DE2949707C2 - Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen von Diphenylmethylpiperazin-Derivaten - Google Patents
Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen von Diphenylmethylpiperazin-DerivatenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Seit langem ist die durchblutungssteigernde Wirkung von Diphenylmethylpiperazin-Derivaten bekannt, wie
insbesondere von Cinnarizin oder Flunarizin. Diese Wirkstoffe werden daher mit Erfolg gegen Erkrankungen
eingesetzt, die auf verminderter peripherer wie cerebraler Durchblutung beruhen. Nachteilig ist. daß diese
Substanzen, insbesondere Cinnarizin, selbst als Hydrochloride sehr schwer löslich sind und ihre Resorption bei
oraler Gabe bei weitem nicht vollständig ist. Dies hat zur Folge, daß bei oraler Darreichungsform zur Erzielung
des gewünschten therapeutischen Effektes mit relativ hohen Dosierungen gearbeitet werden muß. Außerdem
ist es häufig in der Initialtherapie, besonders bei schweren Fällen (Claudicatio intermittens) nötig, mit einer
parenteralen Applikation zu beginnen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Arzneiform, die parenteral appliziert. insbesondere
injiziert werden kann, vorzugsweise intravenös, um einen schnellen Wirkungseintritt zu erzielen. Dem steht
die Schwerlöslichkeit der Diphenylmethylpipera/.in-Derivate
im wäßrigen Milieu entgegen. So lösen sich z. B. nur 2 mg Cinnarizin-Hydrochlorid in tOO ml Wasser auf.
Es wurde bereits versucht. Cinnarizin in einem Öl. das bevorzugt aus kurz- mit mittelkettigen Triglyceriden
besteht, zu lösen (Japan. Pat. Anm. 69 04 405). Eine solche ölige Injektionslösung kann nicht intravenös appliziert
werden. In der japanischen Patentschrift 28 964 wird eine wäßrige Zubereitungsform beschrieben, in der
Cinnarizin mit Hilfe eines nicht-ionischen, oberflächenaktiven Polyoxyethylens und einer kurzkeuigen Carbonsäure
gelöst wird. Eine derartige Zubereitung hat den Nachteil, daß physiologisch nicht unbedenkliche
Hilfsstoffe verwendet werden müssen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es mit hochgereinigtem Phosphatidylcholin natürlicher
Herkunft, wie z.B. aus der Sojabohne oder dem Hühnerei, möglich ist, die als Arzneimittel bekannten
Diphenylmethylpiperazin-Derivate Cinnarizin, d. h. l-Diphenylmethyl-4-trans-cinnamyl-piperazin, und Flunarizin.
d.h. l-(4". 4"-Difluor-diphenylmethyl)-4-transcinnamyl-piperazin
in einer Konzentration von bis zu 3 g pro 100 ml in wäßrige Lösung zu bringen.
Das Phosphatidylcholin hat gegenüber den in der Literatur
für diesen Zweck beschriebenen Substanzen den Vorteil, daß es eine körpereigene Substanz ist, die im
Körper leicht abgebaut wird und in der erfindungsgemäßen Dosierung keinerlei Nebenwirkung auch bei einer
Dauerbehandlung zeigt. Zwar ist »Lecithin« als oberflächenaktiver Stoff bekannt (vgl. S. M. Rapoport.
Medizinische Biochemie. VEB Verlag Volk und Gesundheit. Berlin 1975. insbesondere Seite 310). Handelsübliche
l.ecithine haben jedoch, wie bekannt, im Gegensatz
/um erfindungsgemäß verwendeten Phosphatidylcholin HLB-Werte. die außerhalb des für Lösungsvermittler
notwendigen Bereichs Hegen und daher unbrauchbar, sind (vgl. Soap, Perfumery, Cosmectic 50 (1977), 361).
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen enthalten
Cinnarizin oder Flunarizin, gekennzeichnet durch den Gehalt an Phosphatidylcholin, wobei das molare
Verhältnis von Cinnarizin oder Flunarizin zu Phosphatidylcholin 1 r 1 bis 1 :5 beträgt
ίο Zur Herstellung von Injektionslösungen werden die
Diphenylmethylpiperazin-Derivate Cinnarizin und Flunarizin
mit Phosphatidylcholin im molaren Verhältnis von 1 :1 bis 1 :5, bevorzugt 1 :1 bis 1 :3, gegebenenfalls
unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe, in Wasser suspendiert und durch intensives Mischen in Lösung gebracht. Zum
Sterilisieren kann die Lösung durch eine Membrane filtriert werden. Die leicht opaleszierenden Lösungen
können bei +5 bis +25° C ohne Zersetzung gelagert werden. Wäßrige Infusionslösungen werden in entsprechender
Verdünnung hergestellt
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen wäßrigen Lösungen besteht darin, daß sie durch Entwässerung,
z.B. lyophylisiert zu einem schnell und einfach wiederauflösbaren Produkt führen und so aus Trockensubstanz
rasch Injektionslösungen hergestellt werden können.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele nähererläutert:
B e i s ρ i e 1 1
500 mg (0,63 mmol) Phosphatidylcholin werden in 10 ml bei 50° C emulgiert und 100 mg (0,21 mmol) Cinnarizin
zugesetzt Durch intensives Rühren erhält man ιϊ eine stabile, opaleszierende Lösung.
10 mg (0,021 mmol) Cinnarizin werden mit 50 mg 4» (0,063 mmol) Phosphatidylcholin in 1 ml Wasser emulgiert
und durch Ultrabeschallung gelöst Erhalten wird eine stabile, klare Lösung.
Wie Beispiel 2, jedoch unter Zusatz von 8,5 mg NaCl. Erhalten wird eine milchig-trübe Flüssigkeit
Wie Beispiel 2, jedoch unter Zusatz von 50 mg Glukose. Erhalten wird eine stabile, klare Lösung. Die Lösung
wurde in bekannter Weise lyophylisiert. Das erhaltene Trockenprodukt löste sich bei Zugabe der zur Herstellung
einer Injektionslösung in gewünschter Konzentration notwendigen Menge dest. Wasser ohne weiteres
und schnell auf.
10 mg (0,017 mmol) Flunarizin werden mit 25 mg (0,032 mmol) Phosphatidylcholin in 1 ml Wasser emulgiert
und durch Ultrabeschallung gelöst. Erhalten wird eine stabile, klare Lösung.
Claims (1)
- Patentanspruch:Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen enthaltend Cinnarizin oder Flunarizin, gekennzeichnet durch den Gehalt an Phosphatidylcholin, wobei das molare Verhältnis von Cinnarizin oder Flunarizin zu Phosphatidylcholin 1 :1 bis 1 :5 beträgt-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792949707 DE2949707C2 (de) | 1979-12-11 | 1979-12-11 | Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen von Diphenylmethylpiperazin-Derivaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792949707 DE2949707C2 (de) | 1979-12-11 | 1979-12-11 | Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen von Diphenylmethylpiperazin-Derivaten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2949707A1 DE2949707A1 (de) | 1981-06-19 |
DE2949707C2 true DE2949707C2 (de) | 1984-08-30 |
Family
ID=6088103
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792949707 Expired DE2949707C2 (de) | 1979-12-11 | 1979-12-11 | Parenteral applizierbare wäßrige Arzneimittellösungen von Diphenylmethylpiperazin-Derivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2949707C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4201527A1 (de) * | 1992-01-21 | 1993-07-22 | Knoll Ag | Lecithinhaltige loesungen mit levemopamil |
-
1979
- 1979-12-11 DE DE19792949707 patent/DE2949707C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2949707A1 (de) | 1981-06-19 |
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