DE2942140A1 - Verfahren zur herstellung substituierter pyrroldiester - Google Patents
Verfahren zur herstellung substituierter pyrroldiesterInfo
- Publication number
- DE2942140A1 DE2942140A1 DE19792942140 DE2942140A DE2942140A1 DE 2942140 A1 DE2942140 A1 DE 2942140A1 DE 19792942140 DE19792942140 DE 19792942140 DE 2942140 A DE2942140 A DE 2942140A DE 2942140 A1 DE2942140 A1 DE 2942140A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction medium
- substituted
- dicarboxylic acid
- amine
- organic solvent
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D207/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D207/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
- C07D207/30—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D207/34—Heterocyclic compounds containing five-membered rings not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
Description
2942H0
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
substituierter Pyrroldiester, die zur Herstellung entzündungshemmender
Mittel verwendbar sind.
Alkyl,aroyl-substituierte Pyrrol-2-acetate sind
nützliche entzündungshemmende Mittel. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in der US-PS 3,752,826 beschrieben.
Brauchbare Vorprodukte der entzündungshemmende Aktivität zeigenden substituierten Pyrrole sind die Diester
der 3-Carboxy-i,4-dialkyl-pyrrol-2-essigsäure. Diese Verbindungen
können zu den entsprechenden Pyrrol-Disäuren hydrolysiert werden, die dann zur Bildung der gewünschten
pharmazeutisch aktiven Pyrrol-Verbindungen an der Essigsäuregruppe selektiv verestert und anschließend aroyliert
werden können.
Substituierte Pyrroldiester können durch eine Cyclisierungsreaktion aus Acetondicarboxylatestern, Alkylamin
und einem halogensubstituierten Keton, wie Chloraceton, hergestellt werden. Diese Reaktion ist beispielsweise beschrieben
in den US-PSen 3,752,826 und 3,865,840 und von Carson et al in Journal of Medicinal Chemistry, 16(1973)»
Nr. 2, Seiten 172-174. Wie in dem letztgenannten Artikel
berichtet wird, setzt man Diathylacetondicarboxylat schnell einer 40 %igen wässrigen Monomethylamin-Lösung
unter Bildung eines weißen Niederschlages als Zwischenprodukt zu, das dann mit Chloraceton in 70 %iger Ausbeute
zu 1 ,^Dimethyl^-äthoxycarbonyl-pyrrol^-essigsäureäthyl-
030018/0851
^7. 2942U0
ester umgesetzt wird. Wie berichtet, wurde die Umsetzung im Labormaßstab mit einem relativ großen Überschuß von
Monomethylamin und Chloraceton gegenüber dem Acetondicarboxylat durchgeführt.
Wenn dieses Verfahren zur Herstellung substituierter Pyrroldiester in technischem Maßstab benutzt wird, können
mehrere Probleme auftreten. Bei der kommerziellen Herstellung ist es natürlich nötig, die Pyrroldiester-Ausbeute
so hoch wie möglich zu halten und dabei die Mengen der in der Cyclisierungsreaktion eingesetzten relativ teuren
Reaktionsteilnehmer auf ein Mindestmaß zu beschränken. Große Überschüsse der Reaktionsteilnehmer sollten vermieden
werden, wenn wirtschaftlich brauchbare Verfahren verwirklicht werden sollen. Die Ausdehnung des Pyrrolester-Ringschlußverfahrens
auf technische Mengen der Reaktionsteilnehmer erhöht ferner die Schwierigkeit, brauchbare
Ausbeuten des gewünschten Pyrrolester-Produktes zu erhalten.
Die mit der Beherrschung der Reaktionswärme der Ringschlußreaktion im technischen Maßstab einhergehenden
längeren Zeitspannen für die Zugabe der Reaktionsteilnehmer und für die Reaktion führen zu einer beträchtlichen
Verringerung des Durchsatzes der Reaktionsteilnehmer und der Produktausbeute.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Synthese substituierter
030018/0851
2942U0
Pyrroldiester durch Umsetzung von Acetondicarboxylat,
primärem Amin und einer substituierten Carbonylverbindung, wie z.B. Chloraceton, zu schaffen. Die verbesserte
Pyrrolestersynthese soll bei annehmbaren Ausbeuten des
Pyrroldiesters und minimalen Uberschußkonzentrationen
der Reaktionsteilnehmer einen erhöhten Durchsatz der
Reaktionspartner ermöglichen. Schließlich soll ein verbessertes Pyrrolsyntheseverfahren geschaffen werden, das
in wirtschaftlicher Weise die Herstellung technischer Mengen des Pyrroldiester-Produktes gestattet.
Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung substituierter Pyrrolester
der Formel
in der R^ eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu etwa
20 Kohlenstoffatomen oder mehr, R2 und R, Je eine Alkyl-
oder Alkarylgruppe mit bis zu etwa 20 Kohlenstoffatomen oder mehr und R^ Wasserstoff oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen oder mehr bedeuten. Gemäß diesem Verfahren werden die substituierten Pyrrolester
durch Umsetzung eines primären Amins der Formel mit einem Acetoncarbonsäureester der Formel
030018/0851
S-
2942U0
C=O
I
CH^-C-OR,
2 Ii 5
2 Ii 5
und einer substituierten Carbonylverbindung der Formel
gebildet, worin R,., R2, R, und R^ die vorstehende Bedeutung
haben und X eine abgehende Gruppe, wie Halogen, ist.
Die erste Stufe bei einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt die Bildung eines Reaktionsmediums bestehend aus einer Dispersion
aus einer wässrigen Lösung des primären Amins und einem mit Wasser nicht mischbaren, inerten, organischen Lösungsmittel.
Als zweite Verfahrensstufe werden der Acetondicarbonsäureester und die substituierte Carbonylverbindung
mit der das Reaktionsmedium bildenden Dispersion vereinigt, vorzugsweise im wesentlichen gleichzeitig,
wie es weiter unten bei einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung beschrieben ist.Die mit dem Reaktionsmedium vereinigten Reaktionsteilnehmer werden während einer zur
Bildung des gewünschten substituierten Pyrrolester-Produktes ausreichenden Zeit bei einer Temperatur unter
etwa 4-5 0C gehalten.
