DE71615C - Fernrohr und fernrohrartige Vorrichtungen zum Richten • von Geschützen und Handfeuerwaffen - Google Patents
Fernrohr und fernrohrartige Vorrichtungen zum Richten • von Geschützen und HandfeuerwaffenInfo
- Publication number
- DE71615C DE71615C DENDAT71615D DE71615DC DE71615C DE 71615 C DE71615 C DE 71615C DE NDAT71615 D DENDAT71615 D DE NDAT71615D DE 71615D C DE71615D C DE 71615DC DE 71615 C DE71615 C DE 71615C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- telescope
- devices
- guns
- aiming
- objective
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G1/00—Sighting devices
- F41G1/42—Tube sights; Bar sights ; Combinations of tubular fore and rearsights
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Telescopes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. September i8ga ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fernrohr, welches vermöge seiner besonderen
, von den bekannten Fernrohren abweichenden Einrichtung besser als diese geeignet
ist, bei Schufswaffen zum Richten des Laufes Verwendung zu finden.
Die weittragende Wirkung der neueren Feuerwaffen hat das Bedürfnifs nach einem Mittel
besseren Sehens geschaffen.
Bisher sind zu dem Zweck zweierlei Hülfsmittel bekannt geworden, das Diopter und das
Fernrohr. Das Diopter ermöglicht zwar, verschieden entfernte Gegenstände zugleich deutlich
zu sehen, aber es vergröfsert nicht, sondern verkleinert und verdunkelt dieselben und leistet
deshalb nicht die gewünschte Hülfe.
Das zweite bekannte Hülfsmittel, die Anbringung eines Fernrohres mit Fadenkreuz
oder Knotenpunkt an einem Laufe, gestattet zwar eine scharfe Einstellung auf ein Ziel, ist
aber praktisch wenig verwendbar, weil die zum Erfolge nothwendige Bedingung, die vollkommene
Uebereinstimmung zwischen der optischen Achse des Fernrohres und der Seele des Laufes, nicht leicht dauernd erhalten werden
kann, vielmehr durch geringfügige mechanische Einflüsse, Stofs, Fall, Erschütterung durch den
Schufs etc., leicht verloren geht, schwierig erkannt .und noch schwieriger wiederhergestellt
werden kann. Es bleibt deshalb zum jederzeit sicheren Richten von Schufswaffen erforderlich,
die festen Punkte der Absehung am Laufe, das Korn und das Visir, unverändert und
controlirbar zu belassen, dieselben aber gleichzeitig mittelst geeigneter Vorrichtung in genaueste
Deckung mit dem durch Fernrohr vergröfserten Ziele zu bringen.
Nun haben alle bekannten Fernrohre die Eigenschaft, dafs für deutliches Sehen die Entfernung
des Oculars vom Objectiv bei Betrachtung sehr naher Gegenstände, wie die Absehung
an dem Laufe, eine andere sein mufs als bei dem Sehen nach entfernteren Gegenständen,
den Zielobjecten; deshalb sind alle bekannten Fernrohre für die Verwendung zu gleichzeitigem Scharfsehen von Visir, Korn und
Ziel ungeeignet. Ein Fernrohr, welches die Bedingung gleichzeitiger Schärfe für alle Entfernungen
erfüllt, bildet den Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dieses Fernrohr besteht
im wesentlichen ■ aus nur einem Glase, dem Objectiv, während das Ocularglas oder
die Combination mehrerer Gläser zu einem Ocular durch ein anderes Element vertreten ist,
dessen Wirkungsweise auf folgendem physikalischen Vorgange beruht:
Trifft ein Bündel paralleler Lichtstrahlen einen engen Spalt oder eine feine Oeffhung,
so erleidet ein Theil der Strahlen infolge der bekannten Beugungserscheinung eine Zerstreuung,
es tritt aus der Spaltöffnung ein Strahlenkegel aus, derart, dafs die die beugende
Kante streifenden Strahlen um so stärker abgelenkt werden, je näher sie an der beugenden
Kante vorübergehen, während bei einer gewissen Spaltöffnung oder Lochgröfse gleichzeitig
ein centraler Theil des Strahlenbündels unabgelenkt durchgeht. Die gleichzeitige Wirkung
der durch Beugung convergent werdenden Randstrahlen einerseits und die der unabgelenkt
die Mitte passirenden Centralstrahlen andererseits wird benutzt, um auf der Netzhaut gleichzeitig
über einander liegende scharfe Bilder verschieden entfernter Gegenstände zu erzeugen.
