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Lukenabdeckung für Schiffe
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lukenabdeckung ir Schiffe mit
langen Lukenöffnungen und auf den Lukensüllen verrollbaren Lukendeckeln, die wenigstens
an einem Lukenende in der Offnungsstellung staubar sind und mit wenigstens einem
sich quer über die Lukenöffnung erstreckenden Bauteil, über dab Druckkräfte zwischen
den Lukensüllen übertragbar sind> sowie mit einem Hydraulikzylinder, über den
auf das Bauteil Kräfte übertragbar sind, mit denen einem Einfall der Längssülle
entgegenwirkbar ist.
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Bei einer bekannten Lukenabdeckung der genannten Art (DE-OS 27 08
692) ist in der Mitte der Lukenöffnung ein Herftdeckel vorgesehen, der beidseitig
über Keile gegen Arretierungsplatten auf dem Lukensüll und über entsprechende Absteifungen
gegen den Längsverband des Schiffes verspannbar ist. Die Keile sind dabei
über
Hydraulikzylinder horizontal verschiebbar und über sie wird der Herftdeckel gegen
die Längssülle jeweils in der Stellung verspannt, die die Lukensülle beim jeweiligen
Beladezustand haben.
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Bei langen Luken kann der Einfall der Längssülle so groß werden, daß
ein ordnungsgemäßes Verrollen der Lukenabdeckung beim Öffnen und Schließen nicht
mehr gewährleistet ist.
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Es ist weiter bei einer Lukenabdeckung mit Lukendeckeln, die mittels
Kran oder Ladegeschirr aufgelegt und abgehoben werden bekannt (DE-OS 28 04 650),
zur Einspannung des Herftdeckels am Süllrand mit nach oben offenen Ausschnitten
versehene Arretierungsplatten vorzusehen, wobei als Abstützmittel an den beiden
Längaseiten der Herftdeckel befestigte querschiffs gerichtete Arretierungsstangen
vorgesehen sind, die in die Ausschnitte der Arretierungsplatten einlegbar sind,
und bei der weiter auf den Arretierungsstangen in einem auf die Dicke der Arretierungsplatten
abgestimmten Abstand Anschläge vorgesehen sind, die wenigstens an einem Längsrand
des Herftdeckels auf der Arretierungsstange in deren Längsrichtung verstellbar sind.
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Auch bei dieser Lukenabdeckung werden die Herftdeckel -jeweils in
der Lage der Längssülle mit diesen verbunden, die diese beim jeweiligen Beladungszustand
eingenommen haben.. Diese Lukenabdeckung weist weiter Hydraulikzylinder auf, mit
denen das Lukensüll von dem Herftdeckel abdrückbar ist, um bei verspanntem Herftdeckel
dessen Arretierungsmittel lösen zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lukenabdeckung der genannten Art
dergestalt weiter zu entwickeln, daß ein einwandfreies Verrollen der Lukendeckel
beim oeffnen und Schließen gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als sich
quer über die Lukenöffnung erstreckendes Bauteil ein unterhalb der Lukenabdeckung
einsetzbarer Herftbalken vorgesehen ist, dessen Länge gleich oder kürzer ist als
der Abstand der Längssülle bei maximalem Einfall und daß in/an wenigstens einem
Längssüll ein Hydraulikzylinder angeordnet ist, der mit der angrenzenden Stirnseite
des Herftbalkens zusammenwirkt und mit dem die Längssülle bei beladenem Schiff in
eine Sollage auseinanderdrückbar sind, und daß Mittel vorgesehen sind, mit denen
die Lukensülle in ihrer Sollage fixierbar sind.
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Zum Fixieren der Längssülle kann ein zwischen die Stirnseite des Herftbalkens
und ein Widerlager am Längs ball einführbares Druckstück vorgesehen sein.
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Bei einer weiteren Ausführungsform sind zum Fixieren der Längssülle
zusätzliche oder alternativ an den Lukendeckeln Anschläge vorgesehen, die in der
Schließstellung der Lukendeckel mit Anschlägen am Rand des Längssülls zusammenwirken.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranßchaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Lukenöffnung mit einem erfindungsgemäßen
Herftbalken und geschlossener Lukenabdeckung.
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Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus Fig.
1 im Bereich des linken Endes des Herftbalkens.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2.
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Fig. 4 zeigt in Schrägansicht einen Ausschnitt aus Fig. 1 im Bereich
des Süllrandes mit einer abgewandelten Ausführung der Verspannung.