030018/0851
29A2U0
Die Ringschlußreaktion, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, erfolgt, wenn ein Mol des primären
Amins, ein Mol des Acetondicarboxylatesters und ein Mol der substituierten Carbonylverbindung, z.B. ein
substituierter Aldehyd oder Keton, zu dem substituierten Pyrrolester-Produkt umgesetzt werden. Das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren und in der Cyclisierungsreaktion eingesetzte primäre Amiη hat die allgemeine Formel R,.NHp,
worin R^. eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu etwa
20 Kohlenstoffatomen oder mehr bedeutet. R. kann Aryl
bedeuten, z.B. kann R^HHp Anilin sein, oder R^ kann
Alkaryl bedeuten, z.B. kann R^NHp Benzylamin sein. Rx. ist
vorzugsweise Alkyl und insbesondere eine niedere Alkylgruppe,
z.B. eine Alkylgruppe mit Λ bis etwa 5 Kohlenstoffatomen.
Bevorzugte primäre Amine sind beispielsweise Monomethylamin, Monoethylamin, Monoisopropylamin, Monon-propylamin,
Monoisobutylamin, Mono-η-butylamin, Monotert.-butylamin,
Mono-n-amylamin und dergl.. Das in dem
Verfahren vorzugsweise eingesetzte primäre Amin ist Monomethylamin.
Das primäre Amin wird mit Vorteil in Form einer wässrigen Lösung verwendet. Auf diese Weise dient das
Reaktionsmittel Amin zur Lieferung des gesamten oder eines
Teils des in dem zweiphasigen wässrig-organischen Reaktionsmedium vorliegenden erforderlichen Wasseranteils,
wie weiter unten eingehender beschrieben ist. Die wässri-
030018/0851
29A2U0
gen Aminlösungen können unterschiedliche Aminmengen bis
hin zur Loslichkeitsgrenze des speziell benutzten Amins enthalten. Wenn Monomethylamin eingesetzt wird, kann dies
mit dem organischen Lösungsmittel vorteilhaft in Form einer wässrigen Aminlösung mit etwa 30 bis 40 Gew.-%
Monomethylamin unter Bildung der zweiphasigen Dispersion als Reaktionsmedium vereinigt werden. Alternativ kann
das primäre Amin auch in Form eines wasserfreien Gases oder einer wasserfreien Flüssigkeit mit der als Reaktionsmedium
dienenden wässrig-organischen Dispersion vereinigt werden. Die wässrige Aminlösung bildet sich
in dem Reaktionsmedium auf Grund der bevorzugten Löslichkeit des Amins in dem wässrigen Teil des Zwei-Phasen-Systems.
Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Reaktionsteilnehmer eingesetzte Acetondicarbonsäureester hat
die allgemeine Formel
CH0-C-OR0
I 2 2
C=O
I 2 2
C=O
CH0-C-OR, , 2 Ii 5
0 .·
worin R2 und R, entweder Alkyl oder Alkaryl mit bis zu ■■
etwa 20 Kohlenstoffatomen oder mehr bedeuten. Vorzugs-» ·
weise sind R2 und R, niederes Alkyl, d.h. Alkyl mit 1 : .
bis 5 Kohlenstoffatomen, oder Benzyl. R0 und R, können
gleiche öder unterschiedliche Gruppen bedeuten; vorzugs-
030018/0851
2942U0
weise sind sie aber in einem gegebenen Molekül gleich.
Beispiele der hier verwendbaren Acetondicarbonsäureester
sind Acetondicarbonsäuredimethylester, Acetondicarbonsäurediäthylester,
Acetondicarbonsäurediisopropylester,
Acetondicarbonsäuredi-n-propylester, Acetondicarbonsäurediisobutylester,
Acetondicarbonsäuredi-n-pentyl-
di
ester, Acetondicarbonsäurebenzylester, Acetondicarbonsäuremethyläthylester und dergl.. Bevorzugte Acetondicarbonsäureester sind Acetondicarbonsäurediäthylester und Acetondicarbonsäurediisopropylester.
ester, Acetondicarbonsäurebenzylester, Acetondicarbonsäuremethyläthylester und dergl.. Bevorzugte Acetondicarbonsäureester sind Acetondicarbonsäurediäthylester und Acetondicarbonsäurediisopropylester.
In dem vorliegenden Verfahren einsetzbare Acetondicarbonsäureester
können beispielsweise synthetisch hergestellt werden durch Umsetzung von Zitronensäure oder
ihrer Ester mit einer wasserfreien Säure, wie Chlorsulfonsäure oder Oleum, und ggfs. anschließende Veresterung
der Acetondicarbonsäuregruppen. Verfahren dieser Art sind genauer beschrieben in der DE-AS 1 160 84-1 und in der
US-PS 2,887,508, auf die hier bezug genommen wird. Die Acetondicarbonsäureester können beim vorliegenden Verfahren
in isolierter, im wesentlichen reiner flüssiger Form eingesetzt werden. Die Acetondicarbonsäureester-Komponente
kann Jedoch mit Vorteil auch gelöst in dem gleichen organischen Lösungsmittel, wie Dichloräthan,
das als organischer Anteil des zweiphasigen, wässrigorganischen Reaktionsmediums dient, mit der das Reaktionsmedium bildenden Dispersion vereinigt werden.
030018/0851
29A2H0
Die den dritten Reaktionsteilnehmer der Pyrrol "bildenden Ringschlußreaktion darstellende substituierte
Carbonylverbindung hat die allgemeine Formel
0
R4-C-CH2X
R4-C-CH2X
worin R^ Wasserstoff oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit bis zu etwa 20 Kohlenstoffatomen oder mehr bedeutet und X eine "austretende" Gruppe, d.h. irgendeine Gruppe,
die nicht zu einem Substituenten der durch die Ringschluß reaktion gebildeten Pyrrol verbindung wird. R^, kann beispielsweise
Aryl oder Alkyl, substituiertes Alkyl oder Cycloalkyl mit 1 bis etwa 10 oder mehr Kohlenstoffatomen
sein. R^, ist vorzugsweise niederes Alkyl, etwa von 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, und insbesondere Methyl. Die "austretende" Gruppe X kann beispielsweise Tosyl oder
Halogenid, z.B. Jodid, Chlorid, Bromid oder Fluorid, sein. Chlorid und Bromid werden als austretende Gruppen
bevorzugt. Von den substituierten Carbonylverbindungen werden Chloraceton und Bromaceton am meisten bevorzugt.
Gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Pyrrol bildende Cyclisierungsreaktion
in einer zweiphasigen Dispersion als Reaktionsmedium aus Wasser und einem mit Wasser nicht mischbaren flüssigen
organischen Lösungsmittel durchgeführt. Das mit Wasser
unmischbare organische Lösungsmittel soll natürlich inert sein, d.h. unter den Bedingungen der Ringschluß-
030018/0851
2942H0
reaktion mit den Pyrrol bildenden Reaktionsteilnehmern im wesentlichen nicht reagieren. Vorzugsweise ist das
mit Wasser unmischbare organische Lösungsmittel schwerer als Wasser, so daß bei Verfahren im technischen Maßstab
die Abtrennung der die Reaktionsteilnehmer enthaltenden organischen Phase erleichtert wird. Geeignete Lösungsmittel
haben meistens einen Siedepunkt zwischen 35 und 175 0C, so daß die destillative Entfernung des Lösungsmittels
erleichtert wird.
Geeignete organische Lösungsmittel, die sich zur Verwendung in dem zweiphasigen Reaktionsmedium eignen,
sind beispielsweise mit Wasser unmischbare aliphatisch^
Kohlenwasserstoffe, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe sowie jegliche
andere mit Wasser unmischbare organische Flüssigkeit, die hauptsächlich aus Kohlenstoff und einem geringeren
Prozentsatz Wasserstoff mit oder ohne einer kleineren Menge eines oder mehrerer anderer Elemente, wie
Sauerstoff, Stickstoff, Halogen und dergl., besteht. Beispiele geeigneter organischer Lösungsmittel sind
Hexan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Dichlormethan,
1,2-Dichloräthan, 1,1-Dichloräthan, Trichloräthylen,
Benzol, Chlorbenzol, p-Dichlorbenzol, Toluol, Xylol und
Diäthyläther. Bevorzugte organische Lösungsmittel sind die halogenierten Alkane, wie Dichloräthane, Dichlormethan
und Chloroform.
030018/0851
2942U0
Im allgemeinen enthält das zweiphasige Reaktionsmedium, bezogen auf das von Reaktionsteilnehmern freie
Material, etwa 50 bis 90 Gew.-% , vorzugsweise etwa 65 bis 75 Gew.-%, des mit Wasser unmischbaren organischen
Lösungsmittels und etwa 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise etwa 25 bis 35 Gew.-% Wasser. Man setzt genug zweiphasiges
Reaktionsmedium ein, um die Reaktionsteilnehmer zu lösen, wenn sie zu Beginn zugesetzt werden. Vorzugsweise
liegt das Gewichtsverhältnis des Reaktionsmediums zu der Gesamtmenge der Pyrrol bildenden Reaktionsteilnehmer
in dem Bereich von etwa 5:Λ bis 1:1, insbesondere in
dem Bereich von etwa 1,6:1 bis 1,3:1·
Wenn die Pyrrol bildende Ringschlußreaktion wie oben beschrieben in einer Dispersion des zweiphasigen
Reaktionsmediums durchgeführt wird, können die Ausbeuten des gewünschten Pyrrolesters über die Ausbeuten hinaus
erhöht werden, die man bei Verwendung eines nur einphasigen Reaktionsmediums erreicht. Ohne Festlegung auf irgendeine
besondere Theorie ist anzunehmen, daß die Ringschlußreaktion in der organischen Phase des Reaktionsmediums
erfolgt. Die relativ geringere Löslichkeit des primären Amins in der organischen Phase gegenüber seiner Löslichkeit
in der wässrigen Phase dient möglicherweise zu einer begrenzten Verfügbarkeit des Amins in der organischen
Reaktionsphase. Es wird daher angenommen, daß die Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer und Zwischenpro-
0300 18/0851
29A2H0
dukte in der organischen Phase so sind, daß in dem zweiphasigen
System erhöhte Ausbeuten des gewünschten Pyrroles ter-Produktes erzielt werden. Die Gegenwart des organischen
Lösungsmittels ist auch bei der Beherrschung der Ringschlußreaktionswärme dienlich und gestattet
eine schnellere Zugabe der Reaktionsteilnehmer als ohne Lösungsmittel in dem Reaktionsmedium.
Bei einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Durchführung der Pyrrol bildenden
Ringschlußreaktion werden die drei wesentlichen Reaktionsteilnehmer vorzugsweise in solcher Weise vereinigt, daß
das Acetondicarboxylat und die substituierte Carbonylverbindung im wesentlichen gleichzeitig in das das Amin
enthaltende Reaktionsmedium eingeführt werden. Die hier benutzte "im wesentlichen gleichzeitige" Zugabe bezieht
sich auf eine solche Vereinigung der Reaktionsteilnehmer, daß das Molverhältnis der substituierten Carbonylverbindung
zu mit dem Reaktionsmedium vereinigtem Acetondicarboxylat während des Zeitraums, in dem diese Reaktanten
mit dem Reaktionsmedium vereinigt werden, in dem Bereich von etwa 1,6:1 bis 1,4:1 liegt. Eine im wesentlichen
gleichzeitige Zugabe der Reaktionsteilnehmer umfaßt natürlich auch die Ausführungsform, bei der das Acetondicarboxylat
und die substituierte Carbonylverbindung dem Reaktionsbehälter kontinuierlich mit solchen Geschwindigkeiten
zugeführt werden, daß das erforderliche Molver-
030018/0851
29A2H0
hältnis dieser zwei Reaktionsteilnehmer während ihrer
Zugabe beibehalten wird. Eine im wesentlichen gleichzeitige Reaktionsmittelzugabe schließt auch die Ausführungsform
ein, bei der das Acetondicarboxylat und die substituierte Carbonylverbindung paarweise in getrennten
Teilportionen oder "Schüssen" zugesetzt werden, vorausgesetzt, daß das Molverhältnis der Gesamtmengen jedes
zugesetzten Reaktionsteilnehmers nicht außerhalb des Bereiches von 1,6:1 bis 1,4:1 liegt. In dem Reaktionsmedium ist wenigstens etwas des primären Amins, vorzugsweise
seine Gesamtmenge anwesend, bevor man mit der im wesentlichen gleichzeitigen Zugabe der anderen zwei Reaktionsteilnehmer
beginnt.
