DE1555980B1 - Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage fuer KraftfahrzeugeInfo
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Description
kolben abstützenden Feder gegen das dem Betätigungsglied
zugekehrte Ende des zweiten Teilkolbens gedrückt ist, wobei die Wirkung der Feder von einer
vom Druck in der ersten Kammer beaufschlagten 5 Schulter am zweiten Teilkolben unterstützt ist, daß
sich ferner beide Teilkolben beim Überschreiten des vorbestimmten Druckes gegeneinander verschieben
und bei dieser Bewegung eine Verbindung von der ersten Kammer zu einem sich im zweiten Teilkolben
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem Hauptzylinder,
in dem ein mit einem Betätigungsglied zusammenwirkender, entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
verschiebbarer, abgestufter Kolben in zwei
Kammern arbeitet, wobei die von der größeren wirksamen Kolbenfläche beaufschlagte erste Kammer mit
den Vorderradzylindern und die von der kleinen
Kolbenfläche beaufschlagte zweite Kammer mit den
Hinterradzylindern in Verbindung steht und zwischen io befindlichen, zur zweiten Kammer führenden Verden beiden Kammern eine Flüssigkeitsverbindung bindungskanal absperren.
Kammern arbeitet, wobei die von der größeren wirksamen Kolbenfläche beaufschlagte erste Kammer mit
den Vorderradzylindern und die von der kleinen
Kolbenfläche beaufschlagte zweite Kammer mit den
Hinterradzylindern in Verbindung steht und zwischen io befindlichen, zur zweiten Kammer führenden Verden beiden Kammern eine Flüssigkeitsverbindung bindungskanal absperren.
vorgesehen ist, die beim Überschreiten eines vorbe- ■ Wie ersichtlich, wirkt der zweite, die Hinterradstimmten
Druckes in den beiden Kammern absperr- zylinder mit Druck beaufschlagende Teilkolben
bar ist. gleichzeitig mit dem ersten, die Vorderradzylinder
Es ist allgemein bekannt, daß die Wirkung, mit 15 mit Druck beaufschlagenden Teilkolben als Ventil
der ein Rad gebremst werden kann, von dem auf zusammen, um die Flüssigkeitsverbindung zwischen
der ersten und der zweiten Kammer beim Überschreiten
des vorbestimmten Druckes zu unterbrechen, wodurch gegenüber der bekannten Anlage
wichte bekannt oder können leicht bestimmt werden. 20 eine wesentliche Vereinfachung bei gleicher Wir-Während
der Fahrzeugverzögerung wird ein Teil des kungsweise erzielt wird.
Die bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sieht vor, daß die Flüssigkeitsverbindung
zwischen der ersten und der zweiten Kammer
gegenüber der der Hinterräder proportional zu ver- 25 einen den Verbindungskanal im zweiten Teilkolben
stärken. Wenn dies unter gewissen Verzögerungs- mit einer im Umfang des zweiten Teilkolbens Vorbedingungen
des Fahrzeugs nicht erreicht wird, wer- gesehenen Ringnut verbindenden radialen Durchlaß
den die Hinterräder wesentlich früher als die Vorder- aufweist und daß die durch die Ringnut und die Bohräder
zu rutschen anfangen. Dieser Zustand bewirkt rungswand des ersten Teilkolbens gebildete Ringnicht
nur eine übermäßige Abnutzung an den Vor- 30 kammer normalerweise über eine Auf bohrung der
derradbremsbelägen infolge des größeren Fahrzeug- Bohrung des ersten Teilkolbens mit der ersten Kamgewichts,
welches die Vorderräder tragen, und erfordert die Anwendung eines größeren Bremspedaldrucks,
um das Fahrzeug zum Stillstand zu bringen,
sondern das Rutschen der Hinterräder bewirkt auch 35
einen Verlust des Reibungskoeffizienten zwischen den
sondern das Rutschen der Hinterräder bewirkt auch 35
einen Verlust des Reibungskoeffizienten zwischen den
dem Rad lastenden Gewicht abhängt. Unter statischen Bedingungen sind die von den Vorder- und
Hinterrädern eines Fahrzeugs aufgenommenen Ge-
normalerweise von den Hinterrädern getragenen Gewichts
auf die Vorderräder verlagert, wobei es erwünscht ist, die Bremswirkung an den Vorderrädern
Hinterrädern und der Straße. Dies wiederum bewirkt, daß die Hinterräder die Vorderräder zu überholen
versuchen, so daß ein seitliches Rutschen des Fahrzeugs oder Schleudern auftritt.
