DE29806627U1 - Oberkörper-Hals-Protektoren für antiballistisch und antifragmental wirksame Schutzwesten - Google Patents
Oberkörper-Hals-Protektoren für antiballistisch und antifragmental wirksame SchutzwestenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Oberkörper-Hals-Protektoren für antiballistisch und antifragmental wirksame Schutzwesten
Stand der Technik im Bereich des Körperschutzes gegen die Einwirkung von Projektilen,
die aus Waffen geschossen werden oder fragmentaler Elemente, wie Splitter aus Granaten, sind Schutzwesten, die entsprechende Schutzpakete beinhalten, die eine
Penetration der vorher beschriebenen Fremdkörpereinwirkung verhindern. Derartige
Schutzwesten werden entweder als Unterziehweste unter einem Hemd oder als Überziehweste
getragen. Sie erfüllen je nach Schutzpaketaufbau die international vorgegebenen individuellen Schutzniveaus. Der Aufbau derartiger Schutzpakete bzw. deren
Anforderungen zählen zum Stand der Technik und sind hinreichend in der Literatur
bzw. in Technischen Richtlinien, wie z.B. die Technische Richtlinie „Schutzwesten",
herausgegeben von der Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup, in Beschußprotokollen
des Beschußamtes Mellrichstadt von Firmen etc. festgelegt.
Die Haupteinsatzgebiete sind bei den Polizeien, Bundesgrenzschutz, Bundeszollverwaltung
etc.
Insbesondere Überziehwesten werden häufig bei der Erwartung direkter Gefahreinwirkung,
getragen. Dies ist auch der Grund, warum die Westen mit sogenannten taktischen Hüllen ausgestattet sind, die dann äußere Taschen aufweisen, wie Pistolenhol·
ster, Funkgerätetasche, Handschellentasche etc. Diese Westen werden meistens auch
von Sondereinsatzkommandos der Polizeien bei Einsätzen getragen. Die heutige Schnittgestaltung derartiger Westen sieht Ausschnitte im Brust- und Nackenbereich
vor, die dann über zusätzliche Kragenelemente, die auf der Weste z.B. mittels Reißverschlüssen
oder Klettverschlüssen fixiert sind, weitestgehend geschützt werden sollen. Es gibt zwei Hauptvarianten dieser Kragenelemente, die als „kleiner Kragen"
oder „großer Kragen" bezeichnet werden.
Die Kragen sind senkrecht stehend oder abgewinkelt auf der Schutzweste, den Hals
umlaufend, angeordnet. Da bei derartigen Einsätzen auch meistens Helme getragen werden, ist eine Adaption zwischen der freien Helmbeweglichkeit und der Kragenkonfiguration
notwendig.
Dem beschriebenen Stand der Technik liegt jedoch das Problem zugrunde, daß die
Standigkeit des senkrecht orientierten Kragens bei der Einwirkung von Projektilen oder
Fragmenten mit hoher kinetischer Energie nicht ausreicht, der Kragen wegklappt und
das Geschoß auf die eigentlich zu schützende Fläche einwirkt. Ebenfalls kann es zur
Ablenkung der Projektile, sogenannten Querschlägern, kommen.
Somit ist die angedachte Schutzwirkung für die recht kritischen Halszonenbereiche
nicht ausreichend gewährleistet. Außerdem folgt der Kragen dem Konturenverlauf des
Westenausschnitts weitestgehend, so daß eine Geschoßeinwirkung von oben über den
ganzen Ausschnittsbereich möglich ist. Dies kommt insbesondere auch in gebückter
Haltung zum Tragen. Ein weiterer Nachteil ist die Sichtbehinderung zu den Taschen
der taktischen Hülle bzw. überhaupt nach unten über das gesamte Blickwinkelfeld.