Der Vorgang ist dabei folgender: Die Wirkung der convergirenden Randstrahlen ist
analog der Wirkung des zerstreuenden Ocularglases im Galilei'schen Fernrohre und erzeugt
in Verbindung mit dem Objectiv vergröfserte Bilder entfernter Gegenstände. Die Wirkung ungebeugt durch die Mitte gehender
Centralstrahlen erzeugt scharfe Bilder der zwischen Objectiv und Ocularöffnung liegenden
Gegenstände analog der Wirkung eines Diopters. Die Wirkung der durch das Objectiv gebrochenen,
aber durch die Ocularöffhung central, also ungebeugt durchgehenden Strahlen endlich
erzeugt scharfe Bilder von den dem Objectiv nahe liegenden Gegenständen, indem für diesen
Fall das Objectiv als Lupe wirkt, so lange, bis mit zunehmender Entfernung des Gegenstandes
die Wirkung der Lupe in die Wirkung des Galilei'schen Fernrohres übergeht. Durch
diese Combination ist es gelungen, aus nur einer Sammellinse und einer feinen Oeffhung
ein beliebig vergröfserndes Fernrohr herzustellen, welches die betrachteten Gegenstände
aufrecht zeigt und ohne Aenderung in der gegenseitigen Stellung von Objectiv zu Ocularöffnung
Gegenstände jeder Entfernung gleichzeitig scharf zeigt und dadurch ermöglicht, die
Absehung eines Laufes in die genaueste Deckung mit einem genommenen Ziele zu bringen.
Der Spalt oder die freie Oeffnung wird zweckmäfsig in mattem Schwarz hergestellt,
jedoch wird die beabsichtigte Wirkung auch erreicht, wenn ein zerstreuendes Glas gespalten
oder mit einer feinen Durchbohrung versehen wird.
Die Anwendung dieses Fernrohres zum Richten von Geschützen geschieht zweckmäfsig
in der Weise, dafs es hinter dem Visir abnehmbar an einer festen Auflagefläche des
Laufes angeordnet wird, so dafs Visir, Korn und Ziel vor dem Objectiv stehen, wobei alle
drei vergröfsert gesehen werden. Bei Handfeuerwaffen ist es vortheilhaft, das Objectiv dicht
vor oder hinter dem Korn anzuordnen, oder man läfst auch Korn und Objectiv zusammenfallen;
in diesem Falle erscheint nur das Ziel vergröfsert. Die Anordnung des Objectivs dicht am Korn hat den Vorzug, dafs man durch
Umlegen des Objectivglases ein so ausgerüstetes Gewehr durch einen Griff mit oder ohne Fernrohr
benutzen kann. Die Ocularöffnung kann hinter dem Schlofs fest und umlegbar, sowie
verstellbar angeordnet werden. Eine Verbindung zwischen Objectiv und Ocularöffnung,
etwa durch eine Röhre, wie bei anderen Ferngläsern, ist bei dieser Anordnung unzweckmäfsig
und fällt weg. Das Tragen einer Brille beeinträchtigt die gute Wirkung des Apparates nicht,
doch mufs man bei dem Zielen vermeiden, erheblich schief und über die Kanten der Gläser
zu sehen; es empfiehlt sich in solchen Fällen, ein benöthigtes Glas fest mit der Ocularöffnung
zu verbinden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Bei Fernrohren oder fernrohrartigen Vorrichtungen der Ersatz der lichtbrechenden Wirkung der Oculargläser durch die lichtbeugende Wirkung eines engen Spaltes oder einer feinen Oeffnung, zu dem Zweck, um sowohl ganz nahe als auch entfernte Gegenstände gleichzeitig scharf zu sehen.
