeleitenden Material zur Bildung einer Wärmedämmschicht seit vielen Jahren bekannt. Weit verbreitet sind dabei Wärmedämm-Platten aus organischen Schaumstoffen, wie Polystyrol. Im Sinne einer Vermeidung solcher organischer Schaumstoffe im Bauwesen sind neben Mineralwolle-Platten auch Mineralschaum-Platten bekannt - siehe beispielsweise https://www.dennert.de/dennert/poratec.html.
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Für die Befestigung solcher Mineralschaum-Platten an einer Gebäudefläche sind verschiedenste Dübellösungen oder die Anbringung durch eine Klebeschicht bekannt und an sich bewährt. Gleichwohl besteht im Hinblick auf die Variabilität der Montageweise grundsätzlich der Bedarf, eine Montagemöglichkeit bereitzustellen, die möglichst universell unabhängig von der Bauweise und Beschaffenheit der Gebäudewand, mörtelfrei und rationell umzusetzen ist.
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Diese Aufgabe wird laut Kennzeichnungsteil der Ansprüche 1 bzw. 12 durch eine Wärmedämm-Anordnung bzw. eine darin verwendbare Montage-Leiste gelöst, die
- - einen an der Gebäudefläche fixierbaren Verankerungsschenkel zur Anbringung der Montage-Leiste an der Gebäudefläche,
- - einen davon abstehenden Stützschenkel zur Abstützung der Mineralschaum-Platte an einer ihrer Schmalseiten, sowie
- - einen vom Stützschenkel rechtwinklig abstehenden, flachen Eingriffsschenkel umfasst, der in Montagestellung der Wärmedämm-Anordnung in die jeweilige Schmalseite der Mineralschaum-Platte zu seiner formschlüssigen Einbettung in die Mineralschaum-Platte eindrückbar ist.
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Die erfindungsgemäße Wärmedämm-Anordnung und die darin verwendete, den Kern der Erfindung bildende Montage-Leiste ist durch den vorgesehenen Verankerungsschenkel auf einfache Weise und damit sehr rationell an der Gebäudefläche beispielsweise durch einfache Schrauben bei entsprechendem Untergrund fixierbar. Durch den Stützschenkel und den davon abstehenden Eingriffsschenkel kann dann durch einfaches Eindrücken des Eingriffsschenkels in das Material der Mineralschaum-Platte bis zum Anschlagen der entsprechenden Schmalseite an den Abstützschenkel eine blitzschnelle Verbindung zwischen der Montage-Leiste und der Mineralschaum-Platte zumindest unter Erzeugung einer vorläufigen Halterung der Mineralschaum-Platte erzielt werden. Dabei kann eine im Stand der Technik z.B. bei Wärmedämm-Verbundsystemen übliche Klebeverbindung zwischen Mineralschaum-Platte und Gebäudefläche vollständig entfallen. Zudem ist die Erfindung auch für den Einsatz in hinterlüfteten Fassaden bestens geeignet. Weitere Vorzüge der Erfindung erschließen sich zudem augenfällig aus der späteren Beschreibung der Montageweise im Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen, worauf zur Vermeidung von Wiederholungen an dieser Stelle verwiesen wird.
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In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Montage-Leiste angegeben. So kann diese als abgekantetes Stanz-Biege-Blechteil ausgelegt sein, was zu einer einfachen Herstellbarkeit als Massenteil führt.
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Weitere Ausführungsformen betreffen unterschiedliche Ausführungsformen der einzelnen Schenkel der Montage-Leiste, bei der vorzugsweise der Verankerungs- und Stützschenkel jeweils rechtwinklig zueinanderstehen und die gesamte Leisten-Länge einnehmen. Insoweit steht ein optimal großer Bereich sowohl für die Verankerung der Montage- Leiste an der Gebäudefläche als auch die Abstützung der Mineralscham-Platte zur Verfügung.
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Der Eingriffsschenkel der Montage-Leiste ist bevorzugtermaßen durch jeweils gegenüber der Leisten-Länge kürzere Eingriffszähne ausgebildet, für die unterschiedliche Konfigurationen möglich sind. Grundsätzlich ist durch die Zahn-Form insbesondere bei einer in Seitenansicht trapezförmigen Ausgestaltung eine Art Schneideeffekt beim Eindrücken des Eingriffsschenkels in das spröde Mineralschaum-Material erzielbar, was sich positiv im Sinne einer Schonung des Mineralschaum-Materials und einem leichtgängigen Eindrücken der Zähne in das Mineralschaum-Material auswirkt.
