DE2947202C2 - Scharnier, insbesondere mit scherenartig sich kreuzenden Lenkern für Hauben, Deckel oder dergleichen und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Scharnier, insbesondere mit scherenartig sich kreuzenden Lenkern für Hauben, Deckel oder dergleichen und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere mit scherenartig sich kreuzenden Lenkern für Hauben, Dekkel
oder dergleichen von Kraftfahrzeugen, dessen Lenker durch Gelenke bildende Nietbolzen miteinander
verbunden sind, wobei zwischen den Lenkern Distanzscheiben vorgesehen sind.
Bei einem bekannten Scharnier der eingangs genann- so ten Gattung (DE-AS 14 30 250) besteht die Gefahr, daß
bei einer zu festen Nietverbindung die Lenker besonders schwergängig sind. Die Schwergängigkeit kann dazu
führen, daß Lenker des Scharniers durch ihre kinematische Funktion seitlich ausknicken. Wird die Nietverbindung
dagegen zu locker ausgeführt, tritt an den Nietbolzen ein zu großes Spiel auf, was zu Klappergeräuschen
führt. Es wäre deshalb erforderlich, die Nietkraft zur Bildung des Schließkopfes exakt einzustellen,
was aufgrund von Werkstoff- und Bauteilctoleranzen schwerlich realisierbar ist. Auch bestehen die Bauteile
des Scharniers aus Stahl, was zur Gewichtserhöhung eines Kraftfahrzeuges beiträgt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Scharnier zu schaffen, das bei einfacher Herstellung und geringem
Gewicht leichtgängige, jedoch weitgehend spielfreie Nietverbindungen aufweist.
löst, daß wenigstens eine Distanzscheibe aus thermoplastischem
Kunststoff besteht, und daß das Scharnier wärmebehandelt ist Hierzu ist es von Vorteil, wenn einerseits
zwischen dem Setzkopf des Nieibolzens und dem
Lenker und andererseits zwischen den Lenkern Distanzscheibcn
aus thermoplastischem Kunststoff vorgesehen sind. Die Distanzscheibe zwischen den Lenkern
ist etwa doppelt so dick wie die Distanzscheibe zwischen Setzkopf und Lenker. Die Bauteile des Scharniers
und die Nietbolzen bestehen aus Aluminium. Die öffnungen
für die Nietbolzen an den Lenkern sind in der Weise dimensioniert daß der Lenker auf der Seite des
Sthließkopfes fest und der Lenker auf der Seite des
Setzkopfes drehbar mit den Nietbolzen verbunden sind.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Scharniers nach Anspruch !,das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Scharnier nach dem Nietvorgang ca. 30 Minuten bei einer Temperatur von
etwa 403 K (1300C) einer Wärmebehandlung unterzogen wird.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
sind darin zu sehen, daß die aus Kunststoff bestehenden Distanzscheiben durch die Wärmebehandlung die
beim Nietvorgang entstandene Vorspannung durch beschleunigte Relaxation im stabilen plastischen Verformungsbereich
in sich und somit in der gesamten Nietverbindung abbauen. Die gelenkigen Nietverbindungen
des Scharniers sind dadurch reibungsarm und weitgehend spielfrei. Eine besondere Einhaltung von Nietkräften
kann durch diese Behandlung entfallen. Außerdem wird durch die Verwendung von Aluminium Gewicht
eingespart und Korrosion zwischen den Teilen des Scharniers vermieden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung gezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht des Scharniers nach der Erfindung,
Das Scharnier 1 umfaßt eine an einem nicht näher gezeigten Kraftfahrzeug angebrachte Befestigungsplatte
2 und einen Lenker 3, der wiederum an einer ebenfalls nicht dargestellten Haube befestigt ist. Der Lenker 3 ist
bei 4 mit weiteren Lenkern 5 und 6 verbunden. Mit dem Lenker 6 wirkt ein Kniehebel 7 zusammen, der Lenkerabschrtitte
8,9 aufweist. Der Lenkerabschnitt 9 ist unter Zwischenschaltung eines Stützlenkers 10 mit dem Lenker
3 verbunden.
Gemäß F i g. 2 sind die Lenker 3,5 und 6 über einen Nietbolzen 11 zusammengehalten. Vergleichbare Nietverbindungen
sind bei 12,13,14,15 und 16 vorgesehen.
