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Bezeichnung Sicherheitsschuh und Verfahren und Vorrich-
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tung zu seiner Herstellung
Die Erfindung richtet
sich auf einen Sicherheitsschuh mit einem Unterbau mit Zehenschutzkappe, Laufsohle,
Brandsohle und einem Absatz, der einen Beeich mit erhöhtem Energieaufnahmevermögen
aufweist.
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Nach den deutschen Normen für Sicherheitsschuhwerk DIN-Blatt 4843
werden an ein Sicherheitsschuhwerk eine Reihe von Anforderungen gestellt, die beispielsweise
den Widerstand gegen Verformung im Zehenbereich, im Bereich des Schaftes u. dgl.
betreffen, auch sind z.B. elektrische Durchgangswiderstandszahlen vorgeschrieben.
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In manchen Fällen wird im Fersenbereich ein bestimmtes EnergieauSnahmevermögenverlangt,
um bei einem Aufsprung zu vermeiden, daß das Fersenbein der den Schuh treden Person
bricht. Auch sollen derartige Schuhe bei einigen Einsatzbereichen gegen Durchtrittvon
spitzen Gegenstanden, beispielsweise Nägeln od. dgl. gesichert sein.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit welcher
ein Sicherheitsschuh den Anforderungen im Persenbereich ebenso entspricht, wie der
Sicherung gegen Durchtreten und die Schaffung eines Verfahrens sowie einer Vorrichtung
zur Herstellung eines solchen Schuhes.
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Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitsschuh der eingangs bezeichneten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
während des Vulkanisiervorganges
der Laufsohle im Absatz ein den beim Vulkanisieren herrschenden Temperaturen und
Drücken wi-derstehender Hohlraum vorgesehen ist.
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Die Gestaltung eines derartigen Hohlraumes im Absatzbereich kann in
unterschiedlicher Weise erfolgen, zweckmäßig sieht hierzu die Erfindung vor, daß
der Hohlraum im Absatz von einem vorgefertigten Hohlkörper gebildet wird, um den
die Laufsohle herumvulkanisiert wird.
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Durch die Erfindung wird sichergestellt, daß der Absatz das geforderte
Energieaufnahmevermögen dadurch erreicht, daß er nicht aus vollem Material gebildet
ist, ohne daß gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität des Absatzes gefährdet
wäre.
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Der Hohlkörper kann prinzipiell aus den unterschiedlichsten Materialien
gefertigt sein, zweckmäßig besteht er jedoch, wie dies die Erfindung vorsieht, aus
einem Material mit ähnlichn physikalischen Eigenschaften, wie das Material der Laufsohle;
der vorgefertigte Hohlkörper kann auch aus dem identischen Material hergestellt
sein.
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Um einen Innendruck während des Vulkanisiervorganges aufrecht zu erhalten,sieht
die Erfindung auch vor, daß der Hohlkörper während des Vulkanisiervorganges über
eine Injektionsöffnung mit einer Druckversorgungseinrichtung in
Verbindung
steht. Durch diese Gestaltung ist gewährleistet, daß nach Abziehen der den Innendruck
aufrechterhaltenden Druckversorgungseinrichtung der Hohlkörper selbst drucklos wird,
d.h. den in der Umgebung herrschenden Druck annimmt.
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In abgewandelter AusfGhruqçform ist nach der Erfindung vorgesehen,
daß der Hohlkörper als mit einem entsprechenden Innendruck versehener geschlossener
Körper in den Absatz einvulkanisiert und nach Fertigstellung der Sohle gegenüber
der Atmosphäre geöffnet wird. Diese oeffnung kann beispielsweise durch einen einfachen
Einstich mit einer Ahle od. dgl. erfolgen. Entscheidend ist lediglich, daß der erhöhte
Innendruck aus dem Hohlkörper entweichen kann, um die geforderte Elastizität des
Absatzes beim Gebrauch des Schuhes zu gewährleisten.
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Eine für die Erfindung wesentliche Gestaltung besteht darin, daß im
Inneren des Hohlkörpers Stege5 Stifte, Zapfen od. dgl. vorgesehen sind, die das
Zusammendrücken des drucklosen Hohlkörpers in der Gebrauchs lage nur um einen vorbest>.nmten
Betrag frei ermöglichen. Durch diese das Durchtreten verhindernde Zapfen wird erreicht,
daß der Absatz leicht federn kann, jedoch ein Eintreten des Fersenballens des Schuhbenutzers
vermieden wird, da nach einer gewissen freien Weglänge, die der Hohlkörper nachzugeben
in der Lage ist, sich die Zapfen, Stege od. dgl. an der gegenüberliegenden Hohlkörperwand
anlegen und dann lediglich
aufgrund der Materialhäufung und der
entsprechenden Elastizität des Materiales federn können. Die Zahl und die Häufung
der Stege, Stifte, Zapfen od. dgl. kann je nach geforderter Elastizität variiert
werden.
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Zur Verhinderung des Durchtritts von spitzen Gegenständen, wie Nägeln
od. dgl., ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Sicherheitsschuh mit einer
im wesentlichen parallel zur Außenfläche der Laufsohle verlaufenden Stahlsohle versehen
ist. Bekannt ist es, Sicherheitsschuhe mit einer durchgehenden, parallel zur Brandsohle
verlauSnden Stahleinlage zu versehen, dies ist aber dann nicht brauchbar, wenn die
oben beschriebenen Verformungswerte für den Absatz gefordert sind, da die Stahlsohle
eine entsprechende Dämpfung im Fersenbereich verhindert. Dadurch, daß die Erfindung
eine parallel zur Außenfläche der Laufsohle verlaufende Stahlsohle vorsieht, wird
der notwendige elasti$he Verformungsbereich im Absatz auf der der Ferse des Benutzers
zugewandten Seite sichergestellt.
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In weiterer Ausgestaltung ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die
Stahlsohle im vorderen Bereich des Absatzes derart abgewinkelt ist, daß der Stahlsohlenbereich
im Absatz in der Gebraudslage unterhalb des Hohlkörpers verläuft, oder in abgewandelter
Ausführungsform, daß die Stahlsohle zweiteilig mit einem Teil unterhalb der Brandsohle
und mit einem weiteren Teil in der Gebrauchslage
unterhalb des
Hohlkörpers verlaufenden Einzelsegmenten ausgebildet ist. Im letzteren Fall ist
es zweckmäßig, wenn die beiden Stahlsohlenteile sich im Absatzbereich im Abstand
voneinander überlappen, und ein senkrechtes Durchtreten von spitzen Gegenständen
zu verhindern, was bei fluchtender Ausgestaltung nicht mit Sicherheit gewährleistet
wäre.
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Die Erfindung sieht auch ein Verfahren zur Herstellung eines oben
beschriebenen Sicherheitsschuhes vor, das darin besteht5 daß nach Herstellung des
Oberschuhes in an sich bekannter Weise auf einem Leisten im Fersenbereich ein vorgefertigter
Hohlkörper aurgesetzt und mit einer Luftzufuhrvorrichtung in Verbindung gebracht
wird und anschließend die Laufsohle aufvulkanisiert wird, wobei der Hohlkörper während
des Vulkanisiervorganges und der gegenüber dem Umgebungsdruck erhöhtem Druck gehalten
und nach Beendigung des Vulkanisiervorganges drucklos gemacht wird.
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Neben dem oben genannten Verfahren ist nach der Erfindung auh eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehen, wobei sich diese Vorrichtung
insbesondere dadurch auszeichnet, daß die Leisten mit einem auswechselbaren Fersenbereich
ausgerüstet sind, wobei dieser Fersenbereich mit einer Durchgangsbohrung versehen
ist, die an ihrem, dem Absatzende zugewandten Ende
mit einem Injektionsnippel
ausgerüstet ist, der in der Gebrauchs lage eine Öffnung in der Brandsohle und in
dem Hohlkörper dichtend durchsetzt. Mit dem Injektionsnippel ist es möglich, den
Hohlkörper während des Vulkanisiervorganges auf den gewünschten, dem Vulkanisierdruck
widerstehenden Innendruck zu bringen, was zweckmäßig dadurch erfolgt, daß die Vorrichtung
erfindungsgemäß sich zusätzlich dadurch auszeichnet, daß der Injektionsnippel in
der Gebrauchslage mit der Preßluftversorgungseinrichtung der die Laufsohle aufvulkanisierenden
Vulkanisationspresse verbunden ist. Damit benötigt man lediglich eine Luftversorgungseinrichtung.
Die ohnehin vorhandene Druckluftversorgungseinrichtung für die Vulkanisationspresse
kann so zur Erzeugung des notwendigen Innendruckes herangezogen werden.
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Nach Abziehen der Vorrichtung bzw. des Schuhes von der Vorrichtung
wird der Hohlraum sofort drucklos, so daß die notwendige Elastizität des Absatzes
sichergestellt ist.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung im Absatzbereich mit einem vereinfacht wiedergegebenen, auf der Vorrichtung
befindlichen Schuh im Schnitt,
Fig. 2 den Schnitt durch den Laufsohlenbereich
eines Schuhes nach der Erfindung und in Fig. 3 einen Schnitt durch den Laufsohlenbereich
eines Schuhes in abgewandelter Ausführungsform nach der Erfindung.
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Von einem Leisten, auf den ein Sicherheitsschuh, allgemein mit 1 bezeichnet,
aufgezogen ist, ist in Fig. 1 ein vorderer Leistenteil und ein Fersenteil 3 teilweise
vereinfacht dargestellt. Das Oberleder des Schaftes ist mit 4 bezeichnet, die Hinterkappe
der Ferse trägt das Bezugszeichen 5.
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Uber die Leistenteile 2 und 3 ist die Brandsohle 6 gelegt, im dargestellten
Beispiel liegt sie unterhalb der Leistenteile. Bevor die mit 7 bezeichnete Laufsohle
aufvulkanisiert wird,kann noch ein Holzgelenk 8 unter die Brandsohle eingelegt sein
und eine vom vorderen Bereich des Schuhes bis in den Fersenbereich verlaufende Stahlsohle
9 eingelegt sein.
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Wie sich insbesondere aus Fig. 1 ergibt, ist in Fersenbereich ein
mit 10 bezeichneter Hohlkörper vorgesehen, der weiter unten näher beschrieben ist.
Die Stahlsohle 9 knickt beim Beispiel nach Fig 1 an der Vorderseite des Absatzes
19 in der Gebrauchslage nach unten b, dieser
Teil ist mit 11 bezeichnet
so daß der Absatzbereich der Stahlsohle in der Gebrauchs lage unterhalb des Hohlkörpers
10 verläuft. Die Laufsohle 7 wird um den Hohlkörper 10 herumvulkanisiert, wie sich
aus den Figuren ergibt.
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ei der Aufvulkanisation der Sohle 7 ragt ein Injektionsnippel 12 durch
eine Öffnung 13 in der Brandsohle 6 in den Hohlraum 20 des hohlkörpers 10 ein. Der
Injektionsnippel 12 ist im Fersenteil 3 des Leistens verschraubt und mit einer Zufuhrleitung
14 für Druckluft verbunden.
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Beim Hohlkörper 10 kann es sich beispielsweise um einen vorgefertigten
Körper aus einem dem Laufsohlenmaterial physikalisch ähnlichen oder gleichen Material
handeln.
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Der Ilohlkörper weist ebenfalls eine Eintrittsöffnung 15 für den Eintritt
des Injektionsnippels 12 auf, wie sich insbesondere aus Fig. 1 ergibt. Im Inneren
des Hohlkörpers 10 sind Stege 16 vorgesehen, die den Hohlkörper nicht ganz durchsetzen,
sondern in einem Abstand, der in der Figur mit "x" bezeichnet ist, enden, so daß
eine Durchbiegung der den freien Enden der Stege gegenüberliegenden Hohlkörperwand
um diesen Betrag möglich ist.
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Nach Durchdrücken der Wand um den Betrag "x" legt sich diese an den
Stegen an. Die weitere Verformung des Absatzes ist dann nur noch in Abhängigkeit
der Stegdichte und des entsprechenden Materiales möglich.
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Der in Fig. 1 dargestellte Verlauf der Stahlsohle 9 kann variiert
werden, wie sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt.
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So zeigt Fig. 2 einen gewölbten bzw. gebogenen Verlauf des Bereiches
11' im Absatz, während Fig. 3 eine zweigeteilte Stahlsohle mit den Teilen 17 im
vorderen Bereich des Sicherheitsschuhes und dem Teil 18 im Absatzbereich unterhalb
des Hohlkörpers 10 zeigt. Aus Fig. 3 ergibt sich auch, daß sich die Teile 17 und
18 in Auftrittsrichtung des Schuhes überlappen, so daß ein senkrechter Eintritt
eines spitzen Gegenstandes in diesem Bereich verhindert wird.
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Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhes wird
vor Aufvulkanisation der Laufsohle zunächst der Hohlkörper 10 auf den durch die
Brandsohle 6 hindurchragenden Injektionsnippel 12 gesetz und ggf. noch mit dem Rohschuh
verbunden. Anschließend wird der Schuh in die Vulkanisationspresse eingelegt und
die Vulkanisation der Laufsohle durchgeführt, wobei der von der den Vulkanisationsdruck
aufbringenden Vorrichtung erzeugte Preßdruck durch die Druckleitung 14 über den
Injektionsnippel 1, auch dem Innenraum des Hohlkörpers 10 aufgezwungen wird, so
daß ein Kollabieren dieses Hohlkörpers während des Vulkanisationsvorganges vermieden
wird. Der Innendruck kann je nach Preßverhältnissen entsprechend durch Drosseln
od. dgl. variiert werden.
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Nach Abziehen des Schuhes vom Leisten wird der Innenraum
des
Hohlkörpers 10 drucklos, da die oeffnungen 15 unu 13 die Verbindung des Innenraumes
mit der Umgebung ermöglichen.
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In Abwandlung kann vorgesehen sein, daß der Hohlkörper 10 bereits
geschlossen an der Brandsohle während des Vulkanisationsvorganges befestigt ist,
nach der Vulkanisation muß aber dann gewährleistet werden, daß der Innenraum gegenüber
der Umgebung geöffnet wird, was zweckmäßig durch Einstich mit einer Ahle od. dgl.
erfolgt.
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Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung
in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
So ist die Erfindung nicht auf die Lage, Anordnung und Anzahl der im Inneren des
Hohlkörpers vorgesehenen Stege beschränkt. Auch ist die Erfindung nicht auf den
dargestellten Verlauf der Stahlsohle eingeengt. So kann beispielsweise die in Fig.
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3 dargestellte Stahlsohle einen mittleren zweiteiligen Bereich aufweisen,
während die Seitenbereiche in Längsrichtung des Schuhes gesehen durchlaufend ausgebildet
sind. Auch kann beispielsweise der Hohlkörper mit von beiden Seiten verlaufenden
Innenstegen, Rippen, Noppen od. dgl. ausgerüstet sein, die sich bei Auftritt mit
ihren Spitzen entsprechend aneinanderlegen od. dgl.