DE293783C - - Google Patents

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DE293783C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B30/00Crystallisation; Crystallising apparatus; Separating crystals from mother liquors ; Evaporating or boiling sugar juice
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L2/00Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation
    • A23L2/02Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation containing fruit or vegetable juices
    • A23L2/08Concentrating or drying of juices
    • A23L2/12Concentrating or drying of juices by freezing

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 293783 -KLASSE 89 d. GRUPPE
Dr. EUDO MONTI in TURIN.
Pflanzensäften.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. August 1912 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Konzentrieren von Lösungen, insbesondere von zuckerhaltigen Pflanzensamen (aus Zuckerrohr, Zuckerrüben, Trauben usf.) 5. durch Ausfrieren, systematische Verdrängung der zwischen den Eiskristallen gelagerten löslichen Stoffe und darauf folgende Verdampfung des in der Masse vorhandenen Wassers bei niedriger Temperatur, um möglichst wenig ίο Energie zu verbrauchen und unter möglichster Erhaltung von Aroma und Geschmack der-
^ artige Flüssigkeiten rasch und billig so weit zu konzentrieren, daß sie je nach ihrer Beschaffenheit entweder unmittelbar, (als Traubenhonig, Obsthonig 0. dgl.) benutzt werden können oder nur den üblichen Schlußbehandlungen der Kristallisation des Zuckers unterworfen zu werden brauchen.
In seinen älteren Patenten (belgisches Patent 186702, französisches Patent 35777ο, deutsches Patent 194235) hat der Erfinder ein Verfahren zur Gewinnung von Rübenzucker aus den aus den Scheide- und Saturiervorrichtungen austretenden Säften durch Ausfrieren und durch darauf folgende Verdrängung beschrieben ; dieses Verfahren kann mit Vorteil auch auf Zuckerrohrsaft und auf alle anderen zuckerhaltigen Säfte oder Extrakte angewendet werden. Nun haben spätere Forschungen ergeben, daß das Invertin bei einer sehr nahe bei o° liegenden Temperatur nicht wirkt, und daß infolgedessen bei dieser Temperatur behandelter Saft farblos und klar bleibt; aus diesem Grunde kann man den Saft unmittelbar bei seinem Austritt aus den Diffuseuren abziehen und in der Kälte konzentrieren, indem man die Reihenfolge der erwähnten Vorgänge umkehrt und dabei den Vorteil erreicht, daß vor allem das Volumen des Saftes, der so zum Teil gereinigt wurde, auf ein Viertel des ursprünglichen Volumens herabgesetzt und demzufolge die Kosten des Kaikens (der Scheidung) und der Saturation beträchtlich vermindert werden.
Es ist ferner gefunden worden, daß man dadurch, daß der Saft bei niedriger Temperatur gereinigt und dann ebenfalls bei niedriger Temperatur konzentriert wird, die Kristallisation eines Teiles des darin enthaltenen Zuckers erreichen kann. Die bei diesem Vorgang erhaltene Ausbeute kann durch Zufügung sehr kleiner Mengen von Stoffen, die.imstande sind, die Eiweiß- und Pektinstoffe zu koagulieren und auszufällen, erhöht werden.
Schließlich wurde noch gefunden, daß, wenn man den Kondensator eines Vakuumverdampfers mit Wasser von ungefähr o° abkühlt und diesem Verdampfer den vorher in der Kälte konzentrierten Saft in dünner (4 bis 5 cm starker) Schicht zuführt, die weitere Konzentration des Saftes dadurch bewirkt werden .kann, daß man als Heizmittel das mit ungefähr 250C vom Kondensator der Kältemaschine ablaufende Wasser benutzt. Unter diesen Bedingungen ergibt sich jedoch ein recht geringer Nutzeffekt; es ist daher besser, die ,
Temperatur ,dieses Heizwassers auf 40 bis 500 C zu bringen, indem man es im Mantel eines Gas- oder Petroleummotors oder im Kondensator einer Dampfmaschine kreisen läßt.
Man kann hierbei die gleiche Wassermenge zu folgenden Zwecken immer wieder verwenden : zum Eindampfen des Saftes, zum Verflüssigen des verflüssigbaren Gases im Kondensator der Eismaschine und zum Kühlen des Gas- oder Benzinmotors, oder zur Kondensation des Dampfes und wieder zur Weiterkonzentration des Saftes usf., wodurch ein geschlossener Kreislauf gebildet wird, der einen sehr hohen thermischen Nutzeffekt ergibt und besonders in solchen Orten (oder Jahreszeiten), wo eine genügende Menge kalten Wassers nicht verfügbar ist, mit großem Vorteil angewendet werden.