- 2. Die unter i. gekennzeichnete Vorrichtung in Verbindung mit Schufswaffen zu dem Zweck einer vollkommen genauen Richtung auf ein Ziel durch gleichzeitig scharfes Erkennen der Absehungen am Laufe und des Zieles.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE80268T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE71615C true DE71615C (de) |
Family
ID=5639013
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT80268D Active DE80268C (de) | |||
DENDAT71615D Expired - Lifetime DE71615C (de) | Fernrohr und fernrohrartige Vorrichtungen zum Richten • von Geschützen und Handfeuerwaffen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT80268D Active DE80268C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE71615C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5674940A (en) * | 1994-04-22 | 1997-10-07 | Bayer Ag | ABS molding compounds with improved toughness |
US6323279B1 (en) | 1997-07-04 | 2001-11-27 | Basf Aktiengesellschaft | Low individual color thermoplastic molding material |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2607120A (en) * | 1949-04-26 | 1952-08-19 | Robert R Williams | Gun sight |
US3259986A (en) * | 1963-11-20 | 1966-07-12 | Olin Mathieson | Telescope sight for top-ejecting firearms |
-
0
- DE DENDAT80268D patent/DE80268C/de active Active
- DE DENDAT71615D patent/DE71615C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5674940A (en) * | 1994-04-22 | 1997-10-07 | Bayer Ag | ABS molding compounds with improved toughness |
US6323279B1 (en) | 1997-07-04 | 2001-11-27 | Basf Aktiengesellschaft | Low individual color thermoplastic molding material |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE80268C (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1924606A1 (de) | Optische Zieleinrichtung fuer Gewehre | |
DE2843835A1 (de) | Binokulares beobachtungsgeraet | |
DE71615C (de) | Fernrohr und fernrohrartige Vorrichtungen zum Richten • von Geschützen und Handfeuerwaffen | |
DE2452938C3 (de) | Suchereinrichtung für eine einäugige Spiegelreflexkamera | |
DE2613215A1 (de) | Optisches sichtgeraet | |
DE2632681C2 (de) | Koinzidenzvisiervorrichtung | |
DE299647C (de) | ||
DE428618C (de) | Zielfernrohr mit sammelndem Umkehrsystem | |
DE1190361B (de) | An einer Feuerwaffe loesbare befestigte Zieleinrichtung | |
DE921717C (de) | Optische Pruefvorrichtungen fuer Zentrierungen, koaxiale Einstellungen und Ausrichtungen | |
DE1623346A1 (de) | Fernrohr mit Entfernungsmesser fuer in direktem Schuss feuernde Waffen | |
DE216896C (de) | ||
DE2629820B2 (de) | Vorrichtung zur parallelen Ausrichtung mehrerer optischer Achsen | |
AT18553B (de) | Visiervorrichtung für hinter Deckungen stehende Geschütze. | |
DE273923C (de) | ||
DE498191C (de) | Transparentes Abkommen fuer Zielfernrohre und andere Visiervorrichtungen | |
DE3102976C2 (de) | Visiereinrichtung | |
DE160298C (de) | ||
DE102017012171B4 (de) | Absehen, hiermit ausgestattetes Zielfernrohr und Schusswaffe hiermit | |
DE23013C (de) | Neuerungen an Entfernungsmessern | |
DE117015C (de) | ||
DE46164C (de) | Entfernungsmesser und Zielvorrichtung | |
AT131283B (de) | Galilei-Fernrohr mit erhöhter Bildfeldplastik. | |
AT234557B (de) | Visiereinrichtung | |
DE560993C (de) | Zielfernrohr, insbesondere fuer Maschinengewehre |