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Fadenliefervorrichtung, insbesondere für Rundstrick-
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maschinen Die Erfindung hetrifft eine Fadenliefervorrichtung, insbesondere
für Rundstrickmaschinen/mit einem über eine verstellbare Reqelscheibe von einer
Antriebsquelle anqetriebenen/endlosen Lieferband und wenigstens einer frei drehbar
qelaqerten und von dem sie antreibenden Lieferband mit einem vorbestimmten Umschlingungswinkel
umschlungenen Lieferrolle, welcher ein Fadenihrer zugeordnet ist, der den von einer
Spul& oder dergleichen kommenden Faden iiber die Länge des Umschlingungsbereiches
im wesentlichen parallel zu dem Lieferband zwischen dem Lieferband und der Lieferrolle
durchleitet.
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Eine solche Fadenliefervorrichtung, die auch als sogenannter Bandfournisseur
bezeichnet wird, bewirkt eine nositive Fadenlieferunq, d.h. der Faden wird mit der
Geschwindigkeit des Lieferbandes transportiert.
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Nachdem das Lieferband mit einer zwar einstellbaren aber sonst konstanten
Geschwindigkeit umläuft, wird nro Maschinenumdrehung eine vorhestimmte Menqe Faden
zu der einzelnen Strickstelle qeliefert. Dies bedeutet, daß mit einer solchen Fadenliefervorrichtunq
nur eine durchgehend gleichbleibende Strickqualität erzeuqt werden kann. Die Dehnung
und die Festigkeit sind in dem Warenschlauch von Anfans bis zum Ende gleich. Eine
solche Fadenliefervorrichtunq ist beispielsweise in der DE-PS 1 286 68o beschrieben.
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Grundsätzlich ist es nicht möglich, mit einem Band--fournisseur Warenstücke
mit stark unterschiedlichem Fadenverbrauch oder mit Trennreihen oder Rinqelware
zu arbeiten, bei welcher der Fadenverbrauch kurzzeitiq sogar ganz unterbrochen wird.
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Inbesondere bei der herstellung hochertiger Bekleidungsstücke sind
derartiqe Fadenliefervorrichtungen deshalb nur beschränkt einsetzbar. Beispielsweise
bei in der Länge abqepaßten Warenschläuchen fiir Damenunterwäsche werden bei der
Herstellung in verschiedenen Zonen oder Bereichen unterschiedliche Stricktechniken
angewandt, um dem nahtlosen Schlauch zur besseren Anpassung an die Form des menschlichen
Körpers Bereiche unterschiedlicher Dehnung zu verleihen. Für diese verschiedenen
Stricktechniken ist aber der Fadenbedarf unterschiedlich.
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Eine unterschiedliche Fadenlieferunq ist aber derzeit nur mit sogenannten
Speicherfournisseuren, soqenannten Friktionsfournisseuren oder mit automatisch verstellbaren
Zahnradfournisseuren möglich. Speicherfournisseure sind kompliziert und verhältnismäßig
teuer; Friktionsfounrisseure und Zahnradfournisseure sind für qualitativ hochwertige
glatte Gestricke nicht geeignet. In der Praxis wird deshalb bei vielen Maschinen
noch ohne Fadenliefervorrichtung gearbeitet, was mit entsprechenden Qualitätseinbußen
der Ware erkauft werden muß.
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Aufqabe der Erfindung ist es, eine Fadenliefervorrichtunq der einqanqs
qenannten Art, die sich bei sehr einfachem Aufbau durch hohe Betriebssicherheit
auszeichnet, zu schaffen, die es qestattet, den Faden mit unterschiedlichen Liefergeschwindigkeiten
positiv zu transnortieren.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Fadenliefervorrichtung gemäß der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindiqkeit des Lieferbandes während
des Laufes mustergemäß auf unterschiedliche Werte umschaltbar ist.
