DE2332839A1 - Verfahren zur loesungsmittelextraktion von in einem dichtgepackten bett befindlichen feststoffteilchen - Google Patents
Verfahren zur loesungsmittelextraktion von in einem dichtgepackten bett befindlichen feststoffteilchenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHCNAAI D
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CHbM. ALER VON KREISLER
DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLDPSCH DIPL.-ING. SELTING
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 3.Januar 3 973
Fu/Ax/Bt
GENERAL FOODS CORPORATION 2332839
250 North Street, White Plains, New York, U.S.A.
Verfahren zur Lösungsmittelextraktion von in einem dichtgepackten Bett befindlichen Feststoffteilchen.
Die Erfindung betrifft allgemein die Extraktion löslicher Be.-standtelle
aus Feststoffteilchen mit Lösungsmitteln, insbesondere die Extraktion (Auslaugung) löslicher Komponenten von zerkleinertem
pflanzlichem und/oder tierischem Material durch Perko]ation
eines Lösungsmittels durch ein poröses, dichtgepacktes
Bett von Feststoffteilchen. Die Erfindung ist speziell auf die Extraktion der löslichen Feststoffe von Röstkaffee mit
Wasser gerichtet.
Verfahren und Vorrichtungen zur Extraktion löslicher Komponenten mit einem geeigneten Lösungsmittel aus Feststoffteilchen,
die in einem dichtgepackten Bett angeordnet sind, wurden häufig und eingehend in der Fachliteratur der chemischen Technik beschrieben.
Obwohl die verschiedensten Verfahren und Vorrichtungen verwendet werden, kann die Feststoff-Flüssigkeit-Extraktion
mit dichtgepackten Betten grob in Chargenextraktion, Gegenstromextraktion und mehrstufige Chargenextraktion im Gegenstrom
eingeteilt werden. Zu den bekannten Vorrichtungen für die Gegenstromextraktion gehört der BoIlman-Extraktor. Das Shanks-Ex-,
traktionssystem ist repräsentativ für die mehrstufige Chargenextraktion im Gegenstrom.
Beim Chargenverfahren wird ein Behälter mit den Feststoffteilchen
gefüllt, aus denen die löslichen Bestandteile extrahiert
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werden so]Jen. Das Lösungsmittel wird entweder oben oder unten
in das dichtgepackte Festbett der Feststoffteilchen eingeführt
und durch das Bett geleitet. Bei der Chargenextraktion mit
einem Behälter ist die am stärksten konzentrierte Lösung, die gewöhnlich hergestellt werden kann, verhältnismäßig dünn.
Zur Herstellung einer stärker konzentrierten Lösung muß im
Gegenstrom gearbeitet werden. In diesem Fall werden bei Verwendung eines einzigen Behälters die Feststoffteilchen in Form
eines dichtgepackten Betts kontinuierlich in einer Richtung
durch den Behälter geführt, während das Lösungsmittel in entgegengesetzter.
Richtung durch das dichtgepackte Bett gepreßt wird. ■
Es ist auch möglich, ein mehrstufiges, im Gegenstrom arbeitendes
Chargenverfahren entweder in einer Reihe von Behältern (Perkolatoren), die die Feststoffe in verschiedenen Phasen der
Extraktion enthalten, anzuwenden, wie dies in der USA-Patentschrift 3 655 398 beschrieben ist. Frisches Lösungsmittel wird
in den Perkolator eingeführt, der die am stärksten extrahierten Feststoffe enthält. Es strömt nacheinander durch die verschiedenen
Perkolatoren und wird schließlich aus dem frisch
beschickten Perkolator abgezogen. Das feste, unlösliche Material
in jedem einzelnen Perkolator bleibt im Ruhezustand, bis es vollständig extrahiert ist. Mit Hilfe geeigneter Rohrleitungsverbindungen, die so angeordnet sind, daß frisches Lösungsmittel
jedem beliebigen Perkolator zugeführt und die starke Extraktlösung von jedem beliebigen Perkolator abgezogen werden
kann, ist es möglich, jeweils einen Perkolator zu beschicken und zu entleeren. Gegenstrombetrieb findet statt, wenn die
Extrtraktionsflüssigkeit kontinuierlich durch die Batterie
von Extraktoren in eine Richtung strömt, während die Stellen der einzelnen Extraktoren relativ zur Strömung der Extrakt ions-·
flüssigkeit allmählich in entgegengesetzter Richtung vorrücken.
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Die Erfindung betrifft die vorstehend genannten Verfahren und Vorrichtungen zur Feststoff-Flüssigkeit-Extraktion und ist
auf die vollständige Extraktion der löslichen Bestandteile
aus den Feststoffteilchen mit geringst-möglicher Lösungsmittelmenge
pro Gewichtseinheit des zu extrahierenden Materials in der geringstmöglichen Zeit gerichtet. Die Verminderung
der Lösungsmittel menge hat eine Senkung der Kosten der Trennung des Lösungsmittels vom extrahierten Material zur Folge,
und die Verkürzung der Zeit, währenS^Sie der Extraktion unterworfenen
Feststoffe in der Extraktionsanlage bleiben, ermöglicht eine Verkleinerung der Anlage und demzufolge eine
Senkung ihrer Kosten. Darüber hinaus wird, was am.wichtigsten
ist, durch eine Verkürzung der Extraktionszeit das Ausmaß von Reaktionen, die die Geschmacks- und Aromastoffe
schädigen, vermindert.
mit Im Gegensatz zur Fest-flüssig-Extraktion/ "dispersem Kontakt",
wobei die Feststoffteilchen im Lösungsmittel suspendiert sind"
und sich relative zueinander und zum Lösungsmittel während der Kontaktzeit in Bewegung befinden, werden die oben beschriebenen
Verfahren als "Fest-flüssig-Extraktionsverfahren im
Festbett bzw. dichtgepackten Bett"" bezeichnet. Im Rahmen der Erfindung ist unter diesem Begriff eine
Arbeitsweise zu verstehen, bei der die Feststoffteilchen in
relativ unveränderlicher Lage zueinander bleiben, während
das Lösungsmittel durch das poröse Bett von Feststoffteilchen
strömt, gleichgültig, ob das Bett der Feststoffteilchen relativ
zu dem das Bett enthaltenden Behälter während der Extraktion feststehend bleibt.
Die Fest-flüssig-Extraktion mit dichtgepacktem Bett hat gewisse Vorteile gegenüber der Extraktion mit dispersem Kontakt.
