DE2941060C2 - Bipolare Resektionsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine bipolare Resektionsvorrichtung zur Resektion von Gewebe innerhalb einer menschlichen Körperhöhle mit Hilfe von zwischen zwei Elektroden fließenden Frequenzströmen mit einer länglichen Hülse aus elektrisch isolierendem Material und einer Fangvorrichtung, die vom anderen Ende der Hülse zum Erfassen von Gewebe betätigbar und durch die Hülse mit hochfrequentem Strom speisbar ist.

Üblicherweise arbeitet eine Vorrichtung zur Resektion abdominalen Gewebes, wie z. B. einer Geschwulst, mittels hochfrequenter Ströme nach einem System zur Resektion eines in einer Körperhöhle befindlichen und eine Geschwulst aufweisenden Gebiets, bei dem man einen HF-Strom zwischen einer zur Resektion bestimmten Elektrode, die von einem in die Körperhöhlung eingeführten schlingenförmigem leitenden Draht gebildet wird, und einer äußeren Elektrode fließen läßt, die locker auf der Haut eines Patienten aufliegt und von der Resektionselektrode getrennt angeordnet ist. Ein derartiges herkömmliches System weist jedoch den Nachteil auf, daß der durch den Körper geschickte hochfrequente Strom die Kauterisierung anderer Gebiete im Körper des Patienten als der beabsichtigten Zielregion hervorrufen kann, was häufig zu Löchern in unerwarteten Teilen des Körpers oder, bei schlechtem Kontakt zwischen der äußeren Elektrode und der Körperoberfläche, zu Verbrennungen führen kann.

Bei einer zweiten bekannten Methode (GB-PS 14 90 585) läßt man einen hochfrequenten Strom zwischen zwei leitenden Drähten fließen, die als Elektroden unterschiedlicher Polarität dienen, deren Enden so miteinander verbunden sind, daß Isoliermaterial dazwischen liegt und die eine Schlinge bilden. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß der Teil der Geschwulst der das Isoliermaterial berührt selbst dann, wenn der Hals der Geschwulst von der Schlinge umfaßt und mit Strom versorgt wird, nicht kauterisiert wird, was bedeutet daß Blutungen auftreten können. Weiterhin besteht die Möglichkeit daß der Teil der Geschwulst der nicht kauterisiert werden konnte und der verhältnismäßig dick sein kann, nicht mechanisch entfernt werden kann.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu entwickeln, bei der ein unbeabsichtigtes Abfließen von hochfrequenten Strömen in den menschlichen Körper verhindert wird und trotz der einfachen Konstruktion der Vorrichtung eine sichere Resektion von Zielbereichen im Körper gewährleistet ist

Eine bipolare Resektionsvorrichtung der eingangs erwähnten Art ist beispielsweise durch die DE-OS 25 13 868 bekannt Die dort offenbarte Fangvorrichtung besteht beispielsweise aus zwei zangenförmig gebogenen Hebeln, die jeweils eine Elektrode für den hochfrequenten Strom bilden. Durch Betätigen der Fangvorrichtung werden die Hebel zangenartig aufeinander zu bewegt und drücken dadurch ein Gewebestück ab. Das abzutrennende Gewebe kann jedoch nicht vollständig umschlossen werden. Das Ergreifen des Gewebes ist nur mit einer begrenzten Druckausübung möglich. Die bekannte Vorrichtung eignet sich in erster Linie zur Koagulation von Gewebe, nicht aber zur Resektion.

Bei einer ähnlichen, aus der französischen Offenlegungsschrift 23 13 949 bekannten Vorrichtung fließt der Behandlungsstrom zwischen zwei Schleifen, von denen die eine eine aktive und die andere eine passive Elektrode bilden. Die Ebene der Schleifen steht senkrecht zur Längsrichtung der Hülse. Daraus ergibt sich, daß ein mechanischer Druck auf das Gewebe zwischen den Schleifen nicht ausgeübt werden kann. Außerdem können die Schleifen die abzutrennende Stelle des Gewebes nicht vollständig umfassen.

Aus der DE-AS 21 32 808 ist eine schleifenartige Vorrichtung zum diathermischen Abtragen von Wucherungen bekannt, bei der die Drahtschleife zusammengezogen werden kann. Diese Anordnung arbeitet jedoch nicht bipolar.

Aus der US-Patentschrift 4043 343 sind noch gattungsfremde elektromedizinische Behandlungsgeräte, nämlich Geräte zur punktuellen elektrischen Behandlung mittels elektrischen Messern bzw. Sonden, bekannt. Diese Geräte enthalten keine Fangvorrichtungen, so daß sie keinen mit der eingangs erwähnten bipolaren Resektionsvorrichtung vergleichbaren Aufbau aufweisen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bipolare Resektionsvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu erstellen, die zur Entfernung von Gewebeteilen im Körper besonders geeignet ist und ein unbeabsichtigtes Abfließen von hochfrequenten Strömen in den menschlichen Körper verhindert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülse am distalen Ende mit der ersten Elektrode versehen ist und daß eine das Gewebe umgreifende Fangvorrichtung die zweite Elektrode bildet.

