DE295942C

DE295942C -

Info

Publication number: DE295942C
Application number: DE1915295942D
Authority: DE
Priority date: 1915-01-19
Filing date: 1915-01-19
Publication date: 1916-12-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAÄ

Bekanntlich versetzen sich die Tücher von Filtern, seien sie zum Filtrieren yon Luft, anderen Gasen oder Flüssigkeiten bestimmt, sehr schnell durch Anhäufung der festen Teile auf den Filterflächen, so daß die Durchlässigkeit vermindert wird. Der Druck, der dann zum Filtrieren nötig ist, steigt andauernd, und die Leistung läßt nach. Am deutlichsten zeigt sich dieser Vorgang in einer gewöhnlichen FiI-terpresse.

Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Ver-. fahren und einen Apparat zum Filtrieren von Gas und Flüssigkeiten und bezweckt, das Versetzen der Filtertücher und somit das Steigen des zum Filtrieren nötigen Druckes zu vermeiden. Um dieses sicher zu erreichen, wird der zu filtrierende Gas- oder Flüssigkeitsstrom auf die unter Saugwirkung stehenden Filterflächen parallel oder annähernd parallel aufgeleitet. Hierdurch bewirkt der Gas- oder Flüssigkeitsstrom, während das Filtrat durch die Filterflächen hindurchgesaugt wird, ein wirksames Abspülen der zurückgehaltenen Unreinigkeiten von den Filterflächen. Die Reinigung der Filterflächen kann auch durch eine Waschflüssigkeit erfolgen, welche während des Filtrierens oder in Arbeitspausen parallel oder annähernd parallel zu den Filterflächen auf diese aufgebracht wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Apparates dargestellt.

Fig. ι veranschaulicht den Apparat im senkrechten Längsschnitt;

Fig. 2 zeigt in der Oberansicht eine Zwischenwand mit Einführungsschlitz für den zu reinigenden Gas- oder Flüssigkeitsstrom, und die Fig. 3 und 4 veranschaulichen im Querschnitt bzw. in der Ansicht eines der in dem Apparat Verwendung findenden Filterelemente.

In einem geschlossenen Gehäuse α ist eine Hohlwelle b drehbar. Auf dieser sitzen Filterelemente c, welche durch Filtertücher gebildet werden, die durch geeignete, von der Welle getragene Gerippe linsenförmig gespreizt gehalten werden. Das Innere der einzelnen Filterelemente c ist mit dem Innern der Welle b verbunden. Über den Filterelementen c ist eine Platte d mit einem parallel zur Hohlwelle b verlaufenden Schlitz d¹ angeordnet. Die Einführung des zu reinigenden Gases bzw. der zu reinigenden Flüssigkeit erfolgt durch ein oberes Rohr f.

Das in das Gehäuse α eingeführte Gas bzw. die Flüssigkeit gelangt in einem breiten Strom durch den Schlitz d¹ der Platte d in den die Filterelemente c enthaltenden Raum. Der Gasbzw. Flüssigkeitsstrom trifft hierbei annähernd parallel auf die linsenförmigen Filterflächen auf und bewirkt hierdurch ein Abspülen der an den Filtertüchern haftenden Unreinigkeiten. Das Filtrat wird durch die Saugwirkung durch die Filtertücher hindurchgesaugt und durch die Hohlwelle b abgeführt. Bei der Drehung der Welle b mit den Filterelementen c gelangen stets neue Teile der Filterflächen in den eintretenden Gas- bzw. Flüssigkeitsstrom, so daß die Filterflächen überall von den anhaftenden Unreinigkeiten gesäubert werden. Die Rückstände fallen in dem Gehäuse α herab und werden durch ein Rohr g abgezogen.

Es kann auch zur Reinigung der Filterflächen ein besonderes Rohr h vorgesehen sein, durch welches eine geeignete Waschflüssigkeit

annähernd parallel zu den Filterflächen auf diese herabrieselt bzw. auf dieselben aufgespritzt wird.

Die Filtertücher, welche auf die von der Hohlwelle b getragenen Spreizgerippe aufgezogen sind, besitzen, wie aus Fig. 4 ersichtlich, eine ringförmige Gestaltung. Es sind je zwei solcher ringförmiger Filtertücher an ihrem äußeren Umfang miteinander vernäht, und in diesen zusammengenähten Filtertüchern ist ein radialer Einschnitt c¹ angebracht, welcher es ermöglicht, die zusammengenähten Filtertücher ■ über das betreffende, von der Hohlwelle δ getragene Spreizgerippe zu ziehen. Von diesen zusammengenähten und mit einem Einschnitt versehenen Filtertüchern werden zwei übereinander auf das Spreizgerippe aufgezogen, und zwar derart, daß die Einschnitte c¹ der Filterüberzüge sich nicht decken, sondern gegeneinander versetzt sind, . wie aus Fig. 4 ersichtlich.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Verfahren zum Filtrieren von Gasen und Flüssigkeiten durch auf einer hohlen Welle aufrecht und unter Saugwirkung stehende Filterflächen, gegen die der Gasoder Flüssigkeitsstrom derart aufgeleitet wird, daß das Filtrat durch die Filterflächen hindurchgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Filterflächen (c) zurückgehaltenen Unreinigkeiten bei Drehung der die Filterelemente tragenden Welle (δ) durch den annähernd parallel zu den Filterflächen auftreffenden Gas- bzw. Flüssigkeitsstrom von den stets neue Teile darbietenden Filterflächen abgespült werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welchem die Filterelemente durch linsenförmig auseinandergespreizte Filtertücher gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtertuchüberzug jedes Filterelementes (c) aus ringförmigen Filtertüchern besteht, von denen je zwei am äußeren Umfange miteinander vernäht und mit einem radialen Einschnitt zum Aufziehen auf das von der Hohlwelle (δ) getragene Spreizgerippe versehen sind, und welche in zwei Schichten übereinander auf das Gerippe derart aufgezogen sind, daß die Einschnitte beider Schichten gegeneinander versetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.