Beispielsweise wirken die in ihrer Lage zueinander feststehenden Feststoffteilchen als Filtermittel, wobei sie
einen großen Teil des unlöslichen feinen Materials zurück-
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haJten, das anderenfa]]s in das austretende Lösungsmitte] übergehen
würde. Diese Pi]terwirkung ist besonders bemerkenswert bei der Extraktion Dös]icher Feststoffe aus gemahDenem Röstkaffee.
Bei der Fest-f]üssig-Extraktion in dichtgepackten porösen Betten wird das Ausmaß der Fi]terwirkung und der Wirkungsgrad der
Extraktion der ]ös]ichen Bestandteil bei k]einer werdender
mittJeren Größe der zu extrahierenden Feststoffe bis zu einem gewissen Punkt gesteigert. Mit anderen Worten, bei jedem gegebenen
Verhä]tnis von Lösungsmitte]einsatz zu Feststoffeinsatz
verkürzt sich die für einen gewünschten Extraktionsgrad erforder]iche Extraktionszeit auf ein Minimum bei entöprechender
Verringerung der mitt]eren Tei]chengröße des Feststoffs. Die Lösungsmitte]druckdifferenz durch das gepackte Bett steigt
jedoch mit k]einer werdender mitt]eren Tei]chengröße des Feststoffs,
und es gibt eine bestimmte Mindestgröße, unter der der Widerstand gegen die Flüssigkeitsströmung übermäßig hoch
wird und eine angemessene Extraktionsgeschwindigkeit bei dem maxima] zu]ässigen Druck der An]age aussch]ießt. Da Feststofftei]chen
pf]anz]ichen oder tierischen Ursprungs im al]gemeinen zusammendrückbar sind, bewirkt jede Steigerung der Druckdifferenz
über einen kritischen Wert hinaus nicht mehr eine Steigerung des Lösungsmitte]durchf]u.sses durch das Bett.
Es ist ferner bekannt, daß ung]eichmäßige Strömung (sch]echte
Vertei]ung) des Lösungsmitte]s durch das Bett der Feststoffteilchen,
auch a]s "Kana]bi]dung" bezeichnet, den Wirkungsgrad
der Extraktion versch]echtert. Eine ungleichmäßige oder durch
bevorzugte Wege erfo]gende Strömung des Lösungsmitte]ε hat zur
Fo]ge, daß die außerhalb der bevorzugten Strömungswege ]legenden
Bereiche des gepackten Betts in geringerem Maße oder überhaupt nicht extrahiert werden. Daher verursacht die Strömung
des Extraktionsmitte]s durch bevorzugte Wege oder die Kanal bildung
eine Ver]ängerung der Extraktionszeit und eine Vergrößerung
der Extraktionsmitte]menge (Lösungsmitte]) für eine gegebene
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Gewichtsnienge des Extraktionsguts.
Die Kanal bildung des Lösungsmitte]s durch das gepackte Bett
kann natür]ich die Folge ung]eichmäßiger Packung des Betts
sein. Aber selbst bei Ausübung großer Sorgfalt in der Herstellung
gleichmäßig gepackter Betten von Feststoffteilchen tritt die Kanal bildung auf. Die Kanal bildung ist ein großes
Hindernis für wirksame Extraktion gepackter Betten, und es wurden bereits die verschiedensten Theorien aufgestellt und
die verschiedensten möglichen Methoden zur Lösung oder Vermeidung
des Problems vorgeschlagen. Zwar lassen Versuchsergebnisse erkennen, daß das Ausmaß der Kanal bildung durch Faktoren wie den "KoIonnenwandeffekt" beeinflußt wird, und daß die
Größenordnung der Kanal bildung im allgemeinen mit steigender
Konzentration des gelösten Stoffs im Lösungsmittel, einem Anstieg der Druckdifferenz durch das gepackte Bett und mit abnehmender
Teilchengröße des Feststoffs zunimmt, jedoch ist das Problem bisher nur unvollständig gelöst.
Vor dem Zeitpunkt der Erfindung bestand somit ein Bedürfnis für ein Verfahren, das die Kanalbildung im wesentlichen ausschaltet
und gleichmäßige Strömung des Lösungsmittels durch
ein gepacktes Feststoffbett gewährleistet, aus dem lösliche
Bestandteile mit einem Lösungsmittel extrahiert werden sol-len.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Festflüssig-Extraktion,
das die vorstehend genannten Nachteile der Kanal bildung weitgehend ausschaltet, während die Vorteile der
üblichen Extraktion in gepackten Festbetten beibehalten werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die Durchführung
der Extraktion fest-flüssig in gepackten Betten in einer solchen Weise, daß die Kanalbildung im Bett der Feststoffteilchen
im wesentlichen vollständig ausgeschaltet ist. Das Verfahren
ist in gleicher V/eise für Extraktionen, bei denen die Feststoffteilchen
im Ruhezustand bleiben, und für Extraktionen, bei denen die Teilchen in. fester räumlicher Beziehung zuein-
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ander bleiben, bei denen jedoch das gesamte Bett der Teilchen
sich entweder aufwärts oder abwärts relativ zum Behälter bewegt,
in dem die Teilchen sich befinden, wirksam. Hohe Konzentrationen des gelösten Stoffs im austretenden Lösungsmittel
können bei minimaler Verweil zeit der Feststoffteilchen und
des Lösungsmittels in der Extraktionsvorrichtung erreicht werden.
Der Kernpunkt der Erfindung liegt in der Peststellung, daß
die Kanalbildung des Lösungsmittels durch ein gepacktes Bett
(oder eine Reihe von gepackten Betten) unter der Voraussetzung daß das Bett bzw. die Betten im wesentlichen gleichmäßig gepackt
sind, fast vollständig ausgeschaltet werden kann, indem ein solches Viskositätsprofil des Lösungsmittels aufrecht
erhalten wird, daß die Viskosität des Lösungsmittels an jedem
Punkt im Bett (oder in den Betten, wenn eine mehrstufige Chargenextraktion im Gegenstrom durchgeführt wird) mit steigender
Konzentration des gelösten Stoffs im Lösungsmittel niedriger wird. Mit anderen Worten, bei einmaligem Durchgang
(oder bei mehrmaligem Durchgang des Lösungsmittels durch ein
einzelnes Bett) oder, wie dies bei der mehrstufigen Chargenextraktion im Gegenstrom der Fall ist, durch eine Reihe von
Betten hat jede Teilmenge des Lösungsmittels, die das Bett
in einer feststehenden Ebene des Betts durchströmt, eine höhere Viskosität als die unmittelbar vorhergehende Teilmenge.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat somit eine genaue
Regelung des Viskositätsprofils des Lösungsmittels zur Folge,
während es durch das gepackte Bett oder die gepackten Betten der Feststoffteilchen strömt und während seine Konzentration
an gelösten Stoffen zunimmt. In den meisten Fäl1 en kann die
zunehmende Erniedrigung der Viskosität sehr gering und sogar fast vernachlässigbar sein. Der wichtige Kernpunkt der Erfindung
ist jedoch die Feststellung, daß die Viskosität des Lösungsmittels
mit zunehmender Konzentration an löslichen Feststoffen
nicht steigen und vorzugsweise niedriger werden sollte.