Die in den älteren Patentschriften beschriebenen Vorrichtungen zur Ausführung des Gefrier- und Verdrängungsverfahrens bieten den Übelstand, daß sie sehr großer Austauschflachen zur Abscheidung einer verhältnismäßig geringen Menge Eis bedürfen. Die Ausbeute wird viel größer, wenn man in an sich bekannter Weise bewegliche Austauschflächen an Stelle von feststehenden zum Konzentrieren verwendet, wobei jene Flächen ständig abgeschabt werden, um das Eis in dem Maße, als es sich an ihnen ansetzt, systematisch zu entfernen. Diese Arbeit ist bei der Herstellung von Eis aus reinem Wasser sehr schwierig; handelt es sich jedoch um zuckerhaltige Lösungen, so ist sie leicht durchzuführen und verlangt nur einen unbeträchtlichen Kraftaufwand, da das sich aus solchen Lösungen abscheidende Eis nicht kompakt, sondern breiig ist.
Die vorliegende Erfindung bezweckt also, sehr große Mengen von Lösungen gewerblich zu verarbeiten, wobei hauptsächlich an die Zuckerindustrie sowie an die Herstellung von Fruchtsäften oder Obsthonig gedacht ist.
Die Einzelheiten des Verfahrens sollen an Hand der zu dessen Durchführung dienenden ' Vorrichtungen, welche in der Zeichnung schematisch und in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt sind, geschildert werden.
Fig. ι ist die Draufsicht auf eine ganze Anlage, Fig. 2 ein lotrechter Querschnitt durch einen der Gefriertröge, und Fig. 3 ein lotrechter Längsschnitt durch eine der Vakuumkonzentrationsvorrichtungen. Die Kältemaschine und der Motor, die von beliebiger bekannter Konstruktion sein können und übrigens zum Verständnis der folgenden Beschreibung nicht nötig sind, sind nicht dargestellt.
Die aus den Diffuseuren' 1 kommende zuckerhaltige Lösung tritt zuerst in den Wärmeaustauschapparat 2, in welchem im Gegenstrom die von den Saftreinigern kommende Lösung kreist, und dann in den zweiten Wärmeaustauschapparat 3, in welchem Wasser von gewöhnlicher Temperatur kreist; dann geht die Lösung in den Kühler 4, in. dem sie auf eine ihrem Gefrierpunkt sehr nahe liegende Temperatur gebracht wird, um hierauf in Gefriertröge 5 zu gelangen, die thermisch isolierte Wandungen aufweisen und in welchen zwei oder mehrere Trommeln 6 rotieren; letztere sind wagerecht gelagert, tauchen fast vollständig in die Lösung ein und sind im entgegengesetzten. Sinne drehbar. Im Innern der Trommeln 6 kreist die Kühlflüssigkeit; infolgedessen setzt sich auf ihren Seitenflächen (die vorteilhaft gewellt sind, um eine größere Oberfläche zu schaffen) eine dünne Schicht gefrorener Lösung an, die ständig entfernt wird. Hierzu dienen stählerne Schaber 7 (Fig. 2), welche das abgekratzte Material auf ein endloses Tuch oder eine andere geeignete Vorrichtung befördern, von welcher es in die Verdrängungsbottiche 8 gelangt, die seitlich vom Trog 5 angeordnet sind; anstatt in die Tröge 8 kann das Material auch in eine beliebige andere geeignete Vorrichtung befördert werden. ■ . .,
Anstatt der Vorrichtung 5,6 kann man natürlich jede andere Einrichtung verwenden, bei der-das an der Wärmeaustauschfläche haftende Eis stetig abgelöst wird: z. B. einfache senkrecht stehende Gefäße," deren Seitenfläche · eine Rotationsfläche ist. und die von außen gekühlt und innen mit Schabern versehen sind, deren Profil jenem der Seitenfläche des Gefäßes entspricht. Diese Schaber läßt man so lange arbeiten, bis im Gefäße ein genügend dickes Magma von Eiskristallen vorhanden ist, das man in die Verdrängungströge 8 schafft. .
