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Textiles Element für eine Gelenkscheibe
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sowie Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines solchen
Die Erfindung
betrifft ein textiles Element für eine Gelenkscheibe der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Herstellung eines
solchen textilen Elements.
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Textile Elemente dieser Art sind zur Bildung von Gelenkscheiben für
Kupplungen verschiedener Art anwendbar.
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Insbesondere kann es sich dabei um Kupplungen handeln, die rotierende
Maschinenelemente miteinander verbinden und bei denen in die Bolzendurchtrittsöffnungen
der textilen Gelenkscheibenelemente Mitnehmerbolzen eingreifen, die zur Ubertragung
eines Drehmoments dienen.
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Bei den bekannten derartigen textilen Elementen werden die einzelnen
Spulen gesondert hergestellt, indem man das Garn um zwei in gegenseitigem Abstand
voneinander angeordnete, zueinander parallele Wickeldorne herumwikkelt oder um einen
einzigen, einen entsprechend größeren Durchmesser aufweisenden Wickeldorn herumwickelt.
Nach Aufbringen einer gewünschten Anzahl von Windungen nimmt man die Spule von dem
Wickeldorn oder den Wickeldornen ab. Die abgenommene Spule hat die Form eines Wikkels
mit
einer zentralen Öffnung. Um diesen Wickel in eine Spule überzuführen, die zwei Bolzendurchtrittsöffnungen
besitzt, zwischen denen sich die Fäden der Spule kreuzen, wird nun die Spule in
sich verdreht, und zwar so stark, daß die beiden einander entgegengesetzten Enden
der Spule zueinander um 1800 gegenüber dem Ausgangszustand versetzt sind. Dadurch
verlaufen die Fäden in der Spule in Form einer Acht, wobei die Fäden sich zwischen
den beiden durch die Öffnungen der Acht gebildeten Bolzendurchtrittsöffnungen kreuzen.
Um die so gebildete Spule in ihrer Form zu fixieren, wird entweder die fertige Spule
mit einem Bindemittel, vorzugsweise mit Gummi oder einem gummiartigen Stoff, getränkt
oder beschichtet oder es wird so vorgegangen, daß der Wickelvorgang mit einem bereits
getränkten Garn durchgeführt wird.
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Die fertiggestellten Spulen werden zu dem ringscheibenartigen Gelenkscheibenelement
in der Weise vereinigt, daß in der Ringscheibenanordnung einander benachbarte Spulen
mit sich deckenden Bolzendurchtrittsöffnungen aneinandergelegt werden. Im fertigen,
ringscheibenartigen Element liegen die einzelnen Spulen aufgrund dieser Anordnung
in verschiedenen Ebenen. Im Hinblick auf die aufgrund der Kraftübertragung der Kupplung
auf die Spulen des Elements einwirkenden und von diesen aufzunehmenden Kräfte ist
diese Lageanordnung der Spulen, bei der diese entweder in axial zueinander versetzten
Ebenen oder in zueinander schräg verlaufenden Ebenen liegen, ungünstig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein textiles Element der
in Rede stehenden Art zu schaffen, bei der sich hinsichtlich der Aufnahme der im
Betrieb angreifenden Kräfte demgegenüber günstigere Verhältnisse ergeben.
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Bei einem Element der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art
ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Wechsel über jeweils einer
der im Bereich der Bolzendurchtrittsöffnungen gebildeten Schlinge der einen Spule
eine Schlinge der benachbarten Spule liegt. In der so gebildeten Ringscheibe liegen
die Spulen an den Bereichen der Bolzendurchtrittsöffnungen nicht axial gegeneinander
versetzt nebeneinander, sondern die Schlingen der einen Spule sind mit den Schlingen
der anderen Spule sozusagen verzahnt. Aufgrund dieses Verbunds ist das erfindungsgemße
Gelenkscheibenelement den im Betrieb auftretenden Belastungen bestens gewachsen.