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Die Zwischenräume des gepackten Betts nehmen aufeinander folgende Teilmengen des Lösungsmittels mit höherer Viskosität
auf, während die löslichen Stoffe aus den Feststoffen extrahiert werden. Theoretisch strömt das Lösungsmittel, das
eine höhere Viskosität als die Teilmenge hat, die vor ihm durch das gepackte Bett gewandert ist, durch die vorher ausgebildeten
gleichmäßig verteilten Zwischenräume und nicht durch einige wenige bevorzugte Strömungswege.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung hat somit während der Verarmung
der festen Phase an löslichen Bestandteilen das nachfolgende
Lösungsmittel eine höhere Viskosität, obwohl die feste Phase anschließend mit Lösungsmittel von niedrigerer
Konzentration an löslichen Stoffen in Berührung kommt. Auf
Grund der höheren Viskosität des nachfolgenden Lösungsmittels
ist dieses wirksamer in Bezug auf die Verdrängung der vorherigen Teilmenge des Lösungsmittels.
Es leuchtet somit ein, daß bei Ausnutzung der Temperatur zur Regelung der Viskosität des Lösungsmittels eine wirksame
Auswaschung (Verdrängung) bei niedrigerer Temperatur einer Löslichmachung bei höherer Temperatur mit einer minimalen
Lösungsmittel menge folgt. Dies ist bei der Lösungsmittelextraktion
löslicher Komponenten aus gemahlenem Röstkaffee vom Standpunkt des Geschmacks und Aromas besonders wichtig.
Vorstehend wurde die Erscheinung der Fest-flüssig-Extraktiqn
erläutert, wenn die Extraktion nach dem Verfahren gemäß der Erfindung durchgeführt wird. Diese Erklärung ist nur als
Theorie der Vorgänge anzusehen, deren Ablauf angenommen wird. Eine Festlegung auf diese Theorie ist nicht beabsichtigt.
Das Prinzip der hier beschriebenen Erfindung zur Erzielung eines maximalen Extraktionswirkungsgrades und zur weitgehenden
Ausschaltung der Kanal bildung in festen oder gepackten
Betten während der Extraktion fest-flüssig ist auf die
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Extraktion löslicher Stoffe aus zahlreichen Materialien
unter Verwendung der verschiedensten Lösungsmitte] anwendbar, jedoch werden die bevorzugten Ausführungsformen im Zusammenhang
mit der Extraktion der wasserlöslichen Bestandteile aus
Teilchen von gemahlenem Röstkaffee beschrieben.
Die hier gebrauchten Ausdrücke "Extrakt" und "Extraktionsflüssigkeit" sind als gleichbedeutend mit dem Ausdruck "Lösungsmittel"
anzusehen. Bei der Herstellung von löslichem Kaffee besteht der "Extrakt" aus lösliche Kaffeefeststoffe enthaltendem
Wasser, und dieser Extrakt wird als Lösungsmittel zur Herauslösung zusätzlicher löslicher Feststoffe verwendet.
"Extrakt" ist ferner der Ausdruck, mit dem das bei der Extraktion erhaltene flüssige Produkt bezeichnet wird.
Zur Herstellung von löslichem Kaffeepulver oder löslichen
Teilchen mit erwünschten Geschmacks- und Aromaeigenschaften und physikalischen Eigenschaften erwies es sich als vorteilhaft,
einen Kaffee-Extrakt, der eine wesentlich höhere Konzentration an löslichen Peststoffen als der Extrakt hat, der
bei der üblichen Extraktion fest-flüssig erziel bar ist, durch
Sprühtrocknung zu trocknen. Ferner erwies es sich bei Verfahren zur Herstellung von gefriergetrocknetem löslichem
Kaffee als wirtschaftlich vorteilhaft, mit höheren Konzentrationen
an löslichen Feststoffen in dem der Gefriertrocknung zu unterwerfenden Extrakt zu arbeiten. Es ist bei Verfahren,
bei denen Extrakte erforderlich sind, die eine höhere Konzentration als die bei üblichen Extraktionen erhaltenen Extrakte
haben, allgemein üblich, den Extrakt durch Vakuumverdampfung oder Gefrierkonzentrierung zu konzentrieren. Diese
Konzentrierungsmethoden haben größere Nachteile. Bei der
Vakuumverdampfung v/erden gewöhn! ich erwünschte Aromastoffe
abgetrieben, die in dem Bemühen, einen hochwertigen Konzentrationsextrakt zu erzielen, anschließend dem konzentrierten
Extrakt wieder zugefügt werden müssen. Die Gefrierkonzentrie-
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rung ergibt zwar einen aromareicheren Extrakt mit größerer GeschmacksfU]Ie, jedoch ist sie kostspieliger als die Konzentrierung
durch Verdampfung. Ferner erhöhen alle Methoden und Behandlungen, die einer Konzentrierung des aus einer üblichen
Extraktion erhaltenen Extrakts dienen, die Kosten und die Kompliziertheit der Herstellung eines hochwertigen löslichen
Kaffees. Die Vorteile eines ExtraktionsVerfahrens, das die
Herstellung eines Kaffee-Extrakts mit hoher Konzentration an löslichen Feststoffen ermöglicht, sind somit ohne weiteres
erkennbar.
Bei der üblichen mehrstufigen Gegenstrom-Chargenmethode zur
Extraktion von löslichen Feststoffen aus gemahlenem Röstkaffee mit heißem V/asser wurde festgestellt, daß auf Grund
der starken Kanal bildung in der Reihe von Betten aus dichtgepackten
Kaffeeteilchen eine Verringerung der Lösungsmittel menge pro Gewichtseinheit der eingesetzten Kaffeeteilchen
bei konstanter Verweil zeit die Konzentration des austretenden Lösungsmittels an gelösten Stoffen nicht· wesentlich erhöht.
