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Die
Erfindung betrifft einen Demonstrationsschrank, insbesondere für naturwissenschaftlichen Unterricht,
mit einer geschlossenen Demonstrationskammer aus einer Tischplatte,
einem oberen Abdeckboden und Seitenwänden, die Sichtfenster und wenigstens
ein zu öffnendes
Fenster enthalten.
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Derartige
Demonstrationsschränke
werden in naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen eingesetzt, um Schülern Versuche
vorzuführen,
bei denen eine Explosionsgefahr besteht und/oder gesundheitsschädliche Gase
freigesetzt werden. Die bekannten Demonstrationsschränke bestehen
aus Rahmenteilen, die eine viereckige oder mehreckige Grundfläche einschließen und
die mit Sichtfenstern und wenigstens einem zu öffnenden Fenster versehen sind,
nach dessen Öffnen
die Tischplatte für
einen Versuchsaufbau zugänglich
ist. Die Rahmenteile, die die Tischplatte und damit die Demonstrationskammer
umgeben, schränken
die Sicht auf den Versuchsaufbau ein, so dass der Versuchsaufbau
und der Versuchsablauf nicht von allen Seiten gut zu überblicken
sind, so dass es häufig
notwendig ist, dass die zu Unterrichtenden ihre Sitzplätze verlassen müssen, um
den Versuchsablauf sehen zu können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Demonstrationsschrank
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem ein Versuchsaufbau und
ein Versuchsablauf außen
möglichst
in vielen Richtungen unbeschränkt
einsehbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Demonstrationsschrank
besteht die Haupttragkonstruktion aus den beiden Vertikalsäulen, von
denen die Demonstrationskammer nach wenigstens einer Seite abragt. Dadurch
werden im Bereich der Demonstrationskammer keine zusätzlichen
Rahmenteile benötigt,
so dass großflächige Sichtfenster
vorgesehen werden können,
die die volle Einsehbarkeit des Bereichs der Tischplatte und der
Demonstrationskammer unter einem großen Blickwinkel gestatten.
Die dem Absaugkanal zugeordnete Führungseinrichtung bewirkt, dass
frei werdende Schadstoffe sowohl unmittelbar über der Tischplatte als auch
dicht unterhalb des Abdeckbodens abgesaugt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die beiden Vertikalsäulen aus
Metallprofilen gebildet sind. Derartige Metallprofile können einen
relativ geringen Querschnitt aufweisen, so dass sie die Einsehbarkeit
nicht wesentlich beeinträchtigen.
In vorteilhafter Weiterbildung wird dabei vorgesehen, dass die beiden
Vertikalsäulen
jeweils aus einem U-Profil und einem dieses zu einer Hohlkammer ergänzenden
Abdeckprofil gebildet sind. Eine derartige geschlossene Vertikalsäule bietet
einen ansprechenden Anblick. Darüber
hinaus ist es möglich, Hilfseinrichtungen
innerhalb der Vertikalsäulen
verdeckt anzuordnen, so dass diese einerseits den optischen Eindruck
nicht stören
und andererseits auch gegen unbefugtes Hantieren geschützt sind.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die beiden
Vertikalsäulen
unterhalb der Tischplatte mittels eines Profils verbunden sind.
Dieses Profil dient zur Aussteifung der Tragkonstruktion. In vorteilhafter
Ausgestaltung wird dabei weiter vorgesehen, dass das Profil als
ein Installationskanal für Strom
und/oder Gas und/oder Wasser ausgebildet ist. Dadurch lassen sich
die notwendigen Installationen in optisch ansprechender Weise und außerdem geschützt unterbringen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass der obere
Abdeckboden und/oder die Tischplatte jeweils mittels einer rahmenartigen, an
den Vertikalsäulen
angebrachten Zarge gehalten sind. Damit lässt sich eine sehr stabile
Konstruktion verwirklichen. Darüber
hinaus ist es möglich,
den Raum unterhalb der Tischplatte als einen Schrankraum auszunutzen.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgesehen,
dass die Tischplatte und der Abdeckboden eine wenigstens annähernd halbkreisförmige Grundfläche aufweisen,
und dass die Glaswände
eine wenigstens annähernd
halbzylindrische Gestalt besitzen. Ein derartiger Demonstrationsschrank
bietet nahezu optimale Einsehverhältnisse zu dem Bereich der
Demonstrationskammer.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Demonstrationsschrankes in
schematischer Darstellung,
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2 eine
Ansicht in größerem Maßstab auf den
Demonstrationsschrank der 1 von der
Seite, die mit einem zu öffnenden
Fenster versehen ist,
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3 eine
Seitenansicht des Demonstrationsschrankes der 2 und
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4 einen
Horizontalschnitt entlang der Linie IV–IV der 3.
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Die
Tragkonstruktion des erfindungsgemäßen Demonstrationsschrankes
besteht im wesentlichen aus zwei Vertikalsäulen (10, 11).