Bei der Zugabe des Acetondicarboxylats zu dem das primäre Amin enthaltenden Reaktionsmedium wird im
allgemeinen ein weißer Niederschlag als Zwischenprodukt gebildet. Diese Zwischenverbindung ist möglicherweise
ein Aminsalz des Acetondicarbonsäureesters. Die weitere Umsetzung dieser Zwischenverbindung mit der substituierten
Carbonylverbindung, wie Chloraceton, erzeugt gegebenenfalls den gewünschten substituierten Pyrroldiester. Da
die Zwischenverbindung sich mit der Zeit zu zersetzen scheint, erhöht die gleichzeitige Zugabe von Acetondicarboxylat
und substituierter Carbonylverbindung die Bildung von Pyrroldiester durch Förderung der Umsetzung
des Zwischenproduktes, bevor sich dieses zersetzt.
030018/0851
2942U0
erfindungsgemäße Merkmal der gleichzeitigen Zugabe der
Reaktionsteilnehmer ist daher besonders wirksam für die Erhaltung einer annehmbar hohen Produktausbeute bei Verfahren
im technischen Maßstab mit großer Charge und hohem Durchsatz, bei denen die Beherrschung der Ringschlußreaktionswärme
Maßnahmen zur zeitlichen Verlängerung der Reaktionsmittelzugabe und längere Reaktionszeiten
notwendig macht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die beiden oben beschriebenen
Verbesserungen benutzt, die das zweiphasige wässrig-organische
Reaktionsmedium sowie die im wesentlichen gleichzeitige Zugabe der Reaktionsteilnehmer umfassen.
Ausführungsformen, bei denen diese beiden Merkmale realisiert
sind, sind besonders von Vorteil. Um angemessene Ausbeuten des gewünschten substituierten Pyrroldiester-Produktes
sicherzustellen, können das primäre Amin und die substituierte Carbonylverbindung gegenüber dem Acetondicarboxylat
in stöchiometrischem Überschuß eingesetzt werden. Im allgemeinen beträgt das Molverhältnis des
primären Amins zu Acetondicarboxylat wenigstens etwa
3,5:1» vorzugsweise wenigstens etwa 4,3:1. Im allgemeinen
beträgt das Molverhältnis der substituierten Carbonylverbindung zu Acetondicarboxylat wenigstens etwa
1,2:1, vorzugsweise wenigstens etwa 1,5:1· Aus wirtschftlichen Gründen ist es natürlich erwünscht, die im Prozess
030018/0851
2942U0
eingesetzten Überschußmengen der Reaktionsteilnehmer
auf ein Mindestmaß zu beschränken. Das Molverhältnis von Amin zu Acetondicarboxylat liegt daher mit Vorteil
in dem Bereich von etwa 3,5=1 bis 10:1, und das Molverhältnis
der substituierten Carbonylverbindung zu Acetondicarboxylat liegt mit Vorteil in dem Bereich von etwa
1,2:1 bis 5;1· 2s wurde überraschenderweise gefunden,
daß bei Verwendung eines zweiphasigen Reaktionsmediums und/oder bei im wesentlichen gleichzeitiger Zugabe der
Reaktionsmittel bei gegebener Pyrrolester-Ausbeute mit
höheren Durchsatzgeschwindigkeiten und kleineren überschußmengen der Reaktionsteilnehmer gearbeitet werden
kann als ohne diese neuen Verfahrensmerkmale.
Das bei der vorliegenden Erfindung benutzte Reaktionsmedium wird während der Reaktion im allgemeinen gerührt
und gekühlt. Das bevorzugte zweiphasige Reaktionsmedium wird durch Rührung und Kühlung während der Reaktion
als Dispersion auf der gewünschten Reaktionstemperatur
gehalten. Die Rührung sollte ausreichend sein, um eine gleichmäßige Dispersion zu bilden, welche die wässrige
und die organische Phase sowie jegliches festes Zwischenprodukt in Form eines während der Reaktion gebildeten
Niederschlages enthält. Das Reaktionsmedium kann auch während des größten Teils der Reaktion gekühlt werden,
so daß die Temperatur des Reaktionsmediums unter etwa 4-5 0C, vorzugsweise unter etwa 40 0C, z.B. bei 20 bis
0300 1 8/0851
2942H0
40 0C, "bleibt. Temperaturen des Reaktionsmediums oberhalb
etwa 4-5 °C führen zur Tendenz einer Erniedrigung
der Ausbeuten gewünschten Pyrroldiester-Produktes und/
oder zur Förderung der Bildung unerwünscht übermäßiger Mengen von Nebenprodukten der Ringschlußreaktion. Die
Rührung und die Beherrschung der Temperatur des Reaktionsmediums werden aufrecht erhalten, bis die den
Pyrrolester bildende Ringschlußreaktion bis zu dem gewünschten Ausmaß abgeschlossen ist. Im allgemeinen ist
eine Reaktionszeit von etwa 1 bis 8 Stunden nach Ende der Zugabe der Reaktionsteilnehmer ausreichend.
