DE3012367A1 - Verfahren zur ausfaellung der peroxide von kernbrennstoffen mit wasserstoffperoxid aus sauren loesungen - Google Patents
Verfahren zur ausfaellung der peroxide von kernbrennstoffen mit wasserstoffperoxid aus sauren loesungenInfo
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Description
- 2 - 80 145 KN
NUKEM GmbH
6450 Hanau 11
Verfahren zur Ausfällung der Peroxide von Kernbrennstoffen mit Wasserstoffperoxid aus sauren Lösungen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausfällung der Peroxide von Kernbrenn- und Brutstoffen, insbesondere von
Uran, Thorium und Plutonium, mit Wasserstoffperoxid aus salpeter- oder flußsauren Lösungen der entsprechenden Metallsalze
bzw. Metallsalzgemische.
Zur Herstellung von Brennelementen für Kernreaktoren wird ein rieselfähiges, sinteraktives Urandioxidpulver benötigt,
das durch Pressen und Sintern zu Pellets hoher Dichte verarbeitet und in Hüllrohre eingefüllt wird, die dann als
Brennstäbe für den Aufbau von Brennelementen dienen.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Urandioxidpulvern geht von Uranhexafluorid aus, das hydrolysiert und
in Gegenwart von Ammoniak mit Ammoniumkarbonat im Überschuß versetzt wird. Das entstehende Ammoniumuranylkarbonat wird
dann durch Glühung und Reduktion in Urandioxid überführt (DE-PS 11 26 363). Hierbei entstehen jedoch große Mengen an
Ammoniumsalzen, die beseitigt werden müssen.
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30Ί2367
Es gibt weiterhin die Möglichkeit der thermischen Zersetzung, ζ. B. von Uranylnitratlösung zu UO* und Stickoxiden,
jedoch ist diese Methode je nach der gewünschten Weiterverarbeitung nicht überall anwendbar, und die Beseitigung
des entstehenden NOx (Umweltschutz) erfordert großen Aufwand. So ist das aus diesem UO* durch Reduktion
gewonnene UO2 normalerweise nicht reaktionsfähig genug,
um erneut Kernbrennstoffe (z. B. UC^-PuC^-Pellets) daraus
herstellen zu können.
Diese Nachteile hat die bekannte Peroxidfällung nicht. Sie liefert gut weiterverarbeitbare Oxidpulver mit guten
Preß- und Sintereigenschaften. Die Fällung kann in kontinuierlicher Form oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Dabei wird meist eine quantitative Fällung angestrebt, so daß das FiItrat in bezug auf den verbliebenen Urangehalt
verworfen werden kann. Solche Fällungen werden aber im pH-Bereich von 2-5 durchgeführt.
Es ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Ausfällung von Uranperoxid bekannt (DE-OS 26 23 977), bei dem der Uranlösung
bei einem pH-Wert von 1 - 2,5 Wasserstoffperoxid zugesetzt und ein Ammoniak-Luftgemisch eingeleitet wird.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß als Filtrat eine hochkonzentrierte Ammoniumnitratlösung anfällt. Nach den
heutigen Umweltschutzgesetzen ist es aber nicht mehr möglich, solche Ammoniumnitratlösungen ins Abwasser zu geben. Für
die Beseitigung solcher Lösungen müssen aufwendige Verfahren, besonders im Hinblick auf die Vermeidung von Belästigungen
der Umwelt angewendet werden.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Ausfällung der Peroxide von Kernbrenn- und
Brutstoffen, insbesondere von Uran, Thorium und Plutonium
- k -13D341
/0246
oder von Mischungen dieser Elemente, mit Wasserstoffperoxid aus salpeter- oder flußsauren Lösungen der entsprechenden
Metallsalze zu finden, bei dem keine Ammoniumsalze entstehen und welches andererseits ein Fällprodukt
liefert, das zu einem möglichst guten preß- und sinterfähigem Urandioxidpulver oder Mischoxidpulver der