Darch die erfindungsgemäße Anordnung der Elektroden, nämlich eine erste als Fangvorrichtung ausgebildete Elektrode und eine zweite ortsfest Elektrode am Ende der Hülse, läßt sich ein mechanischer Druck auf das zu entfernende Gewebe ausüben, wodurch der Stromübergang von den Elektroden in das Gewebe besonders intensiv wird, weil der Kontakt zwischen den Elektroden jnd dem Gewebe erheblich verbessert wird.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche charakterisiert und an Hand der nachstehenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch das untere Ende einer Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;

F i g. 2 einen Längsschnitt durch die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Betriebsposition;

Fig.3 einen Längsschnitt durch das untere Ende einer Vornchtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;

F i g. 4 eine Schnittansicht der in F i g. 3 dargestellten Vorrichtung;

F i g. 5 + F i g. 6 Teilschnitte durch Leiter, die hochfrequente Ströme zu einer ersten Elektrode liefern;

F i g. 7 einen Längsschnitt durch das untere Ende einer Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;

F i g. 8 einen Längsschnitt durch die in F i g. 7 gezeigte Vorrichtung in einer Betriebsposition;

Fig.9 einen Längsschnitt durch das untere Ende einer Vorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel;

Fig. 10 einen Längsschnitt durch die in Fig.9 dargestellte Vorrichtung in einer Betriebsposition;

Fig. 11 einen Längsschnitt durch das untere Ende einer Vorrichtung gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel; und

Fig. 12 einen Längsschnitt durch die in Fig. Π gezeigte Vorrichtung in einer Betriebsposition.

Die F i g. 1 und 2 zeigen das erste Ausführungsbeispiel. In diesen Zeichnungen bezeichnet die Bezugsziffer

1 eine elektrisch isolierende Hülle, die aus einem inneren Rohr 2 und einem äußeren Rohr 3 besteht und dazu vorgesehen ist, durch den Kanal eines Endoskups in eine Körperhöhlung eingeführt zu werden. Ein Betätigungsoder Steuerdraht 4 kann in der Hülle 1 vor und zurück bewegt werden und seine Bewegungen werden am oberen Ende der Hülle 1 gesteuert. Ein eine Schlinge bildender Fangdraht 5 ist am unteren Ende des Steuerdrahts 4 angebracht Der Fangdraht S sitzt so zusammengepreßt in der Hülle, daß er sich automatisch zu einer Schlinge spreizt, wenn er aus dem unteren Ende der Hülle 1, wie in Fig. 1 dargestellt herausgestoßen wird. Da er mit dem Steuerdraht 4 elektrisch verbunden ist, steht der Fangdraht 5 mit dem oberen Ende der Hülle 1 über den Steuerdraht 4 in Verbindung und ist an einem Hochfrequenzgenerators angeschlossen.

An dem unteren Ende der Hülle 1 befindet sich andererseits eine außen liegende Elektrode 7. Diese Elektrode 7 wird von einem ringförmigen Leiter gebildet und ist auf die Umfangslinie des inneren Rohrs

2 aufgepaßt und an ihr befestigt. Weiterhin ist die Elektrode 7 mit einem röhrenförmigen Leiter 8 verbunden, der zwischen den inneren und den äußeren Schlauch 2 und 3 der Hülle 1 eingesetzt ist, der an das obere Ende der Hülle 1 geführt ist und der an die Hochfrequenzquelle 6 angeschlossen ist
Auf diese Weise sind der Fangdraht 5 und die Elekfode 7 mit Klemmen 9 bzw. tO des Hochfrequenzgenerators 6 verbunden.

Zur Resektion einer Geschwulst 11 in der Körperhöhlung mittels der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wird der Steuerdraht 4 zuerst einmal gezogen, so daß der Fangdraht 5 in der Hülle 1 zurückgehalten wird, und die Vorrichtung wird dann durch den Kanal des Endoskops in die Körperhöhlung eingeführt Anschließend wird der Steuerdraht 4 vorwärts gestoßen,

