DE300254C - - Google Patents
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Classifications
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- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D10/00—Physical treatment of artificial filaments or the like during manufacture, i.e. during a continuous production process before the filaments have been collected
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Fabrikation von künstlicher Seide ist gegenwärtig noch immer eine umständliche,
viel Handarbeit erfordernde; die zu ihrer Herstellung notwendigen Arbeiten müssen auf
einer Anzahl Maschinen ausgeführt werden, welche den einzelnen Zwecken angepaßt verschieden
konstruiert sind. So verfährt man z. B. nach dem Kupferoxydammoniaklaugen-Verfahren
in folgender Weise: Auf einer
ίο Fadenziehmaschine (Spinnmaschine) wird
die Zelluloselösung aus mit feinen Öffnungen versehenen Spinndüsen in die warme die
Kupferzellulose zur Fällung bringende Lauge eingespritzt und die zu einem Fadenbündel·
vereinigten Fäden auf Glaswalzen kreuzweise aufgewickelt; die Natronlauge verdrängt hierbei
das Lösungsmittel Ammoniak und entzieht der gefällten Kupferoxydzeliulose zugleich
einen großen Teil Wasser. Die stark mit Alkali getränkten aufgewickelten Kupferzellulosefäden
werden auf einer zweiten Maschine gewaschen, um sie vom Alkali zu befreien und
auf einer dritten Maschine mittels verdünnter Säure vom Kupfer befreit, auf - einer vierten
Maschine wieder gewaschen und, geseift, um schließlich in einer Trockenvorrichtung getrocknet
zu werden. Nach dem Trocknen wird, die Seide von den Glaszylindern auf Spulen
gewickelt, gezwirnt und geweift. Bis zum Zwirnen sind also bei genanntem Verfahren
acht Behandlungen auf acht verschiedenen Maschinen notwendig.
Das Viskoseverfahren gestaltet sich noch viel umständlicher, bei diesem sind sechzehn
solcher Einzelbehandlungen erforderlich.
■Vorliegefide Erfindung verfolgt nun den bekannten
Zweck, die Herstellung der Kunstseide in der Weise zu vereinfachen, daß alle
oben genannten Arbeiten bis zum Zwirnen auf nur einer Maschine in ununterbrochenem
Arbeitsgange ausgeführt werden. Die dadurch gewonnenen Vorteile sind sehr bedeutend
; nicht allein, daß eine Anzahl Maschinen und deren Bedienung gänzlich in Fortfall
kommen, auch in der Qualität der Seide zeigt sich eine wesentliche Verbesserung, z. B. besitzt
der nach dem Kupferlaugenverfahren im Kontinuebetrieb erzeugte Seidenfaden weit höheren Glanz, höhere Elastizität und absolute
Gleichmäßigkeit gegenüber dem nach bisherigem Verfahren hergestellten Fäden.
■ Trotzdem es an Versuchen nach dieser Richtung hin nicht fehlt, ist es bis zur Zeit noch nicht gelungen, einen für den Großbetrieb brauchbaren Continuebetrieb zu schaffen; es stellen sich der praktischen Ausführung sehr bedeutende Schwierigkeiten in den Weg. Die Ursache der großen Schwierigkeiten bei Kunstseide, in vermindertem Maße bei Roßhaar, liegt in der äußerst geringen Haltbarkeit des frisch gefällten aus,Zellulosehydrat bestehenden nassen Fadens, welcher nur 10 bis 20 Prozent von der des trockenen Fadens ausmacht. Besitzt das aus 12 bis 20-
■ Trotzdem es an Versuchen nach dieser Richtung hin nicht fehlt, ist es bis zur Zeit noch nicht gelungen, einen für den Großbetrieb brauchbaren Continuebetrieb zu schaffen; es stellen sich der praktischen Ausführung sehr bedeutende Schwierigkeiten in den Weg. Die Ursache der großen Schwierigkeiten bei Kunstseide, in vermindertem Maße bei Roßhaar, liegt in der äußerst geringen Haltbarkeit des frisch gefällten aus,Zellulosehydrat bestehenden nassen Fadens, welcher nur 10 bis 20 Prozent von der des trockenen Fadens ausmacht. Besitzt das aus 12 bis 20-
Einzelfäddhen bestehende Fadenbündel nur geringe Festigkeit, so ist die Festigkeit eines
einzelnen Fädchens so minimal, daß die geringste Kraftwirkung' genügt, um es zum Zerreißen
zu bringen, z. B. zu kräftige Bewegung des Wassers, Reibung usw.; dabei zeigt der
nasse Seidenfaden ein so großes Arihaftungsbestreben,
daß es schwierig ist, ihn über Walzen, Haspeln, Stäbchen usw. zu führen. Man
ίο hat versucht, den Faden mittels Transportbänder
durch die verschiedenen Bäder zu führen, jedoch haftet der Faden an solchen Bändern
so fest, daß er sich schwierig loslösen läßt und leicht zerreißt; man suchte dem Ziele
auch dadurch näher zu kommen, daß man den Faden auf Haspeln mittels mechanischer Vorrichtung
in Windungen wickelt und zugleich seitlich verschiebt. Solcher Haspeln läßt man hintereinander eine Anzahl in mehreren'Bädem
laufen und leitet den Fadea von einer zur anderen. ,Aber gerade Haspeln sind für
vorliegenden Zweck ungeeignet, da sie das Wasser durch zu starkes Schlagen in heftige
Bewegung versetzen und dadurch die Seide leicht zum Zerreißen und zum Verschieben
bringen.
