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Titel: Messerschild
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Die Erfindung betrifft einen Messerschild, dessen Vortriebsmesser
mittels am Sttitzrahmen abgestUtzter Pressen vorpreßbar sind.
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Messerschilde werden fUr den Vortrieb von Tunneln, Stollen, offenen
Gräben oder sonstigen Hohlräumen im Erdreich eingesetzt (DE-OS 25 55 524, DE-OS
26 05 740, DE-AS 16 58 744). Insbesondere beim Einsatz der bekannten Messerschilde
in lockeren, nicht standfesten Böden, wie z.B. in Fließsandschichten oder in rolligen
Böden u.dgl., besteht die Gefahr, daß sich Bodenmaterial, welches von außen in den
Schild eintritt, im Sohlbereich des Messerschildes ansammelt. Es ist Ublich, am
Boden des StUtzrahmens eine Bodenplatte vorzusehen, welche die Sohlenmesser des
Schildes und deren Pressen abdeckt und zugleich eine Plattform bildet0 In dem engen
Schildraum zwischen der Bodenabdeckung und den Sohlenmessern kommt es in der Praxis
häufig zu Ansammlungen und Stauungen
des lockeren Bodenmaterials,
da dieses nicht aus dem Schildraum abfließen kann. Das in den Sohlbereich des Messerschildes
eingedrungene Bodenmaterial wird durch die hier angeordneten Pressen der Sohlenmesser
verfestigt und unter Umständen so stark brikettiert, daß es zu einer Blockierung
und ggfls. zu Beschädigungen der Pressen kommen kann. Die Vortriebsarbeit muß dann
unterbrochen werden, um in mUhsamer Handarbeit das eingedrungene und ggfls.
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stark verfestigte Bodenmaterial zu entfernen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, wirksame und einfache Maßnahmen zu treffen,
um der Ansammlung, Stauung und Brikettierung des Bodenmaterials im Sohlbereich des
Messerschildes entgegenzuwirken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Stützrahmen
in die Sohlenmesser einfassende Schmutzabstreifer angeordnet sind.
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Diese Schmutzabstreifer sind so ausgebildet, daß sie beim Vorschub
der Sohlenmesser das in sie eingedrungene Bodenmaterial in Richtung auf das Messerende
schieben. Die Schmutzabstreifer haben dabei die Funktion von Verdrängungsorganen,
welche das Bodenmaterial bei Jedem Arbeitshub der Sohlenmesser in Richtung auf die
Messerenden verdrängen, wo das Bodenmaterial schließlich in die Strecke austreten
kann. Dadurch werden Anhäufungen des Bodenmaterials und als Folge davon Stauungen
und Brikettierungen desselben in dem kritischen Sohlbereich mit einfachen Mitteln
wirksam verhindert.
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In bevorzugter AusfUhrung bestehen die Sohlenmesser aus Hohlprofilen,
zweckmäßig KastenprofilenO Die Hohlprofile werden hierbei mit Profilöffnungen fur
den Eingriff der Schmutzabstreifer versehen; die Länge dieser Öffnungen
ist
mindestens gleich dem Hub der die Sohlenmesser vorfahrenden Pressen. Um den Transport
des lockeren Bodenmaterials durch die Profilinnenräume der Sohlenmesser zu erleichtern
und zu unterstUtzen, empfiehlt es sich, die Sohlenmesser derart auszubilden, daß
ihr lichter Innenquerschnitt vom Eingriffsbereich der Schmutzabstreifer zu den hinteren
Messerenden hin ansteigt, vorzugsweise in der Profilhöhe zunimmt. Hierdurch wird
auch bei schwierigem Bodenmaterial ein Verstopfen der Profilkanäle der Sohlenmesser
verhindert.
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Vorzugsweise sind die Schmutzabstreifer etwa keil- bzw.
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schneidenförmig ausgebildet, so daß sie an den Flächen der Sohlenmesser
anhaftendes Bodenmaterial zu lösen ver mögen. Die Schmutzabstreifer reichen zweckmäßig
bis auf den Boden der Sohlenmesser; ihre Breite entspricht vorzugsweise der lichten
Breite der Innenkanäle der Sohlenmesser.
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Ferner empfiehlt es sich, die für den Eingriff der Schmutzabstreifer
vorgesehenen Profilöffnungen der Sohlenmesser so anzuordnen, daß sie sich vor den
Pressen-Anschlußgelenken der Sohlenmesser befinden. Das beim Einschub der Pressen
verdrängte Bodenmaterial kann hierbei in die Profilöffnungen fallen, so daß es beim
Vorfahren der Sohlenmesser von den Schmutzabstreifern abgeführt wird.
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Um zu verhindern, daß größere Haufwerksbrocken in die Innenkanäle
der Sohlenmesser gelangen und hier Verstopfungen bewirken, werden die Sohlenmesser
zweckmäßig im Arbeitsbereich der Schmutzabstreifer mittels eines Schutzgitters od.dgl.
abgedeckt. Ferner kann es zur Unterstützung der Schmutzabstreifer angebracht sein,
mit Spillfltissigkeit oder mit Druckluft arbeitende Spüldüsen
od.dgl.
im Arbeitsbereich der Schmutzabstreifer vorzusehen. Diese Spüldüsen werden zweckmäßig
am Stützrahmen oder aber auch an den Schmutzabstreifern selbst angeordnet.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 einen mit einer Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgestatteten Messerschild
im LEngsschnitt; Fig. 2 die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung in einer Teilansicht
und in perspektivischer Darstellung.