"5 wodurch der Fangdraht 5 aus der Hülle 1 herausgestoßen wird und sich, wie in F i g. 1 dargestellt automatisch auseinanderspreizt Dann wird der Fangdraht 5 um die Geschwulst 11 gelegt und der Steuerdraht 4 wird in Richtung auf das obere Ende der Hülle 1 bewegt wodurch der Hals der Geschwulst 11, wie in Fig.2 abgebildet zusammengedrückt wird. Anschließend wird der Hochfrequenzgenerator 6 betätigt um einen hochfrequenten Strom zwischen dem Fangdraht 5 und der Elektrode 7 fließen zu lassen. Der hochfrequente Strom fließt nur in die durch die Pfeile in Fig.2 dargestellten Richtungen. Folglich können nur jene Teile, durch die ein derartiger Strom geführt wird, kauterisiert und abgeschnitten werden. Da der hochfrequente Strom in keinem Fall durch irgendwelche anderen Regionen als den Bereich zwischen dem Fangdraht 5 und der Elektrode 7 fließt kann es nicht zu Verbrennungen oder Löchern in nicht betroffenen Teilen oder an unerwarteter Stelle des Körpers kommen. Darüber hinaus ist es möglich, den gesamten Hals der Geschwulst 11 zwischen den Fangdraht 5 und die Elektrode 7 zu bringen, und der hochfrequente Strom kann durch den gesamten Hals fließen, wodurch eine sichere Resektion ohne die Gefahr von durch Übrigbleiben von Stümpfen bewirkte Blutungen gewährleistet werden kann.

In dem in Fig.3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel wird ein elektrischer Draht 12 in der Hülle 1 als Leiter verwendet. Die Fig.5 und 6 zeigen ein Leiterband 13 bzw. einen elektrischen Draht 14, die dazu vorgesehen sind, wahlweise um das innere (nicht dargestellte) Rohr gewickelt zu werden. Dieses Leiterband 13 und der elektrische Draht 14 dienen als elektrische Leiter in der Hülle 1.

In F i g. 7 ist das dritte Ausführungsbeispiel abgebildet bei dem anstelle des schlingenförmigen Fangdrahts 5 ein Fanghaken 15 verwendet wird. Mit dieser Ausführungsform ist es möglich, den Hals der Geschwulst 11 selbst dann noch zu erfassen, wenn er sich für die Schlinge des Fangdrahts 5 als zu groß erweist Insbesondere kann eine Polypektomie unabhängig vom Umfang des Halses der Geschwulst 11 durchgeführt werden. Fig.8 zeigt den den Hals der Geschwulst 11 umfassenden Fanghaken 15 in eingezogener Position.

F i g. 9 veranschaulicht das vierte Ausführungsbeispiel, bei dem eine Elektrode 16 auf der Innenfläche der Hülle 1 und an ihrem unteren Ende offen daliegt. Das heißt, die Elektrode 16 besteht aus einem kreisförmigen Leiter, der in das äußere Rohr 3 der Hülle 1 eingepaßt

*⁵ und an seiner Innenfläche befestigt ist. Wenn nun z. B. die mit dem Fanghaken 15 versehene Vorrichtung benutzt wird, wird der Hals der Geschwulst 11 von dem Fanghaken 15 ergriffen und in das untere Ende der

5 6

Hülle 1 hineingezogen, was zu dem in Fig. 10 Paar Greifarme 17 und 18 bestehende Fangvorrichtung

dargestellten Zustand führt. Dann wird ein hochfre- 19 anstelle des Fanghakens 15 des vorstehenden

quenter Strom zwischen den Fanghaken 15 und die Ausführungsbeispiels verwendet wird. Auch in diesem

Elektrode 16 geführt. Dies bewirkt, daß der hochfre- Beispiel wird der zu kauterisierende Bereich in die Hülle

quente Strom in die durch die Pfeile in Fig. 10 ■-, 1 hineingezogen. In Fig. 12 ist dargestellt, wie zum

angedeuteten Richtungen fließt, so daß der Hals der Beispiel ein Eileiter eingezogen wird.

Geschwulst 11 kauterisiert werden kann. In der vorstehenden Beschreibung der einzelnen

Weiterhin ist in den Fig. 11 und 12 das fünfte Ausführungsbeispiele gelten gleiche Bezugsziffern für

Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem eine aus einem gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Bipolare Resektionsvorrichtung zur Resektion von Gewebe innerhalb einer menschlichen Körperhöhle mit Hilfe von zwischen zwei Elektroden fließenden Frequenzströmen mit einer länglichen Hülse aus elektrisch isolierendem Material und einer Fangvorrichtung, die vom anderen Ende der Hülse zum Erfassen von Gewebe betätigbar und durch die Hülse mit hochfrequentem Strom speisbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) am distalen Ende mit der ersten Elektrode (7) versehen ist und daß eine das Gewebe (11) umgreifende Fangvorrichtung (5) die zweite Elek- \s trode bildet

2. Resektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektrode (7) an der äußeren Stirnseite der Hülse (1) angeordnet ist

3. Resektionsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektrode (16) an der Innenseite der Hülse (1) an deren unteren Ende angeordnet ist

4. Resektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtung durch einen zu einer Schlaufe (5) geformten Draht gebildet ist

5. Resektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtung durch einen hakenförmigen Draht (15) gebildet ist

6. Resektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Fangvorrichtung aus einem Paar Greifhebel (17,18) gebildet ist a

7. Resektionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) aus einem inneren Rohr (2) und einem äußeren Rohr (3) besteht zwischen denen der die erste Elektrode (7, 16) verbindende Leiter (8, 12) vom oberen Ende der Hülse (1) verläuft