Die Vertikalsäulen
(10, 11) erstrecken sich von einem Boden eines
Unterrichtsraumes bis zur Decke. Die Vertikalsäulen (10, 11)
tragen eine Demonstrationskammer (12), die nach unten mit
einer Tischplatte (13) und nach oben mit einem oberen Abdeckboden
(14) begrenzt ist. Die Vertikalsäulen (10, 11),
deren Aufbau noch erläutert
werden wird, nehmen zwischen sich ein zu öffnendes Fenster (15)
auf, von welchem aus die Demonstrationskammer (12) zugänglich ist.
Die Tischplatte (13) und der obere Abdeckboden (14)
haben ausgehend von den beiden Vertikalsäulen (10, 11)
eine im wesentlichen halbkreisförmige
Grundfläche.
Zwischen der Tischplatte (13) und dem Abdeckboden (14)
ist eine entsprechend im wesentlichen halbzylinderförmig gewölbte Scheibe
(16) aus Sicherheitsglas angeordnet, die an die beiden
Vertikalsäulen
(10, 11) anschließt. Unterhalb der Tischplatte (13)
ist ein ebenfalls halbzylindrischer Korpus (17) mit einem
Sockel (18) angeordnet. Der Korpus (17) ist als
ein von der Seite des zu öffnenden
Fensters (15) her zugänglicher
Schrank ausgebildet. Der obere Abdeckboden (14) ist als
eine Hohlkammer ausgebildet, wie später noch erläutert werden
wird. Zwischen den beiden Vertikalsäulen (10, 11)
ist oberhalb des oberen Abdeckbodens eine vordere Blende (19) und
eine hintere Blende (20) vorgesehen.
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Wie
aus 2 zu ersehen ist, sind die beiden Vertikalsäulen (10, 11)
im Bereich des Bodens mit einem Sockelprofil (21) miteinander
verbunden. Unterhalb der Tischplatte (13) ist ein weiteres,
die beiden Vertikalsäulen
(10, 11) verbindendes Profil (22) vorgesehen,
das als ein Installationskanal ausgebildet ist. In dem Installationskanal
sind Versorgungsleitungen für
Strom, Gas und Wasser verlegt. Der Installationskanal ist beispielsweise
mit Steckdosen (23) für
einen Elektroanschluss sowie mit Gasanschlüssen (24, 25)
versehen. Ferner ist der Installationskanal mit einem Tastenfeld
(26) versehen, das beispielsweise Sicherheitsanzeigen und/oder
Schalter enthält.
Zwischen dem Sockelprofil (21) und dem als Installationskanal
dienenden Profil (22) sind zwei Flügeltüren (27, 28)
vorgesehen, so dass der in dem Korpus (17) gebildete Schrankraum
zugänglich
ist.
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In
dem Bereich zwischen den beiden Vertikalsäulen (10, 11)
ist das zu öffnende
Fenster (15) angeordnet, dessen Höhe sich über den Bereich zwischen der
Tischplatte (13) und den oberen Abdeckpunkten (14)
erstreckt. Der Rahmen (29) des Fensters (15) ist
mit nicht näher
dargestellten Führungen vertikal
geführt,
die an den Vertikalsäulen
(10, 11) angebracht sind. An den Rahmen (29)
sind zwei Stahlseile (30, 31) angelenkt, an denen
ein Ausgleichsgewicht (33) hängt, das das Gewicht des Fensters
(15) ausgleicht. Die Stahlseile (30, 31)
sind über
Umlenkrollen (34, 35) zu der Vertikalsäule (10) geführt, in
welcher das Ausgleichsgewicht (32) angeordnet ist. Der
Rahmen (29) ist mit einer unteren Griffleiste (36)
versehen. Innerhalb des Rahmens (29) sind vertikal geteilte
Scheiben aus Sicherheitsglas vorgesehen, die in Querrichtung gegeneinander verschiebbar
sind.
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Wie
in 2 und 3 angedeutet ist, sind innerhalb
einer der Vertikalsäulen
(11) Installationsleitungen (37) verlegt, die
von Bodenanschlüssen
zu dem Installationskanal und/oder direkt zu der Demonstrationskammer
(12) führen.
Eine der Installationsleitungen führt in der Vertikalsäule (11)
zu einer Wasserarmatur (38), die innerhalb der Demonstrationskammer
(12) an der Vertikalsäule
(11) angebracht ist. Unterhalb der Wasserarmatur (38)
befindet sich ein in die Tischplatte (13) eingelassenes,
trichterförmiges
Wasserbecken (39), dessen Ablauf (40) in die Vertikalsäule (11)
hinein und in dieser zu einem Bodenablauf führt.