In diesen Trögen erfolgt die systematische Trennung der löslichen Stoffe von den Eiskristallen durch Verdrängung, die in den frü- her angeführten älteren Patenten des Erfinders beschrieben ist. Der Saft wird so bis auf einen Gehalt von 20 bis 25 Prozent Zucker konzentriert.
Der Boden der Tröge 8 ist durchlocht, damit die konzentrierte Lösung ablaufen kann; sie gelangt dann in den Lagerbehälter 9. Steigt die Temperatur, so sinkt die Konzentration der aus den Trögen 8 abfließenden Flüssigkeit; die immer schwächer werdende Lösung aus den Trögen 8 wird dann durch die Rohre 10 in eine Reihe kleiner Behälter 11 geleitet, wo sie bei niedriger Temperatur aufbewahrt wird, um später zum Begießen der von dem Saft getrennten Eiskristalle zu dienen. Dies geschieht zu dem Zweck, um aus diesen Kristallen die zwischengelagerten löslichen Stoffe
systematisch zu verdrängen. Die einzelnen abgelaufenen Flüssigkeitsmengen werden hierzu in der Reihenfolge ihres Ablaufens benutzt.
Die konzentriertere Lösung des Vorratsbehälters 9 fließt dann in einen weiteren Gefriertrog 12, der dem Gefriertrog S -- ähnlich eingerichtet ist; die hier von den einzelnen Schabern abgestrichene gefrorene Masse gelangt wieder in Verdrängungsbottiche 13, wo sie vom Eis getrennt.wird; auch hier fließt die immer dünner werdende Lösung in die Behälter .14, die ebenso beschaffen sind wie die >. Behälter 11 und ebenso wie diese arbeiten. Die konzentrierte Lösung, die aus den Trögen 13 abläuft, enthält 40 bis 45 Prozent Zucker, und ihr Volumen beträgt nicht mehr als den vierten Teil des ursprünglichen Volumens. Der > konzentrierte und in seinem Volumen vertninderte Saft gelangt in den Trog 15, wo er, falls es sich um Traubensaft handelt, durch Oxydation bei niedriger Temperatur gereinigt wird, dann in ein Gefäß 16, wo er dekantiert
. oder filtriert wird, und fließt schließlich in den ersten Wärmeaustauschapparat 2 zurück. Von hier fließt er in den Scheidebottich 17, in das Filter 18, in das Saturationsgefäß 19 und in das Filter 20, um schließlich in die Vakuumkonzentriervorrichtung 21 zu strömen.
Jede dieser Konzentrationsvorrichtungen 21 (Fig. 3) ist ein geschlossener Kasten, in dessen Doppelboden auf 40 oder 500 erwärmtes Wasser kreist, das, wie erwähnt, aus dem Mantel des Gasmotors 0. dgl. oder aus dem Kondensator der Dampfmaschine stammt und dann durch das Schlangenrohr 22 strömt, um schließlich zum Kondensator 23 zu gelangen; hat es diesen verlassen, so wird es auf irgendwelche Weise zum Kondensator der Kältema- »40 schine und dann zum Kühler des Motors befördert.
Es ist sehr wichtig, den Spiegel des Saftes im Konzentrationsapparat ständig gleichhoch zu halten, was mit Hilfe irgendeiner bekann-
45. ten Vorrichtung leicht gelingt. Der auf diese Weise bei sehr niedriger Temperatur eingedämpfte Saft ist sehr rein und von sehr heller Färbung. Handelt es sich um Trauben- oder andere Fruchtsäfte, so erhält man das gewünschte Produkt in Form von Trauben- oder Obsthonig; handelt es sich um Zuckerrohroder Zuckerrübensaft, so behandelt man das . Produkt in üblicher Weise, um Kristallzucker zu gewinnen, der dann häufig nicht einmal raffiniert zu werden braucht.
Zur vollkommenen Verdeutlichung des Gesagten soll nachstehend ein praktisches Beispiel der Anwendung des geschilderten Verfahrens auf die Herstellung eines jener Produkte gegeben werden, die bisher nicht bis auf Honigdicke gebracht werden konnten, ohne sie zu verändern. Das wichtigste derartige Produkt ist Traubensaft oder ein ähnlicher Fruchtsaft; diese Säfte verdanken ihr Bouquet sehr flüchtigen und sehr leicht veränderlichen Stoffen und ihre angenehmen Wirkungen phosphor- und stickstoffhaltigen organischen Stoffen, die sich bei höherer Temperatur zum großen Teil abscheiden.
