DE2936844A1 - Verfahren zur herstellung von cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur herstellung von cyanwasserstoff

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DE2936844A1
DE2936844A1 DE19792936844 DE2936844A DE2936844A1 DE 2936844 A1 DE2936844 A1 DE 2936844A1 DE 19792936844 DE19792936844 DE 19792936844 DE 2936844 A DE2936844 A DE 2936844A DE 2936844 A1 DE2936844 A1 DE 2936844A1
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hydrogen cyanide
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Dipl.-Chem. Dr. Friedrich 6232 Bad Soden Bittner
Dipl.-Chem. Dr. Peter 6450 Hanau Kleinschmit
Dipl.-Chem. Dr. Carl 6458 Rodenbach Voigt
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0229Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the absence of oxygen, e.g. HMA-process
    • C01C3/0233Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the absence of oxygen, e.g. HMA-process making use of fluidised beds, e.g. the Shawinigan-process

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff
  • Bekanntlich geht das sogenannte BMA-Verfahren zur Herstellung des Cyanwasserstoffes bzw. der Blausäure von Methan und Ammoniak aus und arbeitet ohne Gegenwart von Sauerstoff oder Luft.
  • Die Reaktion an sich wird in hängenden Reaktionsrohren aus gesintertenAluminiumoxid, die innen mit einem Platinkatalysator belegt sind, durchgeführt.
  • Die Verbindung zwischen diesen keramischen Reaktionsrohren und der Gasverteilung erfolgt zweckmässigerweise über eine Kupfertulpe, s. z.B. Fig. 4 und DE-PS 959 364.
  • Da die Reaktion endotherm verläuft, werden die Reaktionsrohre beheizt und dabei Reaktionstemperaturen um 1300 OC erhalten. Um das Eintreten der Rückreaktion zu vermeiden, muss das entstandene cyanwasserstoffhaltige Gasgemisch rasch auf Temperaturen unterhalb von 400 bis 300 OC abgekühlt werden, was in einer wassergekühlten Kammer aus Aluminium im Ofenkopf selbst erfolgt, s. Ullmann Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd, 9, Seite 659; Dechema - Monografie, 1959, Heft 33, Seite 28 bis 46 und auch DE-PS 959 364.
  • Nach der DE-PS (Patentanmeldung 29 13 925.1-41) ist auch schon vorgeschlagen worden, anstelle von Methan Flüssiggase einzusetzen.
  • Beim Einsetzen von Methan liegen die Ausbeuten an Cyanwasserstoff um 85 Vol.- der Theorie, bezogen auf das eingesetzte Ammoniak, und um 90 Vol.-* der Theorie, bezogen auf eingesetztes Methan, s. Ullmann loc. cit. Ohne den Durchsatz pro Rohr und Stunde wesentlich zu verringern, schienen höhere Ausbeuten bei dem BMA-Verfahren nicht mehr erreichbar zu sein. Sie liegen Jedoch schon wesentlich höher als die entsprechenden Ausbeuten bei dem technisch ebenfalls wichtigen Andrussow-Prozess, s. Ullmann loc.cit.
  • Das nicht umgesetzte Ammoniak kann nicht wieder gewonnen werden und muss daher stets in irgendeiner Form, z.B.
  • mit verdünnter Schwefelsäure als Ammoniumsulfat, aus dem Produktgasstrom entfernt werden. Dies erfordr-t einen zusätzlichen Aufwand und ausserdem zusätzlich - Kosten, die sich nur teilweise aus dem Erlös des Anim iumsulfats decken lassen.
  • Zweck des erfindungsgemässen Verfahrens ist es daher, die Ausbeute an Cyanwasserstoff im Blausäure-Methan-Ammoniak-Verfahren zu erhöhen und damit den Anteil an Ammoniak im Produktgas zu reduzieren.
  • Es wurde nun gefunden, dass sich die Ausbeute an Cyanwasserstoff im sogenannten Blausäure-Methan-Ammoniak-Verfahren erhöhen lässt, wenn man das Gasgemisch aus Ammoniak und aliphatischen kurzkettigen Kohlenwasserstoffen, bevorzugt Methan, in einer nicht laminaren Strömung durch das Rohr führt, die spätestens ab 10 d, bevorzugt 13 d, vom Rohranfang beginnt, wobei d den Rohrdurchmesser bedeutet, und die möglichst bis zum Rohrende anhält, worauf man das erhaltene Produktgas in üblicher Weise aufarbeitet.