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Wie
die 3 erkennen lässt,
ist der obere Abdeckboden (14) als ein Hohlraum ausgestaltet,
der mit einer Platte die Demonstrationskammer (12) nach
oben abdeckt. An der Platte beginnt ein zu der Demonstrationskammer
(12) offener Absaugkanal (41), der innerhalb der
Vertikalsäule
(10, 11) nach oben zu einer Absaugeinrichtung
weiter verläuft.
In dieser Platte ist ferner eine Beleuchtungseinrichtung (42)
angeordnet, beispielsweise eine Leuchtröhre, mit welcher die Demonstrationskammer
(12) ausgeleuchtet wird. Ferner enthält die Abdeckplatte des oberen
Abdeckbodens eine Explosionsklappe (43).
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Innerhalb
der Demonstrationskammer (12) und unterhalb des Absaugkanals
(41) befindet sich eine Führungseinrichtung (44),
die den Absaugkanal (41) verlängert. Die Führungseinrichtung
(44) besteht beispielsweise aus einem Rohr (4),
das mit Halteeinrichtungen an der Tischplatte (13) und
an dem Abdeckboden jeweils mit Abstand gehalten wird. Schwerere
Schadstoffe werden somit durch den Spalt zwischen der Führungseinrichtung
(44) und der Tischplatte (13) und leichtere Schadstoffe
durch den Spalt zwischen dem Abdeckboden (14) und der Führungseinrichtung
(44) abgesaugt. Das Rohr ist zweckmäßigerweise aus Acrylglas hergestellt,
so dass es die Einsicht zu dem Demonstrationsraum nicht wesentlich
behindert. Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird als Führungseinrichtung
(44) eine Prallplatte vorgesehen, die unterhalb des Absaugkanals
in einem Eck zwischen einer Vertikalsäule (11) und der Scheibe
(16) derart angeordnet wird, dass sowohl zur Tischplatte
(13) als auch zum oberen Abdeckboden (14) sowie
zu der Säule
(11) und zu der Scheibe (16) Spalte belassen sind.
Diese Prallplatte, die in 4 gestrichelt
angedeutet ist, wird zweckmäßigerweise
ebenfalls aus Acrylglas hergestellt.
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Wie
aus 4 zu ersehen ist, bestehen die Vertikalsäulen (10, 11)
aus U-förmigen Metallprofilen (45),
insbesondere stranggepressten Aluminiumprofilen. Die offene Seite
dieser U-förmigen
Metallprofile (45) ist mit einem Abdeckprofil (46)
abgedeckt, das ebenfalls ein Metallprofil ist, insbesondere ein
Aluminiumprofil. Wie ferner aus 4 zu ersehen
ist, schließt
die etwa halbzylindrisch gewölbte
Scheibe (16) aus Sicherheitsglas derart an die Säulen (10, 11) an,
dass deren Außenflächen etwa
tangential zu der Scheibe (16) verlaufen. Die Scheibe (16)
ist mit an den Säulen
(10, 11) angebrachten Fassungen (47, 48)
dichtend befestigt. Ähnliche
Fassungen sind auch im Bereich des oberen Abdeckbodens (14)
und der Tischplatte (13) vorgesehen.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform wird
vorgesehen, dass die Scheibe (16) unterteilt ist, so dass
auch auf dieser Seite ein zu öffnendes
Fenster vorhanden ist, durch welchen der Bereich der Demonstrationskammer
(12) zu gänglich
wird. Dieses Fenster kann ebenfalls eine Zylinderfläche sein,
das in Umfangsrichtung der Scheibe (16) verschiebbar geführt ist.
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Es
ist ohne weiteres auch möglich,
die Demonstrationskammer (12) zu vergrößern, indem diese beispielsweise
als ein Zylinder ausgebildet wird, der beidseits über die
Verbindungsebene der Vertikalsäulen
(10, 11) übersteht.
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Der
erfindungsgemäße Demonstrationsschrank
kann frei stehend in einem Unterrichtsraum angeordnet werden, beispielsweise
in Abstand neben einem Experimentiertisch. Es ist jedoch auch möglich, den
Demonstrationsschrank in eine Wand einzubauen, der einen Vorbereitungsraum
von einem Unterrichtsraum abtrennt. In diesem Fall werden die Vertikalsäulen (10, 11)
in die Wand eingesetzt, so dass der Bereich des zu öffnenden
Fensters dem Vorbereitungsraum zugewandt ist, während die eigentliche Demonstrationskammer
(12) dann von diesem Raum in den Unterrichtsraum hinein
abragt.
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Bei
einer weiteren abgewandelten Ausführungsform wird vorgesehen,
dass das dem Unterrichtsraum zugewandte Fenster (16) der
Demonstrationskammer in einzelne Scheiben unterteilt ist, die jeweils
mittels Fassungen miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, weniger
stark gewölbte Scheiben
oder unter Umständen
auch flache Scheiben zu verwenden, die beispielsweise polygonartig angeordnet
werden.