DE603061C

DE603061C - Verfahren zur Erzeugung von Eis in kontinuierlichem Betrieb

Info

Publication number: DE603061C
Application number: DESCH100320D
Authority: DE
Original assignee: SCHAMEL HANS DIPL ING
Current assignee: SCHAMEL HANS DIPL ING
Priority date: 1933-02-05
Filing date: 1933-02-05
Publication date: 1934-09-21

Description

Verfahren zur Erzeugung von Eis in kontinuierlichem Betrieb Bekannt sind als Eiserzeuger zylindrische, doppelwandige Gefäße mit waagerechter und senkrechter Achse, in deren Mantelraum sich verdampfendes Kältemittel befindet und deren Innenraum mit Gefrierflüssigkeit angefüllt ist. Das an der Innenwand gebildete Eis wird hierbei durch Schaber in dünner Schicht abgelöst. Hierbei wird das abgeschabte Eis innig mit der Gefrierflüssigkeit gemischt und bis auf den Schmelzpunkt wieder angewärmt. Bekannt sind ferner ähnliche Einrichtungen, bei denen das zylindrische Gefäß mit senkrechter Achse angeordnet ist; die Innenfläche aber mit Gefrierflüssigkeit berieselt wird. Es ist hierbei zwar möglich, die Berieselungsstärke so einzustellen, daß nur Eis, aber keine Gefrierflüssigkeit unten aus dem Gefäß austritt, dabei wird aber die Wärmeaustauschfläche nur unvollkommen benetzt.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zum Erzeugen von Eis in kontinuierlichem Betrieb. In bekannter Weise läßt man das Eis sich an der Innenwand eines doppelwandigen Gefäßes mit vertikaler .Achse bilden, das mit der Gefrierflüssigkeit gefüllt ist und in dessen Mantelraum ein Kältemittel verdampft. Durch Schaber o. dgl. wird das an den Wänden kristallisierende Eis in bekannter Weise abgekratzt. Erfindungsgemäß wird nun in dein Ausfriergefäß eine intensive, nach oben gerichtete Strömung der Flüssigkeit erzeugt. Diese Strömung wirkt auf das von den Wänden abgelöste Eis in gleichem Sinne wie der Auftrieb und- hat zur Folge, daß das Eis wesentlich schneller an die Oberfläche der Gefrierflüssigkeit gelangt, um dort abgenommen zu werden. Gleichzeitig wird hierbei eine intensive und gleichmäßige Benetzung der Kühlflächen mit Gefrierflüssigkeit bewirkt.
Zweckmäßig verringert man die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit im oberen Teil des Gefäßes durch eine Erweiterung desselben, um die Trennung des Eises von der Flüssigkeit zu erleichtern.
Die aufwärts gerichtete Strömung wird gegebenenfalls mit einer Zirkulation der Gefrierflüssigkeit zwischen dem Ausfriergefäß und einem kommunizierenden Rohr oder Behälter verbunden, indem man die Flüssigkeit aus dem oben offenen Ausfriergefäß über einen Überlauf in das kommunizierende Rohr gelangen läßt und durch einen Propeller oder eine Umlaufpumpe in das Ausfriergefäß unten wieder hineindrückt. Mit dieser Zirkulation läßt sich in einfacher Weise die Entfernung des Eises aus der Gefrierflüssigkeit verbinden, indem entweder das Eis von der Oberfläche des Ausfriergefäßes durch Siebe abgeschöpft wird oder aber am Überlauf von einem Filter oder Siebband abgenommen wird.
Das neue Verfahren bietet den besöüderen Vorteil, daß es ermöglicht, unmittelbar trockenes und unterkühltes Eis zu gewinnen: Zu diesem Zweck: werden die Wände stark unter o° gekühlt, so daß sich unterkühltes Eis abscheidet. Durch die nach oben gerichtete Strömung der Gefrierflüssigkeit gelingt es, das Eis so schnell an die Oberfläche zu befördern und dort von der Flüssigkeit zu trennen, daß das gewonnene Eis noch genügend unterkühlt ist, um das anhaftende Wasser zum Gefrieren zu bringen.
