DE300390C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03D—APPARATUS FOR PROCESSING EXPOSED PHOTOGRAPHIC MATERIALS; ACCESSORIES THEREFOR
- G03D15/00—Apparatus for treating processed material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Vorführung von Filmen in kinehiatographischen
Projektionsapparaten wird vielfach von den Vorführern der Film eingeölt, indem man ihn bei der Vorführung durch
ein Paar Zeug- oder Filzpölster durchlaufen läßt, die von einem hochstehenden Ölbehälter
aus mittels Rohrleitungen andauernd und gleichmäßig mit öl durchtränkt werden, um
die vorhandenen Schrammen, sogenannte Regenstreifen, für die Vorführung unsichtbar zu
machen. Die schnellaufenden, öligen Apparateteile spritzen ebenfalls öltropfen auf den Film.
In dem fest aufgewickelten Film zieht sich diese ölschicht zu unregelmäßigen Flecken zusammen,
die beim nächsten Vorführen die Klarheit des Bildes stören, besonders dann, wenn sie nicht wieder vorgeölt werden.
Die Filmverleihanstalten sind daher gezwungen, solche öligen Filme jedesmal vor dem
Versand mittels Benzin oder durch Abreiben mit trockenen Zeuglappen zu reinigen, was
bei der üblichen Länge des Films eine recht mühsame und zeitraubende Arbeit ist. Dabei
hängt der Erfolg noch wesentlich von der Sorgfalt und der Geschicklichkeit des Arbei-.
ters ab.
Man hat zwar schon Filmreinigungsmaschi-' nen gebaut, wie in der amerikanischen Patentschrift
1074695 beschrieben, bei denen der Film mittels eines durch einen Elektromotor
angetriebenen Aufrollers durch ein Sammetpolster oder ein anderes Zeugpolster hindurchgezogen
wird.
Dieses Verfahren mag, besonders bei öfterer Erneuerung des Zeugpolsters, zum Reinigen
der Filmoberfläche von Staub, verbrannten Kohlenteilcn der bei der Vorführung benutzten
Bogenlampe und anderen zufällig auf die Filmoberfläche geratenen Fremdkörpern genügen,
aber einen absichtlich und gleichmäßig auf seiner ganzen Oberfläche eingeölten ^FiIm
kann man niemals auf diese Weise entölen, da die Polsterlänge viel zu kurz im Vergleich
zur Filmlänge ist. Eine Polsterlänge von 50 mm ist z. B. in einer Filmlänge von 300 m
öooomal enthalten, müßte also beim Durchziehen nur dieses einen Films öooomal die
einfache ölschicht des Films restlos aufzunehmen imstande sein, und dieses ist nicht
annähernd möglich.
Versuche haben ergeben, daß sowohl bei Zeug- als auch bei Löschpapierpolstern ein
Durchziehen von 5 bis 20 m Film je nach der Stärke der ölschicht genügte, um das Polster
so mit öl zu durchtränken, daß seine Oberfläche nicht mehr aufsaugefähig war und dann
nur noch die öl- und Staubflecke auseinanderwischte, so daß sich beim Aufwickeln des
Films wieder die oben erwähnten, die Klarheit des Bildes störenden, unregelmäßigen ölflecken
bildeten.
Wie die Versuche ergaben, führte auch eine bedeutende Verlängerung des Polsters, sowie
die Anwendung einer größeren Anzahl Polster hintereinander nicht zum Ziel, da dann entweder
der gesamte Flächendruck der Polster so groß wurde, daß der Film abriß, besonders
an den Klebestellen und dort, wo die Perforation schon beschädigt war,, oder der Flächendruck
mußte so schwach eingestellt werden, daß die Berührung zu ungenügend war, um in der kurzen Durchlaufszeit das öl aufzusaugen.
ß. Auflage, ausgegeben am 13. Februar tgioJ
Ebenso ergab ein hierauf gebauter Apparat mit fünf Paar selbsttätig laufenden, sowie ein
weiterer Apparat mit zwölf zwangläufig angetriebenen Löschpapierwalzen, bei dem die WaI-zen
stark angepreßt werden konnten, daß die Wirkung hur auf höchstens 50 m Film gesteigert
werden konnte und von da ab die Aufsaugefähigkeit der Walzenoberflächen nicht
mehr genügte, um das öl vollständig zu entfernen.