Ferner scheint die Kanal bildung mit kleiner werdender mittlerer
Teilchengröße der zu extrahierenden Kaffeeteilchen stärker zu werden. Als Folge des Einflußes dieser Faktoren
auf die Größe der Vorrichtung für eine erforderliche Produktionsleistung
wird im allgemeinen über eine durchschnittliche Extraktkonzentration von 25$ an löslichen Feststoffen,
bezogen auf das Gewicht des Extrakts, nicht hinaus gegangen, und die mittlere Teilchengröße des zu extrahierenden gemahlen
nen Röstkaffees liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und 3,0 mm.
Im allgemeinen ist es vor dem Trocknen des austretenden Extrakts
notwendig, die Konzentration an löslichen Feststoffen
beispielsweise durch Gefrierkonzentration oder Eindampfung
des Extrakts auf etw 35 bis 50 Gew.-Jo des Extrakts zu erhöhen.
Es leuchtet ohne weiteres ein, daß die Extraktion in Apparaturen, die ungefähr die'gleiche Größe haben, .jedoch
einen Extrakt mit etwa 35 bis 50 Gew.-% löslichen Feststoffen
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liefern, ohne daß eine Konzentrierung erforderlich ist, erheb] ich billiger sein würde.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die Fest-flüssig-Extraktion
(Auslaugung) von gemahlenem Röstkaffee in einer solchen Weise, daß die Kanal bildung im gepackten Bett der
Kaffeeteilchen fast vollständig ausgeschaltet ist, und dies
hat eine hohe Konzentration löslicher Stoffe im Bereich von
35 bis 50 Gew.-% des Extrakts zur Folge. Diese hohe Konzentration
ist im ablaufenden Extrakt bei ungefähr der gleichen Verweil zeit 'in der Anlage erziel bar, mit der bisher ein Extrakt,
der 25 % lösliche Feststoffe enthält, in der gleichen
Ausbeute erhalten wurde.
Während der Extraktion von wasserlöslichen Stoffen aus gemahlenem
Röstkaffee führt ebenso wie bei der Extraktion löslicher
Feststoffe aus anderen pflanzlichen und tierischen Materialien mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln ein Anstieg
der Konzentration des gelösten Stoffs im Lösungsmittel bei konstanter Temperatur zu einem Anstieg der Viskosität des Lösungsmittels.
Ein Mittel, den Anstieg der Viskosität des Lösungsmittel mit steigender Konzentration an gelöstem Stoff zu
verhindern, ist die Erhöhung der Temperatur des Lösungsmittels,
während es aufeinanderfolgend höhere Mengen an gelöstem Stoff extrahiert. Der mittlere Temperaturgradient, der zur Aufrechterhaltung
gleichmäßiger Strömung (ohne Kanalbildung) durch das gepackte Bett erforderlich ist, ist demgemäß einerseits durch
den Konzentrationsgradienten des Extrakts im Bett in Richtung der Extraktströmung und andererseits durch den Einfluß der Temperatur
und der Konzentration auf die Viskosität des Extrakts (Lösungsmittel) bestimmt. Die Temperaturänderung durch das gesamte
gepackte Bett muß daher so gewählt werden, daß die Viskosität des Lösungsmittels an der Stelle, an der es in das
Bett aus gemahlenem Röstkaffee eintritt, größer ist als am
gegenüberliegenden Ende des gepackten Betis, wo die Konzentration
an gelöstem Stoff im Lösungsmittel maximal ist.
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Bei einem einzelnen gepackten Bett aus Kaffeeteilchen oder
bei jedem einer Reihe von gepackten Betten von Kaffeeteilchen
bei der mehrstufigen Gegenstrom-Chargenextraktion, bei der der Kaffee im Behälter stationär ist, kann daher der Temperaturgradient
des Extrakts im gesamten Bett eingestellt werden, indem das Bett, während es sich im Ruhezustand befindet, so
erhitzt wird, daß die .Viskosität des Lösungsmittels beim
Durchfluß durch das stationäre Bett aus Material, aus dem die löslichen Bestandteile extrahiert werden, niedriger wird oder
wenigstens konstant bleibt. Das Erhitzen der Kolonne und des darin enthaltenen Materials kann in verschiedener Weise, z.B.
durch elektrische Leitung, erfolgen.
Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit den Abbildüngen
näher beschrieben.
Figur 1 veranschaulicht eine Methode zum Erhitzen einer Extraktionskolonne.
In der Extraktionskolonne ist eine Anzahl von einander gegenüberliegenden Elektroden (10) angeordnet,
wobei jede Elektrode sich über eine Länge erstreckt, die im wesentlichen der gepackten Höhe einer rechtwinkligen (im Querschnitt)
Kolonne entspricht. Eine in geeigneter Weise einstellbare elektromotorische Kraft wird so an die Elektroden
gelegt, daß ein Wechsel strom erzeugt wird, der in einer Richtung senkrecht zur Strömung des Extraktionsmittels durch das
Bett fließt. Durch den elektrischen Widerstand des Materials
in der Kolonne wird ein positiver Temperaturgradient in Strömungsrichtung des Extraktionsmittels ausgebildet.
Unter der Annahme, daß die Extraktionskolonne eine Beschickung
von frisch geröstetem gemahlenem Kaffee enthält und die Extraktionsflüssigkeit als Extrakt, der aus einer vorherigen
in Serie geschalteten Kolonne austritt, einen Gehalt an löslichen
Feststoffen von etwa 20$ an der EinführungsstelIe in
der Nähe des Fußes der Kolonne und eine Temperatur von etwa
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20°C hat (die Viskosität des Extrakts unter diesen Bedingungen beträgt etwa 4 cP), bewirkt der elektrische Strom, der
durch das Bett von gepackten Kaffeetei]chen und die Extraktionsf]
üssigkeit fließt, einen Anstieg der Temperatur des Extraktionsmitte]s, während dieses von unten nach oben durch
das poröse gepackte Bett fließt. Es wird somit ein Temperaturanstieg
(und eine Viskositätserniedrigung) des Extraktionsmittels bewirkt, während sein Gehalt an löslichen Stoffen
steigt.
Durch geeignete Regulierung der Größe des el ektrischen Stroms
und der Strömungsgeschwindigkeit der Extraktionsflüssigkeit
tritt der Extrakt zu Beginn am oberen Ende der Kolonne bei einer Temperatur von etwa DlO0C,"'einer Konzentration an
löslichen Peststoffen von etwa 50$ und einer Viskosität von
etwa 2 cP aus. Mit fortschreitender Extraktion wird die Konzentration an löslichen Feststoffen im austretenden Extrakt
geringer, bis der austretende Extrakt bei Beendigung des Abziehens eine Konzentration von etwa ~50% an löslichen Feststoffen
und eine Viskosität von etwa 0,4 cP (bei 1100C) hat.