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Der in Fig. 1 dargestellte Messerschild besteht, wie bekannt, aus
einzelnen Vortriebsmessern 10 und 11, die den Schildmantel bilden, welcher den Ausbruchsquerschnitt
im Vortriebsbereich an der Ortsbrust sichert. Die Vortriebsmesser 11 sind die Sohlenmesser,
während der Schildmantel auf dem übrigen Umfangsbereich durch die Messer 10 gebildet
wird. Die etwa parallel nebeneinander angeordneten Vortriebsmesser 10 und 11 stützen
sich auf einem gemeinsamen Stützrahmen 12 ab, der aus zwei in Vortriebsrichtung
V im Abstand hintereinander angeordneten Rahmenteilen 13 und 14 besteht, die in
bekannter Weise über LEngs-und Diagonalstreben 15 und 16 zu einem starren Rahmengestell
verbunden sind. Die Vortriebsmesser 10 und 11 sind, wie ebenfalls bekannt, jeweils
mittels einer T-Nutfahrung an dem Stützrahmen 12 geführt. Zwischen den einzelnen
Vortriebsmessern 10 und 11 und dem rUckwärtigen StUtzrahmenteil 14 des Stützrahmens
12 ist Jeweils eine doppelt wirkende hydraulische Presse 15 gelenkig eingeschaltet.
In
Fig. 1 sind lediglich zwei solcher Pressen dargestellt.
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Die Kolbenstangen 17 sind über Anschlußgelenke 18 mit den Vortriebsmessern
10, 11 verbunden, so daß beim Ausschub der hydraulischen Pressen die Vortriebsmesser
gegenüber dem stehenden Stützrahmen 12 in Vortriebsrichtung V vorgepreßt werden.
Sobald sämtliche Vortriebsmesser 10, 11 um den Pressenhub vorgepreßt sind, kann
der Stützrahmen 12 durch entgegengesetzte Druckbeaufschlagung sämtlicher Pressen
15 in einem Schritt nachgeholt werden. Hierbei stützen sich die Pressen 15 an den
stehenden Messern 10 und 11 ab, die im Reibungskontakt mit dem umgebenden Erdreich
stehen.
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Wie Fig. 2 zeigt, sind die Sohlenmesser 11 kastenförmig ausgebildet,
wobei die Kastenprofile jeweils durch einen senkrechten Profilsteg 19 in zwei Profilkanäle
20 und 21 unterteilt sind. Die Sohlenmesser 11 weisen im Bereich vor den Anschlußgelenken
18 der Pressen 15 an der Schildinnenseite Profilöffnungen 22 auf, in die Jeweils
ein Schmutzabstreifer 23 eintaucht. Die axiale Länge der Profilöffnungen 22 entspricht
mindestens der Hublänge der Pressen 15. Die Schmutzabstreifer 23 sind an dem vorderen
Rahmenteil 13 des Stützrahmens 12, vorzugsweise leicht auswechselbar, befestigt.
Sie sind keil- bzw.
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schneidenartig ausgebildet, wobei ihre Schneidkanten 24 bis auf den
Innenboden 25 der Sohlenmesser reichen. Die Breite der Schmutzabstreifer 23 entspricht
im wesentlichen der lichten Breite der Innenkanäle 20 und 21.
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Etwaiges lockeres Bodenmaterial, welches im Sohlbereich des Messerschildes
durch die Profilöffnungen 22 in die Profilinnenräume der Sohlenmesser 11 fällt,
wird beim Vorschub der Sohlenmesser 11 in Vortriebsrichtung V durch die als Schneid-
und Verdrängungsorgane wirkenden Schmutzabstreifer 23 in Richtung auf die Messerenden
befördert,
so daß es nach wiederholtem Messervorschub schließlich
in Pfeilrichtung S in den Tunneln od.dgl.
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austritt, Es empfiehlt sich, die Sohlenmesser 11 so auszubilden, daß
sich der lichte Querschnitt der Innenkanäle 20, 21 von der Profilöffnung 22 zu den
hinteren Messerenden hin trompetenförmig erweitert, vorzugsweise derart, daß die
lichte Höhe der Innenkanäle zu den Messerenden hin ansteigt.
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Um zu verhindern, daß größere Haufwerksstücke durch die Profilöffnungen
22 in die Innenkanäle 20, 21 der Sohlenmesser gelangt, wird zweckmäßig ein Schutzgitter
26 vorgesehen, welches die Profilöffnungen 22 und die Schmutzabstreifer 23 sowie
zweckmäßig auch die Pressen 15 zumindest im Bereich ihrer Gelenkanschlüsse 18 nach
oben abdeckt. Die Schutzgitter 26 können ebenfalls am StUtzrahmen 12 angeordnet
werden.
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Der Stützrahmen 12 weist im übrigen in bekannter Weise eine Bodenabdeckung
27 auf, welche eine Plattform bildet.
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Die Pressen 15 der Sohlenmesser sowie die Schmutzabstreifer 23 und
die Schutzgitter 26 liegen unterhalb der Bodenabdeckung 27.
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Ferner können Spüldüsen 28 vorgesehen sein, mit denen ein Spülmedium,
z.B. Spülwasser oder Spülluft in die Innenkanäle 20, 21 der Sohlenmesser 11 eingeführt
wird, um die Abförderung des lockeren Bodenmaterials zu den Enden der Sohlenmesser
hin zu unterstützen. Die Spüldüsen können an dem Stützrahmen, den Schmutzabstreifern
und/oder den Sohlenmessern angeordnet werden0
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