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Passive Sicherheitsgurteinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine passiven Sicherheitsgurteinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekannte passive Sicherbeitsgurteinrichtungen dieser Bauart arbeiteten
bisher mit Seilen oder auch druck- und zugfesten Verstellmitteln, wie beispielsweise
mit einem von einer Drahtwendel spiralförmig umwickelten Stahlseil. Solche Ausführungen
hatten jedoch den Nachteil, daß ihr Betrieb relativ geräuschvoll war und daß sich
der von dem Verstellmittel betätigte Mitnehmer leicht in der beispielsweise durch
ein geschlitstes Rohr gebildeten Führung verkantete.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine
passive Sicherheitsgurteinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Bauart zu schaffen, die bei einfacher Bauweise einen laufruhigen Betrieb ohne die
Gefahr der Verkantung des Mitnehmers in der Führung gewährleistet.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem Xennzeichen des Anspruchs
1.
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Anstelle der bisher verwendeten t3eilartigen Verstellmittel sieht
die
Erfindung also einen flachen Riemen vor, dessen Breite im Verhältnis
zu seiner Höhe wesentlich größer bemessen ist. Dadurch wird ein sehr einfach herzustellendes
und sicher verstellbares Verstellmittel vorgesehen, das zudem leicht aus Kunststoff
oder stahl- bzw. glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden kann und so
im Betrieb recht laufruhig ist. Infolge der sehr breiten Führung dieses Riemens
kann dafür gesorgt werden, daß der Mitnehmer im wesentlichen parallel zur Scheibe
der Fahrzeugtür verlaufen kann. Außerdem wird dadurch die Gefahr der Verkantung
des Mitnehmers in der Führung weigehend ausgeschlossen.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich gemäß
den Unteransprüchen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in teils
schematischer Darstellungsweise gezeigt, die im folgenden näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt in Figur 1 eine räumliche Ansicht eines im Innenraum eines Kraftfahrzeugs
angeordneten erfindungsgemäßen passiven Sicherheitsgurtes, wobei einige wesentliche
Teile des Fahrzeugs, wie Sitze, Lenkung und dgl. der Einfachheit halber weggelassen
wurden, Figur 2 einen Querschnitt durch den Dachholm eines solchen Fahrzeugs gemäß
den Schnittlinien II-II nach Figur 1, Figur 3 eine Ansicht eines in der Ausführung
nach den Figuren 1 und 2 verwendeten Lochriemens, Figur 4 eine der Figur 1 ähnliche
Ansicht eines Fahrzeugs mit einer anderen Ausführungsform der Erfindung, Figur Figur
5 einen Schnitt durch den Dachholm gemäß den Schnittlinien V-V nach Figur 4 und
Figur 6 eine Ansicht des bei der Ausführung nach den Figuren 4 und 5 verwendeten
Flachriemens.
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In den Zeichnungen sind jeweils für gleiche oder vergleichbare Bauteile
die gleichen, gegebenenfalls mit einem Strich versehenen Bezugszeichen
verwendet
worden. Dabei ist mit 1 der Fahrzeugrahmen insgesamt, mit 2 eine Fahrzeugtür und
mit 3 ein passiver Sicherheitsgurt bezeichnet, der dem der Fahrzeugtür 2 benachbarten,
hier nicht gezeigten Fahrzeugsitz zugeordnet ist. Dieser Sicherheitsgurt ist als
Schrägschultergurt ausgebildet, dessen eines, dem Beckenbereich des Fahrzeuginsassen
zugeordnetes Ende in einer selbsttätig wirkenden, an sich bekannten Aufwickelvorrichtung
4 gehalten ist, die in der Längsmitte des Fahrzeugs an dessen Boder oder gegebenenfalls
auch an der Seite des Fahrzeugsitzes befestigt sein kann. Das andere Ende des Sicherheitsgurtes
3 ist mit einem Mitnehmer 5 verbunden, der in einer Führung 6 am Fahrzeugrahmen
oberhalb des der Fahrzeugtür 2 zugeordneten Türausschnittes verstellbar gehalten
ist. Als Verstellmittel dient dabei ein flacher Riemen 7, der, wie aus der Figur
3 näher hervorgeht, als Lochriemen mit einer über seine gesamte Länge mit im festen
Abstand voneinander stehenden Löchern 15 zum Eingriff eines von einem Antriebsmotor
10 antreibbaren Zahnrades 8 versehen ist. Mit 9 ist eine Gegenrolle angedeutet,
die den Lochriemen 7 gegen das Zahnrad 8 zum sicheren Eingriff der Zähne des Zahnrades
in die Ausnehmungen 15 des Lochriemens 7 drückt.
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Die Verstellung des Lochriemens 7 erfolgt nun in der Weise, daß der
Riemen 7 angetrieben von dem Antriebsmotor 10 beim Öffnen der Fahrzeugtür 2 den
Mitnehmer 5 aus der in der Zeichnung gezeigten Rückhaltestellung in eine am vorderen
Ende der Führung liegende Ablagestellung verstellt wird.
