DE2939621A1

DE2939621A1 - Hydraulische zweikreis-bremsanlage

Info

Publication number: DE2939621A1
Application number: DE19792939621
Authority: DE
Inventors: Ortwin 7143 Vaihingen Engfer
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1979-09-29
Filing date: 1979-09-29
Publication date: 1981-04-09

Description

Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage
Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Zweikreis-Bremsanlage nach der Gattung des Hauptanspruchs. Eine derartige Bremsanlage wird z.B. bei dem bekannten Daimler-Benz-Unimog verwendet.
Bei derartigen Bremsanlagen besteht das Problem, daß bei einer Dampfblasenbildung im Vorderachsteil des zweiten Bremskreises dieser Bremskreis mit dem Hinterachsteil ausfällt. Wfnn in beiden Bremskreisen an der Vorderachse Dampfblasenbildung auftritt, ist keine Bremswirkung mehr vorhanden. Das kann zu schweren Unfällen führen.
Vorteile der Erfindung Die hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine Dampfblasenbildung im Vorderachsteil des zweiten Bremskreises oder dessen Ausfall (Manschetten- oder Leitungsriß) beim Bremsen ohne Einfluß auf den Hinterachsteil des zweiten Bremskreises bleibt.
Zeichnung Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 das Bremssystem und Figur 2 das Schaltventil.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels Ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem hat einen Bremsverstärker 1, der mit einem hydraulischen Tandem-Hauptzylinder 2 kombiniert ist. Der Tandem-Hauptzylinder 2 versorgt zwei Bremskreise I und II mit hydraulischem Bremsdruckmittel. An den Bremskreis I ist ein paar Bremszylinder 3 und 4 angeschlossen, die an den Rädern einer Vorderachse 5 angeordnet sind. Die gleichen Räder der gleichen Vorderachse 5 sind aber auch noch mit Bremszylindern 6 und 7 ausgerüstet, die mit ihrer Zuleitung einen Vorderachsteil IIa des Bremskreises II bilden. Ein Hinterachsteil IIb des Bremskreises II hat Hinterachsbremszylinder 8 und 9, die an einer Hinterachse 10 angeordnet sind.
Zwischen dem Vorderachsteil IIa und den Hinterachsteil IIb ist ein Sicherheitsventil 11 eingeschaltet, das zwei sich einander gegenüberliegende Anschlußstutzen 13 und 14 hat, an welche die Vorderachs-Radzylinder 6 und 7 angeschlossen sind.
Ein weiterer Anschlußstutzen 15 hat Verbindung mit einer Zweigleitung 16, die zum Bremskreis II gehört und von diesem hinter einem lastabhängigen Bremskraftregler 17 ihren Anfang nimmt.
Das Sicherheitsventil 11 ist in der Figur 2 in vergrößertem Maßstab im Schnitt dargestellt. Sein Gehäuse 12 ist mit einer mehrfach abgesetzten Bohrung 18 versehen, die an ihrem Ende kleineren Durchmessers eine rückschlagventilüberwachte Außenluftkammer 19 bildet, in der eine Druckfeder 20 angeordnet ist. Die Außenluftkammer 19 wird von einem Kolben 21 begrenzt, der - mit einem 0-Ring bestückt -Schaltkolben eines Steuerschiebers 23 ist. Der Steuerschieber 23 hat einen Bereich kleineren Durchmessers 24 und einen Bereich größeren Durchmessers 25.
Gleichachsig zum Steuerschieberkolben 21 ist ein zweiter Kolben 26 angeordnet, der als Ringkolben ausgebildet ist. Der Kolben 26 hat innen einen 0-Ring als Ventilsitz 28, der rnit dem Steuerschieber-Bereich größeren Durchmessers als Schließkörper 25 ein Schließventil 25/28 bildet. Auf den ringförmigen Kolben 26 ist eine Feder 29 aufgesetzt, deren anderes Ende sich an einem die Bohrung 18 an ihrem großen Ende dicht abschließenden Deckel 30 abstützt. Die Feder 29 liegt in einer Kammer 31, die Verbindung mit den beiden Anschlüssen 13 und 14 hat.
Die beschriebene Bremsanlage arbeitet wie folgt: Bei gelöster Bremse haben die Bremsleitungen der beiden Bremskreise IIb und IIa freien Durchgang. Beim Betätigen der Bremsen bleibt dieser Durchgang bis zu einem Druck von 4 bis 5 bar offen. Dieser Druck entspricht etwa dem Anlegedruck der Radbremsen und ergibt sich aufgrund der Wirkfläche des Kolbens 21 und der Feder 20. Bei weiterer Drucksteigerung bewegt sich der Steuerschieber-Kolben 21 gegen die Kraft der Feder 20. Das Schließventil 25/28 schließt und der ringförmige Kolben 26 fängt an, sich entgegen der Kraft der Feder 29 zu bewegen. Er macht bis zu seinem Anschlag an dem Deckel 30 einen Hub, durch den noch eine bestimmte Flüssigkeitsmenge zu den Radzylindern 6, 7 gelangt. Liegt an den Radzylindern 6, 7 der Vorderachse 5 Dampfblasenbildung vor, z.B. infolge Überhitzung der vorderen Scheibenbremsen, dann reicht die vom ringförmigen Kolben 26 bis zu seinem Anschlagen verdrängte Flüssigkeitsmenge nicht aus, die Bremszylinder 6 und 7 voll zu betätigen. Wegen des geschlossenen Schließventils 25/28 kann sich aber im anderen Teil des Bremskreises IIb der volle Bremsdruck entwickeln; d.h. mit den Hinterachsbremszylindern 8 und 9 wird voll gebremst.
Selbst wenn also der gesamte Bremsdruck an der Vorderachse 5 infolge Dampfblasenbildung ausfällt, bleibt die Bremsmöglichkeit an der Hinterachse 10 sichergestellt. Diese Sicherung ist auch wirksam, wenn beim Bremsen in dem, dem Sicherheitsventil 11 nachgeordneten Teil des Bremskreises IIa, z.B. infolge Leitungsbruch, ein Leck auftritt.
Es ist also festzuhalten, daß bei Dampfblasenbildung oder einem Leck der mit den Vorderradzylindern 6 und 7 verbundene Bremskreis II im Bereich der Hinterräder intakt bleibt.
Auf diese Weise ist eine gefahrlose gleichzeitige lastabhängige Bremskraftüberwachung beider Bremskreisteile IIa und IIb des Bremskreises II möglich.

Claims

Ansprüche Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit einem ersten Bremskreis für eine die Vorderachse und einem sowohl für eine Hinterachse als auch für die Vorderachse bestimmten zweiten Bremskreis, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Vorderachsteil (IIa) und dem Hinterachsteil (IIb) des zweiten Bremskreises (II) ein Sicherheitsventil (11) angeordnet ist.
2. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitsventil (11) zwei Kolben (21, 26) aufweist, die ein Schließventil (25/28) steuern, und daß ein Ventilsitz (28) des Schließventils (25/28) am einen Kolben (26) und ein Schließkörper (25) am anderen Kolben (21) angeordnet ist.
3. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (21, 26) konzentrisch zueinander angeordnet sind.
4. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließventil (25/28) als Schieberventil ausgebildet ist, daß ferner der Schieber (23) einen vergrößerten Schieberbereich als Schließkörper (25) und einen mit diesem verbundenen Schaltkolben (21) hat und daß der Schaltkclben (21) einerseits über eine Zweigleitung (16) dem Hinterachsbremsdruck und andererseits der Kraft einer Feder (20) ausgesetzt ist, die in einer rückschlagventilüberwachten Außenluftkammer (19) angeordnet ist.
5. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine als Ventilsitz (28) des Schließventils (25/28) arbeitende Ringdichtung in dem den Schieber (23) ringförmig umgebenden anderen Kolben (26) angeordnet ist.
6. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Bremskreis (II) ein lastabhängiger Bremskraftregler (17) vorgesehen ist.