DE299647C

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Publication number: DE299647C
Application number: DENDAT299647D
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Description

Die den Gegenstand der Erfindung bildende neue Visiervorrichtung, welche insbesondere für Feuerwaffen, aber auch für geodätische und physikalische Instrumente Verwendung finden kann, beruht auf dein bekannten Verfahren zum optischen Visieren, bei dem virtuelle Bilder einer Visiermarke, die scheinbar im Unendlichen sich befinden, in die Zielebene zwischen Ziel und Auge verlegt werden.

ίο Bekanntlich muß beim Visieren über Kimme und Korn das Auge scharf in die Ziellinie: Ziel, Kimme und Korn gebracht werden, bei der neuen Visiervorrichtung für Feuerwaffen jedoch kann das Auge innerhalb einer gewissen Grenze zur Vorrichtung beliebig stehen, und doch ergibt sich eine sehr scharfe Visierung. Ebenso ist die Entfernung der Visiervorrichtung vom Auge nach Gutdünken wählbar, während bei Kimme und Korn die Kimme dem Auge nicht zu nahe kommen darf. Es sollen hier also ähnliche Vorteile wie beim Visieren mit einem Fernrohr erreicht werden; durch den Fortfall des Objektivs und des Umkehrsystems ist jedoch die neue optische Visiervorrichtung leichter, einfacher und sehr billig herstellbar.

Die allgemeine Anordnung von Linse und Visiermarke gemäß der Erfindung ist in der Fig. ι veranschaulicht. Das Auge sieht durch die Linse b das Bild des Fadenkreuzes auf c scheinbar im Unendlichen liegend, und durch den planparallelen Scheitel der Linse, der besonders deutlich aus Fig. 2 zu erkennen ist, wird das Ziel direkt anvisiert. Die Grundlinie d wird dann so lange verschwenkt, bis das Fadenkreuzbild das Ziel deckt; alsdann ist die Grundlinie scharf auf das Ziel eingerichtet.

Der Linsenscheitel wirkt dann als planparalleles Glas und gestattet die anzuvisierenden Ziele direkt zu sehen, während gleichzeitig eine in der Brennebene stehende Visiermarke durch die Linse vergrößert und scharf, aber ohne Akkomodation gesehen wird. 1st der planparallele Ausschliff α kleiner als die Augenpupille, so wird ein Strichkreuz in der Brennebene und optischen Hauptachse der Linse vollständig und vergrößert gesehen; aber auch im Falle, daß der Durchmesser von α größer als der der Pupille ist, wird das Strichkreuz deutlich und scharf, nur in der Mitte lichtschwach gesehen, wenn nur die Linse genügend weit vom Auge entfernt gehalten wird. Das Strichkreuzbild scheint also, das durch den planen Scheitel direkt gesehene Bild zu überlagern.

Es kann aber auch zum besseren Überblick . über das Ziel die Linse zweckmäßig etwas oberhalb ihrer Mitte abgeschnitten und das fehlende Stück durch ein gleich dickes Glas von demselben Brechungsindex ersetzt, oder es kann eine halbe Sammellinse mit abgeflachtem Scheitel an ein planparalleles Glas angeschliffen sein. Die Visiermarke c ist eine an sich bekannte Strichkreuzplatte mit einem oder zweckmäßiger mehreren Horizontalstrichen, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Je nach dem Strich, welcher dann mit dem Ziel zur Deckung gebracht wird, erhält die Visierlinie einen bestimmten Höhenwinkel gegen die Grundlinie. Die Strichkreuzplatte kann hierbei, wie in vorerwähnter Figur

Claims

angedeutet, durch Justierschrauben seitlich | Auge verlegt werden, dadurch gekennzeich-

verschiebbar eingerichtet sein. net, daß eine Sammellinse, deren Scheitel

i planparallel geschliffen sind und als Plan-

Ρλτεντ-Ansprüche: j glas wirken, angeordnet ist.

I .
2. Ausführungsform der Vorrichtung nach

i. Vorrichtung zum optischen Visieren, ■ Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

insbesondere für Feuerwaffen, bei der vir- j ein planparalleles Glas mit einem ange-

tuelle Bilder einer Visiermarke, die scheinbar im Unendlichen sich befinden, in die Zielebene, gegebenenfalls zwischen Ziel und

schliffenen oder angesetzten Teil einer Sammellinse mit abgeflachtem Scheitel angeordnet ist. 20

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.