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Die Eingriffszähne können in ihrer Positionierung am Stützschenkel je nach Einbauposition randseitig unten, randseitig oben oder im Fugenbereich zwischen zwei benachbarten Mineralschaum-Platten in die gleiche oder entgegengesetzte Richtung wie der Verankerungsschenkel vom Stützschenkel oder insbesondere wechselweise in die gleiche und entgegengesetzte Richtung wie der Verankerungsschenkel abstehen.
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Schließlich ist als bevorzugte Weiterbildung vorgesehen, dass die von unten in die Mineralschaum-Platte eingreifenden Eingriffszähne mit einer Eingriffstiefe mindestens der Breite des Stützschenkels besonders tief im Plattenmaterial verankert sind. Damit wird einem Kippmoment der Platte weg von der Gebäudefläche vor allem während der Montage wirkungsvoll entgegengetreten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform entspricht die Breite des Stützschenkels maximal der Hälfte der Dicke der Mineralschaum-Platten. Damit wird zum einen vermieden, dass in der erfindungsgemäßen Anordnung durch den Dämmstoff nach außen tretende Kältebrücken vorhanden sind, die das Wärmedämm Vermögen negativ beeinflussen würden. Zum anderen werden dadurch keine optisch störenden Haltekomponenten nach außen sichtbar.
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Als alternative Befestigungsmöglichkeit für die Montage-Leisten an der Gebäudefläche ist eine magnetische Fixierung möglich.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 bis 3 perspektivische Ansichten von Montage-Leisten in drei unterschiedlichen Ausführungsformen,
- 4 einen ausschnittsweisen Vertikalschnitt einer Wärmedämm-Anordnung senkrecht zu einer Gebäudewand,
- 5 bis 8 perspektivische, ausschnittsweise Darstellungen einer Wärmedämm-Anordnung in aufeinanderfolgenden Montage-Zwischenschritten,
- 9 und 10 ausschnittsweise Frontansichten von Wärmedämm-Anordnungen in unterschiedlichen Plattenverbänden,
- 11 bis 13 ausschnittsweise Vertikalschnitte einer Wärmedämm-Anordnung mit einer ersten alternativen Wandbefestigung der Montage-Leiste bei deckennaher Anordnung in aufeinanderfolgenden Montage-Zwischenschritten, sowie
- 14 bis 16 ausschnittsweise Vertikalschnitte analog den 11 bis 13 mit einer zweiten alternativen Wandbefestigung der Montage-Leiste.
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In den 1 bis 3 sind drei unterschiedliche Ausführungsformen der in einer Wärmedämm-Anordnung zur Befestigung von Mineralschaum-Platten 1 an einer Gebäudefläche 2, beispielsweise eine Gebäudeaußenwand - siehe 4 - verwendeten Montage-Leisten 3.1, 3.2, 3.3 dargestellt. Jede dieser Montage-Leisten 3 ist als abgekantetes Stanz-Biege-Blechteil ausgeführt und weist einen an der Gebäudefläche 2 anlegbaren Verankerungsschenkel 4, einen rechtwinklig dazu stehenden Stützschenkel 5 sowie einen Witterung davon rechtwinklig abstehenden, als Ganzes mit 6 bezeichneten Eingriffsschenkel auf. Je nach Bauweise des Gebäudes wird der Verankerungsschenkel 4 mithilfe geeigneter Schrauben 7 (4) in der Gebäudewand 8 fixiert. Letztere kann beispielsweise bei einem Gebäude in Holzständer-Bauweise als äußere Lage eine Pressspanplatte aufweisen, in denen einfache Schnellbauschrauben zur Befestigung der Montage-Leiste 3 verwendet werden können.
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Wie aus den 1 bis 3 weiter hervorgeht, sind die Eingriffsschenkel 6 der Montage-Leisten 3 jeweils aus gegenüber der Gesamtlänge L der Montage-Leisten 3 kürzeren Eingriffszähnen 9 gebildet, die in Seitenansicht sich trapezförmig verjüngend von den Stützschenkeln 5 wiederum rechtwinklig abstehen. Bei der in 1 in durchgezogenen Linien gezeigten Ausführungsform sind zwei Eingriffszähne 9.1, 9.2 vorgesehen, die in entgegengesetzte Richtung, nämlich der Eingriffszahn 9.1 in die entgegengesetzte Richtung wie der Verankerungsschenkel 4 und der Eingriffszahn 9.2 in die gleiche Richtung wie der Verankerungsschenkel 4 abstehen.