Elemente U, Pu und Th nach der Kalzination und Reduktion führt.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Fällung bei pH-Werten von 0,5 oder kleiner erfolgt, das Filtrat durch Eindampfen konzentriert und in die
Fällösung zurückgeführt wird. Vorzugsweise wird bei pH-Werten zwischen 0,05 und 0,5 gearbeitet. Bei der
Peroxidfällung entsteht bei Zugabe von Wasserstoffperoxid aus Uranylnitrat- bzw. Uranylfluoridlösungen freie Salpetersäure
bzw. Flußsäure, die bei den bekannten Peroxidfällverfahren zwecks quantitativer Ausfällung durch Zusatz
von Ammoniak neutralisiert werden müssen. Dadurch entstehen große Mengen an Ammoniumsalzen im Filtrat. Das
erfindungsgemäße Verfahren verzichtet auf die Neutralisation der entstehenden Säuren und arbeitet daher bei pH-Werten
von 0,5 oder kleiner. Überraschenderweise wurde gefunden, daß man eine quantitative Ausbeute an eingesetzten
Kernbrennstoffen bzw. Brutstoffen auch dann erhält, wenn man bei pH-Werten unter 0,5 arbeitet, das
Filtrat durch Eindampfen konzentriert und es in den Fällprozeß zurückführt. Erfindungsgemäß werden aus Salzlösungen
mit Säureüberschuß durch Zugabe von z. B. 20%iger Wasserstoffperoxidlösung die Peroxide der Schwermetalle
Uran, Thorium und Plutonium ausgefällt, die nach Kalzination und Reduktion zu gut preß- und sinterfähigen
oder Mischoxidpulvern führen.
— 5 —
130041/02*6
3u =.3
Die Fällung mit HpOo kann dabei sowohl aus den Lösungen
der salpetersauren Salze (U-, Pu-, Th-Nitratlösungen)
aus flußsauren Salzlösungen (UOpFp-Lösung) erfolgen. Uranylnitratlösungen
und Plutonium (iV)-Nitratlösungen mit wenig
HNO^-Überschuß fallen am Ende der Wiederaufarbeitung abgebrannter
Brennstoffe in großen Mengen an. Noch größere Mengen an Uranylnitrat entstehen nach der extraktiven
Reinigung von natürlichem Urankonzentrat, die zu UFg weiterverarbeitet werden, damit sie angereichert werden
können. Das an 235-U angereicherte Uran kommt dann als UFg auf den Markt. Bei einigen Verfahren zur Umwandlung von
UFg in UO2 wird in Wasser gelöst, wobei Uranylfluorid
entsteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den großen Vorteil, daß beim Eindampfen des Filtrats die bei der Peroxidfällung
entstehenden Säuren freigesetzt werden und auf einfache Weise durch Destillation rein zurückgewonnen werden können.
Es entsteht bei diesem Verfahren im Normalfall kein aktiver Sekundärabfall, der sicher gelagert werden muß. Die so zurückgewonnene
Flußsäure und Salpetersäure läßt sich auf einfache Weise zur UF^-Herstellung bzw. Brennstoffauflösung
wiederverwenden. Die aufwendige Beseitigung der salzreichen Filtrate, besonders des im trockenen Zustand explosiven
, wird mit dem erfindunggemäßen Verfahren vermieden.
Folgende Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern:
In kontinuierlicher Weise wurden in ein Fällgefäß nach DE-OS 26 23 977 mit Rührer und Überlauf eine UO2(NO3J2-Lösung
mit 13Og U/l und 0,1 m freier HNO^ in einer Menge
von 25 l/h = 3,25 kg U/h und eine H202-Lösung mit 16,5%
H2O2 in einer Menge von 15 l/h eingespeist. Die Fälltemperatur
betrug 40 0C, der pH-Wert während der Fällung rund 0,5.
130041/Q246 - 6 -
Der Peroxidniederschlag vrar sehr gut filtrierbar, das
Trockenprodukt rieselfähig. Das Filtrat enthielt
< 1 g U/l. Es wurde eingedampft und die aufkonzentrierte
Uranylnitratlösung (130 g U/l) wieder der Einspeislösung zugeführt. Die abgedampfte Salpetersäure
wurde anschließend rektifiziert und als reine ca. 53?6ige HNO^ zurückgewonnen.
