DE3003755C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abscheiden von in einer Flüssig
keit suspendierten Feststoffteilchen nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Es gibt bekannte Verfahren und Vorrichtungen zum Abscheiden von in
einer Flüssigkeit suspendierten Feststoffteilchen mittels Magnet
filtern, wie dies beispielsweise der DE-PS 18 16 859 entnehmbar ist.
Dabei wird die Flüssigkeit durch eine ein Bett aus Teilchen aus
einem magnetisierbaren Material enthaltende Kammer hindurchgeleitet.
Eine die Kammer umgebende Magnetspule wird erregt, um das Bett zu
magnetisieren, so daß es die in der das Bett durchströmenden Flüs
sigkeit suspendierten Teilchen anzieht und zurückhält. Nach dem
Filtern lassen sich die zurückgehaltenen Teilchen entfernen, indem
man die Magnetspule abschaltet und die Kammer mit einer Waschflüs
sigkeit spült, um die zurückgehaltenen Teilchen auszuschwemmen. Da
mit der Waschflüssigkeit gleichzeitig auch das Filterbett angehoben
werden muß, ist ein hoher Durchsatz an Waschflüssigkeit erfor
derlich, wodurch eine größere Menge an Waschflüssigkeit benötigt
wird als dies zur Entfernung der im Filterbett zurückgehaltenen
Teilchen notwendig wäre.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung der genannten
Art ein schnelleres Durchspülen des Filterbetts mit einer kleineren
Menge an Waschflüssigkeit zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird für ein gattungsgemäßes Verfahren durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 und für eine gat
tungsgemäße Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 2 gelöst.
Die Kammer ist vorzugsweise trichterförmig. Ein weiterer Elektro
magnet kann so angeordnet sein, daß das Filterbett zwischen seinen
Polen liegt. Bei Erregung des zusätzlichen Elektromagnets werden
magnetische Feststoffteilchen von den ferromagnetischen Körpern des
Filterbetts angezogen und festgehalten.
Die Körper des Filterbetts sind vorzugsweise kugelförmig und können
etwa aus Eisen oder Weichstahl sein. Bei Verwendung einer korrosiven
Flüssigkeit sind die Körper vorzugsweise mit einer gegenüber der
Flüssigkeit inerten Beschichtung versehen. Bei Verwendung von Sal
petersäure können die Körper mit Gold oder Platin beschichtet sein.
Die Vorrichtung kann als Vorfilter für einen hochwirksamen
Magnetabscheider verwendet werden.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert, deren einzige Figur
eine schematisierte Darstellung einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung zeigt.
Eine Feststoffteilchen enthaltende Flüssigkeit ist in
einem Behälter 1 enthalten, welcher ein Rührwerk 2 auf
weist, um die Feststoffteilchen suspendiert zu halten.
Die Flüssigkeit gelangt über ein Ventil in ein Filter
bzw. eine Abscheidevorrichtung 4. Diese weist eine etwa
trichterförmige Kammer 5 auf, welche im unteren Teil
einen Siebboden 6 hat. Dieser trägt ein Filterbett 7
aus ferromagnetischen und vorzugsweise kugelförmigen
Festkörpern. Das Filterbett dient dazu, gröbere Feststoff
teilchen aus der Flüssigkeit auszuscheiden, bevor
diese einen hochwirksamen Magnetabscheider 8 durch
fließt, in welchem kleinere Feststoffteilchen magne
tisch ausgeschieden werden.
Ein die Kammer 5 umgebender Elektromagnet 9 ist so ange
ordnet, daß der Siebboden 6 etwas tiefer liegt als das
untere Ende des Polspalts und das Filterbett ungefähr
bis zur mittleren Höhe des Polspalts hinaufreicht.
Im normalen Betrieb ist der Elektromagnet nicht erregt,
wobei größere Feststoffteilchen, welche die Zwischen
räume zwischen den lose geschütteten Festkörpern nicht
passieren können, im Filterbett zurückgehalten werden.
Zum Entfernen der zurückgehaltenen Feststoffteilchen
aus dem Filterbett werden die Ventile 3 und 10
geschlossen und andere Ventile 11, 12 und 13 geöffnet,
um eine Waschflüssigkeit, z. B. Wasser, durch das Filter
bett hindurchzuleiten. Der Elektromagnet 9 wird erregt,
so daß das zwischen seinen Polen entstehende Magnetfeld
die ferromagnetischen Körper des Filterbetts vom Sieb
boden 6 abhebt. Dadurch werden die im Filterbett zurück
gehaltenen Feststoffteilchen freigegeben und können
von der Waschflüssigkeit ausgetragen werden. Die Trich
terform der Kammer verhindert, daß das Filterbett wie
ein geschlossener Körper angehoben wird, und bewirkt
vielmehr eine Verschiebung der Festkörper relativ zuein
ander, so daß die zurückgehaltenen Feststoffteilchen
schnell und mit einer kleinen Wassermenge ausgespült
werden können. Dies ist insofern vorteilhaft, als sich
dadurch die Zeit für die Betriebsunterbrechung der Vor
richtung verkürzt und, falls die abzuscheidenden Teil
chen radioaktiv sind, eine kleinere Menge radioaktiver
Flüssigkeit beim Durchspülen des Filterbetts anfällt.
Nach Beendigung des Durchspülens wird der Elektromagnet
abgeschaltet, so daß die Festkörper auf den Siebboden
zurückfallen und sich erneut zum Filterbett 7 ordnen.