Nachdem die Umsetzung zuende gegangen ist, können sich verschiedene Arbeitsgänge anschließen, um das gewünschte
substituierte Pyrrolester-Produkt zu gewinnen, zu reinigen oder/und weiterzubehandeln. Nach Bildung
des Pyrrolesters, jedoch bevor die Rührung abgestellt
wird, kann das Reaktionsmedium z.B. mit konzentrierter HCl angesäuert werden, um überschüssiges organisches
Amin und/oder Nebenprodukte aus der organischen Phase zu beseitigen. Dann kann die Rührung abgestellt werden,
und das zweiphasige Reaktionsmedium - falls es beim Verfahren benutzt wurde - kann sich trennen in (1) eine
wässrige Schicht, die Wasser, verschiedene überschüssige Reaktionsteilnehmer und Reaktionsnebenprodukte sowie
eine kleine Menge des gewünschten substituierten Pyrroldiesters
enthält, und (2) eine organische Schicht, die
030018/0851
29A2H0
das mit Wasser unmischbare organische Lösungsmittel und den größten Teil des Pyrroldiester-Produktes enthält.
Die wässrige und die organische Schicht können durch übliche Maßnahmen getrennt werden. Gewünschtenfalls kann
die wässrige Schicht mit zusätzlichem organischem Lösungsmittel extrahiert werden, um die in der wässrigen
Phase verbliebene kleine Menge des Pyrrolester-Produktes zu entfernen. Nach dieser Extraktion wird der Pyrrolester
enthaltende Extrakt mit der anfangs abgetrennten organ!sehen Phase vereinigt.
Wenn ein im wesentlichen reines Pyrroldiesterprodukt
gewünscht wird, kann das organische Lösungsmittel durch herkömmliche Destillation von der den Pyrrolester
enthaltenden organischen Phase abgetrieben werden. Das Pyrroldiester-Produkt kann auch gewünschtenfalls ohne
Isolierung zu der Pyrroldisäure hydrolysiert werden. Dies kann durch Natriumhydroxid-Zugabe zu der organischen
Phase, Bildung des Dinatriumsalzes der Pyrroldisäure und anschließende Zugabe von starker Säure unter Bildung
der Pyrroldisäure geschehen.
Das erfindungsgemäße Pyrroldiester-Syntheseverfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert, die
keine Einschränkung der Erfindung darstellen.
030018/0851
2942U0
ml einer 40 Gew.-%igen wässrigen Monomethylaminlösung
und 140 ml Dichloräthan werden in einen mit
einem mechanischen Rührer und einem Thermometer ausgestatteten Rundkolben von 1 Liter Inhalt gefüllt. Unter
Rührung dieses Gemisches zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen
Dispersion und Kühlung zwecks Einhaltung einer Reaktionstemperatur zwischen 25 und 35 0C werden 77,6 g
(0,384 Mol; 76 ml) Diäthylacetondicarboxylat und 48 ml
(0,576 Mol) Chloraceton im wesentlichen gleichzeitig
in paarweisen "Schüssen" zugesetzt. In dem Kolben wird ein geringer anfänglicher molarer Acetondicarboxylat-Überschuß
gegenüber dem Chloraceton dadurch geschaffen, daß man den ersten Acetondicarboxylatschuß unmittelbar
vor dem ersten Chloracetonschuß zugibt. Acetondicarboxylat
und Chloraceton werden gemäß dem folgenden Schema über eine Spanne von 95 Minuten verteilt in Anteilen
zugefÜS*:
Zeit Menge des zugesetzten Menge des zuge-
Acetondicarboxylats gesetzten Chloracetons
5 ml 10 ml 15 20 25 30 35 41 48
030018/085 1
etwa 1 Min. | 10 ml |
5 Min. | 16 ml |
20 | 24 |
35 | 32 |
50 | 40 |
65 | 50 |
75 | 58 |
85 | 68 |
95 | 76 |
Nachdem die Reaktionsmittelzugabe beendet ist, wird das Gemisch eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt,
in einem Eisbad gekühlt und mit konzentrierter HCl (etwa 60 ml) unter 25 0G angesäuert. Nach der Ansäuerung
wird das Gemisch etwa 20 Minuten gerührt und mit pH-Papier geprüft, um seine saure Reaktion sicherzustellen, bevor
es in einen Scheidetrichter überführt wird. Die Trennung ergibt 207 ml (245,1 g) organische Schicht (untere
Schicht) und 254 ml (249,5 g) wässrige Schicht. (Die
Extraktion dieser wässrigen Schicht mit 25 ml Dichloräthan liefert weniger als 1,3 g des Diester-Produktes).
Die organische Schicht (207 ml; 245,1 g) wird mit 60 ml Leitungswasser gewaschen. Nach der Trennung erhält man
203 ml (239,2 g) organische Lösung und 62 ml (61 g) Waschwasser.
Nach der Wäsche wird die organische Lösung (203 ml; 239,2 g) in einen 500 ml-Kolben gegeben zwecks
Destillation des Dichloräthans unter Atmosphärendruck (Dampftemperatur 76-83 0C; Kolbentemperatur 92-130 0C)
und gegen Ende der Destillation unter Vakuum. Das erhaltene Dichloräthan (125 ml, 151,3 g; 89,3 % Rückgewinnung)
kann ohne weitere Reinigung bei der Pyrrolestersynthese
wieder verwendet werden.
Nach der Destillation werden 50 ml Isopropanol
(Siedepunkt 82,4 0C) bei 60 bis 75 0C dem Rückstand zu-
0 3 0 0 18/0851
2942H0
gesetzt. Anschließend werden 170 ml Leitungswasser bei 60 bis 75 0C zugegeben. Nach vollständiger Zugabe
wird die Rührung bei Wasserbadtemperatur eine Stunde fortgesetzt und dann filtriert. Der Filterkuchen wird
zur Entfernung gefärbter Stoffe intensiv mit Leitungswasser gewaschen und auf dem Trichter ziemlich trocken
gesaugt, wobei sich 86,4 g feuchter 3-Carbäthoxy-1,4-dimethyl-pyrrol-2-essigsäureäthylester
ergeben.