Darüberhinaus wird zunehmend beklagt, daß die Kombination mit neuen Helmsystemen,
die integrierte Kopfhörer aufweisen, nicht mehr gegeben ist und es zu deutlichen
Behinderungen kommt. Dies führt zu selbst veränderten Kragenausbildungen mit einer
entsprechenden Risikoerhöhung seitens der Träger.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Schutzsystem für den Halsausschnittsbereich
der Weste und den Hals zu entwickeln, welches die vorher aufgezählten Nachteile nicht mehr aufweist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
konfektionstechnisch und per Schnittgestaltung freigelassenen Flächen im oberen
Brust-, Nacken-, Schulter-Hals- und Halsbereich durch mechanisch reversibel arretierbare,
antiballistische und antifragmental wirksame und anatomisch geformte Schutzpakete
geschützt wird.
Der erfindungsgemäße Halsausschnitt- und Halsschutz weist erhebliche Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik auf, die bisher nicht erfüllt werden konnten. Der obere Brust- und Nackenbereich ist jeweils vollflächig und winkelunabhängig abgedeckt.
Das zusätzlich installierbare Kragenelement umragt den Hals eng anliegend, spart jedoch den vorderen Kehlkopfbereich aus. Dies führt dazu, daß in jeder Position
des Trägers eine antiballistische Schutzwirkung besteht. Die dem Körperverlauf angepaßte
Form der Schutzelemente ergibt keine Sichtbehinderung mehr nach unten. Der Rundumblick ist völlig frei, die Elemente in den Gerätetaschen sichtbar und somit gezielt
greifbar. Durch den enganliegenden, wahlweise nutzbaren Halsschutz findet keine Behinderung mehr mit den Schutzhelmen statt. Außerdem sind die Schutzelemente
leicht abnehmbar und erst für den Einsatzfall installierbar. Auch erlaubt die bevorzugt
zu verwendende Klett-Flauschverbindung eine beliebige Positionierung im Ausschnittsbereich,
so daß sie individuell auf die Träger angepaßt bzw. situationsgerecht benutzt werden können.
Das Gesamtkonzept erhöht neben den angesprochenen Vorteilen auch den Komfortfaktor
durch ein verringertes Gewicht.
Insgesamt macht sich die Neukonzeption bei verbesserter Schutzwirkung und erweitertem
Komfort, auch noch kostenmäßig bemerkbar, da der geringere Einsatz an Schutzpaketfläche
zu einer entsprechenden Preisreduzierung führt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist, wenn Brust- und Nackenschutzelement
aus mindestens jeweils einem Teil bestehen - sie können auf der Schulter auch beidseitig miteinander verbunden sein - und jeweils an der Schutzweste fixiert
sind. Auch das Kragenelement soll aus mindestens einem Teil bestehen und an dem
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Brust-ZNackenschutzelementen oder teilweise auch an der Schutzweste selbst fixiert
sein. Der Kragen sollte dabei eng am Hals anliegen.
Da die Schutzelemente reversibel fixiert sein sollen, sind besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
handelsübliche KletWFIauschverbindungen, Reißverschlüsse, Druckknöpfe
oder dergleichen.
Als Stand der Technik bei der Anwendung im Schutzwestenbereich haben sich heute
insbesondere Klett- und Flauschverbindungen durchgesetzt, so daß auch im erfindungsgemäßen
Produkt eine derartige Verbindungstechnik als bevorzugt zu bezeichnen ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die reversibel arretierbaren, antiballistischen,
antifragmental wirksamen Schutzpakete so aufzubauen, daß die eigentlichen
Protektoren von einer Schutzhülle aus Kunststoffolien, Stoffen oder beschichteten
Stoffen vollständig ummantelt sind und zusätzlich mit einer textlien Außenhülle versehen sind. Die textile Außenhülle soll in Farbe und Ausgestaltung der Schutzwestenhülle
angepaßt sein und auf der Außenseite zur Umgebung hin die Arretierungsmöglichkeiten
der vorher beschriebenen Art besitzen und zur Körper hin gerichteten Seite mit einem gut schweißaufsaugenden, hautfreundlichen, waschbaren etc. textlien
Flächengebilde versehen sein. Die Schweißaufsaugungszonen erhöhen den Tragekomfort
und stellen einen hautsympathischen Kontakt zwischen Schutzweste und Körper her. Das textile Flächengebilde kann ebenfalls über ein Klettmaterial auf den
Schutzpaketen befestigt sein, um es dann zwecks Wäsche oder Reinigung abnehmen zu können. Häufig können hierzu Frotteestoffe empfohlen werden.