Weiter. wurde vorgeschlagen (Patent 209923) den aas dem· Fällbade tretenden
Faden durch eine Tropfrinne zu leiten, in der er in geeigneten Abständen hintereinander
durch Auffließenlassen der verschiedenen Flüssigkeiten gewaschen, gesäuert und wieder
gewaschen werden soll. Der Nachteil einer solchen Vorrichtung besteht darin, daß die
Rinne eine undurchführbar große Länge erhalten muß, wenn die einzelnen Behandlungen
des Fadens mit Erfolg zu "Ende geführt werden sollen; denn allein zum Auswaschen der
Säure aus dem Faden ist z. B. ein Fadenlauf von mirfdestens 10 m in reichlich fließendem
Waschwasser erforderlich. Ebensowenig ist es möglich, nach dem angeführten Verfahren
den nassen Faden an der Luft durch einfaches Leiten durch einen Trockenkanal zu trocknen,
wofür z. B. bei einer Spinngeschwindigkeit von 30 m pro Minute mindestens 50 m Fadenlauf
erforderlich ist, da das Trocknen des .Seidenfadens an der Luft weit langsamer verläuft als durch direkte Berührung an einer
Heizfläche.
Ein ununterbrochenes Arbeiten hat man auch dadurch zu erreichen gesucht (Patent
192406), daß man den koagulierten Faden hintereinander mittels · mehrerer Walzenpaare
die nötigen Bäder durchlaufen und am Ende der Bäder über eine Trockentrommel laufen
läßt. Auch diese Vorrichtung ist wegen der mehrere Meter langen Bäder nicht praktisch.
Ebenso ist das Trocknen des Fadens auf einer Heiztrommel wegen der notwendigen großen
Abmessung einer solchen praktisch mit großen Schwierigkeiten verbunden. Auch durch
einmaliges Gleitenlassen über eine feststehende gekrümmte Trockenplatte kann der
sehr viel Wasser mitführende Kunstseidenfaden nicht zum Trocknen, gebracht werden,
wie man z. B. auf diese Weise Naturseide trocknet (Patent 161551)·.
Die genannten Schwierigkeiten eines Kon-'tinuebetriebes
werden durch die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende neue Vorrichtung vollkommen überwunden.
Die Vorrichtung arbeitet sicher, ohne Störungen und die technische Ausführung erfordert
nur geringen Raum. Die notwendigen Arbeiten in gedrängtem Räume werden dadurch
ermöglicht, daß die Überführung der Fäden in die verschiedenen Bäder und, zum Zwecke
des Trocknens, das Gleiten an einer Heizplatte in seitlicher Richtung durch zwei Walzen und
eine Anzahl auf einer Welle befestigter Scheiben bewirkt wird, welche parallel zueinander
liegen. Die Behälter der einzelnen Bäder sowie die Trockenvorrichtung können dicht
nebeneinander angeordnet werden, die Gesohwindigkeit des Fadenlaufs wird eine in
allen Bädein gleichbleibende. Die Anordnung der Bäder nebeneinander schafft den großen
Vorteil der Übersichtlichkeit des Fadenlaufs und der bequemen Handhabung" durch den Arbeiter;
sie ermöglicht überhaupt erst die Verwendung einer solchen Maschine im Großbetrieb
; sie bleibt im Prinzip bei der einfachen bisherigen Arbeitsweise des Spinnens auf Zylinder,
nur mit dem1 Unterschiede, daß bisher der frisch koagulierte Faden auf einen Zylinder
kreuzweise aufgewickelt wird, während er nach der Erfindung mittels einer zweiten
geteilten Walze und mittels Führungsrechens seitlich verschoben und gleichzeitig durch die
chemischen Bäder usw. geführt wird.