Bei einer bekannten Zweikreis - Bremsanlage (USA.-Patentschrift 3 147 042), von der die Erfindung
ausgeht, wird die ideale Verteilung der Bremskraft
zwischen dem Bremskreis für die Vorderräder
mer in Verbindung steht, welche Verbindung bei der gegenseitigen Verschiebung der Teilkolben unterbrochen
wird.
In zweckmäßiger und vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß der
zweite Teilkolben eine, die erste von der zweiten Kammer trennende Wand durchsetzt und als Tauchkolben
in die zweite Kammer eingreift und daß die Wand als Widerlager für die Rückstellfeder dient.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes soll nunmehr an Hand der Zeichnung beschrieben
werden. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäß und dem für die Hinterräder dadurch angenähert, 45 ausgebildeten hydraulischen Zweikreis-Bremsanlage,
daß der Bremsdruck in beiden Bremskreisen zunächst Fig. 2 eine graphische Darstellung des Verhält-
über einen Nebenschluß gleich groß gehalten und nisses des Hinterradzylinderdrucks zum Vorderradbeim
Überschreiten eines bestimmten Druckwertes zylinderdruck während der Fahrzeugverzögerung,
durch Absperren des Nebenschlusses der Bremsdruck Wie aus Fi g. 1 ersichtlich, weist ein Hauptzylin-
für die Vorderrad-Bremszylinder stärker als der 50 dergehäuse 11 einen hydraulischen Flüssigkeits-Bremsdruck
für die Hinterrad-Bremszylinder erhöht behälter 13 auf, der durch einen Gewindestopfen 15
verschlossen ist. Das Gehäuse 11 ist mit einer im Durchmesser gestuften Bohrung versehen, die eine
im Durchmesser große erste Kammer 17 und eine im Durchmesser kleine zweite Kammer 19 aufweist.
Die beiden Kammern 17 und 19 sind durch eine an einer radialen Schulter 21 anliegende Wand 51 voneinander
getrennt. Eine erste Einlaßöffnung 23 verbindet den Behälter 13 mit der ersten Kammer 17.
Die Kammern 17 und 19 sind mit Auslaßöffnungen 22 bzw. 24 versehen. .
Ein Führungsteil 25 ist gleitend in der ersten Kammer 17 angeordnet und mit einem Betätigungsglied
27 verbunden, das seinerseits unmittelbar oder über
beitet und der zweite Teilkolben in der zweiten Kam- 65 einen üblichen Hilfsmotor (nicht gezeigt) mit einem
mer arbeitet, daß der erste Teilkolben auf dem zwei- üblichen Bremspedal 29 verbunden ist. Eine Dichten
Teilkolben verschiebbar angeordnet ist und der tung 31 ist am einen Ende des Führungsteils 25 anerste
Teilkolben von einer sich an dem zweiten Teil- geordnet und greift an der Wand der Kammer 17 an,
wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung weist der Nebenschluß Ventile auf, die getrennt von dem gestuften
Kolben für die beiden Bremskreise angeordnet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hauptbremszylinder mit den bekannten oben beschriebenen
Eigenschaften zu schaffen, der weniger aufwendig ausgebildet und daher mit geringeren Kosten
herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben aus zwei Teilkolben besteht,
von denen der erste Teilkolben mit dem Betätigungsglied zusammenwirkt und in der ersten Kammer ar-
3 4
während ein als Anschlag dienender Federring 33 drängt wird. Hinzu kommt, daß die Dichtung 41 bei
am einen Ende der Kammer 17 angeordnet ist, um diesem Zustand sich an der Einlaßöffnung 23 vorbeiein
Austreten des Führungsteils 25 aus der Kammer bewegt hat, so daß jede weitere Bewegung des ersten
17 zu verhindern. Eine zweite Einlaßöffnung 37 ver- und zweiten Teilkolbens 35 bzw. 43 nach links die
bindet den Behälter 13 mit dem zwischen den Enden 5 bereits in den vorderen und hinteren Bremszylindern
des Führungsteils 25 liegenden Raum, um dort einen eingefangene hydraulische Flüssigkeit unter Druck
atmosphärischen Druck aufrechtzuerhalten. setzt.