Die Erfindung sieht vor, die Schutzpakete mit sogenannten Schockabsorbern zu versehen,
die herkömmliche Aufbauten aufweisen können, wie z.B. Polycarbonatplatten, Aramid-Gummi-Verbundplatten, Schaumstoffe, Schaumstoff-Aramid-Gewebe, Laminate
oder dergleichen, die zur Körperseite hin positioniert werden müssen und bei-
spielsweise das Trauma auf kleiner / gleich 20 mm begrenzen bei einer Projektileinwirkung
gemäß der Schutzklasse I der Technischen Richtlinie der Deutschen Polizeien. Dies ist ein wichtiger Aspekt, um die empfindlichen Schutzzonen möglichst gut, sicher
und verletzungsfrei abzusichern.
Die Erfindung sieht vor, im Brust- und Nackenbereich die Schutzpakete beliebig positionierbar
zu gestalten, um sich individuellen Gefahrensituationen besser anpassen zu können, eine größenindividuelle Einstellung entsprechend dem persönlichen Komfort
vornehmen zu können oder die geschützen Stellen individuell einstellen zu können.
Eine weitere Ausbildungsform der Erfindung sieht den Einschub von gegen Stichwaffen
gesicherten Schutzprotektoren vor. Diese werden vor die antiballistisch und antifragmental
wirksamen Schutzpakete zur körperabgewandten Seite hin orientiert und sind von der Größe her schutzflächenangepaßt gestaltet. Das Schutzniveau des Stichschutzes
kann gemäß internationaler Norm definiert werden. Es ist auf die vorgegebenen Anforderungen adaptierbar und als handelsübliches Basiselement zu beziehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren 1 - 4 erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die Schutzweste in der Frontansicht mit Blick auf das
Schutzpaket für den oberen Brustbereich
Figur 2 die Schutzweste von der Rückansicht mit Blick auf den Hals-Nackenprotektor
Figur 3 die Frontansicht der Schutzweste mit eingesetztem Brustprotektor
und zusätzlich angebrachtem Nacken- und Halsprotektor
Figur 4 schematischer Aufbau eines erfindungsgemäßen Schutzpaketes
mit Stichschutzprotektor.
Die Figur 1 zeigt eine Schutzweste 1 in der Frontansicht mit Befestigungslaschen vom
Rückenteil 3 auf dem Frontteil im Bauchbereich und Befestigungslaschen vom Rückenteil
im Schulterbereich 4. Die Fixierung erfolgt beispielsweise über KletWFIauschverbindungen.
Der erfindungsgemäße Brusteinsatz 2 schützt den offenen Bereich in der Frontsektion der Weste zum Hals hin.
Die Figur 2 stellt eine Schutzweste 1 in der Rückenansicht dar. Das erfindungsgemäße
Schutzpaket für den offenen Rückenbereich 5 überdeckt die zu schützende Fläche bis
zum Halsansatz. Das Rückenschutzpal<et ist über KletWFIauschverbindungen an
der Schutzweste fixiert.
Die Figur 3 stellt die Schutzweste 1 in der Frontansicht dar inklusiv dem erfindungsgemäßen
Kragenschutzpaket 6. Der Kragen ist eng am Hals anliegend und an den Brust-/Nackenschutzelernenten oder teilweise auch an der Schutzweste selbst fixiert.
Figur 4 zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Schutzpaketes 7.
Dieses Schutzpaket besteht aus einem antiballistisch und antifragmental wirkenden
Protektor 8, einem zur Körperseite hin plazierten Schockabsorber 9, welche von den
umhüllenden Schutzlagen 10 und 10' umgeben sind und dem zusätzlich vorgesetzten Stichschutzelement 11.
Das nachfolgend aufgeführte Beispiel 1 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsmöglichkeit
der erfindungsgemäßen Oberkörper-Hals-Protektoren.