In gewöhnlicher Weise kann man diese Säfte nicht konzentrieren, da sie trübe werden und einen sehr unangenehmen Kochgeschmack annehmen, sogar . wenn die Temperatur im Apparat niedrig und das Vakuum fast ein vollständiges ist. . * . .
Dieser Übelstand wird fast vollständig vermieden, wenn man den Most zuerst durch Ausfrieren bis auf eine 45 Prozent trockenem Extrakt entsprechende Dichte bringt und ihn dann zuerst in einem Konzentrationsapparat mit ungefähr 45°igem warmen Wasser unter Anwendung eines Kondensators, der mit Wasser von Kellertemperatur gekühlt wird, weiterkonzentriert, dann aber in einem Konzentrationsapparat, der mit Wasser von etwa 300 aus dem ersten Konzentrationsapparat geheizt wird, dessen Kondensator mit Wasser gekühlt wird, das mit ungefähr o° von dem bei dem ersten Konzentrationsvorgang abgeschiedenen Eis abgelaufen ist.
Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform der Gefriertröge drehen sich die Trommeln 6 einander entgegengesetzt in der Richtung der auf der Zeichnung angegebenen Pfeile, und die Stahlschaber 7 sind zwisehen den Trommeln selbst angeordnet, im entgegengesetzten Sinne geneigt und fallen von'beiden Seiten nach der Mitte schräg ab. Die gefrorene Lösung fließt unter der Wirkung der Schwerkraft nach dem beiden Schabern gemeinsamen Mittelpunkt hin und durch das Rohr 24 in die Verdrängungsbottiche 8. Letztere sind, zweckmäßig zu vieren, in einer Reihe unterhalb jedes Gefriertroges angeordnet ; das Rohr 24 ist zweckmäßig biegsam und so lang, daß man die Lösung nacheinander in jeden Bottich 8 der Reihe einleiten kann, um einen stetigen Betrieb in dem Gefriertrog 5 zu ermöglichen.
Auf dem ,gelochten Doppelboden der Bottiche 8 liegt eine Schicht 26 von Sand oder Kies, um die Abscheidung der von den. Eiskristallen abgetrennten Lösung zu erleichtern, die durch den Lochboden 26 hindurchtritt und dann je. nach ihrer Konzentration mittels einer 11S Pumpe 27 entweder nach dem nächsten Gefriertrog oder nach den (hier nicht dargestellten) Behältern 11, wie in Fig. ί veranschaulicht, geleitet wird.
Erfahrungsgemäß wächst die Wärmeabsorption durch eine sich drehende Fläche hindurch und infolgedessen auch die in der Zeit-
einheit pro Oberflächeneinheit abgeschiedene Eismenge bei gleicher Temperaturdifferenz der Oberfläche auf beiden Seiten mit der Leitfähigkeit des Metalls, aus dem diese Flächen bestehen, mit der Verringerung der Dicke derselben und, bis zu einem gewissen Grade, der je nach der Blechdicke und der Leitfähigkeit des Metalls veränderlich ist, auch mit der Drehgeschwindigkeit. Eine sehr dünne Eisschicht, die den Trommeln anhaftet, genügt aber, um 'die absorbierte Wärmemenge sehr stark zu verringern und, da die Dicke dieser Schicht im gleichen Maße wächst, wie die aus der Lösung bei einem einzigen Durchgang abgeschiedene Eismenge zunimmt, hat es keinen Zweck, die Differenz zwischen der Temperatur im Innern der Trommel und dem Gefrierpunkt der Lösung zu groß zu machen.
Um also gute Ergebnisse beim Gefrieren
ao zu erhalten, insbesondere wenn eine große Menge Lösung konzentriert werden soll, empfiehlt es sich, die Gefriertröge in Serien derart anzuordnen, daß die Gefrierlösung in den Trommeln jedes Gefriertroges bei einer Temperatur verdampft, die in dem Maße niedriger ist wie der Gefrierpunkt der immer stärker konzentrierten Lösung, die man in die Tröge einführt, daß die Differenz zwischen der Temperatur des Gases in den Trommeln und dem Gefrierpunkt der Lösung in j edem Gefriertrog nicht zu groß und in allen Trögen ziemlich konstant ist.
Bei Verarbeitung nicht zu großer Lösungsmengen kann man das gleiche Resultat mit einem einzigen Apparat erzielen, indem man die von den Verdrängungskolonnen abfließende Lösung stetig wieder hinaufleitet.
