DE2947202A1

DE2947202A1 - Scharnier, vorzugsweise der scherenbauart, fuer hauben, deckel o.dgl. von kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE2947202A1
Application number: DE19792947202
Authority: DE
Inventors: Konrad Dipl.-Ing. 7141 Schwieberdingen Hofmann; Reinhard 7251 Mönsheim Pantke
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1979-11-23
Filing date: 1979-11-23
Publication date: 1981-05-27
Also published as: IT8025337A0; GB2063992A; GB2063992B; US4388744A; JPS5686868A; FR2470228A1; IT1133892B; FR2470228B1; DE2947202C2

Description

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Scharnier, vorzugsweise der Scherenbauart, für Hauben, Deckel oder dergleichen von Kraftfahrzeugen.

Die Erfindung betrifft ein Scharnier, vorzugsweise der Scherenbauart, für Hauben, Deckel oder dergleichen von Kraftfahrzeugen, deren Lenker durch Gelenke bildende Nietbolzen miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Lenkern Distanzscheiben vorgesehen sind.

Bei einem bekannten Scharnier der eingangs genannten Gattung (DE-AS 14 30 250) besteht die Gefahr, daß bei einer zu festen Nietverbindung die Lenker besonders schwergängig sind. Die Schwergängigkeit kann dazu führen, daß Lenker des Scharniers durch ihre kinematische Funktion seitlich ausknicken. Wird die Nietverbindung dagegen zu locker ausgeführt, tritt an den Nietbolzen ein zu großes Spiel auf, was zu Klappergeräuschen führt. Es wäre deshalb erforderlich, die Nietkraft zur Bildung des Schließkopfes exakt einzustellen, was aufgrund von Werkstoff-und Bauteiletoleranzen schwerlich realisierbar ist. Auch bestehen die Bauteile des Scharniers aus Stahl, was zur Gewichtserhöhung eines Kraftfahrzeuges beiträgt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Scharnier zu schaffen, das bei einfacher Herstellung und geringem Gewicht leichtgängige, jedoch weitgehend spielfreie Nietverbindungen aufweist.

Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß wenigstens eine Distanzscheibe aus thermoplastischem Kunststoff besteht, und daß das Scharnier nach dem Nietvorgang getempert wird. Hierzu ist es von Vorteil, wenn einerseits zwischen dem Setzkopf des Nietbolzens und dem Lenker und andererseits zwischen den Lenkern Distanzscheiben aus thermoplastischem Kunststoff vorgesehen sind. Die Distanzscheibe zwischen den Lenkern ist etwa doppelt so dick wie die Distanzscheibe

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zwischen Setzkopf und Lenker. Die Bauteile des Scharniers und die Nietbolzen bestehen aus Aluminium. Die Öffnungen für die Nietbolzen an den Lenkern sind in der Weise dimensioniert, daß der Lenker auf der Seite des Schließkopfes fest und der Lenker auf der Seite des Setzkopfes drehbar mit den Nietbolzen verbunden sind. Außerdem wird das Scharnier bei der Herstellung ca. 30 Minuten bei etwa 130° C einer Wärmebehandlung unter zogen.

Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß die aus Kunststoff bestehenden Distanzscheiben durch die Wärmebehandlung die beim Nietvorgang entstandene Vorspannung durch beschleunigte Relaxation im stabilen plastischen Verformungsbereich in sich und somit in der gesamten Nietverbindung abbauen. Die gelenkigen Nietverbindungen des Scharniers sind dadurch reibungsarm und weitgehend spielfrei. Eine besondere Einhaltung von Nietkräften kann durch diese Behandlung entfallen. Außerdem wird durch die Verwendung von Aluminium Gewicht eingespart und Korrosion zwischen den Teilen des Scharniers vermieden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung gezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Scharniers nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.

Das Scharnier 1 umfasst eine an einem nicht näher gezeigten Kraftfahrzeug angebrachte Befestigungsplatte und einen Lenker 3, der wiederum an einer ebenfalls nicht dargestellten Haube befestigt ist. Der Lenker 3 ist bei 4 mit weiteren Lenkern 5 und 6 verbunden. Mit dem Lenker 6 wirkt ein Kniehebel 7 zusammen, der Lenkerabschnitte 8, 9 aufweist. Der Lenkerabschnitt 9 ist unter Zwischenschaltung eines Stützlenkers 10 mit dem Lenker 3 verbunden.