Die Lufttrocknung des feuchten Kuchens bei Zimmertemperatur liefert 65,8 g trockenes Diester-Produkt,
entsprechend einer Ausbeute von 67,7 %·
Wenn bei der Arbeitsweise des Beispiels 1 das Lösungsmittel Dichloräthan durch eine äquivalente Menge
Dichlormethan oder Chloroform ersetzt wird, wird in im wesentlichen gleicher Weise der 3-Carbäthoxy-1,4-dimethyl-pyrrol-2-essigsäureäthylester
gebildet.
Beis-piel 2
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird im Labormaßstab auf 1 Liter-Basis wiederholt.. Ein mit einem
mechanischen Rührer und einem Thermometer ausgestatteter Rundkolben von 2 Liter Inhalt wird mit 432 ml einer
40 Gew.-%igen wässrigen Monomethylamin-Lösung und 420 ml
Dichlormethan beschickt. Unter Rührung zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Dispersion und Kühlung zur
03 0 018/0851
29A2U0
Einhaltung einer Temperatur zwischen 25 und 35 0C werden
diesem Gemisch 232,8 g Acetondicarbonsäurediäthylester
(1,15 Mol; 228 ml) und 144 ml Ghloraceton (159,6 g:
1,63 Mol) im wesentlichen gleichzeitig so zugesetzt, daß die dem Kolben zugesetzte Chloracetonmenge einen geringen
molaren Überschuß über die zugesetzte Acetondicarboxylatmenge
ausmacht.
Nach Zugabe der Reaktanzen wird das Gemisch eine
Stunde bei 25 bis 35 0C gerührt, in einem Eisbad gekühlt
und mit konzentrierter HCl (etwa 180 ml) bei 125 0C angesäuert.
Nach dem Ansäuern wird das Gemisch etwa 30 Minuten gerührt und mit pH-Papier geprüft, um seine saure
Reaktion sicherzustellen. Dann wird es in einen Scheidetrichter überführt. Die Trennung ergibt etwa 620 ml or
ganische Schicht (untere Schicht) und etwa 700 ml wäss rige Schicht. Die wässrige Schicht wird mit 60 ml Dichloräthan extrahiert. Die Dichloräthanlösungen werden
vereinigt (Gesamtvolumen etwa 685 ml) und einmal mit
180 ml Leitungswasser gewaschen. Das Produkt ist 3-Carbäthoxy-1,4~dimethyl-pyrrol-2-essigsäureäthylester in
Dichloräthan-Lösung. Ein aliquoter Teil der Produktlösung in Dichloräthan wird zur Untersuchung entnommen.
Es wird eine Ausbeute von 63 % festgestellt.
Beispiel 3
Die Herstellung von 3-Carbäthoxy-i,4-dimethyl-
030018/0851
2942U0
pyrrol-2-essigsäure?~hylester wird in einer Technikumanlage
durchgeführt. \;s die Brauchbarkeit des vorliegenden
Verfahrens für - 'e kommerzielle Herstellung zu
zeigen. Ein mit ein^" '-l·" ihrer und einem Kühlsystem ausgestatteter
Reaktor ·-.-;.rd mit 4-82 kg Dichloräthan beschickt.
Dann werder ,n den Reaktor 359 kg einer
40 Gew.-%igen wässrigen Monomethylamin-Lösung eingefüllt.
Bei laufendes, rührer werden 27 kg roher Acetondicarbonsäurediäthylester
zu dem Reaktionsgemisch gegeben, und unmittelbar anschließend eine Charge von 18,5 kg
Chloraceton. Die Temperatur des Reaktionsgemisch.es wird
unter 35 0C gehalten. Dann werden in Aufeinanderfolge
7 weitere Acetondicarconsäurediäthylester- und Chloraceton-Chargen
aufgegeben, und die Reaktion wird eine weitere Stunde fortgesetzt.
Das Reaktionsgemisch wird in einen anderen
ähnlichen Reaktionsbehälter überführt und auf 20 0C
gekühlt. Dann werden unter Rührung des Reaktionsgemiaches und Halten der Temperatur unter 25 0C 196 kg
37 %ige HCl zugesetzt. Der Rührer wird dann abgestellt,
und man überläßt das Reaktionsgemisch eine halbe Stunde der Trennung in eine obere wässrige Phase und eine untere organische Phase. Die untere organische Phase wird
in einen anderen Reaktionsbehälter überführt, und die verbleibende wässrige Phase wird mit zusätzlichen 69 kg
Dichloräthan extrahiert. Die organische Extraktschicht
030018/085 1
2942U0
wird ebenfalls von der wässrigen Phase getrennt und
der organischen Phase der ersten Trennung zugesetzt.
166 Liter Wasser werden der vereinigten organischen Fraktion zugesetzt, und das Gemisch wird eine
halbe Stunde gerührt und dann eine halbe Stunde der Trennung überlassen. Die untere organische Phase wird
dann abgetrennt und in einen anderen Reaktionsbehälter überführt. Die so abgetrennte organische Phase hat einen
neutralen pH-Wert; ihr wird zur Pyrrolesteruntersuchung eine Probe entnommen. Bei dieser Arbeitsweise erzielt
man eine Pyrrol esterausbeute von etwa 54 %, bezogen auf
den zu Anfang eingesetzten Acetondicarbonsäurediäthylester.