Da es außerordentlich schwierig ist, selbst nicht sehr stark konzentrierte Sirupe kalt zu filtrieren, müssen die bei niedriger Temperatur aus ihnen ausgeschiedenen Verunreinigungen durch Dekantieren in der Kälte von der Lösung getrennt, und letztere muß dann filtriert werden, nachdem man sie in dem Wärmeaustauschapparat angewärmt hat, bevor man sie weiterkonzentriert. Verfügt man . nicht über große Behälter zum Dekantieren in der Kälte, so empfiehlt es sich, die Scheidung, Saturation und Filtrierung des Saftes in der Wärme vorzunehmen, bevor man ihn kalt konzentriert. Nur bei Verarbeitung von Mosten und Fruchtsäften, die bei einer Filtration in der Wärme Veränderungen erleiden würden, muß man unbedingt die Reinigung in der Kälte durch Dekantieren in isolierten und gekühlten Trögen vornehmen.
Das Schmelzwasser des Eises, das in den Verdrängungsbottichen zurückbleibt, verwendet man zweckmäßig zu der nachfolgenden Kondensation und Abkühlung des Gases in einem Hilfskondensator der Kältemaschine und ferner zur Behandlung einer neuen Rübenmenge.
Bei der Ausfülirungsform der Vakuumkonzentrationsapparate 21 gemäß Fig. 6 (von denen hier- nur der letzte dargestellt ist) ist ein doppelter Boden 28 und ein Kasten 22' von geringer Dicke vorgesehen, der von kleinen Rohren 29 durchsetzt ist, die an die Stelle der Schlange 22 des Konzentrationsapparates nach Fig. 3 treten. Die Lösung gelangt in den Konzentrationsapparat 21 durch das Rohr 30; das Heizwasser wird dem doppelten Boden : durch das Rohr 31 zugeführt und gelangt aus diesem durch das Rohr 32 in das Ende des rohrförmigen Kastens 22', das der Zuleitung 30 für die Lösung entgegengesetzt ist. Der Kasten 22' weist ferner Diaphragmen auf, die so verteilt sind, daß eine wirksame Zirkulation des Heizwassers erzielt wird. Das über der 80 Lösung verdampfte Wasser wird. in einem ' Röhrenkondensator 23 verdichtet, der mit kaltem Wasser gekühlt wird.
Der Apparat 21 ist mit einem Druckanzeiger 33 ausgerüstet.
Die Verdampfung der Lösung bei niedriger Temperatur im Vakuum unter Erwärmung durch lauwarmes Wasser gibt bei gleicher Oberfläche eine ebenso hohe Ausbeute wie die A^erdampfung mittels Wasserdampfes, vorausgesetzt, daß das Wasser in dem Rohrkasten 22' und dem doppelten Boden sehr rasch zirkuliert und die zu verdampfende Lösung eine sehr dünne Schicht bildet. Die Praxis bestätigt auch, was die Theorie schon voraussehen ließ, daß beim Arbeiten unter einem Druck von 20 bis 40 mm Quecksilber j eder Zentimeter der Höhe der Schicht von Sirup oder konzentrierter Lösung die Siedetemperatur um etwa i° erhöht, so daß in einer, fmssigen Schicht von 6 cm Höhe eine Siedepunkt- ^ differenz von etwa 5° zwischen dem Boden % und der Oberfläche vorhanden ist. Um die Höchstausbeute zu erzielen, insbesondere bei der Konzentration von Säften, die unter der Einwirkung von Wärme nicht zu sehr leiden, und wenn warmes Wasser von 60 bis 700 vorhanden ist, kann man mit Mehrkörperverdampfern arbeiten, indem man den in dem ersten Rohrkasten gebildeten Dampf in den Kasten des zweiten und evtl. auch des dritten Konzentrationsapparates, ebenso das Abwasser des ersten Apparates, das eine etwa 50 höhere Temperatur hat als der Dampf, unter dem doppelten Boden des zweiten und dritten Apparates zirkulieren läßt.
Die konzentrierte Lösung jedes Vakuum-' konzentrationsapparates 21 tritt durch den Überlauf 34- aus, dessen, oberer Rand etwas höher liegt als die Oberfläche des Rohrkastens 22', und gelangt dann in den folgenden Konzentrationsapparat. Es ist klar, daß man mit-
tels der beschriebenen Einrichtung durch Einstellen des Hahnes 35 im Zuflußrohr 30 den Grad der Konzentration der Lösung in jedem Konzentrationsapparat beliebig ändern kann.