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Damit ist es möglich, die Liefergeschwindigkeit des Fadens - bei Beibehaltung
der positiven Fadenlieferung -entsprechend den Anforderungen des jeweils zu arbeitenden
Bereiches der Ware während des Betriebes der Maschine zu ändern und damit den Anwendunqsbereich
des sogenannten Bandfournisseurs wesentlich zu erweitern.
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Das Lieferband kann über wenigstens zwei Antreibsscheiben geführt
sein, deren Antrieb wechselweise in Abhängigkeit von mustergemäß erzeugten Siqnalen
derart ein- bzw. ausschaltbar ist, daß jeweils eine Antriebsscheibe ange trieben
ist und die andere Antriebsscheibe lose läuft, wobei die beiden Antriebsscheiben
im jeweils angetriebenen Zustand verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten an der Lieferbandauflaqefläche
aufweisen. Die Antriebsscheiben können verstellbare Regelscheiben sein, wie sie
beispielsweise in der DE-PS 1 286 680 beschrieben sind.
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Dabei ergeben sich besonders einfache konstruktive erhältnisse, wenn
die Antriebsscheiben von einem angetriebenen qemeinsamen endlosen Antriebs riemen
über jeweils eine siqnalqesteuerte Schaltkupplung angetrieben sind, wobei der Antriebsriemen
durch die mit der Antriebsquelle qekuppelte verstellbare Regelscheibe angetrieben
sein kann. Durch entsprechende Verstellung der mit der Antriebsquelle gekuppelten
Regelscheibe kann somit die Geschwindigkeit des Antriebsriemens eingestellt werden.
Die den Kupplungen der Antriebsscheiben
zugeleiteten Signale bewirken,
daß jeweils nur eine der Antriebsscheiben mit ihrem Antrieb gekuppelt ist. Da bei
den einzelnen Antriebsscheiben verschiedene Geschwindigkeitsübersetzungsverhältnisse
zwischen dem Antriebsriemen und dem Lieferband vorhanden sind, lassen sich die verschiedenen
Lieferbandgeschwindigkeiten rasch betriebssicher und problemlos einstellen.
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Die die Kupplungen ansteuernden Signale können im übrigen beispielsweise
durch die Mustereinrichtung der Maschine oder einen anderen Informationsträger geliefert
werden.
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Grundsätzlich ist es naturgemäß auch möglich, eine Signalgabe von
Hand vorzusehen.
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In einer praktischen Ausführungsform der so ausgebildeten Fadenliefervorrichtung
kann die Anordnung derart getroffen sein, daß auf einem in einem anderen Maschinengestell
lösbar befestigbaren Lagerbock drehbar gelagerten und drehfest mit einer Antriebsscheibe
verbundenen Antriebswelle frei drehbar eine Antriebsriemenscheibe gelagert ist und
daß die Antriebswelle ein Kupplungsteil trägt, mit dem ein an der Antriebsriemenscheibe
angeordnetes Kupplungselement durch ein signalgesteuertes Betätigungselement in
Eingriff bringbar ist.
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Wenn ein Gestrick gearbeitet werden soll, bei dessen erstellung ein
stark unterschiedlicher Fadenverbrauch auftritt, wird eine Fadenliefervorrichtung
verwendet, bei der der Fadenführer der Lieferrolle aus seiner, den Faden in den
von dem Lieferband umschlungenen Bereich der Lieferrolle leitenden Betriebsstellung
in eine den Faden seitlich neben dem Lieferband über die Lieferrolle leitenden Ruhestellung
verstellbar ist, wobei der Fadenführer mit einem signalgesteuerten Stellglied gekuppelt
ist, durch das er wahlweise in die Betriebsstellung oder die Ruhestellung einstellbar
ist.
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enn somit bei der Herstellung der Ware eine Zone oder ein Bereich
wechselnden Fadenverbrauches kommt, qibt beispielsweise die Mustervorrichtung ein
Signal ab, durch das der Fadenführer des jeweiligen Stricksystems in die Ruhestellung
jiberfjihrt wird, so daß er den Faden auf der Lieferrolle aus dem Umschlinqungsbereich
des Lieferbandes herausführt. Diese Verstellung des Fadenführers wird zweckmäßigerweise
vorgenommen, wenn das zugehörige Li e ferband auf die höchste Liefergeschwindigkeit
eingestellt ist. I)a der Faden in der Ruhestellung des Fadenführers nicht mehr durch
das Lieferband gegen den Umfang der Liefertrommel angedrückt ist, entsteht im Zusammenwirken
mit der hohen Umfangsgeschwindigkeit der Lieferrolle die Arbeitsweise eines soqenannten
Friktionsfournisseurs, tl.h, es erfolqt lediglich eine reibschlüssige Mitnahme des
Fadens, wobei der Schlupf des Fadens von der Fadenspannung abhängt. Damit ist es
möglich, Übergangsbereiche zwischen den einzelnen,mit positiver Fadenlieferung gestrickten
Dehnungszonen zu stricken, wenn diese stark unterschiedlichen Fadenverbrauch bei
den einzelnen Systemen hahen. In dieser Einstellung der Fadenliefervorrichtung kann
Jacquard-Ware gestrickt werden.
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Außerdem kann die Fadenliefervorrichtung auch zur Elerstellung von
mehrfarbiger Ringelware mit positiver Fadenzuführung verwendet werden. Zu diesem
Zwecke weist die Fadenliefervorrichtung mehrere Lieferbänder auf, von denen indem
jeweils mindestens eine von dem Lieferband umschlungene Lieferrolle zugeordnet ist.
Grundsätzlich ist nro Farbe ein Lieferband mit entsprechendem Antrieb erforderlich.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Lieferbänder ist auf positive Fadenlieferung eingestellt,
doch sind die Lieferbc!inder einzeln während des Betriebes der Rundstrickmaschine
stillsetzbar und
wieder einschaltbar. Es ist dann jeweils nur der
Antrieb des Lieferbandes einqeschaltet, welches im Augneblick der zu verstrickenden
Farbe zugeordnet ist. Alle anderen Lieferbänder stehen still.
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Weiterbildungen der in einigen Ausfiihrunqsformen oben geschilderten
Fadenliefervorrichtunq sind noch Gegenstand von Unteransprüchen.
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Wie erwähnt, kann die neue Fadenliefervorrichtunq erfindunqsqemäß
auch zur Elerstellung einer rundqestrickten Ware mit Zonen unterschiedlicher Dehnbarkeit
in der Weise verwendet werden, daß die Dehnunqszonen mit positiver Fadenzuführunq
gearbeitet werden und höchstens in den Übergangsbereichen zwischen den einzelnen
Dehnungszonen der Faden der Strickstelle nicht positiv zugeführt wird.
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In der Zeichnunq ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung darqestellt. Es zeigen: Fiq. 1 eine Fadenliefervorrichtunq gemäß der Erfindung
in schematischer Darstellunq und in der Draufsicht sowie im Ausschnitt, Fiq. 2 eine
Lieferrolle der Fadenliefervorrichtung nach Fiq. 1 in einer Seitenansicht und in
schematischer Darstellunq sowie in einem anderen Maßstab, Fig. 3 die Fadenliefervorrichtun
nach Fiq. 1 in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung und im Ausschnitt
und
Fiq. 4 die Fadenliefervorrichtunq nach Fig. 1, geschnitten
längs der Linie IV-IV der Fig. 1 in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab.
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Die in Fiq. 1 dargestellte Fadenliefervorrichtung weist eine von einer
nicht weiter dargestellten Antriebsquelle, beispielsweise dem Iiauptantrieb einer
nicht gezeichneten Rundstrickmaschine,mit konstanter Drehzahl angetriebene Reqelscheibe
auf, deren wirksamer Durchmesser mittels eines bei 2 angedeuteten Ilandrades verstellt
werden kann. Derartige Regelscheiben sind bekannt; sie sind beispielsweise in der
DE-PS 1 286 o80 beschrieben. Die Regelscheibe 1 ist an der Rundstrickmaschine derart
angeordnet, daß sie um eine vertikale Achse umläuft; sie treibt einen endlosen Zahn-Antriebsriomen
3 an, der über zwei im Abstand angeordnete Zahnriemenscheiben 4,5, geführt ist,
die einen verschiedenen Durchmesser aufweisen.
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Die Zahnriemenscheiben 4, 5 können ebenfalls als Reqelscheiben ausgebildet
sein und es besteht ferner die Möglichkeit1 jede Zahnriemenscheibe 4, 5 über einen
eigenen Zahn-Antriebsriemen 3 mit der Regelscheibe 1 anzutreiben. Jede der Zahnriemenscheiben
4, 5 ist auf einer Hohlwelle 8 frei drehbar gelagert (Fiq. 4), die ihrerseits in
einem Lagerbock 80 mittels zweier Wälzlager 7 drehbar gelagert ist. Der Lagerbock
80 ist auf einer Konsole 9 befestigt, welche lösbar an der nicht weiter dargestellten
Strickmaschine befestigt ist.
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Die Hohlwelle 8 trägt an ihrem anderen Ende eine drehfest aufgesetzte
Regelscheibe lo und einen drehbar gelaserten sogenannten Rotationsverteiler 11,
der es gestattet, über einen Druckluftanschluß 12 und eine Bohrunq 13 das Innere
14 der Hohlwelle 8 mit Druckluft zu beaufschlagen.
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Auf das untere Ende der Hohlwelle 8 ist ein Druckzylinder 15 aufqesetzt,
in dem ein gegen seine Wandung und gegen den Umfang der Hohlwelle 8 abgedichteter
Kolben 16 längsverschieblich geführt ist, welcher über eine Bohrung 17 von dem Innenraum
14 der Hohlwelle 8 her ebenfalls mit Druckmedium beaufschlagt werden kann. Der Kolben
16 ist mit der Zahnriemenscheibe 5 verbunden, die ihrerseits auf der gegenüberliegenden
Stirnseite eine ein Kupplungselement bildende Druckplatte 18 trägt. Der Druckplatte
18 ist ein mit der Hohlwelle 8 drehfest verbundenes koaxiales Kupplungsteil 19 zugeordnet,
in dem eine Kupplungsscheibe 20 angeordnet ist.
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Durch entsprechende Druckmediumsbeaufschlagung des Kolbens 16 - der
übrigens auch durch eine Membrane ersetzt werden könnte - kann die Zahnriemenscheibe
5 axial verschonen und mit ihrer Druckplatte 18 mit der Kupplungsscheibe 20 in Eingriff
gebracht werden, womit sie drehfest mit der Hohlwelle 8 gekuppelt wird.
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über die beiden achsparallelen Regelscheiben lo, die unterschiedlich
einqestellt sind, ist: ein als Zahnriemen ausgebildetes endloses Lieferband 21 geschlungen,
das bei leder Regelscheibe lo iiber jeweils zwei Umlenkrollen 22 geleitet ist, die
gewährleisten, daß der Umschlingungswinkel etwa 180 Grad beträgt. Das Lieferband
21 verläuft in der bei den sogenannten i3andfournisseuren üblichen Weise rings um
den Umfang (ler Rundstrickmaschine; ihm sind im Bereiche der einzelnen Stricksysteme
Lieferrollen 23 zugeordnet, von denen eine in Fig. 2 im Detail veranschaulicht ist.
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Jede der Lieferrollen 23 ist um eine vertikale Achse frei drehbar
an einem Halter 24 qelaqert, der mittels eines ijalterungsteiles 25 auf einen bei
26 angedeuteten estellrinq der Maschine aufgeklemmt ist. An dem IIalter 24 ist ein
Fadenführer 27 um eine horizontale Achse schwenkbar bei 28 drehbar gelagert, der
auf der einen Seite der Drehachse durch eine Feder 29 über einen Stößel 3c belastet
ist und auf der anderen Seite der Drehachse 28 unter der Einwirkunq der Spindel
31 eines kleinen Pneumatikzylinders 32 steht, dessen Druckluftzufuhr bei 33 veranschaulicht
ist.
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In der in Fiq. 2 veranschaulichten Betriebsstellung des Fadenführers
27 wird der von einer nicht dargestellten Spule kommende Faden 34 etwa parallel
zu der Längserstreckung des Lieferbandes 21 in den von dem Lieferband 21 umschlungenen
Bereich der Lieferrolle 23 eingeleitet, so daß er zwischen dem Liefer band 21 und
dem Umfang der Lieferroll 23 durchläuft und dabei mit der Geschwindigkeit des Lieferbandes
21 mitgenommen wird. Die Lieferrolle 23 ist als Zahnscheibe ausgebildet, so daß
sich im Zusammenwirken mit dem aus einem Zahnriemen bestehenden Lieferband 21 eine
formschlüssige Verklemmung des Fadens 34 bei der Mitnahme im Umschlingungsbereich
ergibt.
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Wenn der Pneumatikzylinder 32 entlüftet wird, schwenkt die Feder 29
den Fadenführer 27, bezogen auf Fig. 2, nach oben in eine Ruhestellung, so daß der
Faden 34 aus dem Umschlinqunqsbereich des Lieferbandes 21 austritt und lediglich
auf der Umfangsfläche der Lieferrolle 23 aufliegt.
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Der Lieferrolle 23 sind im übrigen noch die bekannten Fadenführungsorgane
zugeordnet, wie eine Einlauföse 35 (Fig. 1), eine Auslauföse 36, eine nicht weiter
veranschaulichte Fadenbremse und ein Fadenwächter, der ebenfalls nicht gezeichnet
ist.
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Die Fäden 34 gehen von den einzelnen Lieferrollen 23 zu den nicht
weiter gezeichneten Strickstellen der Rundstrickmaschine.
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Wenn die Kolben 16 der Zahnriemenscheiben 4,5 unbeaufschlagt sind,
sind die Zahnriemenscheiben 4,5 nicht mit ihrer jeweiligen Hohlwelle 8 gekuppelt;
sie sind vielmehr von dem Antriebsriemen 3 freilaufend angetrieben.
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Die Druckluftversorgung der Druckzylinder 15, sowie der Pneumatikzylinder
32 (Fig. 2) kann von einer zentralen Anlage oder von einem Einzelkompressor aus
erfolgen. Beispielsweise an der Steuertrommel der Rundstrickmaschine sind verstellbare
Nocken angeordnet, die Druckluftventile steuern, welche den Rotationsverteilern
11 der beiden Zahnriemenscheiben 4,5, sowie den Pneumatikzylindern 32 der einzelnen
Lieferrollen 23 zugeordnet sind. Die Nocken geben mustergemäß Signale ab, durch
die über die zugeordneten Druckluftventile die Zylinder 15 und die Pneumatikzylinder
32 einzeln mustergemäß angesteuert werden.
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Wird somit über ein solches Druckluftventil beispielsweise der Druckzylinder
15 der Zahnriemenscheibe 5 mit Druckluft beaufschlagt, so wird die Druckscheibe
18 der Zahnriemenscheibe 5 über die Kupplungsscheibe 20 und das Kupplungsteil 19
mit der Hohlwelle 8 und damit mit der zugeordneten Regelscheibe 10 gekuppelt.
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Das bedeutet, daß das Lieferband 21 nunmehr von der der Zahnriemenscheibe
5 zugeordneten Regelscheibe 10 angetrieben wird, während die der Zahnriemenscheibe
4 zugeordnete Regelscheibe 10 leer läuft.
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Die Umlaufgeschwindigkeit des Lieferbandes 21 ist gleich der Umfangsgeschwindigkeit
des Lieferbandauflageteiles der Regelscheibe 10.
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Mit dieser Geschwindigkeit werden nunmehr die Lieferrollen 23 an allen
Stricksystemen, wie auch die der Zahnriemenscheibe 4 zugeordnete andere Regelscheibe
10 angetrieben. Wenn jetzt die Pneumatikzylinder 32 der einzelnen Lieferrollen 23
mit Druckluft beaufschlagt werden, werden deren Fadenführer 27 in die Betriebsstellung
nach Fig. 2 überführt, d.h. der Faden 34 wird in dem Umschlingungsbereich unter
das Lieferband 21 eingeführt.
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Damit wird der Faden 34 ebenfalls mit der ersten Geschwindigkeit des
Lieferbandes 21 transportiert, die durch die Einstellung der mit der Zahnriemenscheibe
5 gekuppelten Regelscheibe 10 gegeben wird. Ein erster Gestrickabschnitt wird somit
mit einer vorausbestimmten Dehnung gestrickt.
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Wenn die Nadeln der Strickmaschine zum Stricken des zweiten Gestrickabschnittes
mit einer anderen Dehnung in einer anderen Auswahl zu arbeiten beginnen, wird über
ein von einem entsprechenden Nocken der Steuertrommel der Rundstrickmaschine betätigtes
Ventil dem Rotationsverteiler 11 der anderen Zahnriemenscheibe 4 Druckluft zugeführt,
während die Druckluftversorgung des Druckzylinders 15 der Zahnriemenscheibe5 unterbrochen
wird. Damit schließt sich die erläuterte von den Teilen 18 bis 20 gebildete Kupplung
bei der Zahnriemenscheibe 4, während die Zahnriemenscheibe 5 abgekuppelt wird. Es
übernimmt somit nunmehr die Regelscheibe 10 der Zahnriemenscheibe 4 den Antrieb
des Lieferbandes 21, womit die Lieferrollen 23 und die Regelscheibe 10 der Zahnriemenscheibe
5 mit einer zweiten Geschwindigkeit angetrieben werden, die der jeweiligen Einstellung
der antreibenden Regelscheibe 10 entspricht.
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Wenn zusätzlich zu den beiden beschriebenen, jeweils aus einer Zahnriemenscheibe
4 bzw. 5 und den zugeordneten Antriebsteilen bestehenden Antriebsgruppen,weitere
solche Antriebsgruppen vorgesehen sind, die alle von dem Antriebsriemen 3 in der
beschriebenen Weise angetrieben werden, können noch weitere Dehnungszonen mit positiver
Fadenlieferung in dem gleichen Warenstück hergestellt werden.
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Stets wird aber bei der Umschaltung von einer Antriebsgruppe auf die
andere der Fadenverbrauch gleichzeitig an allen Stricksystemen erhöht oder gesenkt,
wobei an den einzelnen Stricksystemen immer der gleiche Faden mit dem gleichen Lieferband
21 zugeführt wird.
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Dabei ist es grundsätzlich naturgemäß auch denkbar, die Lieferrollen
gruppenweise von jeweils einem Lieferband 21 in der beschriebenen Weise anzutreiben
und längs des Umfangs der Maschine mehrere solcher mit jeweils unterschiedlicher
Geschwindigkeit arbeitender Gruppen vorzusehen, wenn Gestricke gearbeitet werden,
bei denen an Stricksystemen unterschiedliche Fadenverbräuche auftreten.
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Die Steuerung der Fadenführer 27 und der Zahnriemenscheiben 4,5 wurde
im Vorstehenden auf pneumatische Weise vorgenommen. Grundsätzlich kann sie naturgemäß
auch mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder in einer entsprechenden Kombination
dieser Steuerungsarten geschehen. Ebenso muß die Signalgabe nicht durch einen Nocken
der Steuertrommel der Maschine erfolgen; die Signale können auch von anderen Musterträgern,
oder gelegentlich sogar von Hand erzeugt werden.
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Wenn an einzelnen Stricksystemen mit stark unterschiedlichem oder
schwankendem Fadenverbrauch gearbeitet werden soll, beispielsweise bei der Herstellung
von Jacquard-Ware, wird die Fadenlieferung derart gesteuert, daß die Zahnriemenscheibe
4 bzw. 5 der Antriebsgruppe eingekuppelt wird, die dem Lieferband 21 die höchste
Geschwindigkeit erteilt. Gleichzeitig werden die Pneumatikzylinder 32 entlüftet,
so daß die Fadenführer 27 unter der Wirkung der jeweiligen Druckfeder 29 in die
Ruhestellung übergehen und den Faden aus dem von dem Lieferband 21 umschlungenen
Bereich der Liefertrommel 23 herausführen. Die Fäden 34 laufen bei den Lieferrollen
23 nunmehr über den freien Umfangsbereich; sie werden nicht mehr von dem Lieferband
21 mitgenommen; ihre Mitnahme erfolgt vielmehr lediglich reibschlüssig in Abhängigkeit
von der jeweiligen Fadenspannung.
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Zufolge der gegenüber der Fadengeschwindigkeit stark erhöhten Ümfangsgeschwindigkeit
der Lieferrollen 23 entsteht so die Arbeitsweise eines Friktions-Fournisseurs.
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Damit ist es beispielsweise möglich, Ubergangsbereiche zwischen den
einzelnen mit positiver Fadenlieferung gestrickten Dehnungszonen zu stricken, wenn
diese stark unterschiedlichen Fadenverbrauch an den einzelnen Systemen haben. Wie
erwähnt, kann in dieser Einstellung auch Jacquard-Ware gestrickt werden.
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Mit der beschriebenen Fadenliefervorrichtung kann auch mehrfarbige
Rinqelware mit positiver Faden zuführung hergestellt werden. Dazu ist für iede Farbe
ein Lieferband 21 mit entssrechenden Antriebsgruppen vorgesehen.
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Die Lieferbsinder 21 sind zweckmäßigerweise parallel zueinanderverlaufend
im vertikalen Abstand übereinander geführt, derart, daß die Lieferrollen 23 an den
einzelnen Stricksvstemen beispielsweise koaxial zueinander übereinander stehen.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Lieferbänder 21 ist auf positive Fadenlieferung einqestellt.
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Dabei ist jeweils nur der Antrieb eines Lieferbandes 21 durch ehtsprechende
Einkupplung der zugeordneten Zahnriemenscheibe 4 bzw. 5 eingeschaltet und zwar des
Lieverbandes; das der im Augenblick zu verstrickenden Farbe zugeordnet ist. Die
Antriebe aller anderen Lieferbänder 21 sind ausqekuppelt, so daß die entsprechenden
Lieferbänder 21 stillstehen. Wenn das Signal zum Farbwechsel von der Mustersteuerungseinrichtung
der Maschine, beispielsweise einer Mustertrommell abgegeben wird, wird an den einzelnen
Stricksystemen nicht nur der jeweilige Ringelanparat betätig, sondern es wird auch
die Zahnriemenscheibe 4 bzw. 5 des Lieferbandes 21 für die neue Farbe eingekuppelt,
während die Zahnriemenscheibe 5 bzw.
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4 des Lieferbandes 21 für die alte Farbe ausgeschaltet wird. Dies
kann gleichzeitig oder mit zeitlichem Vorlauf
oder mit Verzöqerung
erfolgen. Zusammen mit dieser Umschaltung der Lieferbänder 21 können ebenfalls gleichzeitig
oder mit zeitlichem Abstand zu der Lieferbandumschaltung über die Pneumatikzylinder
32 und die Fadenführer 27 die Fäden 34 an den einzelnen Strickstellen zwischen das
jeweilige Lieferband 21 und die jeweilige Lieferrolle 23 eingeführt bzw. aus dem
Umschlingungsbereich herausqenommen werden.
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L e e r s e i t e