Diese vielfachen Versuche haben mit Sicherheit ergeben, daß sich weder mit Polstern
noch mit Walzen ein in der Praxis brauchbarer Fflmentölungsapparat herstellen läßt,
ganz gleich, ob Zeug, Filz, Papier oder andere Pflanzen- oder Mineralstoffe als Saugkörper
verwendet wurden. Selbst der letzte Walzenapparat, bei dem man starken Druck anwenden
konnte, bewies, daß wegen der geringen
ao Ausdehnung der Saugflächen im Vergleich zur
Filmlänge und wegen der zu kurzen, nur Se- > künden betragenden Dauer der Einwirkung der
Saugfläche auf die ölschicht, selbst die Entölung eines ganz kurzen Films von 100 bis
150 m unmöglich ist, ohne die Saugwalzen zu erneuern.
Dieses ist so teuer und umständlich, daß man dann noch billiger ganz ohne Apparat
davonkommt, wenn man mit Hilfe einer großen Menge Putzlappen den Film mit der Hand so
lange* immer wieder abreibt, bis das öl ganz verschwunden ist, eine Arbeit, die bei einem
300-m-Film 4 bis 6 Tage an Zeit erfordert.
Das Entölen der Filme mittels Benzin oder ähnlicher ölentfernungsmittel hat außer dem
regelmäßigen bedeutenden Verbrauch von Benzin, der Unbequemlichkeit des Trocknens und
der Feuergefährlichkeit vor allem den Übelstand, daß der Film selbst durch die nasse
Behandlung leidet, indem er sich verzieht und oft so schief und krumm wird, daß er beim
Vorführen alle Augenblicke abreißt.
Durch das neue Verfahren werden die Filme jedoch mit ganz geringem Arbeitsaufwand,
ohne öllösungsmittel, und ohne besondere Ansprüche an die Sorgfalt oder die Geschicklichkeit
des Arbeiters zu stellen, und ohne die Perforation zu beschädigen, selbst dann nicht,
wenn sie schon durch Risse geschwächt ist, auf die vollkommenste Weise vom öl befreit.
Dieses Verfahren besteht darin, daß man den öligen Film mit einem .ebenso langen oder
längeren und etwas breiteren Löschpapierstreifen zusammen auf eine Trommel fest aufwickelt
und einige Stunden oder eine Nacht zusammenläßt. In dieser Zeit ist das öl allmählich
vollständig von .dem Löschpapierstreifen aufgesogen und der Film vollständig
fleckenfrei geworden. ,
Der Papierstreifen läßt sich viele Male benutzen, ehe er erneuert werden muß.
Mit dem ersten, wie nachstehend beschrieben, ausgeführten Apparat sind schon über
hunderttausend Meter Film tadellos und bis zuletzt vollkommen entölt worden, bei Vfcr-Wendung
immer eines und desselben drei' hundert Meter langen Löschpapierstreifens. Da
es sich hier im wesentlichen um flüchtige öle handelt, so genügen die Zwischenzeiten der
Benutzung und die große Oberfläche des Papierstreifens, um das öl wieder so weit verdunsten
zu lassen, daß die gesamte Papieroberflächo für so oftmalige Verwendung genügend
saugfähig bleibt, was bei Polstern und Walzeh nicht zu erreichen ist.
Da die ganze Arbeit nur in dem Auf- und Abwickeln der Film- und Papierstreifen besteht,
so kann man. wie festgestellt ist, mit einem Apparat, wenn man genügend Papierstreifen
und Filmtrommeln vorrätig hat, in einein Tage zehntausend Meter von öl triefenden
Film vollkommen, ohne die geringste Beschädigung des Films, entölen'.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 den Aufriß
und in Fig. 2 den Grundriß eines Apparates, um dieses Verfahren in bequemer und handlicher
Weise auszuführen. Auf einer Grundplatte α sind die Lagerböcke δ und c festgeschraubt.
