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Die Erfindung" betrifft ein Verfahren zum Errichten
eines Elektrizitätswerks, bei dem zunächst an der Stelle, an welcher das Werk errichtet werden soll, ein
Werksgelände in Form eines flachen Wasserbeckens vorbereitet wird, das ein zumindest einen Teil des
Beckenbodens darstellendes Fundament aufweist, wobei das Werksgelände über einen Kanal mit einer
Wasserfläche in Verbindung gebracht wird, dessen Wasserspiegel in Zeitabhängigkeit schwankt, bei dem
dann in einem Dock die das Werk bildenden &o Bauelemente zu einer Transporteinheit zusammengebaut werden, worauf die Transporteinheit über die
Wasserfläche zum Werksgelände gefahren und im Wasserbecken auf das Fundament abgesenkt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 26 06 297 bekannt. Dabei werden die das Kraftwerk bildenden
Bauelemente im Dock mit einer schwimmfähigen Konstruktion zu einer Einheit zusammengefügt, die
auch am Erstellungsort des Kraftwerks unlösbar mit diesem verbunden bleibt. Die Erstellungskosten für das
Kraftwerk schließen somit die Kosten für die damit einstöckige, schwimmfähige Konstruktion ein. Weiterhin wird bei dem bekannten Verfahren so vorgegangen,
daß der Boden des Wasserbeckens so gelegt wird, daß er höher liegt als die angrenzsnde Wasserfläche. Dies
bedeutet aber, daß ein Damm und Pumpen zum Hochpumpen des Wassers in das Wasserbecken
erforderlich sind. Auch damit werden die Erstellungskosten beträchtlich erhöht
Aufgabe der voliegenden Erfindung ist es deshalb, das
bekannte Verfahren zum Errichten eines Elektrizitätswerks derart zu verbessern, daß bei Vereinfachung des
Verfahrens eine wesentliche Erniedrigung der Erstellungskosten erreicht wird. Die Lösung dieser Aufgabe
ist im Hauptansprurh gekennzeichnet
Beim Verfahren nach der Erfindung wird also die aus Kraftwerksanlage und schwimmfähiger Basis bestehende, lösbare Einheit auf ein Lastschiff aufgebracht und auf
diesem verschifft Es ist also nicht erforderlich, die schwimmfähige Basis in Form eines seetüchtigen
Schiffes auszubilden, was bedeutet, daß die Transporteinheit nicht die mechanische Festigkeit besitzen muß,
die für ein seetüchtiges Schiff erforderlich ist, und es müssen auch nicht die bei Schiffen erforderlichen,
wellenfesten Seitenwände und kein besonderer Tiefgang vorhanden sein. Weiterhin ist von Bedeutung, daß
das seetüchtige Lastschiff, auf welchem die Transporteinheit aufgebracht ist von dieser nach Erreichung des
gewünschten Erstellungsortes wieder lösbar ist, so daß das Lastschiff für weitere Transporte weiterverwendbar
ist Schließlich ist bei der Erfindung wesentlich, daß der Boden des Wasserbeckens niedriger als die angrenzende Wasserfläche liegt zumindest bei Flut, so daß der
Wasserspiegel im Wasserbecken sich mit dem Wasserspiegel der angrenzenden Wasserfläche ändert und
somit zumindest bei Flut von selbst eine solche Höhe erreicht, daß die Transporteinheit eingefahren werden
kann, ohne daß es dabei eines Dammes oder einer Pumpstation bedarf. Auch dadurch werden die Erstellungskosten für das Kraftwerk wesentlich herabgesetzt.
Zweckmäßige Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht, wobei einige Teile weggeschnitten sind, auf ein transportables Elektrizitätswerk
nach der Erfindung,
Fig.2 einen Querschnitt nach der Linie H-II von Fig. 1,
Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie II-1I von Fig. 1,
F i g. 4 bis 6 schematische Darstellungen zur Erläuterung des Transports des transportablen Elektrizitätswerks,
F i g. 7 bis 9 schematische Darstellungen zur Erläuterung der Bewegung des transportablen Elektrizitätswerks auf das Baugelände,
Fig. 1OA bis IOC Querschnitte nach der Linie X-X
von F i g. 9, darstellend die Aufstellung des transportablen Elektrizitätswerks auf dem Fundament des
Werksgeländes,
F i g. 11 einen vergrößerten Querschnitt nach der
Linie XI-XI von Fig.9, darstellend den Zustand nach
Einebnung des Werksgeländes und
Fig. 12 eine Draufsicht auf das fertiggestellte Elektrizitätswerk mit Nebenanlagen.