Das innere Ende des Führungsteils 25 schlägt am Nachdem die vorbestimmte anfängliche Bremskraft
einen Ende eines gleitend in der ersten Kammer 17 die Schließung der Flüssigkeitsverbindung 66 bewirkt
angeordneten ersten Teilkolbens 35 an, der hohl aus- io hat, ist das System im wesentlichen ein geschlossenes,
gebildet ist und einen ringförmigen Flansch 39 auf- wobei die zusätzliche Unterdrucksetzung der Vorderweist,
der gleitend an der Wand der ersten Kammer radzylinder 67 durch einen Druckaufbau der Flüssig-17
angreift. Eine übliche Dichtung 41 ist auf dem keit mittels einer Verschiebung des ersten Teilkolbens
ersten Teilkolben 35 angeordnet und greift an der 35 bewirkt wird, dessen wirksame Kolbenfläche
Wand der ersten Kammer 17 an, um einen Flüssig- 15 gleich dem Querschnitt der ersten Kammer 17 mit
keitsdurchgang zu verhindern. großem Durchmesser abzüglich der wirksamen KoI-
Ein zweiter Teilkolben 43, der sowohl als Ventil benfläche des zweiten Teilkolbens 43 ist. Zusätzliche
als auch als Kolben arbeitet, ist gleitend innerhalb Unterdrucksetzung der Hinterradzylinder wird durch
des ersten Teilkolbens 35 angeordnet. Der zweite Unterdrucksetzung der Flüssigkeit mittels Verschie-Teilkolben
43 greift in eine gestufte Bohrung 55 des 20 bung des zweiten Teilkolbens 43 bewirkt. Der erste
ersten Teilkolbens ein. Eine Druckfeder 63 ist zwi- und zweite Teilkolben 35 bzw. 43 bewegen sich in
sehen dem vorderen Ende des ersten Teilkolbens 35 idealer Weise zusammen, nachdem die Flüssigkeitsund
einer radialen Schulter 65 des zweiten Teilkol- verbindung 66 durch den zweiten Teilkolben 43 gebens
43 angeordnet, die die beiden Teilkolben 35 schlossen ist. Auf diese Weise nimmt das Druckver-
und 43 normalerweise in der in Fig. 1 gezeigten 25 hältnis zwischen den Vorderradzylindern und den
Stellung hält, in der Strömungsmittel durch eine Flüs- Hinterradzylindern bei einer Zunahme des Druckes
sigkeitsverbindung 66 strömen kann, die von der ge- im Hauptzylinder oder der Kraft am Pedal zu, da
stuften Bohrung 55, einem Durchlaß 49 und einem die Querschnittsfläche der ersten Kammer 17 abzüg-Verbindungskanal
47 im zweiten Teilkolben 43 ge- lieh der wirksamen Kolbenfläche des zweiten Teilbildet
wird. Wenn jedoch der erste Teilkolben 35 re- 3° kolbens 43 größer ist als die wirksame Kolbenfläche
lativ zum zweiten Teilkolben 43 nach links bewegt des zweiten Teilkolbens 43. Nachdem daher die vorwird,
greift ein O-Ring 59 an der Innenwand des im bestimmte, anfängliche Bremskraft ein Schließen der
Durchmesser kleineren Abschnitts der gestuften Boh- Flüssigkeitsverbindung 66 bewirkt hat, nimmt die an
rung 55 des ersten Teilkolbens 35 an und verhindert den Vorderrädern auftretende Bremswirkung relativ
einen Flüssigkeitsdurchgang zu dem Durchlaß 49 in 35 zu der der Hinterräder bei zunehmendem Druck im
den Verbindungskanal 47. Hauptzylinder oder zunehmender Pedalkraft zu, wo-
Die erste Auslaßöffnung 22, die im Hauptzylinder- durch die zuvor erwähnte erwünschte Bremswirkung
gehäuse 11 vorgesehen ist, verbindet die erste Kam- an den Vorder- und Hinterrädern erzielt wird,
mer 17 mit großem Durchmesser mit zwei Vorder- Die Feder 63 ist so ausgelegt, daß die Flüssigkeits-
radbremszylindern 67 über eine Leitung 69. In glei- 4° verbindung 66 sich schließt, wenn der Hauptzylinder-
cher Weise verbindet die zweite Auslaßöffnung 24 druck eine vorbestimmte Höhe erreicht, die die Fahr-
die zweite Kammer 19 mit kleinem Durchmesser mit zeugverzögerung anzeigt, bei der die Proportionie-
zwei Hinterradbremszylindern 71 über eine Leitung rung einsetzt. Während die Flüssigkeitsverbindung
73. Übliche Filterventile 75 können in Aufbohrungs- 66 offen ist, ist der Flüssigkeitsdruck in der ersten
abschnitten 74 und 76 angeordnet sein, die nahe den 45 Kammer 17 gleich dem in der zweiten Kammer 19.