Daher hat der austretende Extrakt während des gesamten Verlaufs des Extraktionsprozesses immer die gewünschte niedrigere
Viskosität als die eintretende Extraktionsflüssigkeit.
Es ist für den Fachmann ohne weiteres verständlich, daß mit
Hilfe des beschriebenen und in Fig. 3 dargestellten Systems
die Temperatur des Extrakts an allen Stellen in der Kolonne
mit Hilfe des elektrischen Heizsystems Deicht so geregelt werden kann, daß die Viskosität der ExtraktionsfDüssigkeit
mit entsprechendem Anstieg des Gehalts an löslichen Feststoffen
niedriger wird.
Eine ähnliche Kombination von Arbeitsbedingungen und Kolonnentemperaturen
wäre gegeben, wenn der Extrakt am oberen Ende der Kolonne zugeführt und durch das stationäre Festbett
.der Kaffeeteilchen nach unten, geführt wird. In diesem
Fall wäre jedoch das Tempera-
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turprofi] (und das Viskositätsprofi]) umgekehrt, d.h. die
Kolonne mit Inhalt würde in der Nähe des Bodens auf etwa ]3 0°( erhitzt und am oberen Ende bei etwa 200C gehalten.
Für die Praxis der Erfindung typische ideale Beziehungen zwischen Extraktviskosität, Konzentration an löslichen Peststoffen
im Extrakt und Extrakttemperatur beim Durchlauf des Extrakts durch,ein sich bewegendes gepacktes Bett von frisch
geröstetem gemahlenem Kaffee sind in Figur 2 schematisch dargestellt. ' ·
Die dargestellten Daten gelten für ein g3eichmäßig gepacktes
Bett von frischen gerösteten und gemahlenen Kaffeeteilchen,
die durch eine Kolonne von unten nach oben bewegt und im Gegenstrom von löslichen Komponenten mit einem Extrakt extrahiert
werden, der 20$ lösliche Feststoffe (Ablauf aus einer
vorherigen Kolonne bei einer mehrstufigen Gegenstrom-Chargenanlage) enthält, am oberen Ende der Kolonne aufgegeben wird
und von oben nach unten durch das gepackte Bett der sich bewegenden Kaffeefeststoffe fließt. Während der Extrakt sich
von oben nach unten durch das gepackte Bett bewegt, macht er die Kaffeefeststoffe löslich, wobei sein Gehält an löslichen
Stoffen höher wird. Normalerweise würde die Erhöhung des Gehalts an löslichen Feststoffen einen entsprechenden Viskositätsanstieg
des Extrakts bewirken. Durch gleichmäßige Erhöhung der Temperatur des Extrakts während seines Durchgangs
durch poröse Bett (das nachstehend beschrieben wird) wird jedoch die Viskosität des Extrakts bei der Annäherung an den
Boden der Kolonne, an dem er die höchste Konzentration hat, erniedrigt.
Bei einer aus einer einzelnen gefüllten Kolonne bestehenden
Gegenstrom-Anlage für die/Fest-flüssig-Extraktion, d.h. bei kontinuierlicher
Einführung der Feststoffteilchen in ein Ende der Kolonne
und bei kontinuierlicher Einführung des Lösungsmittels
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in das andere Ende, kann die Erniedrigung der Viskosität des Lösungsmitte] bei steigender Konzentration an gelösten Stoffen
erreicht werden, indem die zu extrahierenden Feststoffteilchen
dem gepackten Bett bei einer Temperatur, die höher ist als die Temperatur des Lösungsmittels, zugeführt werden. Der Temperaturunterschied
über die Länge des gepackten Betts muß genügen, um die gewünschte Erniedrigung der Viskosität des Lösungsmittels
zu erzielen, während es durch das sich bewegende Bett fließt. Ein im wesentlichen 1inearer Anstieg der Temperatur im Bett in
Strömungsrichtung des Lösungsmittels kann erzielt werden, indem
ein solches Verhältnis von eingesetztem Lösungsmittel zu zugeführten
Peststoffteilchen aufrecht erhalten wird, daß das Pror
dukt von reiner Massenströmungsgeschwindigkeit und spezifischer
Wärme des Lösungsmittels im Bett dem Produkt von reiner Massenströmungsgeschwindigkeit
und spezifischer Wärme der naßen Feststoffteilchen im Bett ungefähr gleich (oder etwas höher) ist.
Für die mit einer einzelnen gepackten Kolonne im wahren Gegenstrom
durchgeführte Extraktion kann eine Vorrichtung, wie sie in Figur J5 dargestellt ist, verwendet werden. Die Vorrichtung
besteht aus einem zylindrischem Behälter mit Mitteln zur Zuführung
der zu extrahierenden Feststoffteilchen in Form einer
Suspension an einem Ende (am unteren Ende der Kolonne) und Mitteln zur Einführung des Lösungsmittels am oberen Ende der
Kolonne. Bei der dargestellten Vorrichtung ist ein rotierender rechenförmlger Abstreicher in der Kolonne in der Nähe des oberen
Endes eingebaut. Dieser Abstreicher streicht über die Oberseite des sich von unten nach oben bewegenden Betts von Feststoff-•teilchen
und bewirkt ihre Suspendierung als Auschlämmung für den Austrag aus der Kolonne.
Ein Zufuhrungsrnechanismus vom Typ einer hohlen Schnecke in der
Nähe des unteren Endes der Kolonne verdichtet die frischen Kaffeeteilchen, während sie in der Nähe des unteren Endes der
Kolonne als Suspension im Extrakt eintreten, und befördert das
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verdichtete Bett der Kaffeetei]chen nach oben durch die Kolonne
im Gegenstnom zu dem nach unten fließenden Extrakt. Durch entrprechende
Ausrichtung, Anordnung und Größe der Öffnungen in der Oberseite der hohlen Schaufeln des Schneckenförderers wird
der ablaufende Extrakt vom gepackten Bett abgetrennt und durch die hohle Antriebswelle ausgetragen. Eine ähnliche Anordnung
von Öffnungen in den Unterseiten der Zuführungsschnecke stellt
ein Mittel zur Abtrennung der Flüssigkeit dar, die frei wird, wenn die Zuführungsschnecke die eintretende Suspension von
Kaffeeteilchen zu einem verdichteten Bett zusammenpreßt.
