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Einrichtung zum Paginieren von Werkstücken, insbesondere
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zur Verwendung in der Schuhindustrie (Zusatz zu P 28 37 930.8-27)
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Paginieren von Werkstücken durch Stempeln,
insbesondere zur Verwendung in der Schuhindustrie nach dem Patent (Patentanmeldung
P 28 37 930.8-27).
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Die Einrichtung nach dem Hauptpatent umfaßt einen in einem Maschinenrahmen
gegen einen Stempeltisch bewegbaren Stempelkopf mit mehreren auswechselbaren Typenrädern,
von denen ein Teil zum Paginieren fortschaltbar ist. Den fortschaltbaren Typenrädern
sind mindestens zwei elektronische vorprogrammierbare Zählwerke zugeordnet, von
denen eines zum Zählen der jeweils gleichen Stempelvorgänge und ein weiteres zum
Zählen der jeweils mit gleichen Merkmalen gestempelten Einheiten (Anzahl der Fortschaltungen)
dient und durch die Zählwerke aus lösbare Mittel zum Fortschalten der Typenräder
vorgesehen sind.
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Bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent sind nur zwei Typenräder
fortschaltbar. Zur Fortschaltung ist ein Pneumatikzylinder vorgesehen, dessen Kolben
über einen Gelenkhebel auf einen Schalthebel wirkt, der mit einer Schaltklinke auf
das mit dem jeweiligen Typenrad verbundene Schaltrad wirkt. Die Schaltklinke und
die Schalträder sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß bei Betätigung des Pneumatikzylinders
zunächst das Schaltrad der Einerstelle geschaltet wird und daß erst dann, wenn alle
Einerstellen durchlaufen sind, über dieselbe Schaltklinke das Schaltrad der Zehnerstelle
weitergeschaltet wird. Auf diese Weise sind aber nur zweistellige Stempelungen mit
jeweiliger Fortschaltung möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch mehrstellige Stempelungen
zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Einrichtung nach
dem Hauptpatent dadurch gelöst, daß jedem Typenrad eine eigene, getrennt beaufschlagbare
Zylinder-Kolben-Einheit mit dazugehöriger Schalteinrichtung zugeordnet ist.
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Dadurch wird erreicht, daß auch mehrstellige Stempelvorgänge ausgeführt
werden können, wobei über das Zählwerk jede einzelne Zylinder-Kolben-Einheit und
damit jedes Typenrad angesteuert und in beliebiger Weise geschaltet sowie zurückgestellt
werden kann.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Eigenschaften der Einrichtung nach
der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine
Einrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene
Vorderansicht, Fig. 3 einen Schnitt durch den Stempelkopf entlang der Linie III-III
in Fig. 4 und Fig. 4 eine Ansicht des Stempelkopfes.
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Bei der Einrichtung ist an einem Maschinenrahmen 1 ein Stempeltisch
2 befestigt. Über dem Stempeltisch 2 befindet sich ein hydraulisch oder pneumatisch
betriebener Zylinder 3, an dessen Kolbenstange 4 der Stempelkopf 5 befestigt ist.
Zu beiden Seiten des Zylinders 4 sind - in den Zeichnungen der besseren Übersicht
halber nicht dargestellte -Vorrichtungen zum Vorhalten einer auf ein Schutzpapier
aufgebrachten Folie mit dem Stempelmaterial sowie zum Aufwickeln des Schutzpapiers
nach Abnahme der Folie vorgesehen. Mittels des Zylinders 4 wird der Stempelkopf
5 unter Zwischenschaltung der Folie auf das auf dem Stempeltisch 2 befindliche Werkstück
gedrückt und die Folie im Bereich der Typen der Typenräder auf das Werkstück übertragen.
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An dem Stempelkopf 5 selbst sind - abgesehen von weiteren Einrichtungen,
die nicht Gegenstand der Erfindung sind und deshalb nicht einzeln erläutert zu werden
brauchen -mehrere Typenräder 6 sowie 7a, 7b und 7c vorgesehen, die durch Distanzräder
9 voneinander getrennt sind. Während die Typenräder 6 nur in an sich bekannter Weise
in größeren Zeitabständen von Hand verstellt werden und nicht Gegenstand der Erfindung
sind, werden die Typenräder 7a, 7b und 7c nachfolgend näher beschrieben.
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Im Beispiel der Fig. 3 und 4 weisen die Typenräder 7a, 7b und 7c
in an sich bekannter Weise jeweils zehn Typen 10 mit den Ziffern 0 bis 9 auf. Selbstverständlich
können auch
beliebige andere Ziffern folgen oder andere Markierungen
vorgesehen werden, sofern dies gewünscht werden oder erforderlich sein sollte. Auch
können zusätzliche Typenräder angebaut werden, die in entsprechender Weise geschaltet
werden.
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Mit jedem der Typenräder 7a, 7b und 7c ist ein entsprechendes Schaltrad
8a, 8b, 8c fest verbunden. Mit jedem der Schalträder 8a, 8b, 8c, die an ihrem Umfang
Ausnehmungen 11 aufweisen (Fig. 3) wirkt eine Halteklinke 12 zusammen, welche das
Rad in einer bestimmten Lage arretiert. Weiterhin ist für jedes Schaltrad eine Schaltklinke
13 vorgesehen, die über einen Schalthebel 14 gegen eine Zugfeder 15 betätigt wird.