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Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
das die Herstellung eines derartigen textilen Elements auf einfache und wirtschaftliche
Weise ermöglicht. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch
2 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Neben den erwähnten Unzulänglichkeiten der bekannten textilen Elemente,
die aus der gegenseitigen Anordnung der Spulen resultieren, tritt bei den üblichen
textilen Elementen der weitere schwerwiegende Nachteil auf, daß die Fertigung der
Gelenkscheiben viel zu aufwendig ist, weil die einzelnen Spulen einzeln und dazu
noch unter Anwendung verhältnismäßig komplizierter Arbeitsgänge hergestellt werden
müssen. Besonders nachteilig ist dabei, daß das Verdrehen des Wickels zur Bildung
der zentralen Fadenkreuzung manuell vorgenommen werden muß, was einen zu großen
Zeit- und Kostenaufwand erfordert.
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Ein besonderer zusätzlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
das textile Element, ohne daß ein einziger manueller Arbeitsgang erforderlich wäre,
auf einfache Weise maschinell hergestellt werden kann. Die Aufgabe, eine Vor-
richtung
zu schaffen, die die maschinelle Dürchführung des hier aufgezeigten Verfahrens zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen textilen Elements auf einfache und wirtschaftliche
Weise ermöglicht ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 4 gelöst.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen ringscheibenartigen Elements; Fig. 1a eine schematisiert und
vergrößert gezeichnete Darstellung des Fadenverlaufs in einem Teilbereich des Elements
gemäß Fig. 1; Fig. 2 eine abgebrochen und schematisiert gezeichnete perspektivische
Ansicht des wesentlichen Teils eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Durchführung
des hier aufgezeigten Verfahrens für das Herstellen des ringscheibenartigen Elements;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den in Fig. 2 gezeigten Teil der Vorrichtung; Fig. 4
bis 8 schematisiert und abgebrochen gezeichnete Draufsichten auf Wickeldornträger
und Fadenführer der Vorrichtung Gemäß Fig. 2 und 3, wobei verschiedene Phasen des
Arbeitsablaufs gezeigt sind, und Fig. 9 einen schematisiert und abgebrochen gezeichneten,
zentralen Längsschnitt durch den oberen Teil eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung,
das gegenüber der Vorrichtung von Fig. 2 und 3 durch Hinzufügen einer Abstreif-
und Übernahmevorrichtung für das fertig gewickelte Element abgewandelt ist.
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Fig. 1 zeigt ein als Ganzes mit 10 bezeichnetes, ringscheibenartiges
Element, das aus vier aus Garn gewickelten Spulen 11, 12, 13 und 14 aufgebaut ist,
die je in Form einer Acht so gewickelt sind, daß sich die Fäden zwischen zwei Öffnungen
überkreuzen. Wie aus Fig. 1 und insbesondere aus Fig. 1a deutlich zu ersehen ist,
decken sich bei zwei benachbarten Spulen deren Öffnungen. Bei dem dargestellten
Beispiel, bei dem vier Spulen 11, 12, 13 und 14 vorgesehen sind, ergeben sich dementsprechend
vier Bolzendurchtrittsöffnungen 15, 16, 17 und 18 in dem ringscheibenartigen Element
10, die für den Eingriff entsprechender Mitnehmerbolzen einer aus einer oder mehreren
Gelenkscheiben aufgebauten Kupplung bestimmt sind.
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Wie aus Fig. 1a ebenfalls ersichtlich ist, sind die Spulen so gewickelt,
daß im Bereich der Bolzendurchtrittsöffnungen über jeder Schlinge 19 der einen Spule
eine Schlinge 20 der benachbarten Spule liegt. Um die Fäden in den Spulen so zu
fixieren, daß das ringscheibenartige Element eine Einheit in Form eines nachgiebigen
Körpers bildet, wird das Garn vor der Bildung der einzelnen Windungen mit einem
Bindemittel, vorzugsweise Gummi oder einem gummielastischen Stoff, getränkt oder
beschichtet. Es kann auch so vorgegangen werden, daß das ringscheibenartige, textile
Element 10 erst nach dem Wickelvorgang mit einem Bindemittel getränkt oder beschichtet
wird.
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Fig. 2 zeigt in schematisierter Darstellung den oberen Teil einer
als Ganzes mit 22 bezeichneten Wickelvorrichtung, mit der auf maschinelle Weise
ein Element 10,das, wie Fig. 1 zeigt, vier Spulen 11, 12, 13 und 14 und dementsprechend
vier Bolzendurchtrittsöffnungen 15, 16, 17 und 18 besitzt, in einem einzigen Arbeitsgang
hergestellt werden kann. Fig. 2 zeigt nur die wesentlichen Vorrichtungsteile, die
oberhalb eines Maschinentisches 23 gelegen sind. Unter-
halb des
Maschinentisches angeordnete Antriebs- und Bewegungseinrichtungen für das Erzeugen
des in nachstehend zu beschreibender Weise erfolgenden Bewegungsablaufs der auf
dem Maschinentisch 23 angeordneten, beweglichen Vorrichtungsteile, sind nicht dargestellt,
da der Fachmann in der Lage ist, diese Einrichtungen ohne erfinderisches Zutun nach
seinen speziellen Wünschen zu gestalten.
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Da die dargestellte Vorrichtung zur Herstellung eines Elements 10
eingerichtet ist, das aus vier Spulen gebildet ist und dementsprechend vier Bolzendurchtrittsöffnungen
15, 16, 17 und 18 bildet, besitzt die Wickelvorrichtung 22 vier Wickeldorne 24,
25, 26 und 27 in Form von kreiszylindrischen Körpern, die sich von der Oberseite
eines Wickeldornträgers 28 mit zueinander parallelen Achsrichtungen erstrecken.
Die Wickeldorne sind auf dem als Kreisscheibe ausgebildeten Wickeldornträger in
der der Lage der Bolzendurchtrittsöffnungen des zu erzeugenden Elements 10 entsprechenden
Lageanordnung mit gleichen gegenseitigen Abständen rings um den Umfang des Wickeldornträgers
28 verteilt angeordnet. Dieser ist als kreisrunder Drehteller ausgebildet, im zentralen
Bereich des Maschinentisches 23 drehar gelagert und mit einer unterhalb des Maschinentisches
23 gelegenen, nicht dargestellten Dreheinrichtung gekuppelt, mittels deren der Wickeldornträger
in beiden Drehrichtungen um einen bestimmten Drehwinkel periodisch hin und her gedreht
werden kann. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel, bei dem vier Wickeldorne 24,
25, 26 und 27 vorgesehen sind, wird der Wickeldornträger 28 aus einer Aus-° gangsstellung
heraus um 90 verdreht und sodann wieder um 90°in die Ausgangsstellung zurückgedreht.
Die Drehachse des Wickeldornträgers verläuft durch den Mittelpunkt der Kreisscheibe,
auf der die Wickeldorne in gleichen Radialabständen, bezogen auf den Mittelpunkt,angeordnet
sind, so daß bei der hin- und hergehenden Dreh-
bewegung des Wickeldornträgers
28 sich die Wickeldorne auf dem Umfang eines gemeinsamen Kreises bewegen.
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Entsprechend der Anzahl von vier zu wickelnden Spulen, die zu einem
ringscheibenartigen Element gehören, sind vier bewegliche Fadenführer 31, 32, 33
und 34 vorgesehen, die je als langgestreckter, stabartiger Träger ausgebildet sind,
der an seinem freien Ende ein Fadenführungsglied trägt.
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Diese Fadenführungsglieder sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als je eine Führungsöse 35, 36, 37 und 38 ausgebildet, in die jeweils ein zuführender
Faden 39, 40 bzw.
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41 einhängbar ist. Mit ihren Enden sind die Fäden zwischen Federklemmen
43, 44, 45 und 46 und der darunterliegenden Oberfläche des Maschinentisches 23 festgeklemmt.