  • Als Kohlenwasserstoffe kommen neben Methan aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 3 und 4 C-Atomen, das sind die Flüssiggase Propan, n- und i-Butan, in Frage, wobei bei Verwendung der Flüssiggase zusätzlich Wasserstoff vorhanden sein muss und zwar in einem Atomverhältnis von C : N : H von 1 : 1 : 7,1 bis 1 : 1,33 : 13, s. DE-PS (Patentanmeldung P 29 13 925.1-41).
  • Technisch eingesetzt wird z. Zt. hauptsächlich Methan, dass sowohl rein wie auch in handelsüblicher Form, z.B.
  • als Erdgas oder Raffineriegas, verwendet wird. Bei Verwendung von Erdgas und Raffineriegas sind Gase mit einem Gesamtanteil von Methan von 60 bis nahezu 100 Vol.-* bevorzugt, die nur kleine Mengen an höheren Kohlenwasserstoffen, insbesondere an Aromaten, enthalten und deren Nebenbestandteile hauptsächlich noch Stickstoff und/oder Wasserstoff sind.
  • Die Reaktionsgasmischungen aus dem Kohlenwasserstoff und Ammoniak werden in bekannter Weise hergestellt.
  • Um den Wärmeübergang von der Rohrwand zu einem Fluid abschätzen zu können, bedient man sich der bekannten dimensionslosen Kennzahlen, s. Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. 2, S 455 ff., wobei die Reynoldszahl die Strömung beschreibt, während die Nusseltsche Zahl ein Mass für den Wärmeübergang ist. Über die Prantl-Zahl werden Strömung (Reynold) und Wärmeübergang (Nusselt) miteinander verknüpft.
  • Die Reynoldszahl 2300 ist bekanntlich die kritische Zahl bei unregelmässigem Rohreinlauf, bei der die laminare Strömung in eine turbulente übergeht, siehe Ullmann, Bd. 1, 3. Auflage, 1951, S. 19).
  • Liegt die Reynoldszahl unterhalb des kritischen Punktes, so strömt das Fluid laminar.
  • Der Wärmeübergang zwischen Fluid und Wand ist bei einer laminaren Strömung schlechter als bei Turbulenz, weshalb angestrebt wird, innerhalb des BMA-Rohres eine möglichst starke turbulente Strömung zu erzeugen, womit man durch Verbesserung des Wärmeübergangs von der Rohrwand auf das Gas die Aufheizstrecke verkürzt, damit aber die Reaktionsstrecke verlängert und so die Ausbeute an Cyanwasserstoff gegenüber der im laminar durchströmten Leerrohr wesentlich verbessert, s. I & EC Proc. Des. & Developm. Vol. 12, No.4, 1973.
  • Ganz besonders wichtig ist es, dass der laminaren Strömung form entgegengewirkt wird, die sich bislang im keramischen Reaktionsrohr des BMA-Verfahrens entweder von dem Ende der kurzen Anlaufstrecke an oder durch die Erhöhung der Viskosität des Gasgemisches infolge der Erwärmung nach Passieren eines kurzen Rohrabschnittes einstellt.
  • Die nicht laminare Strömung, die erfindungsgemäss ab 10 d, bevorzugt 15 d, vom Anfang des Reaktionsrohres beginnt, und möglichst bis Rohrende anhält, wird einmal durch stationäre Einbauten aus hitzebeständigem Material, die in beliebigen Geometrien vorliegen können, erzeugt.
  • Auch kommen Füllkörperschichten oder Wirbel schichten aus Körnern eines hitzebeständigen und abriebfesten Materials, die durch das Gasgemisch selbst erzeugt werden, in Frage.
  • Die Oberfläche der Füllungen oder Einbauten können ganz oder teilweise mit Katalysator belegt sein.
  • Zwar ist es nach den Deutschen Patentschriften 1 008 719, 1 058 485, 1 068 681 und 1 161 870 bekannt, die Reaktion von Ammoniak und Kohlenwasserstoff zu Cyanwasserstoff in einer Wirbelschicht durchzuführen.
  • Es kam aber nach dem Zweck des erfindungsgemässen Verfahrens darauf an, unter Beibehalten der wesentlichen Anlageteile des BMA-Verfahrens, wie Öfen, Kühlkopf und Rohrdimension, eine Ausbeutesteigerung zu erreichen.