Als erläuterndes Beispiel ist das ' Kupferoxydammoniakverfahren,
angeführt, die Vorrichtung kann aber auch für jedes andere Spinnverfahren gebraucht werden.
Die gut filtrierte Kupferoxydammoniak-Zelluloselösung gelangt unter Druck aus dem
Hauptzuleitungsrohr α (Fig. 1) in den Spinnkopf
b, woselbst die Lösung aus einer Anzahl mit feinen Öffnungen versehenen Spinndüsen
c fh das warme alkalische Fällbad der Wanne d eingespritzt wird. Das aus 12 bis
20 Einzelfäddhen bestehende Fadenbündel wird mittels des festen Fadenführers e auf die
rotierende Walze/ geführt. Der tolaue, mit Lauge getränkte Faden wird in mehreren
Windungen abwechselnd über die obere Walze / und unter die mit gleicher Geschwindigkeit
rotierende Scheibe 1 (Fig. 2) geführt. Die Verschiebung der Windungen nach der
Seite hin vermittelt der mit Führungszapfen versehene Rechen h; die Zapf en. des Rechens
trennen die einzelnen, AYindungen voneinander und halten den Lauf der Windungen an
bestimmter Stelle fest. Der läng'ere Gang des frisch gefällten Fadens ah der Luft hat den
Zweck, die Koagulation zu vollenden; die Weiterführung der Koagulation kann aber
auch dadurch geschehen,, daß der Faden mittels der Scheibe ι in mehreren Windungen
durch ein entsprechend starkes Fällbad nochmais geführt wird, welches sich in einem Behälter
unterhalb der Scheibe ι befindet. .
Der genügend koagulierte Faden wird nun mittels des Führungsrechens seitlich auf die
Scheibe 2 verschoben, passiert im Kasten I (Fig. 2) Waschwasser (siehe i, Fig. 1) und
wird von der drehbaren Walze g wieder auf die W,alze /" geführt; ein zweiter Führungsrechen j verhindert das Zusammenlaufen der
Faden windungen; bei Herstellung z. B. von Roßhaar kann die AValze 'g durch einen Glasstab,
ersetzt werden. In den Kasten I (Fig. 2 und 3) fließt bei E (Fig. 3 und 1) ununterbrochen
eine geringe Menge Wasser, welches dem Faden den. größten Teil der Fällflüssigkeit
und Ammoniak entzieht; bei A (Fig. 3 und 1) fließt das verdünnte ammoniakhaltige
Fällbad in ein gemeinschaftliches Rohr k ■ (Fig. 1) ab, es wird zur Rückgewinnung des
Ammoniaks mittels Destillation benützt, darauf eingedampft und wieder in Gebrauch genommen;
durch Anordnung mehrerer solcher AVaschkasten nebeneinander kann die Ausbeute
an Ammoniak und Fällbad weiter geführt werden.
Zur Zersetzung des· nur wenig Alkali mitführenden, aus Kupferzellulose bestehenden
Fadens gelangt dieser seitlich verschoben in den aus zwei. Abteilungen bestehenden, mit
verdünnter warmer Schwefelsäure gefüllten Kasten m. In die Abteilung 4 (Fig. 3) des
Kastens m fließt bei E fortgesetzt die Säure tropfenweise ein, und durch eine Überlaufsöffnung
U der Scheidewand nach der Abteilung· 3, in welcher die Säure zum größten Teil
zur Auflösung des Kupferhydrats und des vom Faden mitgeführten Alkalis verbraucht
wird. Im Kasten' 3 wird dem Faden das Kupfer fast gänzlich entzogen und die aus
diesem Kasten bei k1 Fig. 1) abfließende
saure Lösung von schwefelsaurem Kupf er wird zur Rückgewinnung des Kupfers benützt.
Wie sich gezeigt hat, ist zur Entfernung des letzten Restes von Kupfer aus dem Faden eine gewisse Zeit erforderlich; man
■ läßt deshalb den mit Säure getränkten Faden noch eine Anzahl Windung'en mittels der
Scheibe 5 durch die Luft passieren, bevor man ihn in den Waschkasten η einführt. In die
Abteilung 7 des. Kastens η fließt bei E fortlaufend
eine größere Menge Waschwasser, welches durch Überlauf in die Abteilung 6 und von dort überlaufend bei A in den Kanal abfließt;
bereits in der Abteilung 6 wird der Faden bis auf einen geringen Säurerest ausgewaschen,
in der Abteilung 7 vollkommen rein gewaschen. Um den Seidenfaden in gewünschter Weichheit zu erhalten, geht er in der Abteilung
8 des Kastens η (Fig. 3) durch Seifenlösung. Der nun von Kupfer und Säure gänzlich
freie Seidenfaden wird schließlich zum Zwecke des Trocknens ebenfalls windenförmig
mittels der Scheibe 9 (Fig. 2) an der Heizfläche der Trockenplatte p vorbeigleiten gelassen,
und zwar so, daß die ersten Windungen nur zum Teil an der Heizfläche laufen, die
letzten Windungen aber die ganze Flächen-. länge gleitend berühren. Zur (Erhöhung des
Glanzes erhält der Faden während des Passierens am Heizkörper größere Spannung durch größeren Umfang der Walze / und der
Scheibe 9 an dieser Stelle. Der trockene Faden gelangt über die Rillenscheibe r auf die
Spulvorrichtung s; der Faden kann aber auch mittels Spinntöpfe oder einer anderen Zwirnvorrichtung gleichzeitig gezwirnt werden.
Die Anzahl Windungen, mit welchen der Faden die einzelnen Abteilungen durchläuft,
richtet sich nach der Stärke des Fadens, nach der Stärke der Säure und nach der Länge der
Passage des Fadens in den Bädern bei i (Fig. 1); sie schwankt für jede Abteilung
von 2 bis 4 Windungen bei Herstellung von Kunstseide.
Bei Herstellung von Kunstroßhaar oder Seidenbändchen sind mehr Windungen erforderlich.
Um eine größere Anzahl Windungen beim Säuren, Waschen und Trocknen auf möglichst
kleinem Räume rotieren lassen zu können, wird zweckmäßig so verfahren, wie es
Fig. 4 zeigt. Die erste Fademvindung α wird
von Zapfen?? des Führungsrechens/7. (Fig. 1)
auf den schrägliegenden Draht c geleitet, der ebenfalls am Führungsrechen befestigt ist;
sämtliche folgende Fadenwindungen werden dicht aneinandergereiht und laufen sich berührend
nebeneinander, so daß sich aus einer Anzahl Fäden ein Fadenband d bildet; durch
die schiefe Ebene des Stäbchens c wird verhindert, daß die Fadenwindungen übereinander
laufen. Der letzte Faden e des Fadenbandes d löst sich von diesem leicht ab und wird
in den folgenden Kasten übergeführt.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung zur Herstellung von künstlichen Fäden, künstlichem Roßhaar usw. in ununterbrochenem Arbeitsgänge, dadurch gekennzeichnet, daß der koagulierte Faden in Windungen über sich drehende Walzen (f, g, Fig. 1) und eine Anzahl sich gleichfalls drehender Scheiben4 ■--:—( ι bis 9, Fig. ι) geführt und durch Führungsreellen · (h, j, Fig·, ι) seitlich geleitet wird, wobei er der Reihe nach durch 'Behälter (I1 m, n, Fig. 2) mit verschiedenen Bädern läuft, um dann über eine Trockenplatte (ρ) und Rillenwalze (r) nach der Spulvorrichtung- (s) zu gelangen.
- 2. Vorrichtung zur Herstellung von künstlichen Fäden nach Anspruch i, besonders von dickeren Fäden, z.
- B! Roßhaar oder jSeidenbändcbeii, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks längerer Einwirkung der verschiedenen Bäder und des Trockenkörper.s eine größere Anzahl Windungen über schrägliegende Stäbchen geführt wird, um die Windungen dicht aneinander in Form eines Bandes reihen zu können (Fig.
- 4).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2647037A (en) * | 1948-01-02 | 1953-07-28 | Dixie Mercerizing Company | Mercerization |
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