Die Federklemmen 43 bis 46 sind, wie aus Fig. 2, 3, 6 und 7, welche die Fadenführer
in ihrer Ausgangsstellung zeigen, ersichtlich ist, seitlich neben dem Wickeldornträger
28 am Maschinentisch 23 so angeordnet, daß sie der Führungsöse des zugeordneten,
in seiner Ausgangsstellung befindlichen Fadenführers eng benachbart sind. Der Verlauf
der Fäden 39, 40, 41 und 42 ist in Fig. 2 und 3,von den zugeordneten Federklemmen
43, 44, 45 bzw. 46 ausgehend,nur bis kurz hinter die Führungsöse 35, 36, 37 bzw.
38 dargestellt. Im Interesse der Übersichtlichkeit der Zeichnung ist der weitere
Verlauf des Fadens zur zugeordneten Garn-Vorratsspule, welche nicht dargestellt
ist, nicht eingezeichnet. Von diesen Vorratsspulen wird der Faden im Verlauf des
nachstehend zu erläuternden Wickelvorgangs, bei dem die Fadenführer 31 bis 34 aus
der Ausgangsstellung (Fig. 2 und 3) heraus in der in Fig. 3 mit Pfeilen 47, 48,
49 und 50 angegebenen Richtung bewegt und der Pfeilrichtung entgegengesetzt wieder
zurückbewegt werden, abgezogen.
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Für diese quer zur Längserstreckung der Fadenführer erfolgende Bewegung
sind die Fadenführer an ihrem von der Führungsöse abgekehrten Ende an je einem Halter
befestigt, von
denen in Fig. 2 lediglich zwei von vier vorhandenen
dargestellt sind, nämlich ein Halter 51 für den Fadenführer 32 und ein Halter 52
für den Fadenführer 34 (Fig. 3 zeigt nur den Halter 52). Diese Halter sind mittels
der bereits erwähnten,unterhalb des Maschinentisches 23 angeordneten, nicht dargestellten
Bewegungseinrichtung in Schlitzen 53 und 54 des Maschinentisches hin- und herbewegbar.
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Die genauen Einzelheiten des Ablaufs des Wickelvorgangs sind aus den
Fig. 4 bis 8 entnehmbar. Im Unterschied zu den Fig. 2 und 3 ist bei diesen Fig.
der Fadenverlauf lediglich zwischen Federklemme 43 bis 46 und zugeordneter Führungsöse
des zugehörigen Fadenführers dargestellt, d.h. der Verlauf von der Führungsöse bis
zur Garnvorratsspule ist auch nicht teilweise angedeutet.
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Fig. 4 zeigt den Betriebszustand, wie er sich in der ersten Arbeitsphase
ergibt, die sich an den Zustand des Betriebsbeginns anschließt, wie er in Fig. 3
gezeigt ist. Ausgehend von der in Fig. 3 (ebenso wie in Fig. 2) gezeigten Ausgangsstellung
sind dabei die-Fadenführer 31 bis 34 in Richtung der Pfeile 47, 48, 49 bzw. 50 von
Fig. 3 so weit verschoben worden, daß die Fäden 39, 40, 41 und 42 hinter den Wickeldornen
24, 25, 26 bzw. 27 quer über den Wickeldornträger 28 zu liegen kommen. Wird dieser
nunmehr in Richtung eines in Fig. 4 gezeigten Pfeiles 55 um 900 verdreht, so ergibt
sich der in Fig. 5 dargestellte Fadenverlauf entsprechend der nunmehr gegebenen
Stellung der Wickeldorne 24 bis 27.
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Werden die Fadenführer bei dieser Drehstellung der Wickeldorne nunmehr
in Richtung von in Fig. 5 mit 56, 57, 58 und 59 bezeichneten Pfeilen wieder in die
in Fig. 2 und 3 gezeigte Ausgangsstellung zurückbewegt, so ergibt sich für den Fadenverlauf
das Bild von Fig. 6, wobei, wie zu ersehen ist, zwischen je zwei benachbarten Wickeldornen
in gewünschter Weise je eine Überkreuzung jedes der Fäden statt-
gefunden
hat. In Fig. 6 ist die Überkreuzung für den Faden 39 mit 60 bezeichnet. Die Bezugszahlen
61, 62 und 63 bezeichnen die Überkreuzungen der Fäden 40, 41 bzw. 42.
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Fig. 7 zeigt-der Übersichtlichkeit wegen ist nur der Verlauf der Fäden
39 und 42 eingezeichnet- den Zustand, der sich beim Wickelvorgang ergibt, nachdem
der Wickel vom Träger 28 aus der in Fig. 6 gezeigten Stellung in Richtung eines
dort eingezeichneten Pfeils 65 wieder um 900 zurückverdreht wurde. Die Überkreuzungen
60 und 63 der Fäden 39 bzw. 42 befinden sich nunmehr in der Mitte zwischen den benachbarten
Wickeldornen, d.h., die Schlingen der gebildeten Windungen beschreiben die Form
einer regelmäßigen Acht. Als nächste Phase des Arbeitsablaufs erfolgt nun wiederum
die Verschiebung der Fadenführer aus ihrer den zugeordneten Federklemmen benachbarten
Ausgangsstellung heraus in die von den zugeordneten Federklemmen entfernte Endstellung.
Fig. 8 zeigt den Fadenverlauf, wie er sich nach dieser Verschiebebewegung ergibt,
wobei der Übersichtlichkeit halber der vollständige Verlauf nur für die Fäden 39
und 41 eingezeichnet ist. Wie zu ersehen ist, wird durch diese Verschiebebewegung
der Fadenführer eine weitere Fadenschlinge um jeden der Wickeldorne herumgelegt.
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Dadurch liegen die Schlingen je zweier benachbarter Spulen an den
Wickeldornen und dementsprechend beim fertigen textilen Element im Bereich der Bolzendurchtrittsöffnungen
so übereinander, daß im Wechsel über jeder Schlinge der einen Spule eine Schlinge
der benachbarten Spule liegt.
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Die vorstehend anhand der Fig. 4 bis 8 erläuterten Arbeitsspiele werden
so oft wiederholt, bis die zur Herstellung eines betreffenden,gelenkscheibenartigen
Elements 10 erforderliche Windungszahl erreicht ist. Nach Abtrennen der Fäden 39,
40, 41, 42 an den zugehörigen Fadenführern 31, 32, 33 bzw. 34 und Lösen der durch
die Federklemmen 43, 44,
45, 46 festgelegten Fadenenden kann das
Element 10 sodann won den Wickeldornen abgenommen werden, um, falls der Wikkelvorgang
nicht bereits mit einem mit dem Bindemittel versehenen Garn vorgenommen wurde, nun
anschließend mit Bindemittel getränkt oder beschichtet zu werden.
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Das Abnehmen des fertig gewickelten Elements 10 vom Wickeldornträger
28 kann, wie es bei dem in Fig. 9 gezeigten, abgewandelten Ausführungsbeispiel der
Fall ist, auf maschinelle Weise erfolgen. Bei dem Beispiel von Fig. 9 ist dazu ein
Abstreifer 67 in Form einer Platte vorgesehen, die Bohrungen für den Durchtritt
der Wickeldorne 24, 25, 26 und 27 aufweist. Der Abstreifer 67 ist über die Wickeldorne
geschoben und liegt auf dem Wickeldornträger 28 auf, so daß beim Betrieb der Wickelvorrichtung
das textile Element oberhalb des Abstreifers gewickelt wird. Das fertig gewickelte
Element 10 kann nun durch Aufwärtsschieben des Abstreifers 67 nach Beendigung des
Wickelvorgangs von den Wickeldornen geschoben werden. Fig. 9 zeigt auch eine Übernahmevorrichtung,
die das vom Abstreifer 67 vom Wickeldornträger 28 abgehobene, fertige Element 10
aufnimmt und für den Weitertransport des Elements dient, sei es, um dieses in eine
Arbeitsstation überzuführen, wo das Element 10, falls erforderlich, mit dem Bindmittel
versehen wird oder wo das Element 10 anderweitig gehandhabt oder weiterbearbeitet
wird. Die Übernahmevorrichtung weist einen Werkstückträger 68 auf, der in gleicher
Anordnung wie die vom Wickeldornträger 28abstehenden Wickeldorne 24, 25, 26 und
27 eine deren Anzahl entsprechende Anzahl von nach abwärts vorspringenden Aufnahmedornen
69 aufweist. Diese Aufnahmedorne liegen beim Absenken des Werkstückträgers 68 aus
der in Fig. 9 eingezeichneten, angehobenen Stellung fluchtend an den Wickeldornen
24, 25, 26 und 27 an, so daß der Abstreifer 67 das Element 10 auf die Aufnahmedorne
69 verschiebt.