Die Schaltklinke 13 ist durch eine Feder 16 gesichert. Die Schaltklinke 13 greift
in dieselben Ausnehmungen 11 ein, wie die Halteklinke 12.
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Der Schalthebel 14 ist um dieselbe Achse wie die Typenräder und Schalträder
drehbar.
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Zur Betätigung der den Schalträdern 8a, 8b, 8c zugeordneten Schalthebel
14 sind am Maschinenrahmen 1 nebeneinander Zylinder-Kolben-Einheiten, vorzugsweise
Pneumatikzylinder 17 befestigt, deren Kolbenstange 18 jeweils an einem einarmigen
Hebel 19 angelenkt ist. Der Hebel 19 ist an einer am Maschinenrahmen gelagerten
Welle 20 befestigt und wird durch den Pneumatikzylinder 17 gegen die Wirkung einer
Zugfeder 21 bewegt. Am vorderen Ende des Gelenkhebels 19 befindet sich eine Widerlagerplatte
22, die auf den Schalthebel 14 des Stempelkopfes 5 wirkt; am rückwärtigen Ende des
Gelenkhebels 19 ist an der Welle 20 eine Schaltstange 23 befestigt, deren Ende 24
sich in dem Raum zwischen zwei Schaltern 25 und 26 bewegt.
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Diese Schalter sind zweckmäßig Näherungsinitiatoren, also Magnetschalter,
die außerordentlich kurzzeitig und exakt mit kleinen Schaltwegen schalten.
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Am oberen Ende des Zylinders 3, den die Kolbenstange 4 mit ihrem
oberen Ende 4' durchdringt, befindet sich ein weiterer Schalter 27, der zweckmäßigerweise
ebenfalls ein solcher Näherungsinitiator ist. Dieser Schalter wird bei jedem Kolbenhub
betätigt und meldet jeden Schaltvorgang an die - nicht dargestellten - Zählwerke.
Der Schalter könnte auch an einem anderen, bei jedem Arbeitsakt bewegten Teil der
Maschine angeordnet sein, z.B. an dem Fußschalter. Die Anordnung am Kolben erscheint
aber am günstigsten.
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Das Ende 4' der Kolbenstange 4 setzt sich in einen Gewindebolzen
4" fort, auf den eine Begrenzungsmutter 28 aufgeschraubt ist, die in einer Schutztasse
29 bewegbar ist.
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Je nachdem, wie weit die Begrenzungsmutter 28 auf den Gewindebolzen
4" aufgeschraubt ist, begrenzt sie durch Anschlag an einem Dämpfring 30 exakt den
Weg des Kolbens und demgemäß auch den Weg des Stempelkopfes 5 mit den Typenrändern.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung wird durch zwei elektronische Zählwerke
vervollständigt, die, da sie an der Maschine an beliebiger Stelle angebracht werden
können, in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Bei diesen Zählwerken handelt es
sich um normale, handelsübliche Aggregate, die programmierbar sind, d.h. bei Erreichen
eines eingestellten Werts einen Impuls auslösen, und, wie nachstehend noch zu erläutern
sein wird, auch beim Weiterzählen selbsttätig Impulse auslösen können.
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Bei der Bedienung der erfindungsgemäßen Maschine werden auf dem ersten
Zählwerk die Anzahl der zu einem Schuhpaar gehörenden Einzelteile eingestellt. Auf
dem anderen Zählwerk ist die Anzahl der maximal zu einer
Partie
gehörenden und zu stempelnden Schuhpaare angezeigt.
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Sodann wird die Maschine in Tätigkeit gesetzt. Bei jedem Kolbenhub
meldet der Schalter 27 an das erste Zählwerk einen Stempelvorgang, der im Zählwerk
erscheint. Nach Erreichen der im Zählwerk vorweg eingestellten Anzahl gleichartiger
Stempelvorgänge, z.B. sechsmal die Ziffern "001", gibt das Zählwerk einen Impuls
an den Pneumatikzylinder 17, der bei nach unten ausgefahrenen Stempelkopf 5 den
Gelenkhebel 17 nach unten fährt und dort festhält. Bei der darauffolgenden Bewegung
des Stempelkopfes 5 nach oben wird der Schalthebel 14 betätigt und das Typenrad
7c um eine Type weitergeschaltet; in der Folge wird dann z.B. "002" gestempelt.
Zugleich zeigt das zweite Zählwerk die Fertigstellung des-ersten Schuhpaares an.
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Sobald das Typenrad 7c alle Ziffern bis zur Ziffer 9 durchlaufen
hat, gibt das Zählwerk einen Impuls an den dem Typenrad 7b für die Zehnerstelle
zugeordneten Pneumatikzylinder, der beim nächsten Stempelvorgang eine Fortschaltung
dieses Typenrades und die Stempelung der Ziffer "010" auslöst. Wenn auch das Typenrad
8b alle Ziffern bis zur 9 durchlaufen hat, wird auf gleiche Weise das Typenrad 7a
zur Stempelung der Ziffer 100 geschaltet. Auf diese Weise können fortlaufend Stempelvoränge
bis zur Ziffer "999" ausgeführt werden.
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Zur Rückstellung der Typenräder, wenn alle der zur jeweiligen Partie
gehörenden Schuhpaare gestempelt sind, kann über eine eigene Taste am Zählwerk jedes
Typenrad bzw. jeder Pneumatikzylinder angesteuert und zurückgestellt werden, wobei
die Schaltimpulse zur Fortschaltung ausschließlich elektronisch vom Zählwerk bzw.
vom Steuerpult ausgehen.