DE29373C

DE29373C - Schieber- und Ventilentlastung

Info

Publication number: DE29373C
Application number: DENDAT29373D
Authority: DE
Original assignee: C. GIEBELER in Berlin W., Bülowstr. 68

Description

KAISERLICHES

Die zur Absperrung grofser Druckrohrleitungen für Trink- und Nutzwasser, Treib wasser und andere Flüssigkeiten, sowie für Dämpfe u. s. w. dienenden Einrichtungen sind bei Wasserleitungen gewöhnlich in Strangtheilungen, Abzweig- und Umlauf leitungen eingebaut, durch welche der Haupt-Rohrquerschnitt in mehrere kleine zerlegt wird, bei Dampfleitungen als mehrsitzige Ventile construirt u. s. w.

Bei Wasserleitungen bestehen die Einrichtungen dann meist aus mehreren grofsen und kleinen Absperrschiebern, von denen die letzteren dazu dienen, einmal das Füllen der leeren Strangtheile aus dem gefüllten, unter Druck stehenden Theil und hiernach das leichte Oeffnen der grofsen Schieber bewirken zu können, anderenfalls beim Absperren des einen Theiles als letzte Durchflufsöffnung den langsamen, möglichst stofsfreien Stillstand der sich bewegenden Flüssigkeitsmassen zu ermöglichen.

Alle diese Einrichtungen sind jedoch wegen der nöthigen gröfseren oder kleineren Zahl Formstücke und wenigstens mehrerer Absperrvorrichtungen sehr kostspielig und in ihrer Bedienung umständlich. Gewöhnlich sind auch bei der grofsen Verschiedenheit der Durchflufsöffnungen und danach der Abmessungen der Absperrschieber u. s. w. mehrere Schliefsvorrichtungen, Schlüssel von verschieden grofsen Abmessungen nothwendig, was besonders bei fernab von den Bedienungsstationen gelegenen Abschlufsvorrichtungen, z. B. bei Wasserleitungen, sehr störend und nachtheilig werden kann.

Vorliegende Construction bezweckt nun, obige Einrichtungen auf die kleinste Zahl von Constructionstheilen zu bringen, um dieselben dadurch bedeutend billiger herstellen zu können und die Bedienung derselben zu vereinfachen. Dieser Zweck wird erreicht, indem in das Haupt-Schieberthor T oder den Ventilteller T' ein zweiter beweglicher, ebenfalls als Durchlafsöffhung dienender Constructionstheil, hier ein Cylinder C C mit Schlitzen s s' und diesen entsprechenden Oeffnungen 0 o' in dem Spindelrohr R R' des Hauptthors oder Tellers eingesetzt ist. Derselbe wird durch die Hauptspindel SS' zuerst geöffnet, indem bei den ersten Umdrehungen derselben infolge des Spielraumes η η' in der Mutterführung, bei dem Ventil an einer oder zwei Seiten der Mutter als Führungsbacken liegend, zunächst die Mutter mm' und mit ihr der daran befestigte innere Verschlufskörper CC' gehoben wird. Hierdurch wird eine beliebige erste kleine Durchgangsweite in mehreren kleinen Oeffnungen für die Flüssigkeit erzielt.

Beim Weiterdrehen der Spindel SS' wird dann das Häuptthor T oder der Teller T' mitgenommen.

Beim Schliefsen werden umgekehrt bei schon erfolgtem Schlufs des Hauptthores die erwähnten kleinen Durchflufsöffnungen .0 s s ο und 0' s¹ s' o' noch frei gehalten und hierdurch in der letzten Zeit des Schliefsens eine Verlangsamung der sich bewegenden Flüssigkeitsmasse zur Vermeidung etwaiger Stöfse ermöglicht.

Claims

Paten τ-An sp ruch:

Bei Schiebern und Ventilen die Anordnung einer Entlastungsvorrichtung (erster und letzter Durchflufs), bestehend aus einem im Schieberthor T oder Ventilteller T' angeordneten kleinen Schieber CC, welcher beim Drehen der einen Spindel SS' zuerst unabhängig vom Hauptabschlufs T T' allein gehoben wird und dadurch die Verbindung der getrennten Strangtheile einleitet, während beim weiteren Drehen der Spindel SS' das Schieberthor T bezw. der Ventilteller T' selbst mit gehoben wird.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.