Der Lagerbock b hat zwei feste Achsen d und e, auf denen sich die Filmtrommeln
f und g frei drehen können. Zur Verhinderung des Vorlaufs dieser Trommeln,
von denen die eine den öligen Film, die andere den aufgewickelten Löschpapierstreifen enthält,
sowie um ein strammes Aufwickeln zu erzielen, werden sie durch Federn h oder in
irgendeiner anderen bekannten Weise gebremst. Der Lagerbock c trägt ebenfalls zwei Filmtrommeln
i und k, deren Drehachsen aber durch Riemen- oder Kettengetriebe zwangläufig miteinander
verbunden sind.
Die Trommel k dient zum Zusammenwickeln des öligen Films mit dem Löschpapierstreifen.
Sie ist auf der Drehachse festgeschraubt und wird mittels Handkurbel oder durch Motorkraft
gedreht.
Die Trommel i wird dagegen wie die Trommeln f und g mittels Schleiffedern h oder anderer
Bremsvorrichtung auf der Drehachse festgehalten, so daß sie sich auch langsamer
drehen kann als die Trommel k. Dieses ist erforderlich, wenn das Papier und der Film
nach der Entölung wieder getrennt aufgewickelt werden sollen. Die Trommel, die den
entölten Film zusammen mit dem Papierstreifen enthält, wird dann auf eine der Drehachsen
des Lagerbockes b gesteckt und der Film auf Trommel k, der Papierstreifen auf
Trommel i aufgewickelt.
Beim Abwickeln der vereinigten Papier- und Filmstreifen wird, weil das Papier dicker ist
als der Film, der Wickeldurchmesser auf der
Filmtrommel k immer kleiner sein als. der
Wickeldurchmesser auf der Papiertrommel i, so daß die infolge des zwangläufigen Antriebs
beider Trommeln zu große Umfangsgeschwindigkeit an der Päpieroberfläche durch Nachrutschen
der Trommel i, wie es die Bremsvorrichtung gestattet, auf die Umfangsgeschwindigkeit
der Filmoberfläche der Trommel k herabgesetzt wird.
Will man dagegen, nachdem die Papiertrommel i ganz gefüllt, die Filmtrommel k dagegen
vielleicht nur gut. halb gefüllt ist, nichtbeide Trommeln zugleich auswechseln, weil
der vorhandene abzuwickelnde Filmrest ■ noch auf die Trommel k aufzuwickeln geht, so muß
man eine neue leere Papiertrommel i zu Hilfe nehmen. Ih diesem Falle ist der Wickeldurchmesser
der Trommel i jetzt kleiner als «.!er
Wickeldurchmesser der Filmtrommel k. Daher muß jetzt die Papiertrommel i auf der Drehachse
festgeklemmt werden, und die Filmtrommel k muß mittels Bremsvorrichtung auf der
Drehachse nachrutschen können. In diesem Falle tauscht man also die abnehmbaren
Brems- und Festklemm vorrichtungen der beiden Trommeln um, oder man bringt von vornherein
beide Vorrichtungen an jeder der beiden Trommeln i und k an und läßt je nach
Bedarf nur die eine oder die andere Vorrichtung
wirken, je nachdem es die Wickeldurchmesser zur Zeit verlangen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entölen von Filmen, dadurch gekennzeichnet, daß der ölige Film
mit einem Löschpapierstreifen zusammen auf eine Trommel oder Achse fest zufgewickelt
und einige Zeit so belassen wird, bis das auf der Fläche des Films und in der Perforation befindliche öl völlig von
dem Lösch- oder Filtrierpapier aufgesogen
■ ist.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei fest miteinander verbundene Lagerböcke ^(b und c) je zwei gebremste
Film trommeln tragen, von denen zwei (t und k) nach Belieben auf der Drehachse
festgeschraubt werden können und durch Riemen- oder Kettengetriebe zwangläufig miteinander verbunden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE300390C true DE300390C (de) |
Family
ID=554383
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE300390C (de) |
-
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- DE DENDAT300390D patent/DE300390C/de active Active
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