In den F i g. 1 bis 3 ist ein transportables elektrisches Kraftwerk dargestellt, das gemäß der Erfindung
aufgebaut und transportiert wird. Das Kraftwerk ist ein elektrisches Dampfkraftwerk und weist eine Grundplatte
1 mit Ballasttanks la auf. Die Grundplatte 1 wird in einer Werft zusammengebaut, ähnlich dem üblichen
Schiffsbau. Auf der Grundplatte 1 werden dann die Hauptbestandteile des Kraftwerks montiert, nämlich ein
Dampfkessel 2, eine Dampfturbine 3, ein Elektrogenerator 4 und Transformatoren 5,6 und 7. Außerdem werden
die Hilfselemente angebracht, wie ein Kesselzuggebläse 8, ein Schornstein 9, ein Kondensor 10, eine Wasser-Zirkulationspumpe
11, ein Entlüfter 12, ein Kompressor 13, eine Wasserzuführungspumpe 14 ein Wasserstoff-Gasgenerator
15, Batterien 16, ein Steuerraum 17, eine Hebelade 18 mit nicht gezeichneter Hebeanordnung
und ein Notstrom-Generator 19, wobei alle diese Bauelemente in bekannter Weise angeordnet und
miteinander verbunden sind. Alle diese Bauelemente zusammen bilden eine Transporteinheit P und werden
durch eine Turbinen-Generator-HaUe 20 geschützt Alle diese die Transporteinheit ^darstellenden Bauelemente
können unter genauer Kontrolle in kurzer Zeit in entsprechenden Fabriken hergestellt und dann auf der
Grundplatte 1 aufgebaut und miteinander verbunden werden.
Mit Hilfe der Ballasttanks la ist es möglich, die Grundplatte 1 auf dem Wasser schwimmen oder im
Wasser absinken zu lassen. So kann die Eintauchtiefe der Basis beispielsweise auf 3,2 bis 34 m bemessen
werden. Zur Herausnahme der Einheit Paus der Werft bzw. dem Dock wird Meer- oder Flußwasser in das
Dock eingelassen, so daß die Einheit Paufschwimmt und
herausgezogen werden kann.
Auf ruhigem Wasser nahe dem Dock wird die Einheit P dann auf einen tauchfähigen Lastkahn B geladen.
Gemäß F i g. 4 wird der Lastkahn B zunächst zum Untertauchen gebracht, und zwar durch Einleiten von
Wasser in die nicht gezeichneten Ballasttanks. Dann wird die Transporteinheit P über den Lastkahn B
gebracht. Daraufhin wird das Wasser wieder aus den Ballasttanks des Lastkahns B gepumpt, so daß der
Lastkahn B aufschwimmt und die Transporteinheit P trägt.
Gemäß Fig.5 wird daraufhin ein Schlepper Tdazu
verwendet, den Lastkahn B mit der darauf befindlichen Einheit Pfortzubewegen.
Sobald der Lastkahn ein Meeres- oder Flußufer nahe benachbart der Stelle erreicht, wo das Kraftwerk
errichtet werden soll, wird die Transporteinheit P vom Lastkahn B abgeladen, was dadurch geschieht, daß der
Lastkahn B wieder zum Untertauchen gebracht wird, mit der Folge, daß die Transporteinheit P selbst
schwimmt (F ig. 6).
Ein Baugelände PY mit vorgefertigtem Untergrund wird vorab vorbereitet. Das Baugelände PY hat die
Form eines vergleichsweise flachen Wasserbeckens, das so tief ist (beispielsweise 4 bis 5 m), daß die
Transporteinheit bei hohem Wasserstand darin schwimmen kann, während die Tiefe nicht genügt (beispielsweise
2 bis 3 m), daß die Einheit bei niedrigem Wasserstand schwimmt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bietet das Baugelände PY Platz für die Aufstellung von vier
Transporteinheiten.
Ein Verbindungskanal H erstreckt sich vom Baugelände PKüber das Meeres- oder Flußufer SB bis in das
Meer bzw. den Fluß. Der Verbindungskanal Wist so tief
(beispielsweise 4 bis 5 m), daß die Transporteinheit P selbst bei niedrigem Wasserstand schwimmen kann.
Die vom Frachtkahn B abgehobene Transporteinheit P wird durch Schlepper 7i, ΤΛ und T3 (Fig.7) zum
Eingang des Kanals //gebracht und dann durch am Ufer
befindliche Winden W1, W2, W3 und W, gezogen
(F i g. 8). Die Transporteinheit P wird bis zum Ende des vergleichsweise tiefen Kanals gezogen (F i g. 9).
Die Fig. 1OA bis IOC zeigen Querschnitte nach der
ίο Linie X-X, und zwar in verschiedenen Stufen. HWL und
LWL bezeichnen den hohen bzw. den niedrigen Wasserstand. In Fig. 1OA befindet sich die Transporteinheit
P am Ende des Kanals H. Herrscht zu diesem Zeitpunkt ein niedriger Wasserstand, dann wird der
Weitertransport der Kinheit P solange verschoben, bis
der Wasserspiegel wieder ansteigt Steigt der Wasserspiegel, dann wird die Einheit fmit Hilfe nicht gezeigter
Winden in die in gestrichelten Linien dargestellte Position Q innerhalb des Baugeländes PYgebracht und
dann weiter in die durch punktierte Linien dargestellte Position R, welche für die jeweilige Einheit, im
vorliegenden Fall für die erste Einheit vorgesehen ist (Fig. 10B).
Wenn die Einheit Pdie vorgegebene Position erreicht hat wird mittels einer Pumpe P11 Wasser in die
Ballasttanks la der Basis 1 eingepumpt, so daß die Basis
1 auf den vorgefertigten Untergrund des Baugeländes PKabsinkt (F i g. 10C). Die Höhe der Basis 1 ist so groß
(beispielsweise 5 bis 6 m), um ein Eindringen von Wasser beim Absinken der Transporteinheit auf den Untergrund
zu verhindern.
Daraufhin werden die zweite, dritte und vierte Baueinheit in die vorgegebenen Positionen gebracht
Daraufhin wird dann der Raum um die Basen herum
mit Erdreich Soder Beton (F i g. 11) aufgefüllt und somit
das Becken verlandet. Daraufhin kann das Wasser aus den Ballasttanks der Basis abgelassen werden.
Die fertige Kraftwerkanlage ist in F i g. 12 dargestellt,
aus welcher ersichtlich ist, daß vier Transporteinheiten Px bis Pa nebeneinander angeordnet sind. In der Nähe
der Transporteinheiten befinden sich HilfsStationen 21,.
eine Entsalzungsanlage 22, ein Hilfskessel 23, ein Frischwassertank 24, ein Wasseraufbereitungstank 25,
eine Demineralisierungsanlage 26, ein Heizöltank 27, ein
■»5 Heizöl-Vorratstank 28, ein Schmieröl-Vorratstank 29,
ein Wartungsgebäude 30, ein Feuerwehr-Pumphaus 31, ein Feuerwehr-Wassertank 32 und ein Leichtöltank 33.
Weiterhin sind ein Kühlwassereinlaß WI und ein Kühlwasserauslaß WO vorgesehen. Diese Hilfsanlagen
in der Nähe des Kraftwerks werden an Ort und Stelle errichtet, und zwar in zeitlicher Abstimmung mit der
Herstellung und dem Transport der Transporteinheiten P; die Verbindung mit den Transporteinheiten P erfolgt
dann, nachdem sich diese an Ort und Stelle befinden. Die Gesamtanlage ist dann betriebsbereit.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Elektrizitätswerk ein elektrisches Dampf-Kraftwerk: Es
können jedoch auch ein Heizöltank, eine Entsalzungsanlage, eine HilfsStation, ein Wartungsgebäude und
dergleichen zu einer Transporteinheit zusammengefaßt und dann in der oben beschriebenen Weise errichtet
werden.
Weiterhin kann die Baueinheit auch aus einem mit SF6-Gas geschützten Schalter mit Stromunterbrecher,
6S einem Abschalter, einem Transformator und einem
Überschlagsschutz bestehen bzw. derartige Bauelemente enthalten.
Der Verbindungskanal H kann sich in das Meer, in
einen See oder in einen Fluß erstrecken. Jedenfalls soll die Transporteinheit P an eine Stelle des Meeres oder
des Flusses gebracht werden, von welcher aus die Stelle der zu errichtenden Anlage nicht weit entfernt ist.
Mit der Erfindung wird die zur Errichtung eines Elektrizitätswerks am Errichtungsort erforderliche Zeit
wesentlich verkürzt. Weil die verschiedenen Bauelemente zu einer Einheit vereinigt und transportiert
werden, sind die Transportkosten ebenfalls sehr stark vermindert. Weil außerdem die Bauelemente zur
Bildung der Transporteinheit in einer Werft bzw. einem Dock zusammengesetzt werden, ergibt sich eine
hochqualitative Anlage. Weil schließlich die Schwimmfähigkeit der Transporteinheit durch eine einfache
Grundplatte erreicht wird, also ein Schiff mit Hochsee-Eigenschaften nicht erforderlich ist, sind die Konstruktionskosten
wirtschaftlich niedrig.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen