DE2942516A1 - Gasspuerelement zum nachweis von schwefelwasserstoff - Google Patents
Gasspuerelement zum nachweis von schwefelwasserstoffInfo
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Description
Drägerwerk Aktiengesellschaft
Moislinqer Allee 53-55, 2400 Lübeck
Gasspürelement zum Nachweis von Schwefelwasserstoff
Die Erfindung betrifft ein Gasspürelement zum Nachweis von Schwefelwasserstoff, entsprechend dem
Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Wegen der hohen Giftigkeit des Schwefelwasserstoffs
ist es wichtig, das Gas schon bei relativ geringen Konzentrationen messen zu können. Zwar sind bereits
geringe Konzentrationen des unangenehm riechenden Gases durch die Nase wahrnehmbar; die Geruchsschwelle
liegt bei etwa 0,1 ppm; die Gefahr für den Menschen liegt aber darin, daß die Geruchswahrnehmung bei
höheren Konzentrationen, etwa bei 100 ppm, verschwindet. Eine Konzentration von 700 ppm ist unmittelbar
lebensgefährlich. Die Notwendigkeit von exakt messenden
und leicht einzusetzenden H_S-Meßgeräten ergibt sich daher selbstredend.
Ein bekanntes Halbleiter-Gasspürelement zum Nachweis von Schwefelwasserstoff in der Atmosphäre besteht
aus einem inerten und hitzebeständigen Trägerkörper mit einer Halbleiterschicht aus Zinnoxid mit Dotierungen
aus der Gruppe Zink, Cadmium, Aluminium, Gallium, Indium, Tellur, Arsen, Antimon, Wismut oder Palladium.
Die Halbleiterschicht wird als Zinnsalz-Lösung, wie Zinnchlorid in Glyzerin, auf den Trägerkörper aufge-
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tragen und entsteht dann durch Erhitzen in oxidierender Atmosphäre. Der Trägerkörper besitzt vorher eine
äußere und eine innere Elektrode zum Messen der Leitfähigkeit der Halbleiterschicht und ein Widerstandsheizelement. Sie sind nach dem Aufbringen der Halbleiterschicht
zwischen dieser und dem Trägerkörper angeordnet. In einer besonderen Ausführung kann die
äußere Elektrode gleichzeitig als Heizung ausgebildet sein.
Die Temperatur der Heizung und damit auch der Halbleiterschicht
wird mittels eines in den Heizkreis eingeschalteten und den Trägerkörper berührenden
Thermistors auf der Betriebstemperatur gehalten.
Nachteilig ist eine unbestimmte Grundleitfähigkeit
in der Halbleiterschicht. Die Umwandlungsreaktionen des Zinnsalzes in das Zinnoxid verlaufen erfahrungsgemäß
nur unvollständig. Der dabei entstehende Zinnüberschuß und/oder zurückbleibende anionische Bestandteile
verursachen eine unerwünscht hohe elektrische Grundleitfähigkeit, die für den Nachweis von H_S wegen
seiner stark reduzierenden Wirkung nicht sehr geeignet ist. Die Beaufschlagung der Halbleiterschicht
mit Schwefelwasserstoff führt zu einer irreversiblen
Schädigung, die eine Kalibrierung in kurzem Zeitabstand erforderlich macht. Dies bedeutet bei Geräten,
die laufend im Einsatz sind, eine nicht tragbare Belastung für das Personal (US-PS 39 01 067).
Ein weiteres bekanntes Gasspürelement zum Messen des
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Wasserstoffs oder reduzierender Gase in der Atmosphäre verwendet als gassensitive Schicht einen
im Vakuum auf einen Träqer aufqedampftenMetal1-film,
der nachträglich in oxidierender Atmosphäre in das entsprechende Metalloxid umgewandelt wird.
Eine weitere nicht kontinuierliche Schicht auf der Metalloxidschicht, die durch Vakuumverdampfung
oder durch Aufblasen mit einem Gasstrom erzeugt wird, wirkt als Katalysator. Sie besteht u. a.
aus Platin, Gold oder deren Mischungen.
Auch für dieses Gasspürelement gilt das bereits zu dem anderen bekannten Gasspürelement Gesagte. Die
Umwandlung des Metallfilms in das Metalloxid erfolgt nur unvollständig. Die Beaufschlagung mit
Schwefelwasserstoff führt dann wieder zu irreversiblen
Schädigungen, die häufige Nachkalibrierungen mit hohem Zeit- und Arbeitsaufwand erforderlich machen.
(US-PS 3,479,257).
Aufgabe der Erfindung ist die Stabilisierung der
gassensitiven Schicht von Gasspürelementen zum Nachweis von Schwefelwasserstoff, um damit eine
gesteigerte langfristige Reproduzierbarkeit der Meßwerte zu erreichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Verfahrens zur Herstellung der Halbleiterschicht nach
Anspruch 1 gelöst.
Die Merkmale der Ansprüche 2-4 zeigen vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens, die Ansprüche
5-7 vorteilhafte Ausbildungen des nach dem Verfahren hergestellten Gasspürelements.
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Der Stabilisatorzusatz als Gold und Platin in dem
in Pulverform vorliegenden Metdlloxid führt zu einem lanqzeitstabilen, d.h. reproduzierbar arbeitenden
Gasspürelement. Dies wird nicht ohne den Zusatz von Stabilisatoren, auch nicht durch den Zusatz
von nur einem Edelmetall allein, erreicht. Eine weitere Bedingung für die Langzeitstabilität
ist die gleichmäßige Verteilung der Gold- und Platinatome auf den mikroskopischen Oberflächen der
einzelnen, die Sinterschicht bildenden Metalloxid-Kristallite.
Die Ausbildung der Erfindung ist nicht nur auf das Ausführunijsbeispiel beschränkt. Auch andere Metalloxide,
wie z.B. Zinkoxid oder Eisenoxid, sind zum Nachweis von Schwefelwasserstoff geeignet. Als Edelmetallsalz
kann jede andere Gold und Platin enthaltende chemische Verbindung verwendet werden. Als
Suspensionsmittel können auch Flüssigkeiten, wie
z.B. Äthylenglykol verwendet werden, die eine hinreichend hohe Viskosität besitzen und unterhalb der
Sintertemperatur verdampfen oder zersetzt werden.
Ein Ausführunqsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf das Gasspürelement Figur 2 den Schnitt A~B in Figur 1·
Der Träger 1 aus einer Aluminiumoxid-Keramik hat beispielsweise die Abmessungen 2,2 χ 1,4 χ 0,5 (mm).
Die Oberseite ist mit kammartig ausgebildeten Elektroden 2 aus Gold versehen, die mit einem Siebdruckver-
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fahren aufgebracht sein können. Die beiden Zuleitungsdrähte 3 aus Gold sind mittels Thermokompression über
Bondkontakte 4 an den Elektroden 2 befestigt. Sie führen zu einer Betriebsspannungsquelle und dem Meßgerät zum
Messen des elektrischen Leitwertes der gassensitiven Halbleiterschicht 5.
Die Unterseite des Trägers 1 trägt die Heizung 6, die als Kaltleiter aus einem ferroelektrischen keramischen
Werkstoff, wie Titanatkeramik, mit selbstregelnder Haltetemperatur ausgebildet ist. Der Heizstrom wird
über die Golddrähte 7, die Bondkontakte 8 und die Elektroden 9 der Heizung 6 zugeführt. Die Betriebstemperatur
des Gasspürelementes liegt bei ca. 150° C, da hier bei guter Empfindlichkeit der Halbleiterschicht
für Schwefelwasserstoff die Querempfindlichke'.t gegenüber
anderen reduzierenden Gasen vernachlässigbar klein ist.
Die Herstellung der Halbleiterschicht 5 erfolgt nach dem folgenden Verfahren:
Es wird pulverförmiges Zinnoxid SnOp mit nahezu
stöchiometrischer Zusammensetzung verwendet, dem Hexachloroplatinsaure H- fjftClgl. 6H_0 und Tetrachlorogoldsäure
H]TVuCl"].. 3H_0 als Stabilisatorzusatz
zugegeben werden. Zur Herstellung dieses Gemisches wird SnO_-Pulver in Glyzerin suspendiert. Die Suspension
wird mit der wäü rigen Au-Pt-Salzlösung versetzt. In
dieser Lösung sind das Gold und das Platin in gleichen Anteilen enthalten.
Um eine homogene Verteilung dieser Edelmetalle in der Suspension zu erreichen, wird diese in einer
Kugelmühle ca. 15 min bewegt und dabei die Bestandteile fein gemahlen und gut miteinander vermischt.
Die so erhaltene feinkörnige Suspension wird dann mit
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einer Kolbenhubpipette auf die Oberseite des Trägers 1 aufgetropft und anschließend in einem Rohrofen auf
500 C erhitzt. Dabei verdampfen das Lösungs- und das Suspensionsmittel stufenweise; die Edelmetallsalze
werden zersetzt und lassen als nicht flüchtige Bestandteile das Platin und das Gold in nahezu homogener Verteilung
zurück. Der Sintervorgang erfolgt in oxidierender Atmosphäre. Es ergibt sich eine feinporige Sinter—
schicht mit einer guten Struktur- und Haftfestigkeit. Die Schichtdicke beträgt ca. 10 - 20 jum.
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Claims (7)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines Gasspürelements zum Nachweis von Schwefelwasserstoff, auf einem Träger aus elektrisch isolierendem und wärmebeständigen Material eine Halbleiterschicht und
Elektroden sowie eine Heizung enthaltend, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiterschicht (5)
aus einer Metalloxidpulver-Glyzerin-Suspension, in die als Stabilisatorzusatz eine wäßrige
A u-Pt-Salzlösung hineingegeben wird, entsteht, wobei die Suspension in einer Kugelmühle ca. 15 min bewegt wird und dabei die Bestandteile fein gemahlen und gut durchmischt werden, um dann mittels einer Kolbenhubpipette auf den Träger (1) aufgetropft und zusammen mit diesem in einem Rohrofen auf ca.
werden,auf ca. 500° C erhitzt und dadurch gesintert zu - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloxid Zinnoxid ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisatorzusatz zwischen
0,01 und 1 Gewichtsprozent des jeweiligen Edelmetalls beträgt. - 4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisatorzusatz das Platin und das Gold zu gleichen Teilen enthält.
- 5. Gasspürelement zum Nachweis von Schwefelwasserstoff, hergestellt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Halbleiterschicht (5) 10 - 20 yum beträgt.130018/0439ORIGINAL INSPECTED
- 6. Gasspürelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (6) als Kaltleiterelement aus einem ferroelektrischen keramischen Werkstoff besteht.
- 7. Gasspürelement nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizung (6) auf der Fläche des Trägers (1) befestigt ist, die der Fläche, auf der die Halbleiterschicht angeordnet ist, gegenüber liegt.130018/0439
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