Bei der in Figur 3 dargestellten Extraktionsanlage wird in
einer Extraktionskolonne 20 die Gegenstrom-Extraktion von Kaffeeteilchen durchgeführt, die zu einem porösen, dichtgepackten
Bett verdichtet worden sind. Ein Aufgabetrichter 22 ist für die Zuführung von frisch geröstetem und gemahlenem Kaffee
vorgesehen, der durch den Sternschieber 24 ausgetragen und mit dem in Kreislauf geführten, durch Leitung 26 aus einem mit
Rührer 30 versehenen Behälter 28 eingeführten Extrakt mit hohem
Gehalt an löslichen Feststoffen vermischt wird. Mit der Pumpe
32 werden die im Extrakt suspendierten Kaffeeteilchen in die
Kolonne in der Nähe ihres unteren Ende 20a durch Leitung 68 eingeführt. Der schneckenartige Zuführungsmechanismus J>6, der
durch den Antrieb J8 über die Hohlwelle 40 angetrieben wird,
drückt die Suspension von frischem Kaffee im Extrakt nach oben. Während die Kaffeefeststoffe durch die Wirkung der perforierten
hohlen Zuführungsschnecke von der Flüssigkeit abgetrennt werden, werden sie zu einem porösen Bett verdichtet und durch die Kolonne
nach oben bewegt. Die abgetrennte Flüssigkeit (Extrakt) tritt
in die Perforationen in der Unterseite der hohlen Schneckenflüge!
ein, strömt durch die hohle Antriebswell 40 und wird durch die Leitung 42 ausgetragen. Ein Teil des Extrakts mit hoher Konzentration
an gelösten Feststoffen wird durch Leitung 44 als Produkt abgezogen. Eine ausreichende Menge des Extraktes wird
durch Leitung 26 und durch den Wärmeaustauscher 48 zur Wiederholung des Zyklus im Kreislauf geführt.
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Während das festgepackte Bett von Kaffeeteilchen sich durch
die Ko]onne nach oben bewegt, werden aus den Kaffeetei3cben
die ]ös]ichen Feststoffe durch Kontakt mit dem nach unten f]ießenden Extrakt extrahiert, der der Kolonne in der Nähe
des oberen Endes durch Leitung 50, Pumpe 52 und Leitung 5^
zugeführt wird. Während die Kaffeetei]chen im dichtgepackten
Bett sich dem oberen Ende nähern, werden sie vom oberen Ende des Betts durch die Drehbewegung des Rechenmechanismus
56, der durch die We]De 58 und den Antrieb 60 angetrieben
wird, abgestrichen. Ein wesentlicher Tei] des der Kolonne zugeführten Lösungsmitte] s (V/asser oder Extrakt aus einer
vorherigen Extraktion) dient dazu, das ausgebrauchte Kaffeemeh] zu suspendieren und durch die Leitung 62 und das Ventil
64 aus der Kolonne auszutragen. Das ausgebrauchte Kaffeemehl
wird dann nach einem beiiebigen bekannten (nicht dargestellt)
Trennverfahren vom Extrakt abgetrennt. Die Flüssigkeit kann über die Leitung 66 zurückgeführt v/erden.
Um das Verständnis des Verfahrens gemäß der Erfindung zu erleichtern, werden, ohne daß eine Beschränkung der Erfindung
darauf beabsichtigt ist, die folgenden Betriebsdaten für die Extraktion von löslichen Kaffeefeststoffen aus
frisch geröstetem gemahlenem Kaffee in der in Figur 3 dargestellten
Vorrichtung gebracht. Diese Betriebsdaten sind repräsentativ für Extraktionsbedingungen, bei denen die
Kolonne kontinuierlich mit frischem Kaffee beschickt wird,
aus dem lösliche Feststoffe mit Extrakt, der 20 Gew.-^ lösliche
Kaffeefeststoffe enthält, teilweise extrahiert werden sollen. Mit anderen Worten, die nachstehenden Daten gelten
für den Fall, in dem die Extraktionskolonne zu einer Batterie
von 2 oder mehr Kolonnen gehört. Die Daten entsprechen den
in Fig. 2 graphisch dargestellten Werten.
Einer Kolonne der in Figur 3 dargestellten Art mit einem
Innendurchmesser von 26,5 cm und einer Länge des gepackten
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Betts von 200 cm wird frisch gerösteter gemahlener Kaffee
kontinuierlich und gleichmäßig in einer Menge von 300 kg/Std.
zugeführt. Die Kaffeeteilchen haben eine durchschnittliche
Größe von 3 mm. Die Verweil zeit der Kaffeeteilchen in der
Kolonne in der zum gepackten Bett verdichteten Form beträgt 30 Minuten. Der Kaffee wird kontinuierlich durch das Eintrittsventil
24 dosiert. Kaffee-Extrakt mit einem Gehalt an löslichen Feststoffen von 40 Gew.-% (bezogen auf den Extrakt)
fließt in einer Menge von 900 kg/Std. durch die,Austrittsleitung
42. Hiervon verlassen 100 kg/Std. die Vorrichtung durch die Austrittsleitung 44 als Produkt, während "
leitung 34, oOO kg/Std. durch die Pumpe 32,/den Wärmeaustauscher 48 und
dann durch die Leitung 68 im Kreislauf geführt werden. Die " frisch gerösteten Kaffeeteilchen, die aus dem Behälter 28 in
die Zuführungsleitung 26 gelangen, werden in der Extraktionsflüssigkeit suspendiert und hydraulisch" in die Suspensionskammer 70 gefördert. Die Temperatur der Suspension von frischem
Kaffee im Extrakt, der in die Kolonne eintritt, wird durch den Wärmeaustauscher 48 bei H0°C gehalten.
In der Extraktionskolonne 20 wird die Kaffeesuspension durch
die Schneckenflügel 36 zu einem festen Bett 46 verdichtet.
Die während des Zusammenpressens frei werdende Flüssigkeit wird durch die dem gepackten Bett abgewandte perforierte
Seite des Flügels über die Hohlwelle und das Austrittsrohr
abgeführt. Die Schnecke wird durch den Motor 38 angetrieben.
Im oberen Teil 20b der Extraktionskolonne werden die Kaffeeteilchen
vom dichtgepackten Bett 46 durch den rotierenden Rechen 56 abgestrichen und in der Suspensionskammer 72 in
Suspension gebracht. Die für diese Suspension erforderliche
Flüssigkeit wird mit Hilfe der Pumpe 52 durch Leitung 50 bei 20°C in die Kolonne eingeführt. Die Konzentration dieser
Flüssigkeit an löslichen Feststoffen beträgt 20 Gew.-% beim
Eintritt in die Kolonne. Die Suspension wird durch Leitung
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und Venti3 64 abgeführt. Der Druck der Suspension in der
Kammer 72 wird bei etwa 30 kg/cm gehalten, während der Druck der'Extraktionsf3ussigkeit im Austrittsrohr 42 des Extrakts
etwa 5 kg/cm beträgt, Als Folge dieses Sinkens des Drucks
f] Jd3t die Extraktionsflüssigkeit im Gegenstrom durch die
Kaffeeteilchen in Richtung zur Schnecke J>6, wo sie durch die
dem dichtgepackten Bett zugewandte perforierte Seite des F3Uge3s und von dort in die Hohlwe3 3e 40 abgeführt wird. Die
Kaffeeteilchen im Bett werden durch die Schnecke in Richtung
zum rotierenden Rechen 56 nach oben gedrückt. Die Temperatur
im-Bett fällt ungefähr linear von 110°C an der Schnecke auf
20°C am Abstreichrechen. Der Extrakt hat an der Schnecke eine Viskosität von etwa 1,5 cP bei einem Gehalt an löslichen Peststoffen
von 40 Gew.-%. Der kühle Extrakt am Abstreichrechen
hat eine Viskosität von etwa 4 cP bei einem Gehalt an gelösten Feststoffen von 20^. Da keine Kanal bildung stattfindet, werden
mehr als 95$ des bei 110°C extrahierbaren Materials nach dem
vorstehend beschriebenen Verfahren aus den Kaffeeteilchen entfernt
.
Zur vollständigen Extraktion von löslichen Feststoffen aus
gemahlenem Röstkaffee nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann eine zweistufige Extraktionsanlage, wie sie in Figur 4
dargestellt ist, verwendet werden. Hierbei sind zwei Extraktionskolonnen,
die beide in der in Figur j5 dargestellten und
vorstehend beschriebenen Weise ausgebildet sind, hintereinander geschaltet. Diese Kolonnen werden als einheitliche Extraktionsanlage
eingesetzt.
Wie in der Bchematischen Darstellung von Figur 4 gezeigt, sind
die Extraktionskolonnen durch die Leitung 74 miteinander verbunden.
In dieser Leitung wird der abfließende Extrakt, der
die aus den Kaffeeteilchen in der Kolonne A extrahierten löslichen
Feststoffe enthält, irn Wärmeaustauscher 76 gekühlt,
worauf er mit Hilfe der Pumpe 78 oben auf die Kolonne B auf-
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gegeben wird. Im wahren Gegenstrombetrieb wird das teilweise ausgebrauchte Kaffeemehl, das aus der Kolonne B austritt,
als Aufschlämmung dein Fuß der Kolonne A durch Leitung 80
zugefühi^t. Vor dem Eintritt in die Kolonne A wird das teilweise
ausgebrauchte Kaffeemehl im Wärmeaustauscher 82 erhitzt
und in der Zwischenvorlage 84 zur Hydrolyse der Kaffeekomponenten
bei einer, hohen Temperatur gehalten.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nachstehend ein repräsentatives Verfahren zur Durchführung der Erfindung in
der in Fig. 4 dargestellten Extraktionsanlage beschrieben,
ohne daß eine Begrenzung der Erfindung darauf beabsichtigt ist.
Jede Extraktionskolonne (oder Perkolator) in Fig. 4 hat einen
Innendurchmesser von 26,5 cm und eine Höhe des dichtgepackten Betts von 200 cm. Die Kolonne B wird kontinuierlich und
gleichmäßig mit frisch geröstetem gemahlenem Kaffee in einer Menge von 100 kg/Std. beschickt. Die Extraktionsbedingungen
und die Parameter für die Kolonne B sind die gleichen, wie sie vorstehend beschrieben wurden.
Das teilweise ausgebrauchte Kaffeepulver wird vom oberen Ende der Kolonne B in Form einer Aufschlämmung in einer Menge
von 3^2,5 kg/Std. ausgetragen. Die Aufschlämmung besteht aus
etwa 61% Wasser und 39$ Kaffeefeststoffen. Der Kolonne A
wird kontinuierlich"eine Aufschlämmung zugeführt, die etwa'
122,5 kg/Std. Kaffeefeststoffe enthält, wovon etwa 4γ kg/Std.
lösliche Feststoffe sind. Die Aufschlämmung tritt aus der
Kolonne B bei 200C aus und wird auf l8o°C erhitzt und in der
Zwisehenvorlage gehalten, bevor sie unten in die Kolonne A eintritt. Die erhitzten Kaffeeteilchen werden in der Kolonne
A nach oben gedrückt und im wahren Gegenstrombetrieb mit Extrakt zusammengeführt, der durch das dichtgepackte Bett
von oben nach unten fließt. Frisches Lösungsmittel (Wasser)
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wird in der Nähe des oberen Endes der Ko3onne A in einer Menge von 23 0 kg/Std. eingeführt. Vom Wasser werden etwa
350 kg/Std. zum Aufsch3ämmen und zum Austrag von stündlich
60 kg des ausgebrauchten Kaffeemehls (auf Trockenbasis) aus der Ko3onne A verwendet. Stünd3ich dienen 60 kg Wasser zur
Extraktion der rest3ichen 3öslichen Feststoffe aus den Kaffeeteilchen
in der Kolonne A. Das Wasser wird in die Kolonne A bei einer Temperatur von 20°C eingeführt. Es hat eine Viskosität
von etwa 3 cP.Während das Wasser nach unten perko3ierti
steigt seine Konzentration an 3ös3ichen Feststoffen, bis
es als Extrakt mit einem Geha3t an 3ös3ichen Feststoffen
von 20$ austritt. Da jedoch der Extrakt durch die heißen Kaffeetei3chen erhitzt wird, während seine Konzentration a33-mäh3ich
steigt, wird seine Viskosität g3 eichrnäßiger niedriger, bis er am Punkt der höchsten Konzentration an 3ös3ichen
Feststoffen (20$) und bei einer Temperatur von 38O°C eine Viskosität von etwa 0,4cP hat.
In beiden Ko3onnen A und B entsprechen daher die Extraktionsbedingungen dem Grundkonzept der Erfindung, d.h. Erniedrigung
der Viskosität der Extraktionsf3Ussigkeit (Lösungsmittel) mit steigender Konzentration der Extraktionsf1Ussigkeit an
löslichen Feststoffen, und das Beispie3 veranschau3icht, wie
ein hoher Geha3t an 3ös3ichen Feststoffen von 40$ im ab3aufenden
Extrakt bei einer Gesamtausbeute von 40$ 3ös3ichen
Feststoffen, bezogen auf das Gewicht des gemah3enen Röstkaffees, erzie3t werden kann.