Bei kugelförmigen Festkörpern mit einem Durchmesser von
ca. 3,18 mm und einem mittleren Durchmesser der
Kammer 5 von ca. 32 mm ist ein Magnetfeld mit einer
Stärke von etwa 2000 Gauß notwendig, um die Festkörper
in der Schwebe zu halten. Die Festkörper sind zweck
mäßig aus Eisen oder Flußeisen und können eine Beschich
tung aufweisen, welche sie vor einem Angriff durch die
die Feststoffteilchen enthaltende Flüssigkeit schützt.
In einer Anwendungsform dient die erfindungsgemäße
Vorrichtung dazu, nicht gelöste Feststoffteilchen aus
der aus einem Behälter zum Auflösen von bestrahltem
Kernbrennstoff ausfließenden Flüssigkeit abzuscheiden.
Diese Flüssigkeit hat einen hohen Gehalt an Salpeter
säure. Die Festkörper bedürfen dann einer Beschichtung
aus gegenüber Salpetersäure widerstandsfähigem Material,
z. B. Gold oder Platin.
In der dargestellten Anordnung durchströmt die Wasch
flüssigkeit die Kammer 5 in der gleichen Richtung wie
die die Feststoffteilchen enthaltende Flüssigkeit. Gege
benenfalls kann die Waschflüssigkeit jedoch auch im
Gegenstrom durch die Vorrichtung fließen.
Die nach Entfernung der gröberen Feststoffteilchen aus
dem Filterbett 7 austretende Lösung gelangt dann zum
Magnetabscheider 8, in welchem darin mitgeführte
Teilchen aus magnetischem Material auf einer magne
tischen Matrix zurückgehalten werden. In einer Ausfüh
rungsform ist die Matrix aus feinen Drähten aus einem
ferromagnetischen Material gebildet. In diesem Falle
stellt das Filterbett 7 ein Vorfilter dar und verhindert
ein vorzeitiges Zusetzen der Matrix durch größere
Teilchen. In einer anderen Ausführungsform ist die
Matrix im Magnetabscheider 8 ähnliche ferromagnetische
Körper wie das Filterbett 7, vorzugsweise jedoch mit
einem kleineren Durchmesser. Die Körper sind im Normal
zustand zwischen den Polen eines starken Elekromagnets
14 angeordnet, so daß magnetische Teilchen durch das
Magnetfeld von den Körpern angezogen und daran fest
gehalten werden. Der Magnetabscheider 8 kann einen
(nicht gezeigten) zweiten Elektromagnet aufweisen,
welcher in gleicher Weise wie vorstehend erregbar ist,
um die Körper der Matrix in der Schwebe zu halten und
dadurch ihre Reinigung zu erleichtern. Dazu wird dann
der Elektromagnet 14 abgeschaltet, so daß die Teilchen
nicht länger von den Festkörpern festgehalten werden.
In dieser zweiten Ausführungsform ist die die Fest
körper enthaltende Kammer vorzugsweise ebenfalls
trichterförmig.
Zum Durchspülen des Magnetabscheiders 8 wird der Elek
tromagnet 14 abgeschaltet, die Ventile 12 und 16 werden
geschlossen und die Ventile 15, 10 und 13 werden geöff
net, um die Waschflüssigkeit durch die Matrix hindurch
zuleiten und die nicht länger von den Festkörpern
angezogenen und festgehaltenen Teilchen daraus zu
entfernen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Abscheiden von in einer Flüssigkeit suspendierten
Feststoffteilchen, bei welchem ein Strom der die Feststoffteilchen
enthaltenden Flüssigkeit durch ein Filterbett aus lose geschütteten
ferromagnetischen Festkörpern geleitet wird, die Feststoffteilchen im
Filterbett zurückgehalten werden und der Flüssigkeitsstrom dann unter
brochen wird, ein Anheben der Festkörper des Filterbettes erfolgt und
eine Waschflüssigkeit durch das Filterbett hindurchgeleitet wird, um die
Feststoffteilchen aus dem Filterbett auszuspülen, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Anheben der ferromagnetischen Festkör
per des Filterbettes durch ein Magnetfeld erfolgt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem auf
einem Siebboden im unteren Teil einer Kammer angeordneten Filterbett aus
lose geschütteten ferromagnetischen Festkörpern, mit einem ersten Strö
mungsweg zum Hindurchleiten der Flüssigkeit durch die Kammer unter Zu
rückhaltung der Feststoffteilchen im Filterbett und einem zweiten Strö
mungsweg zum Hindurchleiten einer Waschflüssigkeit durch die Kammer,
sowie mit einem außerhalb der Kammer angeordneten Elektromagnet, in
dessen Polspalt sich das Filterbett befindet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (9) während des Hindurchleitens der Waschflüssig
keit erregbar ist, daß der Siebboden (6) etwas tiefer liegt als das
untere Ende des Polspalts und daß das Filterbett (7) ungefähr bis zur
mittleren Höhe des Polspalts hinaufreicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammer (5) wenigstens teilweise trichterförmig ist und daß das Filter
bett (7) auf dem Sieb (6) im unteren weiteren Teil der Kammer (5) ruht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Strömungsweg einen an der Abströmseite der Kammer (5) angeord
neten, hochwirksamen Magnetabscheider (8) enthält.
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