Ein Diisopropylpyrroldiester wird wie folgt hergestellt. Ein Dreihals-Rundkolben von 500 ml Inhalt
wird mit einem Kühlapparat und einem mechanischen Rührer versehen. Der Kolben wird mit 144- ml eines 40 Gew.-%igen
wässrigen Monomethylamins und 140. ml Dichloräthan beschickt
und gerührt. 9519 g (0,38 Mol) roher Acetondicarbonsäurediisopropylester
(92 % rein) werden in einen Zugabetrichter und 48 ml (0,6 Mol) Chloraceton werden
in einen zweiten Zugabetrichter gegeben. Während das Reaktionsgemisch in dem Kolben gerührt und auf einer Temperatur
zwischen 25 und 35 0C gehalten wird, werden das
0 3 0 0 18/0851
■· 28 -
29A2H0
Acetondicarboxylat und das Chloraceton gleichzeitig über einen Zeitraum von 25 Minuten dem Kolben zugesetzt,
wobei während der Zugabe ein geringer molarer Überschuß Chloraceton aufrechterhalten wird.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch eine Strande
bei 30 bis 35 0C gerührt, dann auf etwa 10 0C abgekühlt
und mit 85 ml konzentrierter HCl angesäuert. Dieses Gemisch wird weitere 30 Minuten gerührt und in
einen Scheidetrichter überführt. Man überläßt das Gemisch der Trennung in eine obere wässrige Schicht und
eine untere organische Schicht. Die wässrige Schicht wird abgetrennt und mit zusätzlichen 25 ml Dichloräthan
extrahiert, die man abtrennt und mit der ersten organischen Schicht vereinigt. Die vereinigten organischen
Fraktionen werden mit 60 ml Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel Dichloräthan wird dann aus der organischen
Fraktion abgetrieben, und das zurückbleibende Produkt wird gewogen. Das erhaltene Produkt ist 3-Carbisopropoxy-1
,^--dimethyl-pyrrol^-essigsäureisopropylester. Die
Rohproduktausbeute beträgt etwa 85 % (Mol), bezogen auf den ursprünglich eingesetzten Acetondicarbonsäurediisopropylester.
Kurz zusammengefaßt betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung substituierter
Pyrroldiester durch Umsetzung eines primären Amins mit
030018/085 1
2942H0
einem Acetondicarbonsäurediester und einer substituierten Carbonylverbindung, wie Chloraceton. Die Pyrrolesterbildungsreaktion
wird durchgeführt in einer Amin enthaltenden, zweiphasigen, wässrig-organischen Dispersion
als Reaktionsmedium, mit welcher der Acetondicarbonsäureester und die substituierte Carbonylverbindung
vereinigt werden, und/oder in einem Amin enthaltenden Reaktionsmedium, dem der Acetondicarbonsäureester und
die substituierte Carbonylverbindung im wesentlichen gleichzeitig zugesetzt werden.
030018/0851
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines substituierten
Pyrrolesters der Formel Q
Il
D ^C-OR,
CH0-C-OR0 2 ti 2 ,
N 0
in der R,. eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu etwa
20 Kohlenstoffatomen, R0 und R, Alkyl oder Alkaryl mit
bis zu etwa 20 Kohlenstoffatomen und R^ Wasserstoff oder
eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeuten, durch Zusammengeben eines Acetondicarbonsäureesters
der Formel
0 CH2-C-OR2
C=O
I CH2-C-OR, ,
Ö 030018/0851
worin Ep und R, die genannte Bedeutung haben, und einer
substituierten Carbonylverbindung der Formel
Il
R^,-C—CHpX ,
worin R^ die genannte Bedeutung hat und X eine austretende
Gruppe bedeutet, mit einem ein primäres Amin der Formel R.NHp, worin R,. die genannte Bedeutung hat, enthaltenden
Reaktionsmedium, das eine zur Bildung der substituierten Pyrrolester ausreichende Zeit bei einer Temperatur unter
etwa 45 0C gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
man
A) ein zweiphasiges Reaktionsmedium aus einer Dis-_ persion einer wässrigen Lösung des primären Amins und einem
inerten, mit Wasser unmischbaren, organischen Lösungsmittel bildet und den Acetondicarbonsäureester und die substituierte
Carbonylverbindung mit der das Reaktionsmedium bildenden Dispersion vereinigt und/oder
B) den Acetondicarbonsäureester und die substituierte Carbonylverbindung im wesentlichen gleichzeitig dem
das primäre Amin enthaltenden Reaktionsmedium zusetzt, so daß das Molverhältnis der substituierten Carbonylverbindung
zu dem Acetondicarbonsäureester während der Zeit, in der sie dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden, in dem Bereich
von etwa 1,6:1 bis 1,4:1 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R,-, Rp, R* und R^ niedere Alkylgruppen mit etwa
030018/0851
1 bis 5 Kohlenstoffatomen und X die Tosylgruppe oder Halogen,
vorzugsweise Chlor oder Brom, bedeuten.
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Lösung des primären Amins
als Reaktionsmedium einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
A) das Molverhältnis von Amin zu Acetondicarbonsaureester
wenigstens etwa 3i5 = 1 und
B) das Molverhältnis der substituierten Carbonylverbindung zu Acetondicarbonsaureester wenigstens etwa
1,2:1 betragen.
5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Temperatur des Reaktionsmediums während der Pyrrolbildungsreaktion zwischen etwa
20 und 40 0C hält.
6. Verfahreen nach einem der Ansprüche 1 bis 5i
dadurch gekennzeichnet, daß man als primäres Amin Monomethylamin einsetzt.
7· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acetondicarbonsäurediester
den Diäthyl- oder Diisopropyldiester einsetzt.
030018/0851
23A2U0
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man
A) die Dispersion aus AminlÖsung und organischem
Lösungsmittel durch Rühren bildet und diese Dispersion auf reaktionsmittelfreier Basis etwa 50 bis 90 Gew.-%
organisches Lösungsmittel und etwa 10 bis 50 Gew.-% Wasser
aufweist und
B) das Gewichtsverhältnis des Reaktionsmediums zu der Gesamtmenge des Amins, Acetondicarbonsäurediesters und
der substituierten Carbonylverbindung in dem Bereich von
etwa 5*1 bis 1:1 liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige AminlÖsung etwa
30 bis 40 Gew.-% des primären niederen Alkylamins enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9» dadurch
gekennzeichnet, daß man als mit Wasser unmischbares organisches Lösungsmittel aliphatische Kohlenwasserstoffe,
halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe einsetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als mit Wasser unmischbares
organisches Lösungsmittel Dichloräthan, Dichlormethan oder Chloroform einsetzt.
030018/0851
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man ein organisches Lösungsmittel
einsetzt, das schwerer als Wasser ist.
13· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung des substituierten
Pyrrolester-Produktes in dem organischen Lösungsmittel
in der Weise gewinnt, daß man nach Bildung des substituierten Pyrrolester-Produktes die Rührung des
Reaktionsmediums abbricht, dadurch das Reaktionsmedium sich in eine organische und eine wässrige Schicht trennen
läßt und anschließend die das Produkt enthaltende organische Schicht von der wässrigen Schicht trennt.
