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Die Erfindung betrifft eine Sprengkapsel mit Zündschnur für
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militärische Zwecke, insbesondere für Sprengungen in größeren Wassertiefen
und in unter Oberdruck stehenden Räumen, bei der die Verbindung zwischen eigentlicher
Sprengkapsel und Zündschnur durch entsprechende Verformung des offenen Endes der
Sprengkapsel hergestellt wird und bei der zwischen Zündschnurmantel und Sprengkapselinnenwand
ein an den Stirnseiten offener bzw. Uffnungen aufweisender Hohl körper mit Einführungsmarkierung
nach Patent (Patentanmeldung P 28 14 581.5) angeordnet ist.
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Die Verbindung zwischen eigentlicher Sprengkapsel und Zündschnur ist
mit Hilfe des Hohl körpers bei der bekannten Sprengkapsel so weit abgedichtet, daß
Fehlzündungen durch feuchtgewordene Sprengkapseln weitgehend vermieden sind. Ober
den Hohl körper und die anschließend angebrachte Anwürgung, d.h. die Verbindung
zwischen Zündschnur,und Sprengkapsel, bleibt die Sprengkapsel sowohl bei entsprechender
Feuchtigkeit als auch bei großem Außendruck in der Regel funktionsfähig. Dabei ist
insbesondere vorteilhaft, daß die Lage des Zündschnurendes innerhalb der Sprengkapsel
über den Hohl körper leicht überprüfbar und damit fixierbar ist.
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Damit ist es möglich, auch innerhalb der Sprengkapsel Hohlräume zu
vermeiden, die die Zündung- erschweren oder gar verhindern können.
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Um das Einführen des Zündschnurendes in die Sprengkapsel bzw. in den
innerhalb der Sprengkapsel angeordneten Hohl körper möglichst leicht zu machen,
sind die Hohl körper sehr dünnwandig und unter Beibehaltung gewisser Zwischenräume
ausgeführt worden. Es hat sich herausgestellt, daß bei den vorgegebenen Abmessungen
der Sprengkapseln und der Zündschnüre und den dort zugelassenen Toleranzen Schwankungen
eintreten, die unter Umstanden über die dünnwandigen Hohl körper nicht oder nur
unzulänglich ausgeglichen werden können. Die solche Schwankungen gegebenenfalls
ausgleichenden,
eine dickere Wandung aufweisenden Hohl körper erschweren
aber unter Umständen das Einführen der Zündschnur in die Sprengkapsel und verteuern
die Herstellung und die Montage, da entsprechende Varianten gefertigt und vorgehalten
werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dichtung zwischen eigentlicher
Sprengkapsel und Zündschnur mit Hohl körpern grundsätzlich gleicher Abmessungen
weiter zu erhöhen, ohne den Herstellungsaufwand für die Hohl körper zu vergrößern.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Hohl
körper mit einem Gleitmittel, das hydrophobe Eigenschaften aufweist, beschichtet
in die Kapsel eingeführt ist.
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Der Hohl körper, der in der Regel vor Einführung der Zündschnur in
die Kapsel eingelegt ist, ist auf der dem Zündschnurmantel zugewandten Seite mit
dem Gleitmittel beschichtet, so daß die Zündschnur im wesentlichen ohne Druck eingeführt
werden kann.
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Das Gleitmittel führt somit nicht nur zu einer Erhöhung der Dichtwirkung,
sondern vereinfacht gleichzeitig auch die Montage erheblich. Die Erhöhung der Dichtwirkung
wird dabei sowohl durch eine zusätzliche Ausfüllung der Zwischenräume zwischen Hohlkörper
und Zündschnurmantel als auch durch die hydrophoben Eigenschaften dieses Gleitmittels
erhöht. Schließlich ist es bei einer derartigen Beschichtung mit einem Gleitmittel
möglich, mit Hohl körpern grundsätzlich gleicher Abmessung, d.h. also mit einem
Muster, auszukommen, da die bei den Zündschnüren und den Kapseln sowie auch letztlich
bei den Hohl körpern zugelassenen Toleranzen über diese Gleitmittelschicht ausgeglichen
wird.
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Zur weiteren Verbesserung der Dichtwirkung sowie zur leichteren Montage
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Innen- und die Außenwandung des Hohl körpers
mit dem Gleitmittel beschichtet ist.
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Eine solche Beschichtung kann durch Tauchen in eine entsprechende
Flüssigkeit hergestellt werden, wobei die Schichtdicke über die Eintauchgeschwindigkeit
bzw. die Geschwindigkeit des Herausziehens in gewissem Rahmen beeinflußt werden
kann.
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Besondere Abmessungen aufweisende Gleitmittelschichten werden erfindungsgemäß
dann erreicht, wenn die Innenwandung des Hohlkörpers und/oder das in die Kapsel
einzuführende Ende des Zündschnurmantels mit dem Gleitmittel vor der Endmontage
besprüht sind.
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Dies ist natürlich auch zu erreichen, wenn der Hohlkörper und das
einzuführende Ende des Zündschnurmantels getaucht sind, wobei allerdings die Pulverseele
von Gleitmittel freigehalten werden sollte, um den Zündvorgang nicht zu behindern.
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Sowohl der Ziindschnurmantel wie auch der Hohl körper und die Innenwandung
der Sprengkapsel dürfen mit dem Gleitmittel nicht reagieren.
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Als wasserabweisende und leicht zu verarbeitende Mittel sind daher
gemäß der Erfindung als Gleitmittel Silikonwachse vorgesehen.
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Derartige Stoffe wirken nicht nur wasserabweisend, sondern ändern
auch bei tiefen bzw. hohen Temperaturen ihre Viskosität kaum. Sie sind von daher
für den vorgesehenen Einsatzzweck besonders geeignet, insbesondere wenn ein Gemisch
aus Silikonöl und flüssigem Paraffin verwendet wird. Eine derartige Emulsion kann
zweckmäßigerweise durch weitere Stoffe, wie Graphit, Kieselsäure und ähnliches ergänzt
werden.
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Die für den vorgesehenen Einsatzweck günstigen Eigenschaften bezüglich
der Viskosität werden in vorteilhafter Weise ausgenutzt, wenn der Anteil des Silikonöls
bei 50 - 75 % liegt. Da die Gleitmittelschichten nur geringste Dicken aufweisen,
ist der Bedarf an derartigen Mitteln gering. Dennoch kann es zweckmäßig sein, das
Silikon oder das Paraffin ganz oder teilweise durch Stoffe gleicher oder ähnlicher
Eigenschaften zu ersetzen, insbesondere dann, wenn diese Stoffe im Bedarfsfall gerade
nicht zur Hand sind.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß durch das
Aufbringen einer entsprechenden Gleitmittelschicht eine Mehrfachwirkung erreicht
werden kann. Die Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, daß über diese der einfacheren
Montage dienende Gleitmittelschicht bei der Herstellung der einzelnen Teile mit
größeren Toleranzen gearbeitet werden kann, wobei sich die Gleitschicht gleichzeitig
als Montagehilfe auswirkt. Das Gleitmittel dient dabei gleichzeitig als Sicherung
gegen kriechende Feuchtigkeit, so daß die Dichtwirkung auch bei ungünstigsten Umständen
über lange Zeit gewahrt ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist.
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Es zeigen: Fig. 1 Schnitt durch eine in der Montage befindliche Sprengkapsel,
Fig. 2 Schnitt durch eine montierte Sprengkapsel und Fig. 3 Dichtteil in vergrößerter
Darstellung.
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Die in Fig. 1 gezeigte Zündschnur 1 weist einen in der Regel aus Kunststoff
bestehenden Zündschnurmantel 2 auf, in dem eine die Pulverseele 5 stützende Hanfeinlage
4 angeordnet ist. Diese Zündschnur wird,wie in Fig. 1 angedeutet, mit dem einzuführenden
Ende 3 in den bereits in die Kapsel lo eingeführten Hohlkörper 20 hineingeschoben.
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Der Hohikörper 20 ist dabei möglichst genau an die Innenwand 11 der
Kapsel lo angepaßt, so daß er beim Einführen der Zündschnur dicht an der Kapsel
anliegt. Am oberen Ende weist der Hohl körper eine Markierung 6 auf. Diese Markierung
6 ist in dem in Fig. 1 und 3 dargestellten Beispiel durch einen Rand erreicht, der
sich auf den Kapsel rand 16 auflegt.
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Die Innenwandung 21 ist, wie in Fig. 1 dargestellt, mit einem Gleitmittel
25 beschichtet. Dadurch wird das Einführen der Zündschnur 1 wesentlich erleichtert.
Gleichzeitig wird über das Gleitmittel 25 der Hohlraum zwischen Hohl körper 20 und
Zündschnur 1 verfüllt.
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Fig. 2 zeigt die Sprengkapsel im montierten Zustand, d.h. mit fertiggestellter
Anwürgung. Ober diese Anwürgung, d.h. die Verbindung zwischen Sprengkapsel und Zündschnur,
wird lediglich der Zündschnurmantel 2 sowie geringfügig auch die Hanfeinlage 4 beeinflußt.
Unbeeinflußt dagegen bleibt die Pulverseele 5, die durch den Zündschnurmantel 2
und die Hanfeinlage 5 entsprechend geschützt ist. Die Anwürgung wird über Einschnürungen
13 erreicht, die bekannterweise mit Hilfe von Würgezangen hergestellt werden.
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Derartige Würgezangen werden sowohl in der militärischen als auch
in der zivilen Sprengtechnik verwendet, wobei mit deren Hilfe die meist aus Aluminium
oder einem ähnlichen Werkstoff hergestellten Sprengkapseln mehrfach an die Zündschnur
angewürgt werden. Diese Anwürgung wird am oberen Ende, d.h. im Bereich des Kapsel
randes 16, hergestellt. Im unteren Teil der Sprengkapsel ist die Sprengladung 15
untergebracht. Ober die Einschnürungen 13 wird sowohl eine dichte
Anlagerung
der Kapselinnenwand 11 an die Außenwandung 22 des Hohlkörpers als auch der Innenwandung
21 und der Gleitmittelschicht 25 an den Zündschnurmantel 2 sichergestellt.
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Der Hohl körper als Einzelteil ist in Fig. 3 dargestellt. Dabei ist
durch die mit den Bezugszeichen 25 und 25' bezeichneten Schichten des Gleitmittels
angedeutet, daß das Gleitmittel sowohl auf die Innenwandung 21 als auch auf die
Außenwandung 22 aufgebracht sein kann. Der Hohl körper 20 weist eine Bodenöffnung
23 auf, so daß die Zündschnur theoretisch auch über den unteren Rand -24 hinausgeschoben
werden kann. Da der Hohl körper 20 aber über die Markierung 6 auf dem Kapsel rand
16 aufsitzt, ist sichergestellt, daß auch dann, wenn zunächst der Hohl körper 20
auf das einzuführende Ende 3 der Zündschnur 1 aufgeschoben ist, die Zündschnur im
Endeffekt immer in ihre optimale Endposition gelangt.