Gemäß Fig. 2 sind die Lenker 3, 5 und 6 über einen Nietbolzen 11 zusammengehalten. Vergleichbare Nietverbindungen sind bei 12, 13, 14, 15 und 16 vorgesehen.

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Zwischen den Ler.kern 5 und 6, die wie die anderen Bauteile des Scharniers 1 aus Aluminium bestehen, ist eine Distanzscheibe vorgesehen, die aus thermoplastischem Kunststoff wie zum Beispiel Polyacetal mit Polytetrafluoräthylen besteht. Dieser Kunststoff weist gute Gleiteigenschaften bei kleinen Drehbewegungen und niedrigen Gleitgeschwindigkeiten auf.

Eine weitere Distanzscheibe 18 aus gleichem oder ähnlichem Werkstoff ist zwischen dem Setzkopf 19 des Nietbolzens 11 und dem Lenker 6 angeordnet. Der Lenker 6 ist auf der Seite des Setzkopfes 19 des Nietbolzens gelenkig ausgebildet. Dagegen ist der Lenker 3 mit dem Schließkopf 20 des Nietbolzens 11 fest verbunden. Der Lenker 5 wiederum ist drehbar am Nietbolzen gelagert. Die den Nietbolzen 11 aufnehmenden öffnungen der Lenker 3, 5 und 6 sind dementsprechend dimensioniert.

Im Ausführungsbeispiel ist zwar zwischen den Lenkers 3 und 5 keine Distanzscheibe vorgesehen, jedoch kann auch hier, sofern es erforderlich ist, ein derartiges Bauteil angeordnet sein.

Zum Vernieten werden die Distanzsrheiben 17, 18 und die Lenker 3, 5 und 6 auf Block zusammengesetzt. Danach wird der Schließkopf 20 mittels einer sogenannten Kreuzmeiselnietung gebildet.

Die Lenker 5, 6 bzw. der Lenker 6 und der Setzkopf 19 wirken nunmehr unter Vorspannung zusammen.

Um diese Vorspannung frei zu machen, wird das gesamte Scharnier, das ja mehrere Nietbolzen aufweist, einer Wärmebehandlung unterzogen. Als vorteilhaft hat sich hierbei herausgestellt, wenn diese Behandlung 30 Minuten lang bei 130° C durchgeführt wird.

Die Distanzscheiben 17, 18 bauen bei diesem Vorgang durch beschleunigte Relaxation im stabilen plastischen Verformungsbereich die Vorspannung ab, dergestalt, daß die Lenker in den Gelenkpunkten des Scharniers reibungsarm und spielfrei zusammenarbeiten.

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Eir. guter Abbau dieser Vorspannung kann dadurch erreicht wer'Jen, wenn die Distanzscheibe 17 zwischen den Lenkern 5, 6 ca. doppelt so dick ist wie die Distanzscheibe 18 zwischen dem Setzkopf 19 und dem Lenker 6.

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Leerseite

Claims

Patentansprüche

1. Scharnier, vorzugsweise der Scherenbauart, für Hauben, Deckel oder dergleichen von Kraftfahrzeugen, deren Lenker durch Gelenke bildende Nietbolzen miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Lenkern Distanzscheiben vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Distanzscheibe (17) aus thermoplastischem Kunststoff besteht und daß das Scharnier (1) nach dem Nietvorgang getempert wird.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits zwischen dem Setzkopf (19) des Nietbolzens (11) und dem Lenker (6) und andererseits zwischen den Lenkern (5 und 6) Distanzscheiben (17 und 18) aus thermoplastischem Kunststoff vorgesehen sind.

3. Scharnier nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzscheibe (17) zwischen den Lenkern (5 und 6) etwa doppelt so dick ist wie die Distanzscheibe (18) zwischen Setzkopf (19) und Lenker (11).

4. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile des Scharniers (1) (Lenker und Befestigungsplatte 2) und die Nietbolzen (11) aus Aluminium bestehen.

5. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen für den Nietbolzen (11) an den Lenkern (3, 5 und 6) in der Weise dimensioniert sind, daß der Lenker (3) auf der Seite des Schließkopfes (20) fest und der Lenker (6) auf der Seite des Setzkopfes (19) drehbar mit dem Nietbolzen (11) verbunden sind.

6. Verfahren zur Herstellung eines Scharniers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier ca. 30 Minuten bei etwa 130° C einer Wärmebehandlung unterzogen wird.

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ORieiNAL INSPECTED