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Der Antrieb für die Bewegung des Abstreifers 67 und des
Werkstückträgers
68 der Übernahmeanordnung ist in der Zeichnung nicht dargestellt, da Auslegung und
Aufbau eines geeigneten derartigen Antriebs dem Fachmann geläufig sind.
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Nach dem Entfernen des fertig gewickelten Elements 10 vom Wickeldornträger
28 ist die Vorrichtung für einen neuerlichen Wickelvorgang bereit, nachdem das durch
die Führungsösen 35, 36, 37 und 38 der Fadenführer 31, 32, 33 bzw. 34 hindurchgeführte
vordere Ende des von den Garn-Vorratsspulen kommenden Fadens mittels der Federklemmen
43, 44, 45, 46 festgeklemmt worden ist. Anstelle der Federklemmen für manuelles
Festlegen der Fadenenden am Arbeitstisch 23 könnten auch mechanisch gesteuerte Fadenklemmvorrichtungen
für ein selbsttätiges Festlegen der Fadenenden angewendet werden.
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Bei dem gezeigten Beispiel handelt es sich um die Herstellung eines
textilen Elements 10 mit vier Bolzendurchtrittsöffnungen 15, 16, 17 und 18. Dementsprechend
weist der Wikkeldornträger der Wickelvorrichtung vier Wickeldorne 24, 25, 26 und
27 auf, die zueinander um 900 versetzt angeordnet sind. Entsprechend erfolgt beim
Wickelvorgang auch die Drehbewegung des Wickeldornträgers in beiden Drehrichtungen
um 900. Sollen textile Elemente mit mehr als vier Bolzendurchtrittsöffnungen gewickelt
werden, wird ein Wickeldornträger mit einer entsprechend größeren Anzahl von Wickeldornen
verwendet. Entsprechend der größeren Anzahl der zu dem gelenkscheibenartigen Element
in diesem Falle gehörenden Spulen ist eine entsprechend größere Anzahl von Fadenführern
mit zugehöriger Bewegungseinrichtung, zugehörigen Garn-Vorratsspulen und Garn-Festklemmeinrichtungen
erforderlich. In einem solchen Fall erfolgt die Drehbewegung des Wickeldornträgers
auch nicht in Drehschritten von 900, sondern. mit einem der Anzahl der Wickeldorne
entsprechenden kleineren Drehwinkel. Bei einer größeren Anzahl vorhande-
ner
Wickeldorne kann es für das Hindurchführen der Führungsösen der Fadenführer zwischen
den Wickeldornen hindurch erforderlich sein, die Fadenführer, abweichend gegenüber
dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel, nicht auf geradliniger Bahn zu bewegen,
sondern auf einer Bewegungsbahnzu führen, die eine,von der Drehachse des Wickeldornträgers
aus gesehen, konvexe Krümmung hat, so daß die Führungsösejedes der Fadenführer also
einen geeigneten Bogen über den Bereich des Wickeldornträgers beschreibt.