Es wurde in kontinuierlicher Weise wie in Beispiel 1 gefällt, nur enthielt die Uranylnitratlösung bei
131 g U/l 0,5 m freie HNO,. Die dosierten Mengen waren
gleich, der pH-Wert während der Fällung lag bei 0,05. Der Niederschlag war gut filtrierbar, das Trockenprodukt
gut rieselfähig. Das Filtrat enthielt ebenfalls nur
< 1 g U/l. Es wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt und rückgeführt. Bei noch kleineren
pH-Werten wird der Niederschlag schlechter filtrierbar und das Trockenprodukt weniger gut rieselfähig.
Es wurde in kontinuierlicher Weise wie in Beispiel 1 25 l/h einer Mischlösung aus Uranylnitrat mit 84 g U/l
und Thoriumnitrat mit 36 g Th/l und 0,1 m freie HNO^
und 15 l/h H202-Lösung mit 16,5% H2Op eingespeist.
Die Fäll temperatur betrug 60 0C, der pH-Wert während
der Fällung rund 0,3.
Die Fällung war sehr feinkörnig und schwer filtrierbar. Bei höheren Fäll temp era tür en kann das Fällkorn vergrößert
und die Filtrierbarkeit verbessert werden. Das Filtrat enthielt etwa 1 g U/l und 1,5 g Th/l. Es wurde
wie bei Beispiel 1 eingedampft und rückgeführt. Vor der Zugabe zur Fällung muß das U/Th-Verhältnis neu eingestellt
werden.
-130041/0
In kontinuierlicher Weise nach Beispiel 1 wurden 25 l/h einer Mischlösung aus Uranylnitrat mit
113 g U/l und Thoriumnitrat mit 7 g Th/l und 0,1 m freier HNO, und 15 l/h H202-Lösung mit 16,5% H2O2
eingespeist. Die Fälltemperatur betrug 60 0C, der pH-Wert lag während der Fällung bei 0,3.
Der Niederschlag war feinkörnig,aber gut filtrierbar, das Trockenprodukt war noch rieselfähig. Das Filtrat
enthielt ca. 1 g U/l und ca. 1 g Th/l, d. h. 6 g Th/l wurden ausgefällt. Das Filtrat wurde eingedampft, die
konzentrierte Lösung durch Zugabe von Uranylnitratlösung neu eingestellt und dann der Fällösung zugeschüttet.
In Ansätzen von 500 ml UO2F2~Lösung mit 80 g U/l wurden
bei 40 oc unter Rühren 350 ml H202-Lösung mit 17,5%
H2O2 langsam zugesetzt. Die Fällung setzte sofort ein,
der Niederschlag war gut filtrierbar. Der pH-Wert lag bei 0,5.
Bei den bekannten Verfahren zur Ausfällung der Peroxide von Kernbrenn- und Brutstoffen aus salpeter- oder flußsauren
Lösungen bei pH-Werten zwischen 1 und 2,5 entstehen große Mengen von Ammoniumsalzen, die als aktiver
Sekundärabfall beseitigt werden müssen. Das Entstehen von Ammoniumsalzen vermeidet man, wenn man bei pH-Werten
von 0,5 oder kleiner fällt, das Filtrat durch Eindampfen konzentriert und in den Prozeßkreislauf zurückführt.
27.03.80
Kl/Han
Kl/Han
130041/0246
Claims (2)
1. Verfahren zur Ausfällung der Peroxide von Kernbrenn-
und Brutstoffen, insbesondere von Uran, Thorium und Plutonium oder Mischungen dieser Elemente, mit Wasserstoffperoxid
aus Salpeter- oder flußsauren Lösungen der entsprechenden Metallzalze bzw. Metallsalzmischungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung bei pH-Werten von 0,5 oder kleiner erfolgt, das Filtrat durch
Eindampfen konzentriert und in die Fällösung zurückgeführt wird.
2. Verfahren zur Ausfällung der Peroxide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung bei pH-Werten
zwischen 0,05 und 0,5 erfolgt.
130041/0248
ORIGINAL INSPECTED
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DE19803012367 DE3012367A1 (de) | 1980-03-29 | 1980-03-29 | Verfahren zur ausfaellung der peroxide von kernbrennstoffen mit wasserstoffperoxid aus sauren loesungen |
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US3408304A (en) * | 1966-11-08 | 1968-10-29 | Babcock & Wilcox Co | Method of preparing an actinide peroxide sol |
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