DE2953685C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Reinigen von ver­ tikalen Schächten oder Rohren gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruches 1.

Eine bekannte, mehrere Sprühdüsen und eine Bürste aufweisende Vor­ richtung dieser Art ist mit einer Flüssigkeitsleitung verbunden und wird über ein Seil in den zu reinigenden Schacht abgelassen, wobei die den Schachtquerschnitt etwa ausfüllende Bürste zwecks mecha­ nischer Reinigung der Schachtwände über einen Vibrator in schwin­ gende Bewegung versetzt und der dabei gelöste Schmutz über die aus den Sprühdüsen austretende Flüssigkeit abgespült wird; vgl. US-PS 40 71 919.

Eine solche Ausbildung ist kompliziert und aufwendig. Ferner er­ folgt die Flüssigkeitsversorgung und die Steuerung der Vorrichtung von der gleichen Seite aus, so daß dem Steuerungsaggregat volumi­ nöse Flüssigkeitstanks zugeordnet sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Vorrichtungen we­ sentlich zu vereinfachen, wobei auch die Reinigung verbessert wer­ den soll.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung ergibt sich aus dem Unteran­ spruch.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung, insbesonde­ re der Anordnung der Düsen oberhalb der Bürste, die über die Re­ aktionskräfte der aus den Düsen austretenden Flüssigkeit ange­ trieben ist, werden beim Ziehen der Vorrichtung in der Richtung von unten nach oben durch den zu reinigenden Schacht von der Bür­ ste die Stellen der Schachtwand bearbeitet, über die bereits die Flüssigkeit geflossen ist. Es findet also jeweils eine Reinigung an zwei Stellen des Schachtes gleichzeitig statt, nämlich dort, wo die Flüssigkeitsstrahlen auf die Schachtwände auftreffen und dort, wo die Bürste an der Schachtwand arbeitet.

Hierzu ist die Vorrichtung an ihrer Oberseite aufgehängt und wird von ihrer Unterseite aus mit Flüssigkeit versorgt. Infolge der von beiden Seiten angreifenden Zugkräfte ist die Vorrichtung sehr genau in ihre Arbeitsposition zu steuern. Diese Zugkräfte haben eine solche Richtung und Größe, daß es in annähernd allen Fällen möglich ist, der Vorrichtung eine Präzessionsbewegung über einen innerhalb einer horizontalen Ebene liegenden Kreis aufzuzwingen, was zu einem guten Reinigungseffekt führt, wenn der Umfang der Bürste wenig kleiner als der Umfang des zu reinigenden Schachtes ist, was normalerweise immer der Fall ist.

Die Anordnung eines Bügels vor jeder Düse in Drehrichtung gese­ hen ist besonders vorteilhaft für den Einsatz der Vorrichtung zur Reinigung von Müllschächten, die seitliche Unterbrechungen in Form von Öffnungen aufweisen. Zumindest an diesen Stellen hat ein sol­ cher Müllschacht Abweichungen von der zylindrischen Form, die zu­ dem größer im Querschnitt oder Durchmesser sind als der übrige Teil des Müllschachtes. Die vorgesehenen Bügel verhindern dort ein Hängenbleiben der Vorrichtung sowie ein Abbremsen der rotie­ renden Bürste, wenn die Vorrichtung diese Öffnungen beim Ziehen von unten nach oben durch einen solchen Müllschacht passiert.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dar­ gestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise Darstellung eines Hauses mit einem Müllschacht, in den die erfindungsge­ mäße Reinigungsvorrichtung eingeführt ist,

Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform der Reini­ gungsvorrichtung in vergrößerter Darstellung und teilweise im Schnitte, ohne Hebe- und Flüssigkeits-Versorgungsmittel, und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Reinigungsvorrich­ tung nach Fig. 2.

In Fig. 1 ist ein Teil eines Mietshauses 1 schematisch dargestellt, das mit einem Müllschacht 2 ausgestattet ist. In den einzelnen Ge­ schossen sind Einschütt-Öffnungen 3, 4, 5 und 6 vorgesehen, wäh­ rend im Grund- oder Kellergeschoß eine Auslaß-Öffnung 7 vorgesehen ist. Eine im einzelnen in den Fig. 2 und 3 dargestellte Reini­ gungsvorrichtung 8 ist in den Müllschacht 2 eingeführt und hängt an einem Zugseil 9, das in bekannter Weise zum Beispiel über eine am Dach angebrachte Rolle gehalten ist. Die Reinigungsvorrichtung 8 ist an ihrem unteren Ende mit einer Flüssigkeitsleitung 10 ver­ bunden.

Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, weist die Reinigungsvorrichtung einen Aufhängering 11 auf, der an einem Lager 12 derart befestigt ist, daß sich die Reinigungsvorrichtung in bezug auf den Ring um eine vertikale Achse frei drehen kann. Die Reinigungsvorrichtung weist ferner zwei Düsenarme 13 und 14 auf, die an ihren äußeren Enden Düsen 15 und 16 tragen, die teilweise radial und teilweise tangential nach außen gerichtet sind. Die Düsen werden mit einer Reinigungsflüssigkeit hohen Druckes versorgt, und zwar über die mit einem zentralen Versorgungskanal 17 verbundenen hohlen Düsen­ arme.

Der Versorgungskanal 17 der Reinigungsvorrichtung ist über eine Schnellkupplung 18 mit der Flüssigkeitsleitung 10 verbunden. Die Schnellkupplung 18 ist Teil einer Drehkupplung 19, so daß eine freie Drehbewegung zwischen der Reinigungsvorrichtung und der Flüs­ sigkeitsleitung möglich ist, so wie es auch für den Aufhängering 11 der Fall ist. Unterhalb der Düsen 15 und 16 ist eine kreisför­ mige Bürste 20 gelagert, deren Durchmesser etwa den Durchmesser überragt, innerhalb dem die Düsen 15 und 16 angeordnet sind; vgl. Fig. 3. Vor den Düsen 15 und 16, gesehen in Drehrichtung, sind innerhalb einer horizontalen Ebene liegende Bügel 21 und 22 ange­ ordnet. In dieser Ebene rotieren auch die Düsen 15 und 16.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Reinigungsvorrich­ tung ist wie folgt:

Sobald die Reinigungsvorrichtung in den vertikalen Müllschacht ein­ gehängt ist - wie Fig. 1 zeigt -, kann der die Düsen und die Bür­ ste tragende Teil in bezug auf die anderen Teile infolge der Re­ aktionskräfte der aus den Düsen austretenden Flüssigkeit im Müll­ schacht frei rotieren. Die vertikale Lage der Reinigungsvorrich­ tung ist dabei relativ stabil, da zentrale Zugkräfte von beiden Seiten auf die Reinigungsvorrichtung einwirken. Andererseits kann die Reinigungsvorrichtung bei ihrer Rotation, falls sie mit einem Bereich oder einem kürzeren Abschnitt des Müllschachtes kollidiert, leicht eine oszillierende Bewegung in Form einer einer Präzessions­ bewegung ähnlichen Bewegung in der horizontalen Ebene ausführen. Daher wird mit großer Wahrscheinlichkeit sichergestellt, daß alle Bereiche der Müllschacht-Wandung, ob rund oder nur teilweise rund ausgebildet, jeweils in der jeweiligen, von der Reinigungsvorrich­ tung eingenommenen radialen Ebene gereinigt werden. An den Stellen, wo die Wandung des Müllschachtes nicht rund oder nur teilweise rund ist, wie z. B. an den Öffnungen 4 bis 6, verhindern die Bügel 21 und 22, daß die Düsen 15 und 16 und die sie tragenden Arme 13 und 14 während der genannten Bewegungen beschädigt oder gar zerbrochen werden.

Die Erfindung ist nicht auf den Gebrauch von zwei Düsen und einer Bürste beschränkt, ebenfalls können die Bügel 21 und 22 durch ge­ eignete Platten ersetzt werden. Auch können die Düsen selbst in solche Platten oder plattenähnliche Teile eingesetzt werden.

Claims (2)

1. Vorrichtung für das Reinigen von vertikalen Schächten oder Rohren, die über ein Zugseil durch diese bewegbar und mit einer Flüssigkeitsleitung verbunden ist, welche mit die Schacht- und Rohrwände besprühenden Düsen an der Vorrichtung kommuniziert, und die eine den Schacht- oder Rohrquerschnitt etwa ausfüllende Bürste trägt, dadurch gekennzeich­ net, daß die Vorrichtung ein oberes (11, 12) und ein unteres Lager (18, 19) aufweist, daß die Bürste (20) und die Düsen (15, 16) zwischen dem oberen und unteren Lager frei drehbar angeordnet und über die Reaktionskräfte der aus den Düsen (15, 16) austretenden Flüssigkeit antreibbar sind, daß die Düsen (15, 16) oberhalb der Bürste (20) angeordnet sind, daß der Durchmesser der Bürste (20) den von den Düsen (15, 16) bei ihrer Drehbewegung beschriebenen Durchmesser etwas überragt, und daß die Flüssigkeitsleitung (10) mit dem unte­ ren, als Drehkupplung (19) ausgebildeten Lager verbunden ist, während das Zugseil mit dem oberen Lager (12) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß vor jeder Düse (15, 16) in Drehrichtung gesehen Bügel (21, 22) liegen, die innerhalb der Kreisflächen ange­ ordnet sind, welche die Düsen (15, 16) bei ihrer Rotation be­ schreiben, und sich im wesentlichen in tangentialer Richtung vor den Düsen erstrecken.