Zwischen den Lenkern 5 und 6, die wie die anderen Bauteile des Scharniers 1 aus Aluminium bestehen, ist
eine Distanzscheibe 17 vorgesehen, die aus thermoplastischem Kunststoff wie zum Beispiel Polyacetal mit Polytetrafluorethylen
besteht. Dieser Kunststoff weist gute Gleiteigenschaften bei kleinen Drehbewegungen
und niedrigen Gleitgeschwindigkeiten auf.
Eine weitere Distanzscheibe 18 aus gleichem oder ähnlichem Werkstoff ist zwischen dem Setzkopf 19 des
Nietbolzens ti und dem Lenker 6 angeordnet. Der Lenkereist
auf der Seite des Setzkopfes 19 des Nietbol/cns drehbar mit dem Nietbolzen 11 verbunden. Dagegen ist
der Lenker 3 mit dem Schließkopf 20 des Nietbolzcns 11
fest verbunden. Der Lenker 5 wiederum ist drehbar am Nietbolzen 11 gelagert. Die den Nietbolzen 11 aufnehmenden
Öffnungen der Lenker 3, 5 und 6 sind dementsprechend dimensioniert.
Im Ausführungsbeispiel ist zwar zwischen den Lenkern
3 und 5 keine Distanzscheibe vorgesehen, jedoch kann auch hier, sofern es erforderlich ist, ein derartiges
Bauteil angeordnet sein.
Zum Vernieten werden die Distanzscheiben 17, 18 und die Lenker 3,5 und 6 auf Block zusammengesetzt
Danach wird der Schließkopf 20 mittels einer sogenannten Kxeuzmeiselnietung gebildet ,._■■'■
Die Lenker 5,6 bzw. der Lenker 6 und der Setzkopf
19 wirkea nunmehr unter Vorspannung zusammen.
Um diese Vorspannung frei zu machen, wird das gesamte
Scharnier, das ja mehrere Nietbolzen aufweist, einer Wärmebehandlung unterzogen. Als Vortsilhaft hat
sich hierbei herausgestellt, wenn diese -Behandlung 30 Minuten lang bei 403 K (1300C) durchgeführt wird.
Die Disianzscheiben 17, 18 bauen bei.diesem Vorgang
durch beschleunigte Relaxation im stabilen plastischen Verformungsbereich die Vorspannung ab, dergestalt,
daß die Lenker in den Geler.kpunkteh des Scharniers
reibungsarm und spielfrei zusammenarbeiten.
Ein guter Abbau dieser Vorspannung kann dadurch erreicht werden, wenn die Distanzscheibe 17 zwischen
den Lenkern 5,6 ca. doppelt so dick ist wie die Distanzscheibe
18 zwischen dem Setzkopf 19 und dem Lenker 6.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1. Scharnier, insbesondere mit scherenartig sich kreuzenden Lenkern für die Hauben, Deckel oder dergleichen von Kraftfahrzeugen, dessen Lenker durch Gelenke bildende Nietbolzen miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Lenkern Distanzscheiben vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Distanzscheibe (17) aus thermoplastischem Kunststoff besteht und daß das Scharnier (1) wärmebehandelt istZ Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Setzkopf (19) des Nietbolzens (11) und dem Lenker (6) eine Distanzscheibe(18) aus thermoplastischem Kunststoff vorgesehen ist3. Scharnier; nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenszeicfenet, daß die Distauzscheibe (17) zwischen den Lenkern (5 und 6) etwa doppelt so dick ist wie die Distanzscheibe (18) zwischen Setzkopf(19) und Lenker (6).4. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile des Scharniers (1), Lenker und Befestigungsplatte (2) und die Nietbolzen (11) aus Aluminium bestehen.5. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen für den Nietbolzen (11) an den Lenkern (3,5 und 6) in der Weise dimensioniert sind, daß der Lenker (3) auf der Seite des Schließkopfes (20) des Nietbolzens (11) fest und der Lenker (6) auf der Seite des Setzkopfes (19) des Nietbolzens drehbar mit dem Nittbolzen (11) verbunden sind.6. Verfahren zur Herstellung eines Scharniers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier nach dem Nietvorgang ca. 30 Minuten bei einer Temperatur von etwa 403 K (1300C) einer Wärmebehandlung unierzogen wird.40
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