Es ist für den Fachmann auf dem Gebiet der Herste3 3ung von
3ös3ichem Kaffee 3eicht verständlich, wie das vorstehend beschriebene
Konzept der Erfindung und die vorstehend beschriebene Vorrichtung im Rahmen einer üblichen Perkolation (Extraktion)
zur Herstellung von löslichem Kaffee ausgenutzt werden können, um den Gehalt an löslichen Feststoffen im ablaufenden
Extrakt von durchschnittlich etwa 20 bis ^0$ auf
etwa 40 bis 50$ bei einer Ausbeute an Iös3ichen Feststoffen
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von etwa 40 bis 50/o, bezogen auf das Gewicht des gemah] enen
Röstkaffees, zu steigern.
In Figur 5 ist schematisch eine bevorzugte Anordnung dargestellt, bei der die Gegenstromkolonne 90 als Extraktionsko-3onne
für frisch gerösteten gemahlenen Kaffee dient, der mit verdünntem Extrakt aus einer Batterie von fünf chargenweise
im Gegenstrom arbeitenden Perkolatoren 92 extrahiert werden soll. Da jeder der fünf Perkolatoren chargenweise betrieben
und periodisch mit Kaffeemehl beschickt und entleert wird, sind als zusätzliche erforderliche Apparaturen eine Zwischenvorlage 9^» die den verdünnten abgezogenen Extrakt aus den
chargenweise im Gegenstrom arbeitenden Perkolatoren aufnimmt, ein Abscheider 96 für die Abtrennung des teilweise ausgebrauchten
Kaffeemehls vom Extrakt und ein Förderer 98 vorhanden,
der das teilweise ausgebrauchte Kaffeemehl von der Gegenstromkolonne zum jeweiligen Perkolator in der Batterie
führt. Wie in Fig. 5 angedeutet, dient die Zwisehenvorlage
9^ zur Aufnahme dem periodischen schnellen Abzug von Extrakt
aus dem chargenweise arbeitenden Perkolator, Dieser Extrakt wird dann langsamer und gleichmäßig in die kontinuierlich
arbeitende Kolonne eingeführt, um mit löslichen Kaffeefeststoffen
angereichert zu werden. Jeder der Perkolatoren in der Batterie von fünf Perkolatoren wird nacheinander gleichmäßig
mit dem teilweise ausgebrauchten Kaffeemehl aus der · kontinuierlichen Kolonne beschickt, um das Betriebsgleichgewicht
beim Material transport in der Anlage aufrecht zu erhalten.
Die Erfindung wurde vorstehend als Erniedrigung der Viskosität der Extraktionsflüssigkeit beschrieben, während sie von
oben nach unten entweder durch ein Festbett von dichtgepackten Teilchen oder ein von unten nach oben bewegtes Bett fließt.
Die Erfindung ist jedoch auch auf Extraktionsmethoden anwendbar, bei denen die Extraktionsflüssigkeit unter Verwendung
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geeigneter Apparaturen von unten nach oben durch das dichtgepackte
Bett (entweder feststehend oder beweglich) gepreßt wird.
Außer der Einwirkung der Temperatur allein umfaßt die Erfingung ferner andere Methoden zur Regelung der Viskosität
der Extraktionsflüssigkeit. Lösungsmitte]zusätze, z.B.
Gummen oder andere Materialien, die eine stärkere Änderung der Viskosität des Lösungsmittels bei kleineren Temperaturänderungen'
bewirken, sind Beispiele für die verschiedenen Arbeitsweisen, die im Rahmen der Erfindung möglich sind.
Zusammenfassend ist nochmals festzustellen, daß das hervorstechende
Merkmal der Erfindung die Feststellung ist, daß die Kanalbildung, d.h. der Durchgang des Lösungsmittels auf
bevorzugten Strömungswegen bei der Extraktion in dichtgepackten Betten bedeutend verringert v/erden kann, wenn solche
Extraktionsbedingungen aufrecht erhalten werden, daß die Viskosität der Extraktionsflüssigkeit mit steigendem Gehalt
an löslichen Feststoffen niedriger wird. Der Kernpunkt der
Erfindung ist so ausfuhr!ich dargelegt worden, daß der Fachmann
sie mit seiner derzeitigen Kenntnis ohne weiteres an verschiedenen Anwendungen anpassen kann.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Lösungsmittelextraktion von löslichen Bestandteilen aus Peststoffteilchen, die zu einem dichtgepackten
Bett verdichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die löslichen Bestandteile aus den Feststoffteilchen
unter Arbeitsbedingungen extrahiert, die eine Abnahme der Viskosität der' ExtraktionsflUssigkeit bewirken, während
diese durch das dichtgepackte Bett von Feststoffteilchen fließt und die löslichen Bestandteile herauslöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Bett ein nicht gerührtes Bett verwendet, in dem
die extrahierbaren Komponenten bei konstanter Temperatur die Viskosität der Extraktionsflüssigkeit mit steigender
Konzentration löslicher Komponenten in der Extraktionsflüssigkeit erhöhen, daß man einen Temperaturgradienten
über die gesamte Länge des dichtgepackten Betts in einer solchen Größenordnung ausbildet, daß die Viskosität der
Extraktionsflüssigkeit zwischen den Feststoffteilchen an
jedem Punkt im Bett in Richtung steigender Konzentration der extrahierten Komponenten in der Extraktionsflüssigkeit
niedriger wird.
j5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktion chargenweise in einem feststehenden dichtgepackten Bett durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion mehrstufig und chargenweise im Gegenstrom
durch jedes feststehende poröse Bett durchgeführt wird.
5· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Phase der Extraktion mehrstufig, chargenweise und im Gegenstrom und eine anschließende zweite Phase
der Extraktion kontinuierlich im Gegenstrom durchgeführt wird.
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6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tempereraturgradient über die gesamte Höhe des
dichtgepackten Betts von Peststoffteilchen aufrecht erhalten wird, indem der extrahierbare Peststoff dem Bett
bei einer Temperatur, die höher ist als die Temperatur der Extraktionsflüssigkeit, kontinuierlich so zugeführt
wird, daß das Produkt der reinen Massenströmungsmenge und der spezifischen Wärme der Extraktionsflüssigkeit im Bett
dem Produkt von reiner Massenströmungsmenge und spezifischer Wärme des ablaufenden extrahierten Feststoffs und
des zugehörigen Extrakts ungefähr gleich ist.
7- Verfahren nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktion kontinuierlich und im Gegenstrom duiOhgeführt und die Extraktionsflüssigkeit durch ein
sich in entgegengesetzter Richtung bewegendes poröses Bett von Feststoffteilchen geführt wird.
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