Auslaßöffnungen 22 bzw. 24 vorgesehen sind, um Angenommen, daß groß P gleich dem Druck im
die passierende Flüssigkeit zu filtrieren. Hauptzylinder, Aiz gleich der wirksamen Kolben-
Im Betrieb bewirkt die anfängliche Betätigung des fläche des zweiten Teilkolbens 43, ^i65 gleich der
Betätigungsgliedes 27 durch das Treten des Brems- Fläche der Schultern 65 und F63 gleich der Kraft der
pedals 29 eine nach links gerichtete Bewegung des 50 Feder 63 ist, dann schließt sich die Flüssigkeitsver-
Führungsteils 25 und damit des ersten Teilkolbens bindung 66, wenn der Hauptzylinderdruck eine Höhe
35. Hydraulische Flüssigkeit wird durch den Auslaß erreicht, die durch die Gleichung
22 verdrängt und den Vorderradbremszylindern 67 P(A —A ) = F
zugeführt. Gleichzeitig wird in der ersten Kammer 17 43 esJ 63
mit dem großen Durchmesser befindliche Flüssigkeit 55 bestimmt ist. Daher wird bei einem vorbestimmten
durch die gestufte Bohrung 55, die Ringnut 57, den Druck im Hauptzylinder die Kraft F65 der Feder 63
Durchlaß 49 und den Verbindungskanal 47 in die überwunden, und der zweite Teilkolben 43 wird re-
zweite Kammer 19 und aus dieser über den Auslaß lativ zum ersten Teilkolben 35 nach rechts bewegt.
24 und die Leitung 73 in die Hinterradbremszylinder Hierbei tritt der O-Ring 59 dichtend in den kleineren
71 verdrängt. Nach einer vorbestimmten, anfäng- 60 Abschnitt der gestuften Bohrung 55 ein, so daß beide
liehen Bremskraft bewegt sich jedoch der erste Teil- Bremskreise wie zuvor beschrieben hydraulisch von-
kolben 35 relativ zu dem zweiten Teilkolben 43 nach einander getrennt sind.
links und drückt die Feder 63 zusammen. Hierbei Die Feder 63 ist so ausgelegt, daß sie bei einem
tritt der O-Ring 59 dichtend in den kleineren Ab- bestimmten Pedaldruck, bei dem die Fahrzeugverschnitt
der gestuften Bohrung 55 des ersten Teilkol- 65 zögerung eine dynamische Gewichtsverschiebung gebens
35 ein und verschließt die Flüssigkeitsverbin- nügender Größe bewirkt, die normalerweise ein vordung
66, so daß kerne weitere Flüssigkeit aus der zeitiges Rutschen der Hinterräder, wie eingangs beersten
Kammer 17 in die zweite Kammer 19 ver- schrieben, bewirken würde, nachgibt und gestattet,
daß sich die Flüssigkeitsverbindung 66 schließt. Eine weitere Zunahme der durch das Bremspedal ausgeübten
Kraft bewirkt eine zunehmende Bremswirkung an den Vorderrädern, die größer ist als die Zunahme
der Bremswirkung an den Hinterrädern.