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Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Lukenöffnung weist eine
im Verhältnis zu ihrer Breite B große Länge auf, so daß beim Beladen des Schiffes
bzw. bei Vergrößerung des Tiefgangs des Schiffes die Schiffslängsseiten 2 und damit
die Längssülle 4 der Luke nach innen einfallen, wodurch sich die lichte Breite B
der Lukenöffnung entsprechend verringert.
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Die beiden Längssülle 4 sind auf der Innenseite von zwei Längsverbünden
6 angeordnet, die unterhalb der Decksfläche 8 liegen.
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Zwischen den beiden Längssüllen Ii sind Herftbalken 10 angeordnet,
die an ihren Enden in U-förmigen Halterungen 12 aufliegen und quer geführt sind.
Diese U-förmigen Halterungen 12 können, wie in Fig. 3 dargestellt, an ihrem oberen
Ende mit ihren Schenkeln abgewinkelt ausgebildet sein, so daß ein Einführtrichter
für die Enden der Herftbalken gebildet wird. Die Herftbalken können in ihrer Halterung
12 durch Vorstecker 14 gegen Abheben gesichert sein. Auf der Oberseite der Herftbalken
sind Anschlagungen 16 vorgesehen.
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Die Länge L der Herftbalken ist so gewählt, daß die Herftbalken auch
bei maximalem Einfall der Längssülle 4, also bei kleinstem Abstand B der Längssülle,
in ihre Halterungen absenkbar ist.
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Der maximale Einfall der Schiffslängsseiten und damit der Lukentülle
kann Größenordnungen von mehr als 100 mm erreichen.
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Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, ist jeweils im Bereich der Halterungen
12 auf der Außenseite eines Längssülls 4, hier des linken LEngssülls, ein Hydraulikzylinder
18 angeordnet, der über einen Flansch 20 mit einer Befestigungsplatte 22 verbunden
ist, die über Stützbleche 24 gegen das Deck 8 abgestützt ist und über ein Blech
28 mit dem Blech des Längssülls 4 verschweißt ist.
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Vor dem Hydraulikzylinder ist das Längssüll mit einer öffnung 30 versehen,
die hier so groß gewählt ist, daß durch sie der Hydraulikzylinder zum Irreren der
Lukenöffnung hin ausbaubar ist. Die Kolbenstange 32 des Hydraulikzylinders 18 ist
an ihrem Ende halbkugelförmig ausgebildet.
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Am angrenzenden Ende des Herftbalkens 10 ist eine Druckplatte 34 befestigt,
die mit einer kugelschalenformigen Ausnehmung 36 versehen ist, in die das kugelförmige
Ende der Kolbenstange 32 des Hydraulikzylinders 18 eingreift.
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Nach Beladen des Schiffes werden die Herftbalken 10, von denen über
die Länge der Luke verteilt mehrere vorgesehen sein können, in ihre Halterungen
abgesenkt. Über die Hydraulikzylinder werden die Längssülle 4 und damit die Schiffsseitenwände
dann bis auf ein Sollmaß auseinandergedrückt. Dieses Sollmaß setzt sich zusammen
aus der Länge L des Herftbalkens und einem vorgegegebenen Abstand a zwischen der
dem Hydraulikzylinder benachbarten Stirnseite 38 des Herftbalkens und dem Süliblech.
Das Maß a ist gleich oder größer als der maximale Einfall der Längstülle. Am gegenüberliegenden
Ende liegt der Herftbalken 10 gegen das Süllblech des Längssülls 4 direkt an.
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In dieser Sollage des Mülls haben auch die Lautschienen 40 für die
Lukenabdeckung 41 auf dem Süllrand 42 ihren Sollabstand, so daß die Lukenabdeckung
beim öffnen und Schließen zuverlässig mit ihren Laufrollen 43 gerührt ist. Die Laufrollen
43 sind in Fig. 1 nur auf der linken Seite dargestellt.
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Zur Fixierung der Längssülle in der über den Hydraulikzylinder eingestellten
Sollage sind mechanische Arretierungsmittel vorgesehen. Diese können beispielsweise
aus einem Druckkörper bestehen, der zwischen das SUllblech und die Stirnseite des
Herftbalkens 10 einführbar ist. Dieses Druckstück mit einer Tiefe etwas kleiner
als a kann beispielsweise eine U-förmige Platte sein, die mit ihrem Ausschnitt den
Kolben des Hydraulikzylinders übergreift. Nach dem Einsetzen dieses Druckstücks
wird der Hydraulikzylinder drucklos geschaltet und damit der Herftbalken und das
Druckstück zwischen den Längssüllen verspannt.
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Zum Entladen wird der Hydraulikzylinder 18 unter Druck gesetzt und
der Abstand zwischen dem Lukensüll und der Stirnseite des Herftbalkens auf das Sollmaß
vergröRert, so daß die Lukendeckel unbehindert geöffnet werden können und das eingesetzte
Druckstück herausziehbar ist. Die Lukenabdeckung wird dann geöffnet.
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Nach Entnahme des Druckstückes wird der Hydraulikzylinder in seine
eingefahrene Endlage gesteuert, wobei die Längssülle je nach Beladungszustand des
Schiffes einfallen. Anschließend kann der Herftbalken herausgenommen werden, 80
daß dann die gesamte Lukenöffnung freiliegt.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem in den Spalt zwischen dem Ende des
Herftbalkens und dem Süllblech einsetzbaren Druckstück kann die Querverspannung
des Lukensülls auch über die Lukenabdeckung vorgenommen werden, wie in Fig. 1 am
rechten Ende der Lukenabdeckung schematisch angedeutet. Die Lukendeckel können hierbei
an ihrer Unterseite mit Anschlägen oder Klauen 44 versehen sein, die sich beispielsweise
beidseitig gegen die Innenseite der Süllbleche der Längssülle anlegen. Es können
auch Anschläge oder Klauen 46 vorgesehen werden, die sich gegen die dem Süllblech
zugewandte Seite der Laufschienen 40 anlegen. Es können zusätzlich zu solchen ein
Einfallen der Sülle vermeidenden Anschläge 44 bzw. 46 auch weitere Anschläge 48
vorgesehen werden, die sich gegen die gegenüberliegenden Längskanten der Laufschienen
40 anlegen und damit einem Ausfall der Lukenlängssülle und damit Schiffslängsseiten
im Seegang oder unter Einwirkung von Deckslast auf der Lukenabdeckung entgegenwirken.
Abgesehen von der Anordnung der erwähnten Anschläge kann die Konstruktion der Lukenabdeckung
in bekannter Weise ausgebildet sein. Wenn eine größere Zahl der Lukendeckel der
Lukenabdeckung mit Anschlägen der beschriebenen Art versehen ist, kann unter Umständen
auf zusätzliche Druckverbände in den Lukendeckeln verzichtet werden.
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Eine weitere Ausführungform einer doppelt wirkenden Verspannung ist
in Fig. 4 dargestellt. Hier sind für die Laufrollen der
Lukendeckel
zwei parallele Laufschienen 40', 40" vorgesehen, die auf den Süllrand 42 aufgeschweißt
sind. Am Seitenblech 50 des Lukendeckels ist eine kastenförmige Konstruktion 52
angeschweißt, die an ihrer außen liegenden Unterkante eine Drucksciene 54 trägt,
die in der Schließlage des Lukendeckels mit geringem Spiel zwischen die beiden Laufschienen
eingreift, wenn die Lukenlängssülle über die Hydraulikzylinder in die Sollage auseinandergedrückt
sind. Nach dem Drucklosschalten der Hydraulik zylinder legt sich die äußere Laufschiene
40' gegen die Druckschiene 54 an. Falls es durch dynamische Kräfte, die vom Seegang
oder von einer Deckslast auf der Lukenabdeckung herrühren, zu einem Ausfallen der
Längssülle kommt, legt sich die untere Laufschiene 40' gegen die Druckschiene 54
und überträgt die Kräfte in den Lukendeckel, der dann auf Zug beansprucht wird.
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Wenn eine Verspannung über die Lukendeckel als einziges Mittel zum
Verspannen der Längssülle in der Sollage vorgesehen ist, werden die Hydraulikzylinder
18 so lange unter Druck gehalten, bis die Lukenabdeckung ihre endgültige Schließlage
erreicht hat und verzurrt ist. Wird dann der Druck abgelassen, werden die Längssülle
über die Lukendeckel in ihrer Sollage gegeneinander verspannt. Zum öffnen werden
die Hydraulikzylinder wieder unter Druck gesetzt bis die Verspannung zwischen dem
Süllrand und den Lukendeckeln aufgehoben ist. Nach öffnen der Lukenabdeckung können
die Hydraulikzylinder dann in der oben beschriebenen Weise wieder drucklos gemacht
und die Herftbalken entnommen werden.
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Die Hydraulikzylinder können so ausgebildet bzw. so eingebaut werden,
daß die Sollage der Längssülle in der Endlage des Zylinderkolbens erreicht wird.