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Auch wenn die Fadenführer 31, 32, 33 und 34 in der in der vorliegenden
Zeichnung dargestellten Weise so geführt werden, daß ihre Bahn in Projektion auf
die Ebene des Maschinentischs 23 im wesentlichen geradlinig ist, ist es von Vorteil,
wenn die Fadenführer oder zumindest ihre als Fadenführungsglied dienende Führungsöse
35, 36, 37, 38 im Zuge der Verschiebebewegung eine Bewegung in Richtung der Drehachse
des Wickeldornträgers 28 durchführen. Dadurch wird erreicht, daß der Faden in der
für den Wickelvorgang bestgeeigneten Weise gelegt wird, insbesondere im Hinblick
darauf, daß die Schlingen im Bereich der Bolzendurchtrittsöffnungen dicht aneinandergelegt
werden, während gleichzeitig im Bereich der Kreuzungsstellen der Fäden ein unerwünschtes
Einschnüren der Spulen vermieden wird.
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Zu diesem Zweck sind, siehe Fig. 2 und 3, Führungsrampen 71, 72, 73,
74 an der Oberseite des Maschinentisches 23 vorgesehen, auf deren oberer Nockenfläche
eine Nockentasterrolle 75, 76, 77 bzw. 78 des zugehörigen Fadenführers 31, 32, 33
bzw. 34 abrollt. Damit die Fadenführer 31, 32, 33 und 34 beim Abrollen der zugehörigen
Nockentasterrolle auf den Nockenflächen der zugeordneten Führungsrampe eine entsprechende
Hubbewegung ausführen können, sind die Fadenführer mit ihrem zugeordneten Halter
nicht starr verbunden, sondern mit diesem über ein federelastisches Zwischenstück
79, 80, 81, 82 gekoppelt.
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In der vorstehenden Erläuterung des Arbeitsablaufs der Wickelvorrichtung
sind unter besonderem Bezug auf die Fig.
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4 bis 8 die einzelnen Bewegungsschritte von Wickeldornträger 28 und
Fadenführer 31, 32, 33, 34 als nacheinander ablaufend beschrieben. Es versteht sich
jedoch, daß im praktischen Betrieb die Drehbewegung des Wickeldornträgers 28 und
die Verschiebebewegung der Fadenführer gleichzeitig ablaufen kann. Wenn man beispielsweise
von dem in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand ausgeht, erhält man den in Fig. 6 gezeigten
Zustand unmittelbar, wenn der Wickeldornträger 28 seine Drehbewegung in Richtung
des Pfeils 55 beginnt, während gleichzeitig die Fadenführer 31, 32, 33 und 34 aus
ihrer in Fig. 4 gezeigten Endstellung in ihre Ausgangsstellung zurück bewegt werden.
Die beiden gleichzeitig ablaufenden Bewegungsvorgänge (Drehbewegung und Verschiebebewegung
der Fadenführer) müssen in diesem Fall nur so miteinander koordiniert sein, daß
sich die Wickeldorne beim Herumlegen der Fäden so weit verdreht haben, daß es bei
der Verschiebebewegung der Fadenführer zur Umschlingung kommt.
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Betrachtet man den Wickeldorn 25 bei dem Betriebszustand von Fig.
4, so bedeutet dies, daß sich der Wickeldornträger 28 frühzeitig genug in Richtung
des Pfeils 55 so weit verdreht haben muß, daß beim in der Zeichnung von oben nach
unten verlaufenden Bewegen des Fadenführers 32 die Führungsöse 36 den Faden 40 radial
nach auswärts um den Wickeldorn 25 schlingt, und daß der Wickeldorn 26 bei Annäherung
der Führungsöse 36 ausreichend weit aus der "6-Uhr-Stellung" gegen die "3-Uhr-Stellung"
verdreht ist, damit beim letzten Abschnitt der Bewegungs der Führungsöse 36 keine
Umschlingung des Wickeldorns 26 eintritt. Bei so koordiniertem Bewegungsablauf erreicht
man vom in Fig. 4 dargestellten Betriebszustand ausgehend unmittelbar den in Fig.
6 eingezeichneten Zustand, ohne daß sich der in Fig. 5 gezeigte Betriebszustand
ergibt.
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