Das so gewonnene Eis wird gegebenenfalls durch Brikettieren zu größeren Stücken vereinigt.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Das Ausfriergefäß ist mit a bezeichnet. In der Achse des Gefäßes befindet sich eine senkrechte Welle b, die an Armen c die Schaber d und außerdem den Propeller e trägt. Die Welle b wird über ein Kegelradgetriebe f oder auf beliebige andere Weise angetrieben. Mit Hilfe des Propellers e wird eine lebhafte, nach oben gerichtete Strömung der Gefrierflüssigkeit im Gefäß. a erzeugt, wodurch die abgelösten Eisteile schnell an die Oberfläche gelangen. Durch die Verstellvorrichtung m kann die Welle mit den darauf befestigten Armen c und den Schabern axial verschoben und infolgedessen auch der Abstand der Schaber von der Gefäßwand geändert werden. Durch die Verstellvorrichtung lassen sich kleine Unrundheiten des Gefäßes ausgleichen.
Die Schaber können erfindungsgemäß so ausgebildet werden, daß sie die Aufwärtsbewegung der Gefrierflüssigkeit im Gefäß a unterstützen und das abgeschabte Eis schneller nach oben befördern. Infolge der konischen Form des Gefäßes wird sich am oberen Ende des Gefäßes die Geschwindigkeit der Gefrierflüssigkeit vermindern, und dadurch hat das Eis Gelegenheit, sich von der Gefrierflüssigkeit zu trennen. Die Gefrierflüssigkeit mit dem darauf schwimmenden Eis läuft durch die Rinne g in das Gefäß h. Dort befindet sich ein über zwei Rollen laufendes Siebband i, das zum Entfernen des Eises dient. Bein wird das Eis abgenommen und seiner weiteren Verwendung zugeführt. Die überschüssige Gefrierflüssigkeit läuft durch das Rohr k ab und wird durch den Propeller e wieder angesaugt. Durch das Rohr L fließt in dem Maße, in dem Eis aus dem Flüssigkeitskreislauf entfernt wird, frische Gefrierflüssigkeit zu; dies wird mit Hilfe des Schwimmers s erreicht.
Die beschriebene Einrichtung gestattet, das abgeschabte Eis auf dem schnellsten Wege von der Gefrierflüssigkeit zu trennen, und vermeidet damit, soweit möglich, das untunliche Wiederanwärmen des unterkühlten Eises.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Eis in kontinuierlichem Betrieb in einem mit Schabern versehenen Ausfriergefäß mit senkrechter Achse, das mit Flüssigkeit gefüllt ist und bei dem das gebildete Eis fortlaufend von der Oberfläche abgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ausfriergefäß eine starke; nach oben gerichtete Strömung der Flüssigkeit erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die nach oben gerichtete Strömung nahe der Oberfläche durch Erweiterung des Gefäßes stark verringert wird, so daß sich das gebildete Eis dort ansammelt.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bei tiefer Gefriertemperatur stark unterkühlteEis so schnell nach oben befördert und von der übrigen Flüssigkeit abgetrennt wird, so daß das Eis unmittelbar trocken und mit einer Temperatur unter o° gewonnen wird. q..
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem konischen, doppelwandigen, an den Stirnflächen offenen Gefäß mit senkrechter Achse, in dessen Mantelraum Kältemittel verdampft und in dessen Innenraum Gefrierflüssigkeit sich befindet, wobei das sich bildende Eis durch Schaber entfernt wird, und einem in diesem Gefäß angebrachten Propeller, der eine nach oben gerichtete Bewegung der Gefrierflüssigkeit hervorruft.
5. Vorrichtung nach Anspruch q:, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaber so ausgebildet sind, daß sie ebenfalls einen nach oben gerichteten Flüssigkeitsstrom hervorrufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch q., gekennzeichnet durch eine am oberen Ende des Gefäßes angebrachte Rinne, durch welche die umlaufende Gefrierflüssigkeit mit dem darauf schwimmenden Eis in einen Behälter überläuft, aus dem das Eis mittels einer Fördereinrichtung entfernt wird, wobei die überschüssige Gefrierflüssigkeit dem Kreislauf wieder zugeführt wird.