030018/0851
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US95271178A | 1978-10-19 | 1978-10-19 | |
US95268278A | 1978-10-19 | 1978-10-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2942140A1 true DE2942140A1 (de) | 1980-04-30 |
Family
ID=27130329
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792942140 Withdrawn DE2942140A1 (de) | 1978-10-19 | 1979-10-18 | Verfahren zur herstellung substituierter pyrroldiester |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA1105039A (de) |
DE (1) | DE2942140A1 (de) |
FI (1) | FI793221A (de) |
FR (1) | FR2439185A1 (de) |
GB (1) | GB2034304A (de) |
NL (1) | NL7907735A (de) |
SE (1) | SE7908596L (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0072441A1 (de) * | 1981-08-18 | 1983-02-23 | Ethyl Corporation | Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyrrolen |
US4565879A (en) * | 1980-04-04 | 1986-01-21 | Ethyl Corporation | Process for producing substituted pyrroles |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4455433A (en) * | 1981-11-02 | 1984-06-19 | Ethyl Corporation | Process for producing substituted pyrroles |
US4383117A (en) | 1981-11-02 | 1983-05-10 | Ethyl Corporation | Process for producing substituted pyrroles |
IT1151731B (it) * | 1982-04-21 | 1986-12-24 | Montedison Spa | Processo per la preparazione dell'acido 3-carbossi-1,4-dimetilpirrol-2-acetico |
US4835288A (en) * | 1987-01-14 | 1989-05-30 | Syntex Inc. | Process for preparing (+)-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[1,2-a]pyrrole-1,7-dicarboxylates |
US4937368A (en) * | 1987-01-14 | 1990-06-26 | Syntex (U.S.A.) Inc. | Process for preparing (+)-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[1,2-A]pyrrole-1,7-dicarboxylates |
US4874872A (en) * | 1987-01-14 | 1989-10-17 | Syntex (U.S.A.) Inc. | Process for preparing (+)-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[1,2-A]pyrrole-1,7-dicarboxylates |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3752826A (en) * | 1970-01-26 | 1973-08-14 | Mcneilab Inc | Aroyl substituted pyrroles |
-
1979
- 1979-09-27 CA CA336,509A patent/CA1105039A/en not_active Expired
- 1979-10-17 SE SE7908596A patent/SE7908596L/xx not_active Application Discontinuation
- 1979-10-17 FI FI793221A patent/FI793221A/fi not_active Application Discontinuation
- 1979-10-17 FR FR7925757A patent/FR2439185A1/fr active Pending
- 1979-10-18 GB GB7936183A patent/GB2034304A/en not_active Withdrawn
- 1979-10-18 DE DE19792942140 patent/DE2942140A1/de not_active Withdrawn
- 1979-10-19 NL NL7907735A patent/NL7907735A/nl not_active Application Discontinuation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4565879A (en) * | 1980-04-04 | 1986-01-21 | Ethyl Corporation | Process for producing substituted pyrroles |
EP0072441A1 (de) * | 1981-08-18 | 1983-02-23 | Ethyl Corporation | Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyrrolen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2034304A (en) | 1980-06-04 |
NL7907735A (nl) | 1980-04-22 |
SE7908596L (sv) | 1980-04-20 |
CA1105039A (en) | 1981-07-14 |
FR2439185A1 (fr) | 1980-05-16 |
FI793221A (fi) | 1980-04-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2900231A1 (de) | Verfahren zur herstellung von n,n- diaethyl-m-toluamid aus m-toluylsaeure durch katalytische reaktion mit diaethylamin in fluessiger phase | |
DE2756169C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Perfluorcarbonsäuren oder Perfluoralkansulfonylchloriden | |
DE2942140A1 (de) | Verfahren zur herstellung substituierter pyrroldiester | |
DE3606174A1 (de) | Verfahren zur herstellung von perfluorcarbonsaeuren | |
DE3025999A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polymethylen-polyphenyl-polycarbamaten | |
DE2609015C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Benz (f)-2,5-oxazocinen | |
DD223702A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,8-dihydroxy-10-acyl-9-anthronen | |
DE3819045A1 (de) | Herstellung von l-ascorbinsaeure | |
EP0011208B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 3-Phenoxy-benzaldehyden | |
DE3207470A1 (de) | Verfahren zum isolieren organischer verbindungen und lithiumsalzkomplexe zur durchfuehrung des verfahrens | |
EP0061629B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von substituierter alpha-Halogenpropionsäure und ihren Derivaten; substituiertes Vinylidenchlorid | |
EP1110939B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Poly(fluoralkyl)-acetophenonen | |
CH631991A5 (de) | Verfahren zur herstellung von triorganozinnhalogeniden. | |
DE2331665A1 (de) | Dialkylaminoalkylester von arylaliphatischen saeuren und ihre saeureadditionssalze und verfahren zu deren herstellung | |
DE3434553C2 (de) | ||
DE2332064C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxy-naphthalin-3-carbonsäure | |
DE2211662A1 (de) | Verfahren zur umwandlung von pyridaziniumsalzen | |
DE857501C (de) | Verfahren zur Herstellung von Disulfiden | |
EP0075698B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 10,11-Dihydro-5H-dibenzo (a,d) cyclohepten-5-on und dessen Substitutionsprodukten | |
DE3702671C1 (en) | Process for the preparation of thiocyanatomethylthiobenzothiazole | |
DE2015731C3 (de) | Azamorphinanverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und pharmazeutische Zubereitungen | |
DE935365C (de) | Verfahren zur Herstellung von Ketoverbindungen | |
EP0266544A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Halogenalkoholen | |
DE1279682B (de) | Verfahren zur Herstellung von 6, 11-Dihydro-dibenzo-[b, e]-oxepin- bzw. -thiepin-11-on | |
DE2010719C3 (de) | N-(Phthalimidoacetyl)-5-chlor-2-[(cyclopropylmethyl)- amino] -benzhydrol, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |