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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung konzentrierter Lösungen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung konzentrierter Lösungen durch Auskristallisieren
und 'Entfernen von Lösungsmitteln sowie Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens.
Sie bezieht sich insbesondere auf die Herstellung konzentrierter Fruchtsäfte u.
dgl.
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Der im folgenden gebrauchte Ausdruck Lösung ist nicht beschränkt auf
echte Lösungen im wissenschaftlichen Sinne, sondern er umfaßt auch sogenannte praktische
Lösungen, welche solche Lösungen einschließen, bei welchen der gelöste Bestandteil
teilweise in Suspension oder in Dispersion in einem wässerigen Lösungsmittel vorhanden
ist. Typische Beispiele praktischer Lösungen sind Milch, Frucht- und Gemüsesäfte,
Ahorn-, Rohrzucker-, Rüben- und Moorhirsesäfte und -sirupe, Biere, Weine, Körperflüssigkeiten
und Gewebeextrakte, Pharmazeutika, wie z. B. Antibiotika, und andere Stoffe, die
im Urzustande oder in abgewandelter Form Wasser enthalten.
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Um Lösungen zu konzentrieren, werden bisher hauptsächlich vier Verfahren
angewendet: a) Verdampfung durch Sonnenwärme, b) Verdampfung durch Erhitzung, c)
Entfernung des Wassers durch Vakuum mit oder ohne EErhitzung, d) Einfrieren der
zu entfernenden Flüssigkeit und Ausscheidung der gefrorenen Flüssigkeit in Form
von Eis.
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Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit dem unter d) angegebenen
Verfahren und wird der Einfachheit halber im Zusammenhang mit der Extraktion von
Wasser atts Fruchtsäften beschrieben, obwohl sie auf jede Art von Lösungen anwendbar
ist, die Flüssigkeiten enthalten, die geeignet sind, lösliche Kristalle zu bilden.
Es
ist ein wohlbekanntes Phänomen, daß der gelöste Bestandteil aus verdünnten Lösungen
das Bestreben hat, an Konzentration im flüssigen Teil einer teilweise gefrorenen
Lösung zuzunehmen. Dieses Phänomens hat man sich bisher bei der Extraktion von Wasser
aus Fruchtsäften bedient. Dazu wurde eine Anzahl Gefäße oder Behälter aufgestellt,
die in aufeinanderfolgenden., aber getrennten Schritten in folgender Weise benutzt
wurden: a) Zuerst wird der aus frischen Früchten ausgepreßte Fruchtsaft einem Gefrierverfahren
unterworfen. Das Ergebnis davon sind kleine Eiskristalle. Diese Kristalle, die aus
gefrorenem Wasser bestehen, werden dann von der im Behälter befindlichen Flüssigkeit
getrennt und aus ihm entfernt.
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b) Die übrigbleibende, eine konzentrierte Lösung bildende Flüssigkeit
wird dann in den nächsten Behälter befördert, wo sie wiederum einem Gefrierverfahren
unterworfen wird, diesmal jedoch bei etwas geringerer Temperatur als der niedrigsten
des vorangegangenen Verfahrens. Das ist nötig, um die Eiskristallbildung in der
jetzt konzentrierten Flüssigkeit in Gang zu bringen. Es bilden sich wieder Eiskristalle,
die anschließend abgetrennt und aus dem Flüssigkeitskonzentrat entfernt werden.
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c) Die auf diese Weise weiter konzentrierte Lösung wird dann einem
anderen Behälter zugeführt, in welchem der vorbeschriebene Gefriervorgang nebst
Entfernung der gebildeten Eiskristalle bei noch geringerer Temperatur so lange fortgesetzt
wird, bis das gewünschte Konzentrat vorhanden ist.
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Der Nachteil der bekannten Verfahren besteht in erster Linie darin,
daß die totale Fläche der Eiskristalle wegen ihrer verhältnismäßig geringen Größe,
aber dafür sehr großen Menge, eine ziemlich große ist. Die Folge davon ist, daß
ein verhältnismäßig großer Anteil der in der Flüssigkeit befindlichen Mineralien,
Zucker, Vitamine usw. unvermeidlich mit den Kristallen abgeführt wird. Die dicke
Schicht viskoser Mutterlauge bleibt an der Oberfläche jedes Kristalls haften und
geht bei dessen Entfernung verloren.
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`Es ist vorgeschlagen worden, die Eiskristalle jedes Behälters vor
ihrer Entfernung aus dem Behälter zu zentrifugieren, um einen Teil der jeden Kristall
umgebenden Mutterlaugenschicht wiederzugewinnen. Obwohl dieser Schritt die Dicke
der Mutterlaugenschicht um jeden Kristall vermindert, ist doch die mit den Kristallen
verlorene Mutterlauge in Anbetracht der eine beträchtliche Oberfläche darbietenden
zahlreichen Einzelkristalle noch erheblich, und die Kosten dieser Zentrifugen machen
das Verfahren aus wirtschaftlichen Gründen uninteressant.
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Ein anderes bekanntes Verfahren zur Entfernung von Wasser aus Fruchtsäften
bedient sich der Tatsache, daß gefrorene, wässerige'Lösungen, wie gefrorenes Wasser
selbst, unter Druck geringere Schmelzpunkte aufweisen. Hierbei ist nur ein Behälter
vorgesehen, in welchem der ganze aus den betreffenden Früchten ausgepreßte Saft
vollständig gefroren wird. Diese gefrorene Masse wird dann unter hohen Druck gesetzt,
mit der Folge, daß ihr Schmelzpunkt absinkt, ein Teil der Masse schmilzt und flüssig
wird. Diese Flüssigkeit wird dann von der gefrorenen Masse abgetrennt und stellt
das konzentrierte Erzeugnis dar. Auch dieses Verfahren hat den Nachteil, daß eine
erhebliche Menge wichtiger Mineralien, Zucker, Vitamine usw. auf den Eiskristallen
verbleibt und mit deren Entfernung verlorengeht, insbesondere weil die Eiskristalle
hierbei klein und zahlreich sind und infolgedessen eine große Fläche darbieten.
Die Abführung einer erheblichen Menge Mutterlauge mit dem Eis ist daher auch in
diesem Fall unvermeidlich. Dieses Verfahren erfordert außerdem große Energiemengen,
wodurch seine wirtschaftliche Verwendung wesentlich beeinträchtigt wird. Ein weiterer
Nachteil ist der, daß, wenn der Saft extrahiert ist, der Druck rnachläßt und die
Presse einfriert.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der geschilderten Nachteile
und Mängel und die Schaffung eines Verfahrens zum Konzentrieren von Lösungen ohne
Abführung wertvoller Mineralien und anderer wichtiger Bestandteile aus der Ursprungslösung
in wesentlichem Ausmaß. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, Lösungen
mit einem Mindestaufwand von Energie zu konzentrieren.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu konzentrierende
Lösung einer Reihe getrennter Gefriervorgänge bei verschiedenen Gefriertemperaturen
des Einzelvorganges unterworfen wird; um bei jedem Vorgang Lösungsmittelkristalle
zu bilden und bei jedem Gefriervorgang aus der Lösung jene Lösungsmittelkristalle
zu entfernen, welche ein vorbestimmtes Maß überschreiten, während die zu kleinen
Kristalle zusammen mit der auf diese Weise konzentrierten Lösung dem nächstfolgenden
Gefriervorgang unterworfen werden, bis eine Lösung gewünschter Konzentration erzielt
ist. Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich mit einer Einrichtung durchführen,
die durch eine Reihe Gefriertanlts gekennzeichnet ist, welche auf unterschiedlichen
Gefriertemperaturen gehalten werden, so daß die Gefriertemperatur jedes Tanks von
derjenigen eines anderen Tanks abweicht, sowie durch eine Vorrichtung zur Abtrennung
derjenigen Kristalle von der in dem betreffenden Gefriertank befindlichen Lösung,
welche ein größeres Maß haben als das vorbestimmte, ferner durch Fördermittel, welche
die Lösung aus dem entsprechenden Tank zusammen mit den zu kleinen Kristallen. in
den nächsten Gefriertank befördern, um die Kristalle in der so beförderten Lösung
wachsen zu lassen, und so -fort, bis die Lösung den gewünschten Konzentrationsgrad
erreicht hat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Fig. r gibt das 'Erfindungsprinzip in schematischer Darstellung wieder;
Fig. a stellt eine Einrichtung zum stufenweisen Gefrieren im teilweisen Längsschnitt
dar;
Fig.3 ist ein Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2; Fg.4 ist
eine andere Ausführungsform einer Einrichtung zum stufenweisen Gefrieren; Fig.5
ist eine Ansicht eines automatischen, elektrischen Steuersystems für eine Einrichtung
nach Fig. 4, und Fig. 6 ist eine Einzelansicht eines am Boden der Gefriertanks nach
Fig. 4 vorgesehenen Ventils. Das in Fig. i dargestellte System besteht aus einer
Anzahl Gefäße oder Behälter 1, 2 und 3, die mit einem (in der Zeichnung nicht dargestellten)
geeigneten Isolierstoff Überzogen sind. In der Zeichnung sind zwar nur drei Gefäße
dieser Art dargestellt, doch ist es selbstverständlich, daß die Anzahl der Gefäße
je nach den besonderen Erfordernissen und der zu behandelnden Lösungen geändert
werden kann. Die Gefäße 1, 2 und 3 umgeben Behälter 4, 5 bzw. 6, und sie sind untereinander
durch ebenfalls in geeigneter Weise isolierte Rohrleitungen 7 und 8 verbunden. Der
Zwischenraum zwischen jedem Gefäß 1, 2 und 3 und dem zugehörigen Behälter 4, 5 bzw.
6 ist mit einer Kühlsole 9, io und ii gefüllt, um eine gewünschte Temperatur in
den Behältern 4, 5 und 6 aufrechtzuerhalten. Bei dem in der Zeichnung dargestellten
besonderen Ausführungsbeispiel beträgt die Temperatur in dem Behälter 4 o bis -
io°. Die Temperatur im Behälter 5 wird zwischen -io und -2o° gehalten, während die
Temperatur im Behälter 6 zwischen -2o und -25° gehalten wird. Diese Temperaturen
sind willkürlich angenommen und hängen in der Praxis von der Art der zu konzentrierenden
Flüssigkeit ab.
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In jedem Behälter 4, 5 und 6 befindet sich eine Rührvorrichtung 12,
13 bzw. 14, die in beliebiger Weise zum Umrühren der in den Behältern befindlichen
Lösungen betätigt werden kann.
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Die Anordnung umfaßt außerdem eine Anzahl von Trenngefäßen 15, 16,
17 und 18, deren jedem eine Zentrifuge zu einem noch später zu beschreibenden Zweck
zugeordnet ist.
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Die Trenngefäße haben zwei Auslässe, nämlich einen: für Eiskristalle
und einen anderen für die Behandlung der Flüssigkeit. Jedes Trenngefäß hat mindestens
einen Einlaß für die Zuleitung der zu behandelnden Flüssigkeit.
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Obwohl die erwähnten Elemente nur schaubildlich dargestellt sind,
muß betont werden, daß die Anzahl der verschiedenen Gefäße sowie des zugehörigen
Zubehörs je nach den vorherrschenden Umständen. geändert werden kann und daß nur
soviel gezeigt wurde, wie zum vollen Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich ist.
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Angenommen, ein bestimmter Fruchtsaft solle nach dem Verfahren gemäß
Erfindung konzentriert werden. Zu diesem Zweck wird der aus der Frucht ausgepreßte
Fruchtsaft in dem Behälter 4 aufgenommen, wo er einer Temperatur zwischen o. bis
-1o° unterworfen wird, während die Rührvorrichtung 12 mit geringer Geschwindigkeit,
beispielsweise 4 bis 8 Umdr./Min. in Umlauf gesetzt wird, gerade genug, um die Flüssigkeit
in Bewegung zu halten. Infolge der geringen Temperatur bilden sich aus dem in dem
Fruchtsaft befindlichen Wasser Eiskristalle. Diese Eiskristalle sind ziemlich zahlreich
und klein. Sie werden dann zusammen mit der Mutterlauge zum nächsten Behälter 5
befördert, der eine Temperatur zwischen -io und -2o' aufweist.
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Infolge der im Behälter 5 herrschenden niedrigen Temperatur bilden
sich im Behälter 5 zusätzliche Eiskristalle, während die Gestalt der vorher im Behälter
4 gebildeten Eiskristalle sich nicht viel ändern wird. Die neu sich bildenden Kristalle
werden, wie in diesem Zusammenhang bemerkt sei, sehr klein sein. Das ist darauf
zurückzuführen, daß, je größer die Konzentration der Lösung, d. h. je weiter die
Entwässerung vorgeschritten ist, die Kristalle um so kleiner sind.
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ach einer bestimmten Zeit werden die Eiskristalle zusammen mit der
Mutterlauge zum Behälter 6 befördert und hier einer Temperatur zwischen -2o und
-25° unterworfen. Hierdurch wird die Anzahl der in dem Behälter 6 aufgenommenen
Eiskristalle um weitere Eiskristalle vermehrt, ohne daß sich die Gestalt der vorher
gebildeten Eiskristalle wesentlich ändert.
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Nach einer bestimmten Zeit werden die Mutterlauge und die Eiskristalle
gemeinsam in das Trenngefäß 18 befördert und hier zentrifugiert. Dabei wird die
ungefrorene Flüssigkeit, welche die konzentrierte Mutterlauge bildet, von den Eiskristallen
getrennt und ein Teil der die Eiskristalle umhüllenden viskosen Mutterlaugenschicht
in die Mutterlauge zurückgeführt. Wenn in diesem Zeitpunkt die Eiskristalle aus
dem Verfahren ausgeschieden werden würden, so wäre das Ergebnis recht unbefriedigend.
Das ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Eiskristalle verhältnismäßig
klein sind, sie weisen, eine Durchschnittslänge von ungefähr i bis 2 mm auf, und
infolgedessen eine verhältnismäßig große Oberfläche haben. Da aber eine ziemlich
viskose Schicht von Mutterlauge jeden Kristall bedeckt, ist es offenbar, daß ein
ziemlich beträchtlicher Anteil von Mutterlauge die verhältnismäßig große Gesamtoberfläche
der Kristalle bedecken wird, und dieser .Anteil ist es, der bei der Entfernung der
Kristalle in diesem Stadium verlorengehen würde. Ein derartig großer Verlust würde
das Verfahren wirtschaftlich uninteressant und im schlimmsten Fall fast undurchführbar
machen.
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Aus diesem Grund werden die Eiskristalle gemäß vorliegender Erfindung
nicht in diesem Verfahrensstadium entfernt, sondern statt dessen in den Behälter
6 zurückgeführt. Hier treffen diese Eiskristalle auf weitere zulaufende Flüssigkeit
aus dem Behälter 5 sowie aus dem Trenngefäß 17. Diese einlaufende Flüssigkeit wäscht
die auf diese Weise in den Behälter 6 im Gegenstrom zurückgeführten Eiskristalle
demnach aus, wodurch die Stärke der viskosen Schicht um die Kristalle vermindert
wird. Diese Kristalle werden zusammen mit der Mutterlauge in die Trennkammer 17
befördert und zentrifugiert. Dadurch wird nicht nur die Mutterlauge
von
den Eiskristallen getrennt, sondern auch die Stärke der viskosen Schicht um die
Kristalle weiter vermindert.
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Während die auf diese Weise zentrifugierte Mutterlauge in den Behälter
6 zurückgeleitet und zusammen mit neu sich bildenden Kristallen, wie oben beschrieben,
in das Trenngefäß befördert wird, werden die in dem Trenngefäß 17 zentrifugierten
größeren Kristalle in den Behälter 5 geleitet. Es muß besonders betont werden, daß
nur die größeren Kristalle aus dem Trenngefiäß in den Behälter 5 befördert werden,
während die kleineren Eiskristalle zusammen mit der Mutterlauge in den Behälter
6 zurückgeleitet werden. In der Praxis bedeckt ein Sieb den Auslaß aus dem Trenngefäß
17 zum Behälter 6, das eine solche Maschenweite hat, daß nur Kristalle bestimmter
Größe hindurchlaufen können, während die größeren Kristalle zurückgehalten und in
den;Behälter 5 zurückgeleitet werden.
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Aus obigem geht hervor, daß der Prozentgehalt größerer Kristalle im
Behälter 5 sich gegenüber den vorher darin befindlichen Kristallen wesentlich erhöht
hat. Diese großen, vom Trennbehälter 17 zum Behälter 5 beförderten Kristalle werden
jetzt in letzterem einbehalten, wo sie weiter wachsen. Der Zulauf frischer Mutterlauge
zum Behälter 5 während dieses Kristallwachstums wäscht wiederum die Kristalle im
Gegenstrom aus. Das würde an sich schon dazu führen, die viskose Schicht um die
Kristalle herum zu schwächen. Da überdies die Lösung im Behälter 5 weniger konzentriert
ist als die Lösung im Behälter 6, ist es klar, daß die Mutterlaugen.schicht um die
vergrößerten Eiskristalle im Behälter 5 weniger viskos ist. Das erleichtert aber
wiederum das Abwaschen, der Mutterlaugenschicht von den vergrößerten Eiskristallen,
so daß, insoweit die Eiskristalle gewachsen sind, d. h. ihre äußere Oberfläche in
bezug auf ihr Volumen verringert haben, die die Kristalle umhüllende Mutterlaugenschicht
in jeder Hinsicht verringert wird, nämlich in bezug auf ihre Gesamtmenge als auch
auf die Stärke der Schicht.
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Nachdem die auf diese Weise gewachsenen Kristalle im Behälter 5 eine
bestimmte Zeit verblieben sind, während welcher die Rührvorrichtung 13 zweckmäßig
betätigt wird, wird die Mutterlauge zusammen mit Eiskristallen vom Behälter 5 in
den Trennbehälter 16 befördert. Hier wird die Masse wiederum mittels eines Siebes
bestimmter Maschenweite zentrifugiert, (Eiskristalle über einer vorbestimmten Größe
zeitweise im Trenngefäß 16 zurückgehalten und die übrigen Kristalle zusammen mit
der Mutterlauge zum Behälter 5 zurückgeleitet. Die zeitweise imTrennbehälter 16
zurückgehaltenen größeren Kristalle werden dann in den Behälter q. befördert, der
den aus den Früchten ausgepreßten Saft aufnimmt. Die Lösung im Behälter ¢ wird infolgedessen
weniger konzentriert. Dieser Behälter hat aber, jedenfalls bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel, nur eine Temperatur zwischen o und -io°. Dieser Umstand begünstigt
das Wachsture der in den Behälter q. aus dem Trennbehälter ifi beförderten Eiskristalle.
Nachdem diese Eiskristalle in den B'.ehälter q., vorzugsweise bei umlaufender Rührvorrichtung
12, eine bestimmte Zeit weiter gewachsen sind, werden sie zusammen mit der Mutterlauge
in den Trennbehälter 15 befördert, in welchem die ganze Masse zentrifugiert wird.
Im Ergebnis werden die größeren Eiskristalle, mit einer Durchschnittslänge von i
bis 2 cm, praktisch frei von Mutterlauge sein, und, da sie durch ein passendes Sieb
zurückgehalten werden, können sie aus dem Verfahren ausgeschieden werden, während
die kleineren Eiskristalle mit der Mutterlauge in den Behälter q. zu@ü@ckbefördert
werden.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung
aus zwei Halbteilen besieht, nämlich einem ersten Halbteil, währenddessen die kleinen
Eiskristalle die Behälter q. bis 6 ohne wesentliches Kristallwachstum durchlaufen,
und einem zweiten Halbteil, währenddessen die Eiskristalle beim Rücklauf vom Behälter
6 zum Behälter q. stufenweise an Größe zunehmen. Die konzentrierte Lösung erhält
man am Ende des ersten Halbteils, nach dem `Schleuder- und Trennvorgang im Trennbehälter
18, während die gewachsenen Eiskristalle am Ende des zweiten Halbteils nach dem
Schleuder- und Trennvorgang im Trennbehälter 15 abgeführt werden: -Die Erfindung
ist zwar durch eine ins einzelne gehende Erläuterung der beiden Halbteile beschrieben
worden, doch ist es selbstverständlich, daß diese Halbteile sich .in der Praxis-
überdecken mit den einzelnen Arbeitsabläufen der kontinuierlich ankommenden Mengen
frischer Mutterlauge und Eiskristalle. Das ist aber für das Auswaschen der Eiskristalle
äußerst vorteilhaft, denn es findet im Gegenstrom statt, und ebenso vorteilhaft
ist es für das Wachstum der Eiskristalle.
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Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem weiträumigen
Behälter toi für die Aufnahme von Kühlsole. Die Kühlsole wird in jede Abteilung
dieses Behälters durch ein. Ei.nlaßrohr io2 von irgend einer geeigneten Kühlvorrichtung
her eingeführt und kann zu einer solchen Kühlvorrichtung über ein mit dem Behälter
toi verbundenes Auslaßrohr 103 zurückgeführt werden. Der Behälter toi ist
in mehrere Kammern unterteilt, und vom technischen Standpunkt aus kann gesagt werden,
daß, je mehr Kammern. vorhanden sind, die Vorrichtung um so besser arbeiten wird,
während. vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus eine hohe Kammeranzahl natürlich
mehr Kosten verursacht. Beim gegebenen .Beispiel ist der Behälter ioi in drei Kammern
104, 10-5 und- io6 unterteilt, die so angeordnet sind, daß die Kammer io6 am höchsten,
die Kammer 104 am niedrigsten und die Kammer io5 dazwischen gelegen ist. Auf diese
Weise läuft der Inhalt der Kammer io6 selbsttätig in die Kammer io5 über, während
der Überlauf der Kammer io5 selbsttätig in die Kammer 104 mündet.
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An die Kammer 104 ist ein Behälter 107 angeschlossen, in welchem eine
durchlochte Trommel io8 drehbar angeordnet ist, die den Überlauf aus Kammer 104
4 aufnehmen kann. Die Durchlochungen
der Kammer lob sind
ziemlich klein. Ihr Zweck wird weiter unten erläutert werden. Die Trommel 1o8 ist
an einer Welle log befestigt, die ein Kegelrad lio trägt, welches mit einem an der
Welle 112 eines Elektromotors 113 befestigten Kegelrades i i i kämmt. Der Boden
des Behälters 107 ist ,ebenfalls durchlocht, und mit ihm ist eine Auslaßleitung
114 verbunden, die in ein Sammelgefäß 115 führt.
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Ähnlich wie bei der untersten Kammer lo4 ist mit der höchsten Kammer
loh ein Behälter i16 verbunden, dessen Ausbildung derjenigen des Behälters 107 entspricht.
Auch im Behälter 116 befindet sich eine drehbare, durchlochte Trommel 117, die auf
einer ein Kegelrad i i9 tragenden Welle 118 sitzt. Das Kegelrad i 19 kämmt mit dem
mit der Welle 121 eines Elektromotors 122 verbundenen Kegelrade i2o. Auch der Behälter
116 hat einen durchlochten Boden mit einer daran angebrachten Auslaßleitung 123,
die zu einem Gefäß 124 führt. Am Boden des letzteren ist eine zu einer Pumpe 126
führende Leitung 125 vorgesehen. Die Pumpe wird über eine Welle 127 von dem Elektromotor
128 1;1,=.-trieben. Sie kann beliebige Bauart haben und dient dazu, Fl'Üssigkeit
vom Gefäß 124 über eine Leitung 129 in die Kammer loh zurückzupumpen.
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Jede der Kammern 104, los und loh weist ein zugehöriges, entsprechend
abgestuftes Sieb 130, 131 bzw. 132 auf, von denen jedes in der Maschenweite
vom anderen abweicht, wobei das Sieb 13o die kleinste Maschenweite aufweist, d.
h. die kleinsten Kristalle zurückhalten kann, während; das Sieb 132 die größte Maschenweite
hat und das Sieb 131 eine mittlere. Jedes der Siebe 130, 131 und 132 ist mit einem
allgemein mit 133 bezeichneten Rahmen verbunden, der seinerseits bei 134 und 135
(Fig. 3) mit zwei Armen 136 bzw. 137 verbunden ist. Diese Arme 136 und 137 sind
wiederum ihrerseits mit Ständern 138 und 139 schwenkbar verbunden, die vorzugsweise
am Fundament der Vorrichtung befestigt sind. In der Nähe der unteren Enden der Siebe
130, 131 und 132 sind mit dem Rahmen 133 drehbare Arme i4o, 141 bzw. 142
schwenkbar ver= bunden. Diese Arme sind. je für sich mit Wellen 143, 144 bzw. 145
verbunden, deren jede ein Kegelrad 146, 147 bzw. 148 trägt. An den freien Enden
der drehbaren Arme 40, 141 und 142 sind Abstreifvorrichtungen 149, i5o bzw. 151
vorgesehen. Die Längsachsen der Wellen 43, 144 und 145 sind so gelagert, daß die
Krümmung der Kammerböden 104, 1o5 und loh konzentrisch dazu liegt, so daß die mit
den 'Dreharmen 140, 141 und 142 verbundenen Abstreifvorrichtungen 149, 150 und 151
den Boden der Kammern während der Drehung der Arme innerhalb der Kammern ausräumen.
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Jedes Kegelrad 146, 147 und 148 kämmt mit einem Kegelrad 152, 153
bzw. 154, von denen jedes auf einer gemeinsamen Welle 155 befestigt ist, die über
eine Kupplung 156 mit der Welle 157 eines Elektromotors 158 verbunden ist. Daraus
geht hervor, daß bei Inbetriebsetzung des Motors 158 die Dreharme 140, 141 und 142
in Umdrehung versetzt "verden, wodurch auch der Rahmen 133 gedreht wird, während
die Abstreifer 149, 150 und 151 gleichzeitig die Böden der Kammern 1o4, 105,
1o6 abräumen.
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Jede der Kammern 104, l05 und 1o6 kann die zu konzentrierende Mutterlauge
aufnehmen. Die Mutterlauge, die aus aus frisch ausgepreßten Früchten gewonnenem
Saft bestehen kann, wird in einem Behälter 159 aufgenommen, dessen Auslaßleitung
16o wber der Kammer loh endet. Die Leitung i6o ist vorzugsweise mit einem Ventil
161 versehen, so daß der Zulauf der Mutterlauge zur Kammer loh geregelt und gewünschtenfalls
auch abgesperrt werden kann.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird am besten
durch eine Erläuterung eines vollständigen Arbeitskreislaufes verständlich. Zu diesem
Zweck sei angenommen, daß der Behälter 159 mit dem zu konzentrierenden Fruchtsaft
gefüllt sei, während das Ventil 161 geschlossen ist. Zu Beginn des Arbeitsvorganges
öffnet der Arbeiter zunächst das Ventil 161, so daß die Mutterlauge aus dem Behälter
159 in die Kammer loh fließt. Wenn die Kammer loh gefüllt ist, läuft die überschüssige
Menge in die Kammer los und füllt diese. Nach Füllung der Kammer los wird die Kammer
104 ihrerseits in gleicher Weise gefüllt. Sobald diese Kammer nahezu voll ist, wird
das Ventil 161 zeitweise geschlossen.
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Es sei ferner angenommen, daß der Behälter toi vorher mit Kühlsole
gefüllt worden sei, die derart temperiert ist, daß die Kammer 104 eine Temperatur
zwischen -2o und -25°, die Kammer los eine Temperatur zwischen -to und -2o° und
die Kammer loh eine solche zwischen o und -lo° aufweist. Die eben erwähnten Temperaturen
sind natürlich rein willkürliche und können sich je, nach Art der zu behandelnden
Lösung und der Anzahl von Behandlungskammern ändern. Infolge der in den einzelnen
Kammern herrschenden Temperaturen werden sich darin Eiskristalle bilden, die verhältnismäßig
klein sind und in einigen Fällen durchschnittliche Längenabmessungen von i bis 2
mm haben werden.
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Nach Bildung solcher Eiskristalle werden die Motoren 113, 122, 128
und 158 angelassen. Infolgedessen beginnen die Trommeln lob und 117, die in Wirklichkeit
Zentrifugen darstellen, zu laufen, während die Pumpe 126 anfängt zu pumpen und die
Welle 155 sich zu drehen beginnt. Die. Drehung der Welle 155 verursacht eine Drehung
der Dreharme i4o, 141 und 142, so daß die damit verbundenen Abstreifer 149, iSo
und 151 die Böden der Gefäße 1o4, 105 und loh abzustreifen beginnen. Da die Dreharme
auch mit dem Rahmen 133 verbunden sind, bewegen sich auch die Siebe 130,
131 und 132 und schieben die in der b-etreff.enden Kammer gebildeten Eiskristalle
vor sich her. Während dieser Tätigkeit der Siebe werden diejenigen Kristalle, welche
durch die Siebe durchschlüpfen können, in der betreffenden Kammer verbleiben, w:ä:hrend
die größeren Kristalle, die das nicht können, in die nächste Kammer befördert werden.
Im
einzelnen werden daher während dieses Arbeitsganges diejenigen Kristalle des Behälters
104, die einen größeren Umfang haben als die öffnungen im Sieb 13o, durch dieses
Sieb vom Behälter 104 in den Behälter 105 befördert werden. Auf ähnliche
Weise werden diejenigen Kristalle des Behälters io5, deren Umfang größer ist als
die Maschenweite im Sieb 131 von der Kammer io5 in die Kammer io6 befördert werden.
Unter ähnlichen Bedingungen werden die größeren Kristalle der Kammer io6 in die
Schleudertrommel 117 befördert werden. Die im Gegenstrom sich bewegenr den Kristalle
werden fortschreitend größer und größer. Die Maschenweite wird fortschreitend kleiner
in Richtung des aufwärts verlaufenden Gegenstroms. , Die von der Kammer io4 zur
Kammer io5 beförderten Kristalle können in der Kammer io5 weiter wachsen, und die
von der Kammer 105 nach der Kammer io6 beförderten wachsen in der Kammer io6 ähnlich.
Nach einer bestimmten Zeit werden die Kristalle in der Kammer io6 auf einen Durchschnittsumfang
von i bis z cm in. der Länge angewachsen sein.
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Es ist eine bekannte Tatsache, daß Kristallkeime sich leichter in
einer konzentrierten Lösung bilden und sie verhältnismäßig langsam wachsen. Auf
diese Weise ist es ein Vorteil, alle Kristallkeime in den konzentrierten Lösungen
sich bilden zu lassen und dann diese kleinen Kristalle in verdünntere Lösungen zu
schaffen, wo sie zu größeren Kristallen wachsen können.
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Während diese Kristallförderung vonstatten geht, wird das Ventil 161
entweder von, Hand oder selbsttätig geöffnet, so daß weitere Mutterlauge in die
verschiedenen Kammern eintritt. Auf diese Weise treffen sich die nach oben beförderten:
Kristalle mit der von der Kammer io6 bis zur Kammer 104 abwärts fließenden Mutterlauge.
Infolgedessen werden die aufwärts geförderten Kristalle von der ankommenden Flüssigkeit
ausgewaschen, und - die viskose Schicht gelöster Bestandteile rund um die einzelnen
Kristalle wird auf diese Weise verringert.
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Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Kammer 104 die Lösung mit der
höchsten Konzentration enthält, während die Kammer io6 eine Lösung mit niedrigster
Konzentration aufnimmt. Weiterhin sind die in der Kammer 104 befindlichen Kristalle
durchschnittlich die kleinsten, während sich die größten in der Kammer io6 befinden.
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Nachdem gewisseKristallanteile aus derKammer 104 nach der Kammer
105, von dort in die Kammer io6 und von dieser in die Trommel 117 befördert
worden sind, kann das Ventil 161 entweder von Hand oder selbsttätig für eine gewisse
Zeit wieder geschlossen werden, so daß die von der Kammer 104 nach Kammer 105 beförderten
Kristalle in letzterer wachsen können, während in ähnlicher Weise die von der Kammer
io5 nach der Kammer io6 beförderten Kristalle in der Kammer io6 wachsen können.