Wenn die auf das Betätigungsglied 27 ausgeübte Kraft zu wirken aufhört, wird der erste Teilkolben
35 mit Hilfe einer verhältnismäßig langen und schwachen Rückstellfeder 77, die sich mit einem
Ende am ersten Teilkolben 35 und mit ihrem anderen
Ende an der Dichtung S3 abstützt, in seine Ausgangsstellung zurückbewegt. Durch die Kraft
dieser Rückstellfeder 77 werden ebenfalls der zweite
Teilkolben 43 und das Führungsteil 25 in ihre in
Fig. 1 gezeigten Ausgangsstellungen zurückbewegt, wobei diese Kraft jedoch keinen wesentlichen Einfluß
auf die Feder 63 hat. :
Die Vorrichtung ist insofern völlig selbststeuernd,
als sie das: richtige Druckverhältnis zwischen den Vorder- und Hinterradbremszynndern herstellt,
nachdem die Flüssigkeitsverbindung 66 geschlossen ist, wobei dieses gewünschte Verhältnis während der
ganzen Fahrzeugverzögerung aufrechterhalten bleibt. So ist die ringförmige Schulter 65, an der ein Ende
der Feder 63 angreift, ebenfalls von der Druckflüssigkeit
innerhalb der ersten Kammer 17 beaufschlagt. Angenommen, es sei ^t65 die Querschnittsfläche dieser
Schulter, Ais die Querschnittsfläche des zweiten
Teilkolbens 43, P19 der Flüssigkeitsdruck innerhalb
der zweiten Kammer 19, nachdem die Flüssigkeitsverbindung 66 geschlossen ist, P17 der Flüssigkeitsdruck innerhalb der ersten Kammer 17 und F63 die
Kraft der Feder 63, dann drückt die folgende Formel die Kräfte am zweiten Teilkolben 43 aus, nachdem
die Flüssigkeitsverbindung 66 geschlossen ist:
Wenn man dabei annimmt, daß die wirksamen Flächen des zweiten Teilkolbens 43 und die Feder
63 so ausgelegt sind, daß sie eine gemeinsame Bewegung
des ersten und zweiten Teilkolbens 35 bzw. 43 nach Schließen der Flüssigkeitsverbindung bewirken,
sind beide Seiten der obigen Kräftegleichung gleich, wenn das richtige Verhältnis zwischen den
Vorder- und Hinterradzylinderdrücken P17, P19 besteht.
Wenn somit der Druck in den Hinterradzylindern (P19) unter die vorbestimmte Höhe abfällt, beispielsweise
durch eine ungenügende Flüssigkeitsfüllung im Verbindungskanal 47, der zweiten Kammer
19 und in der Leitung 73 vor der Schließung der Flüssigkeitsverbindung 66, bewirkt der Druck P17
in den Vorderradzylindern 67, der auf die Schulter 65 wirkt, daß der zweite Teilkolben 43 nach links
gegenüber dem ersten Teilkolben 35 verschoben wird. Zusätzliche Flüssigkeit strömt nunmehr durch
die geöffnete Flüssigkeitsverbindung 66, bis das richtige Verhältnis zwischen P17 und P19 erreicht ist, wobei
sich in diesem Augenblick die Flüssigkeitsverbindung 66 schließt. Umgekehrt gestattet eine ungenügende
Unterdrucksetzung der Vorderradzylinder (P17), die auf die Schulter 65 wirkt, eine Rechtsbewegung
des zweiten Teilkolbens 43, um eine weitere Druckabnahme in den Hinterradzylindern (P19) gegenüber
der Druckbeaufschlagung der Vorderradzylinder (P17) zu bewirken. Auf diese Weise wird das
vorbestimmte Druckverhältnis zwischen den Vorder- und Hinterradzyündern wirksam während der ganzen
Fahrzeugverzögerung aufrechterhalten.