Die aus dem letzten Vakuumapparat ausgetretene konzentrierte Lösung fließt durch das Rohr 34 auf einen Trichter 36 mit regelbarer Schlitzöffnung, aus dem sie in Form eines abgeflachten Flüssigkeitsstrahles auf die Außenwände eines hohlen linsenförmigen Körpers 37 gelangt, der senkrecht in einem Kasten 38 angeordnet ist, um dann mittels eines Rohres 39 in einen Behälter 40 geleitet zu werden. Das Heizwasser wird durch ein Rohr 41 in den unteren Teil des linsenförmigen Körpers 37 geleitet und tritt in seinem oberen Teil durch ein Rohr 31 aus, um wieder unter den" doppelten Boden 28 zu gelangen.
An Stelle des linsenförmigen Körpers 37
»2o kann man auch eine Rohrschlange verwenden, die aus einer Reihe wagerecht übereinander-1 legender Rohre zusammengesetzt ist, in denen das Heizwasser von unten nach oben zirkuliert. Der flache, aus dem Trichter 36 abfließende Lösungsstrahl umhüllt die verschiedenen Rohre nacheinander.
Selbstverständlich muß man in dem Verdampfer 21, dem Kasten 38 und dem Sammelgefäß 40 das erforderliche Vakuum aufrechterhalten. In Fig. 6 ist eine hierzu dienende Einrichtung beispielsweise dargestellt. Der Kondensator 23 steht hier durch ein Rohr 42 mit einer Blase 43 in Verbindung, in der sich das Kondenswasser sammelt, das dann in einen Behälter 44 von geeigneter Höhe abfließt. Der Kasten,38 und der Sammelbehälter 40 stehen mittels Rohre 45 und 46 mit der Blase 43 in Verbindung, in der ein Vakuum durch geeignete Mittel aufrechterhalten wird. Bei der dargestellten Ausführungsform steht zu die-
»sem Zweck die Blase 43 mit einer Blase 47 in A^erbindung, in die die Saugrohre 48 von Wasserstrahldüsen 49 münden. Das zur Erzeugung des Vakuums dienende Wasser zirkuliert in geschlossenem Kreislauf und wird, wenn es in den darunter stehenden .Behälter abgeflossen ist, mittels einer Pumpe 52 durch ein Rohr 53 wieder in einen Druckbehälter 51 gehoben. In dem Behälter 50 wird das erforderliche Vakuum mittels der Pumpe aufrechterhalten. Das Wasser, das aus dem über den linsenförmigen Körper 37 rieselnden Flüssigkeitsstrahl verdampft, wird auf Rphren 55 (oder, einer anderen geeigneten Oberfläche) verdichtet, durch die kaltes Wasser fließt, und sammelt sich am Boden des Kastens 38, von wo es mittels einer Pumpe 56 abgesaugt wird, die auch das in dem Behälter vorhandene Wasser absäugt. Verwendet man das gleiche Wasser zur Speisung der Saugpumpe, so muß man es natürlich' durch eine geeignete Vorrichtung abkühlen, um es auf einer konstanten, möglichst niedrigen Temperatur zu erhalten.

Claims (1)

  1. 55 Patent-An SPRU ch:
    Verfahren zum Konzentrieren von Lösungen, insbesondere von zuckerhaltigen Pflanzensäften, durch Ausfrierenlassen, systematische Verdrängung der zwischen den Eiskristallen gelagerten löslichen Stoffe und darauf folgende Verdampfung bei niedriger Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man den vorgekühlten Saft auf rotierenden Flächen gefrieren läßt, das lockere Eis durch Schaber von den Flächen entfernt und aus dem so erhaltenen Schnee die eingeschlossenen löslichen Stoffe in bekannter Weise systematisch verdrängt, worauf dann die Lösung in dünner Schicht durch Verdampfung im Vakuum in einer Vorrichtung konzentriert wird, die mit warmem Wasser geheizt wird, das aus dem MotGr oder Kondensator der Kühlmaschine stammt, während die Konden-. sation der Dämpfe durch Anwendung von Kühlwasser bewirkt wird, das durch das aus derselben oder aus einer anderen Lösung während der ersten Periode der Konzentrierung ausgeschiedene Eis filtriert wurde.
    Hierzu i Blatt Zeichnungen.
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