Schutzniveau: Schutzklasse I der Technischen Richtlinie
Schutzwesten der Deutschen Polizei
Antiballistisches Schutzpaket: 30 Lagen Aramidgewebe
Aramidgewebe: 200/m2, wasserabweisend ausgerüstet
Leinwandbindung 1/1
Schockabsorber: 1 mm dicke Polycarbonatplatte zur Körperseite
hin orientiert
Dieses in körpergerechte Konturen geschnittene Schutzpaket wird von einer am Rand
verschweißten PVC-Folie umgeben. Anschließend wird dieses Gesamtpaket in eine Schutzhülle aus Baumwollstoff gesteckt.
In körpergerechter Kontur, passend zum Schutzpaket konfektioniert.
Schutzniveau: entsprechend der Technischen Richtlinie
Schutzwesten der Deutschen Polizeien
Material: Edelstahlringgeflecht mit einzeln verschweißten,
ineinandergreifenden Ringen, eingeschäumt in einem Polyurethanschaum
Die Positionierung des Stichschutzelementes erfolgt an der körperabgewandten Seite
und die Fixierung erfolgt als vorgeschobenes Element in der textlien Hülle des ballistischen
Schutzpaketes, entweder direkt auf die Schutzfolie gelegt oder durch Einarbeitung
einer textlien Tasche.
Claims (7)
1. Bekleidungsteil als Schutzweste mit antiballistischer bzw. antifragmentaler
Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß die konfektionstechnisch und per Schnittgestaltung freigelassenen Flächen im oberen Brust-, Nacken, Schulter-Hals-,
und Halsbereich durch mechanisch reversibel arretierbare, antiballistische und antifragmental wirksame und anatomisch geformte Schutzpakete
geschützt werden.
2. Schutzweste gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Brust- und
Nackenschutzpaket aus mindestens jeweils einem Teil bestehen und jeweils an der Schutzweste fixiert sind, daß das Kragenelement aus mindestens einem
Teil besteht und an den Brust-/Nackenschutzelementen oder teilweise auch an der Schutzweste fixiert ist.
3. Schutzweste gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß die reversible Fixierung der Schutzpakete mit der Schutzweste mittels Klett-Flauschverschlüssen, Reißverschlüssen, Druckknöpfen
oder dergleichen erfolgt.
4. Schutzweste nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeich-
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net, daß das Schutzpaket aus den antiballistisch und antifragmental wirksamen
Protektoren besteht, diese von einer Schutzhülle aus Kunststoffolien, Stoffen oder beschichteten Stoffen vollständig ummantelt sind und zusätzlich
mit einer, diesen Aufbau umschließenden, textlien Außenhülle versehen sind, die der Schutzwestenhülle in Farbe und Ausgestaltung als vorteilhafte
Ausführungsform angepaßt ist, auf der Außenseite der textlien Hülle die Arretierungselemente besitzt und auch auf der zum Körper hin gerichteten
Seite mit einer gut schweißaufsaugenden, hautfreundlichen, waschbaren etc. textlien Hülle ausgestattet werden kann.
5. Schutzweste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Protektoren der Schutzpakete mit Schockabsorbern, wie Polycarbonatplatten, Aramid-Gummi-Verbundplatten, Schaumstoffen,
Schaumstoff-Aramid-Laminate oder dergleichen zur Körperseite hin orientiert versehen sind, die richtungsweisend ein max.Trauma von 20 mm zulassen bei
einer Projektileinwirkung gemäß der Schutzklasse I der Technischen Richtlinie der Deutschen Polizeien.
6. Schutzweste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brust-/Nacken-Schutzelemente mittels Flausch-Klettverbindungen zur Schutzweste hin beliebig im Ausschnittsbereich der Schutzweste
im Brust- und Nackenbereich positioniert werden können.
7. Schutzweste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß vor die erfindungsgemäßen antiballistisch und antifragmental wirksamen Schutzpakete zur körperabgewandten Seite hin zusätzlich schutzflächenangepaßte
Schutzprotektoren gegen Sticheinwirkung als separates Element angeordnet werden.
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