In der Zwischenzeit zentrifugiert die Trommel 117 die von der Kammer io6 in die
Trommel 117 beförderten Kristalle und trennt dabei die an den Eiskristallen anhaftende,
nicht gefrorene Flüssigkeit von diesen Kristallen, die aus der Trommel entfernt
werden, während die nicht gefrorene Flüssigkeit über die Leitung 123 in das Gefäß
124 abfließt. Von hier wird die Fltüssigkeit durch die Pumpe 126 über die Leitung
129 in 'die Kammer roh zurückbefördert.
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Die Mischung aus Flüssigkeit und Kristallen, welche von der Kammer
104 in die Trommel io8 läuft, wird ebenfalls zentrifugiert, um die kleinen Eiskristalle
von dem sie umhüllenden Konzentrat zu trennen. Es muß darauf hingewiesen werden,
daß die kleinen Öffnungen: in den Trommeln 11.7 und io8 in der Größe unterschiedlich
sind: Die Öffnungen in der Trommel io8 sind wesentlich kleiner als die Öffnungen
in der Trommel 117. Die Öffnungen in diesen Trommeln sind derart, daß die Trommel
io8 sehr kleine Kristalle zurückhält, während die Trommel 117 nur Kristalle zurückhält,
deren Größe wenig geringer ist als die Größe der Kristalle, welche endgültig bei
dem Verfahren ausgeschieden werden und die, wie oben erwähnt, in bestimmten Fällen
eine Länge von i bis 2 cm haben können.
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Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß die Vorrichtung gemäß Erfindung
gestattet: a) zunächst die Bildung kleiner Kristalle in den Kammern io6, 105 und
104, während die Flüssigkeit von der Kammer io6 nach der Kammer io4 herunterläuft;
das bildet den erstenHalbteil des von der Vorrichtung gemäß der Erfindung durchgeführten
Verfahrens; ' b) dann die Beförderung der Eiskristalle in Gegenstromrichtung von
der niedrigstgelegenen Kammer stufenweise zur höchstgelegenen, diese Kristalle werden
konstant größer und größer, wenn sie in immer verdünntere Lösungen gelangen; c)
das Auswaschen der Kristalle im Gegenstrom während jeden Fördervorganges zwecks
Verringerung der viskosen -Schicht von Mutterlauge auf dem Umfang der Kristalle;
d) schließlich die Trennung der konzentrierten Flüssigkeit von den kleinen Kristallen
in der der niedrigstgelegenen Kammer benachbarten Zentrifuge und die Sammlung der
konzentrierten Flüssigkeit in einem Sammelbehälter für die konzentrierte Lösung,
während die der höchstgelegenen Kammer benachbarte Zentrifuge die angewachsenen
Kristalle von der Mutterlauge trennt und deren Entfernung ermöglicht.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 4, 5 und 6 besteht aus einem Tank
toi für Rohsaft, der durch im Hohlmantel 2o2 .zirkulierendes, vorher durch das Eisgekühltes
Eiswasser auf einer Temperatur von ungefähr i° gehalten wird. Das Eiswasser wird
über die Leitung 203 zugeführt und über die Leitung 204 abgeführt. Ein, Deckel
2o5 deckt den Rohsaft ab, und gewünschtenfalls können Vorkehrungen getroffen werden,
um Luft abzusaugen oder das Material vor Verschmutzung, Brakterienbefall oder enzymatischen
Einwirkungen zu schützen. Das Eiswasser wird von dem im Tank
207
befindlichen schmelzenden Eis 2o6 geliefert. Das Kühlmittel bei 2o8 durchläuft das
Rohr 2o9, das Ventil 21o, das Rohr 2i i, die Pumpe 2i2, das Ventil 213, das Rohr
2i4, die Leitung 2i5 bis in die Leitung 203. 216 ist ein Abzugsventil. überschüssiges
Eiswasser kann der Kühlmaschine zur Kondensatorkühlung zugeleitet oder sonstwie
f'ür Kühlungszwecke verwendet werden.
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Der Tank toi ist mit einem von dem elektrisch betätigten Ventil 2r8
kontrollierten Abflußrohr 2i7 versehen. Jedes elektrisch betätigte Ventil, von denen
218, eines ist, ist mit einer ZeitschaltvorrichtungZig verbunden, die von einem
Motor betrieben wird, so daß die Abflußleitung 2igd den Saft bei ungefähr i° in
den Tank 22o abgibt, der von einer Gefrierkammer 22i umgeben ist. Diese Kammer ist
mit einer zweckentsprechenden Kühlmittelquelle verbunden und mit einer Isolierung
222 versehen. Die anderen Tanks haben gleiche Bauart. Das Kühlsystem ist ein übliches
und nicht besonders dargestellt.
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In jedem Tank befindet sich eine motorbetriebene Rührvorrichtung,
die aus einer Scheibe 223, einer Welle 224 sowie senkrechten und waagerechten Rührflügeln
225 und 226 besteht. Um den Ablauf des Eises zu erleichtern und das ausfallende
Gut vor dem Einfrieren zu bewahren, hat der Auslaßtrichter 227 keine Kühleinrichtung
und steht infolgedessen auf höherer Temperatur. Auch die Abflußleitung 228 ist mit
einem Ventil 229 versehen, das keine Kühleinrichtung hat und in Fig. 6 verdeutlicht
ist. Das Ventil 229 wird von einem Solenoid 229u aus über ein Hebelgestänge betätigt.
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Die Rührflügel 22o11 haben vorzugsweise eine Steigung von i8°. Sie
werden von einer Welle angetrieben, welche die Hohlwelle 22ob der die Wandung des
Behälters 22o von iEis frei haltenden AbstreiChflÜge1225 durchquert. Die Rührflügel
22o11 drehen sich im Uhrzeigersinne nach unten stoßend mit 6oo bis goo Umdr./Min.
und die Abstreiferwelle 22ob dreht sich im entgegengesetzten Sinn mit ungefähr 125
Umdr./Min.
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Der Auslaßtrichter 230 und seine zur Zentrifuge 232 führende
Abflußleitung 231 sind isoliert. Die Zentrifuge arbeitet ständig, da einer der Tanks
sich immer in die Zentrifuge entleert. Das Eis wird über den Auslaß 233 in den Tank
207 befördert.
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Der eisfreie, teilweise entwässerte Saft wird über die Leitung 234,
die Pumpe 235, die Leitung 236, das Ventil 237 in die Leitung 238'von. der Zentrifuge
aus befördert, welche den entwässerten Saft aus der ersten Stufe in den Tank 239
entleert.
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Gewöhnlich wird ein kleiner Teil Eis absichtlich mit dem einkommenden
Saft in den Tank 239 eingeführt. Wenn das Eis nicht mitgeführt wird, ist
es manchmal nützlich, den Saft mit Eis zu versetzen, um das schnelle Wachstum von
Eiskristallen um derartige Keime zu erleichtern. Der Saft läuft aus dem Tank 239
über das Ventil 240, die Leitung 241 zum Sammeltrichter 230 und wird von
dort über die Zentrifuge in der vorgeschriebenen Weise in die Leitung 242 über das
Ventil 243 befördert, von wo er in den dritten Tank 244 gelangt. Von hier aus häuft
er wiederum über ein Ventil 245 und die Leitung 246 zum Sammeltrichter 230. Nach
der Zentrifugierung läuft er über das Ventil 247 und die Leitung 248 zum Tank 249.
Der konzentrierte Saft läuft von dort über die Leitung 25o und das Ventil 25i zum
Sammeltrichter 230. Nach der Zentrifugierung läuft er über das Ventil 252
und die Leitung 253 zum letzten Tank 254, von wo er in konzentrierter Form über
das Ventil 255, die Leitung 256 zur Zentrifuge und von dort über das Ventil 257
und die Leitung 258 der Verpackungsstelle zugeleitet wird.
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Jedesmal, wenn der Saft dem entsprechenden Tank zugeleitet wird, wird
eine Gefrierperiode eingeschaltet, um eine neue Bildung reiner Eiskristalle zu ermöglichen,
die die genügende Länge haben, um den Gefrierpunkt der Lösung auf annähernd Tanktemperatur
herabzusetzen und die von der Zentrifuge in jedem Stadium entfernt werden.
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Das Endprodukt kann entweder in gefrorener Form, d. h. im Sinne einer
Unterkühlung versandt werden, oder es kann ohne Kühlung verpackt und konserviert
werden, wenn die Konzentration höher ist als 6o 1/o.
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Der Zuckergehalt ermöglicht eine wirksame Konservierung bei Raumtemperatur
für eine ziemlich ausgedehnte Zeitspanne. Geeignete Maßnahmen können zur Sicherung
sanitärer Bedüirfnisse, zur Verhinderung enzymatischer Wirkungen und des Bakterienbefalls
und aus Gründen der Sauberkeit getroffen werden.
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Es hat sich als wichtig herausgestellt, daß die aufeinanderfolgenden
Verfahrensschritte bei verhältnismäßig geringen Temperaturherabsetzungen vonstatten
gehen, wie etwa - 14 bis - i5", und daß die Temperatur der Flüssigkeit im zweiten
Stadium ungefähr die Temperatur des Kühlmittels im ersten Stadium haben sollte usw.
Diese Einzelheiten ändern sich indessen mit der Natur der behandelten Flüssigkeiten
und Feststoffe, doch bleibt das Arbeitsprinzip das gleiche.
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Wenn man extreme Temperaturen vermeidet, erfolgt rasches Gefrieren,
und durch Aufrechterhaltung beständiger Stadien: absinkender Temperaturen und geringer
Unterschiede zwischen dem Kühlmittel und der Flüssigkeit bei der Behandlung gefrieren
ständig kleine Eiskristalle, so daß eine schnelle Entwässerung stattfindet, ohne
daß andere Flüssigkeiten und Feststoffe dabei eingeschlossen werden als Wasser.
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Wenn man, zum Beispiel im Fall der Verarbeitung von Orangensaft, mit
einer Tanktemperatur von - 51 und einer Außentemperatur von - 8° beginnt,
im nächsten Tank - 8° mit einer Außentemperatur von - i i°, im nächsten Tank - i
i" mit einer Außentemperatur von - i3° und im vierten Tank- i3° mit einer Außentemperatur
von - i6° und schließlich im letzten Tank - i6° mit einer Außentemperatur von -
ig° anwendet, können klare (Eiskristalle erhalten werden, die durch die Rührvorrichtungen
leicht in freier Bewegung gehalten werden können bei minimalem Kristallumfang und
maximaler Gefrierfähigkeit der angewendeten
Temperatur. Das Prinzip
einer mehrfachen Reihe von Einzelschritten, bei der die Temperatur gerade um den
Gefrierpunkt des Saftes beginnt, die allmählich herabgesetzt wird, und bei dem das
Wasser allmählich durch Gefrieren entfernt wird, ermöglicht dieses Ergebnis.
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Um die Unterkühlung wirtschaftlich zu gestalten, werden die ersten
beiden Stadien des Verfahrens normalerweise von ein und demselben Kompressor bedient
und die übrigen von einem anderen.