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Die gleiche Konfiguration mit in wechselseitige Richtungen abstehenden Eingriffszähnen 9.1, 9.2 kann bei einer längeren Ausführungsform der Montage-Leiste 3.1, wie sie in 1 gestrichelt dargestellt ist, jeweils drei solche Eingriffszähne 9.1, 9.2 aufweisen.
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Die in 2 gezeigte Montage-Leiste 3.2 weist lediglich in die gleiche Richtung wie der Verankerungsschenkel 4 abstehende Eingriffszähne 9.2 auf, wobei analog 1 wieder eine kurze Variante in durchgezogenen Linien mit einem Eingriffszahn 9.2 und eine längere Variante gestrichelt mit drei Eingriffszähne 9.2 gezeigt sind.
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Bei der in 3 gezeigten Montage-Leiste 3.3 steht/stehen ein/drei Eingriffszahn/-zähne 9.1 in entgegengesetzte Richtung wie der Verankerungsschenkel rechtwinklig vom Stützschenkel 5 ab.
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Anhand der 5 bis 8 wird nun die Montage der Wärmedämm-Anordnung an einer vertikalen Gebäudefläche 2 beschrieben. Je nach Ausrichtung kann im Übrigen die Gebäudefläche 2 auch nicht lotrecht, überhängend oder als waagerechte Decke vorliegen.
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Wie in 5 dargestellt ist, wird zuerst eine in 2 dargestellte Montage-Leiste 3.2 mithilfe von nicht näher dargestellten Schrauben an der Gebäudefläche 2 mit horizontal ausgerichtetem Stützschenkel 5 montiert. Diese Montage-Leiste 3.2 markiert das untere Ende eines Wandfeldes der Wärmedämm-Anordnung. Wie durch den nach unten gerichteten Pfeil in 5 angedeutet ist, wird auf diese Montage-Leiste 3.2 von oben eine Mineralschaum-Platte 1 aufgeschoben, sodass sich die nach oben weisenden Eingriffszähne 9.2 in das formstabile, aber mürbe Material der nach unten weisende Schmalseite 10 der Mineralschaum-Platte 1 eindrücken, bis diese an den horizontalen Stützschenkel 5 anschlägt. Dieser Montage-Zwischenschritt, in dem die Mineralschaum-Platte 1 in dieser Stellung provisorisch fixiert ist, ist in 6 gezeigt.
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Wie weiterhin in dieser Figur dargestellt ist, wird dann von oben eine Montage-Leiste 3.1 analog entlang der Gebäudefläche 2 auf die obere Schmalseite 11 geschoben (siehe nach unten gerichtete Doppelpfeile), wodurch die nach unten weisenden Eingriffszähne 9.1 sich in diese Schmalseite 11 eindrücken und die Mineralschaum-Platte 1 auch oben fixieren. Die Montage-Leiste 3.1 wird wieder über entsprechende Schrauben in der Gebäudefläche 2 verankert. Damit ist die Mineralschaum-Platte 1 unverlierbar an der Gebäudefläche 2 fixiert. Sie kann nicht nach unten abgleiten oder nach oben geschoben werden, auch ein Abklappen nach vorne ist genauso unterbunden, wie eine seitliche horizontale Verschiebung. Letzteres wird durch die zwischen den Eingriffszähnen 9.1, 9.2 liegenden Lücken gewährleistet.
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Im nächsten Schritt, wie er in 7 gezeigt ist, wird auf die obere Montage-Leiste 3.1 von oben die nächste Mineralschaum-Platte 1 aufgeschoben, sodass sich die nach oben weisenden Eingriffszähne 9.2 der Montage-Leiste 1 wieder von unten in die nach unten weisende Schmalseite 10 eindrücken, wie dies auch in 4 gezeigt ist. Anhand dieser Figur ist festzuhalten, dass die nach oben weisenden Eingriffszähne 9.2 aufgrund ihrer Höhe eine Eingriffstiefe ET in die Mineralschaum-Platte 1 besitzen, die mindestens der Breite B des Stützschenkels 5 entspricht. Je größer diese Eingriffstiefe ET ist, desto besser ist die Mineralschaum-Platte 1 vor einem Abklappen nach vorne - siehe Pfeil oben links in 4 - geschützt. Darüber hinaus entspricht die Breite B des Stützschenkels 5 maximal der Hälfte der Dicke D der Mineralschaum-Platten 1.
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Die in den 6 und 7 gezeigten Montageschritte werden solange wiederholt, bis die gewünschte Anzahl von Mineralschaumplatten in einer vertikal gerichteten Bahn an der Gebäudefläche 2 angebracht ist, wie dies in 8 gezeigt ist. Zur Sicherung der obersten Mineralschaum-Platte 1 wird von oben eine Montage-Leiste 3.3 aufgesetzt, deren nach unten weisende Eingriffszähne 9.1 sich wieder in die nach oben weisende Schmalseite 11 dieser obersten Platte 1 eindrücken und Letztere damit verlässlich fixieren. Die obere Montage-Leiste 3.3 wird über den nach weisenden, frei zugänglichen Verankerungsschenkel 4 wieder mit der Gebäudefläche 2 verschraubt.
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In 9 ist eine entsprechende Wärmedämm-Anordnung mit wie vorstehend beschrieben montierten Mineralschaum-Platten 1 dargestellt. Dabei ist eine Anbringungsvariante für die Montage-Leisten 3.1, 3.2 zeichnerisch dargestellt, die auch an den vertikal verlaufenden Schmalseiten 18 der einzelnen Mineralschaum-Platten 1 in entsprechend vertikaler Ausrichtung ihrer Verankerungs- 4 und Stützschenkel 5 zur weiteren Stabilisierung der Platten 1 insbesondere während der Montage angebracht sein können.
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In 10 ist demgegenüber eine Verlegungsweise nach Art eines Mauerwerksverbandes mit von Reihe zu Reihe versetzt zueinander angeordneten Mineralschaum-Platten 1 dargestellt, wobei die Montage-Leisten 3.1,3.2 und 3.3 dann die vertikalen Fugen 12 zwischen zwei horizontal nebeneinanderliegenden Mineralschaum-Platten 1 überbrücken.
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In den 11 bis 13 bzw. 14 bis 16 sind noch zwei unterschiedliche Montagearten für die Mineralschaum-Platten 1 am oberen, deckennahen Rand einer Wärmedämm-Anordnung dargestellt. So wird, wie in 11 dargestellt ist, eine Montage-Leiste 3.2 mit dem Verankerungsschenkel 4 plan mit der der Gebäudefläche zwei zugewandten Rückseite 13 von oben auf die nach oben weisende Schmalseite 11 der Platte geschoben, wobei sich wiederum die Eingriffszähne 9.2 in die Platte eindrücken. In der Gebäudewand 8 ist an entsprechender Stelle ein Permanent-Magnet 17, beispielsweise ein eine hohe Magnetkraft aufweisender Neodym-Magnet angeschraubt - siehe 12. Auf diesen wird die Montage-Leiste 3.2 aufgesetzt und damit verlässlich magnetisch gehalten - siehe 13. Diese Montageweise wurde im Übrigen auch bei der obersten Montage-Leiste 3.2 der Ausführungsform gemäß 9 verwendet.
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Bei der in den 14 bis 16 dargestellten Montageweise wird vor oder nach dem Aufschieben der Montage-Leiste 3.2 ein in 14 gestrichelt dargestellter, zylindrische Kern 14 aus dem Mineralschaum-Material ausgestochen und entnommen. Anschließend wird - wie bereits anhand von 11 beschrieben - von oben die Montage-Leiste 3.2 aufgeschoben, wobei darauf zu achten ist, dass die durch den entnommenen Kern 14 geschaffene Bohrung 15 im Bereich einer Lücke zwischen zwei benachbarten Eingriffszähnen 9.2. Durch die Bohrung 15 hindurch kann dann mithilfe eines entsprechenden Schraubers 16 der Verankerungsschenkel 4 mit der Gebäudefläche 2 verschraubt werden - siehe 15. Der vorher entnommene Kern 14 kann schließlich wieder in die Bohrung 15 eingesetzt und diese damit verschlossen werden - siehe 16.