Fig. 2 der Zeichnung ist eine graphische Darstellung
des Verhältnisses der Hinterradzylinderdrücke zu den Vorderradzylinderdrücken für die Vorrichtung nach Fig. 1. LinieS stellt das normale Druck-Verhältnis
der Hinter- und Vorderradzylinder dar, welches ohne Verwendung der Ausgleichvorrichtung
für die Fahrzeuggewichtsverschiebung erzielbar ist. Linie/ stellt das ideale Verhältnis dar, welches, wie
gezeigt, von dem normalen Verhältnis am Punkt Z abweicht. Dieser Punkt ist entsprechend einer Größe
der dynamischen Gewichtsverschiebung gewählt, bei welchem das Verhältnis der Bremsdrücke in erwünschter
Weise für eine maximale Wirksamkeit und Sicherheit umproportioniert wird. Linie C stellt das
Verhältnis des hinteren zum vorderen Radbremszylinderdruck dar, welches mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung erzielbar ist. Es ist ersichtlich, daß dieses Verhältnis genauer dem idealen
Bremsdruckverhältnis 7 über den Hauptabschnitt des Bremsbereiches folgt und daß der Abweichungspunkt von dem normalen Verhältnis F im wesentlichen
mit dem Punkt X zusammenfällt.
Durch die Erfindung ist eine verbesserte Proportioniervorrichtung
für den Bremsdruck für hydraulische Fahrzeugbremsen geschaffen, welche in ihrer Arbeitsweise zur Steuerung der relativen Bremswirkungen
an den Vorder- und Hinterrädern selbststeuernd ist.
Claims (3)
1. Hydraulische Zweikreis-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem Hauptzylinder, in dem
ein mit einem Betätigungsglied zusammenwirkender, entgegen der Kraft einer Rückstellfeder verschiebbarer,
abgestufter Kolben in zwei Kammern arbeitet, wobei die von der größeren wirksamen
Kolbenfläche beaufschlagte erste Kammer mit den Vorderradzylindern und die von der
kleineren Kolbenfläche beaufschlagte zweite Kammer mit den HinterradzyHndern in Verbindung
steht und zwischen den beiden Kammern eine Flüssigkeitsverbindung vorgesehen ist, die
beim Überschreiten eines vorbestimmten Druckes in den beiden Kammern absperrbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben aus zwei Teilkolben (35, 43) besteht, von denen der erste Teilkolben (35) mit dem Betätigungsglied (27) zusammenwirkt und in der ersten
Kammer (17) arbeitet und der zweite Teilkolben ν (43) in der zweiten Kammer (19) arbeitet, daß
der erste Teilkolben (35) auf dem zweiten Teilkolben (43) verschiebbar angeordnet ist und der
erste Teilkolben (35) von einer sich an dem zweiten Teilkolben (43) abstützenden Feder (63)
gegen das dem Betätigungsglied (27) zugekehrte Ende des zweiten.Teilkolbens (43) gedrückt ist,
wobei die Wirkung der Feder (63) von einer vom Druck in der ersten Kammer (17) beaufschlagten
Schulter (65) am zweiten Teilkolben (43) unterstützt ist, daß sich ferner beide Teilkolben (35,
43) beim Überschreiten des vorbestimmten Druckes gegeneinander verschieben und bei dieser
Bewegung eine Verbindung (66) von der ersten Kammer (17) zu einem sich im zweiten
Teilkolben (43) befindlichen, zur zweiten Kammer (19) führenden Verbindungskanal (47) absperren.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsverbindung
(66) zwischen der ersten und der zweiten Kammer^ bzw. 19) einen den Verbindungskanal
(47) im zweiten Teilkolben (43) mit einer im Umfang des zweiten Teilkolbens (43) vorgesehenen
Ringnut (57) verbindenden radialen Durchlaß (49) aufweist und daß die durch die Ringnut (57) und die Bohrungswand des ersten
Teilkolbens (35) gebildete Ringkammer norma- !erweise über eine Aufbohrung der Bohrung (55)
des ersten Teilkolbens (35) mit der ersten Kammer (17) in Verbindung steht, welche Verbindung
bei der gegenseitigen Verschiebung der Teilkolben (35, 43) unterbrochen wird.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teilkolben
(43) eine die erste von der zweiten Kammer (17 bzw. 19) trennende Wand (51) durchsetzt und als
Tauchkolben in die zweite. Kammer (19) eingreift und daß die Wand (51) als Widerlager für die
Rückstellfeder (77) dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 550/175
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Publication number | Publication date |
---|---|
GB1063689A (en) | 1967-03-30 |
US3210941A (en) | 1965-10-12 |
FR1465768A (fr) | 1967-01-13 |
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