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Während in der Rückhaltestellung der Sicherheitsgurt im wesentlichen
am Körper des auf dem hier nicht gezeigten Sitz sitzenden Fahrzeuginsassen anliegt
und die bei einem Rückhaltefall auftretenden Rückhaltekräfte über einen Anschlag
11 in den Fahrzeugrahmen 1 überträgt, ist der Sicherheitsgurt 3 in der Ablagestellung
vom Körper des Fahrzeuginsassen abgehoben, so daß der Insasse den Fahrzeugsitz ohne
Behinderung verlassen kann. Aus der Ablagestellung wird der Sicherheitsgurt nach
dem SchlieBen der Fahrzeugtür und beim Starten des Fahrzeugmotors durch den Antriebsmotor
10 wieder selbsttätig in die in der Zeichnung gezeigte Rückhaltestellung überführt.
Die bei diesem Verstellvorgang an dem Antriebszahnrad 8 vorbeigeführte Riemenlänge
wird in einer besonderen Führung 12 am Seitenteil des Fahrzeugs aufgenommen.
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Wie näher aus der Figur 2 ersichtlich ist, kann die Führung 6 so an
dem durch das Außenblech 13 und das Innenblech 14 gebildeten Dachholm des Fahrzeugrahmens
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gehalten sein, daß der das der Schulter zugeordnete Ende des Sicherheitsgurtes 3
in einer Öse 21 aufnehmende Mitnehmer 5 im wesentlichen parallel zu der Scheibe
23 der Fahrzeugtür 2 geführt wird.
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Wie aus der Figur 2 weiter hervorgeht, ist der Mitnehmer 5 mit seinem
dem Riemen 7 zugewandten Ende in den Lochriemen 7 eingeknüpft und mit einer beispielsweise
aus einem Polyurethan-Elastomer bestehenden Kunststoffschicht 20 ummantelt, die
noch eine weitere Verbesserung der Laufruhe des Mitnehmers in der Führung 6 bewirkt.
Die Führung 6 weist dabei einen den Abemessungen des Lochriemens 7 und dem durchgesteckten
Ende des Mitnehmers 5 entsprechenden Fuhrungskanal 18 auf und ist mit einer Zunge
17 zwischen dem Innenblech 14 des Dachholms und der inneren Dachverkleidung (Rimmel)
16 befestigt. Mit 19 ist eine das Führungsprofil 6 abdeckende, aus Kunststoff bestehende
Verkleidung bezeichnet, während mit 22 der Türrahmen der Fahrzeugtür 2 angegeben
ist.
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Die Ausführung nach den Figuren 4 bis 6 unterscheidet sich von derjenigen
der Figuren 1 bis 3 dadurch, daß anstelle eines Lochriemens ein Zahnriemen 7 t als
Verstellmittel vorgesehen ist und daß dieser Zahnriemen als Endlosriemen in Form
einer geschlossenen Schleife vorgesehen ist0 Infolgedessen sind in der Führung 6
zwei übereinanderliegende Führung kanäle 1 8a und 1 8b vorgesehen, in denen auf
der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der den Mitnehmer 5 aufweisende Riementeil
und in dem anderen Führungsteil 18b das rücklaufende Riementeil geführt ist. An
beiden Enden der Führung 6' sind gezähnte Umlenkrollen 8' und 24 vorgesehen, von
denen die Zahnscheibe 8 von dem Antriebsmotor 10 in beiden Drehrichtungen antreibbar
ist. Mit 9' sind Spannrollen zur Führung des Zahnriemens 7' angedeutet, die ein
Abspringen des an seiner Innenseite gezahnten Riemens von der Antriebsrolle 8' vermeiden
helfen sollen. Wie aus der Figur 6 hervorgeht, entspricht der Zahnriemen 7' in seiner
Ausbildung denjenigen, die als Nockenwellenantriebe bei Kolbenmotoren Verwendung
finden.
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Bei der in der Figur 5 gezeigten Ausführung ist im übrigen die Verkleidung
19' noch mit einer Lippe 25 versehen, die auf der gesamten Länge der Führung 6'
in eine entsprechend geformte Ausnehmung 26 einknüpfbar ist.
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Die in den Figuren 4 bis 6 gezeigte Ausführungsform zeichnet sich
durch eine kompaktere Bauweise aus, bei der vor allem kein zusätzlicher Raum zum
Aufwickeln oder zur Führung des Verstellmittels hinter der Antriebsrolle 8' erforderlich
ist.
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Insgesamt gesehen schafft die Erfindung einen äußerst laufruhigen
Antrieb, der infolge seiner geringen Bauhöhe die volle Kopffreiheit in dem Fahrzeug
gewährleistet.