  • Es ist nun möglich, mit den bisher üblichen Ausgangsstoffen und Reaktionsgasmischungen,sowie den an sich üblichen Reaktionsrohren und vor allem unter Beibehaltung der betriebsüblichen Durchsätze von mehr als 20 Mol Kohlenwasserstoff, bevorzugt Methan, pro Rohr und Stunde, eine Ausbeute bis zu 95 Gew. -96, bezogen auf den betreffenden Kohlenwasserstoff zu erhalten und zwar auf technisch einfache Weise.
  • Eine derartige Steigerung der jahrzehntelang erhaltenen, unveränderten Ausbeuten war völlig unvorhersehbar.
  • Die Anmeldung wird an den folgenden Beispielen näher erläutert: Die Versuche wurden in einer üblichen BMA-Apparatur -die aus einer Vorrichtung zur Gasdosierung und Gasmischung sowie aus einem gasbeheizten Reaktionsofen, Brenner, Brennerraum sowie dem Keramikrohr, das in eine Tulpe mündet, besteht, durchgeführt.
  • Beispiel 1: (Vergleichsbeispiel) In der beschriebenen BAS-Apparatur wird ein Gas der folgenden molaren Zusammensetzung eingeleitet: Methan zu Ammoniak = 1 : 1 , 1, und auf kurzem Weg auf 1300 OC bei ca. 1 bar abs. erhitzt.
  • Nach Durchlaufen des Reaktionsrohres wird das entstandene Produktgasgemisch auf Temperaturen kleiner 400 0 und grösser 30°C im Ofenkopf in bekannter Weise gekühlt.
  • Die Ausbeute betrug 82,7 Mol 96 Cyanwasserstoff, bezogen auf eingesetztes Ammoniak, und 91 Mol-96, bezogen auf eingesetztes Methan. Das Restgas hatte nach der an sich bekannten Absorption von nicht umgesetztem Ammoniak in Schwefelsäure sowie von Cyanwasserstoff in z.B. wässriger Natronlauge, eine gaschromatographisch ermittelte Zusammensetzung von 96 Vol- Wasserstoff, 1 Vol-* Stickstoff und 3 Vol-* Methan.
  • Beispiel 2: In einer an sich gleichen Apparatur wie in Beispiel 1 wird auch das dort verwendete Gasgemisch eingesetzt, nur mit dem Unterschied, dass das Reaktionsrohr mit einer Schüttung aus Aluminiumoxidkörpern, die teilweise mit Katalysator (Platin) belegt sind, etwa 140 cm hoch gefüllt wird. Vor dem Rohr beträgt der Druck ca. 1,3 bar.
  • Bei sonst gleichen Verhältnissen und gleicher molarer Zusammensetzung der Ausgangsgase "Methan zu Ammoniak" von 1 : 1,1 betrugen die Ausbeuten 94,2 *, bezogen auf eingesetztes Methanlund 85,6 96 bezogen auf eingesetztes Ammoniak.
  • Die Zusammensetzung des Restgases betrug nach der analog Beispiel 1 durchgeführten Absorption 96,7Vato/ H2 1,9V96 cfl4 1,3V% N2 Beispiel 3: Analog Beispiel 2 wird statt der Aluminiumoxidkörper das Rohr mit 50 ml Aluminiumoxidkugeln mit einem Durchmesser bis zu max. 3 mm gefüllt und bei einem Rohrvordruck von ca. 1,1 bar abs. die Reaktion durchgeführt.
  • Die Ausbeute betrug 95,3 96 bezogen auf eingesetztes und 86,6 96 bezogen auf eingesetztes Ammoniak.
  • Die Restgasanalyse ergab 1,2V% N2 97,2V% H2 1, 54V96cH4

Claims (5)

  1. Verfahren zur Herstellung on Cyanwasserstoff PATENTÄNSPJzÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff bzw.
    Blausäure aus Kohlenwasserstoff und Ammoniak nach dem sogenannten Blausäure-Methan-Aininoniak-Verfahren (Ba-Verfahren), dadurch gekennzeichnet, dass man das Gasgemisch in einer nicht laminaren Strömung durch das Rohr führt, die ab 10 d, bevorzugt 15 d, vom Rohranfang beginnt, wobei d den Rohrdurchmesser bedeutet, und die möglichst bis zum Rohrende anhält, worauf man das erhaltene Produktgas in üblicher Weise aufarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei dem in seiner Gesamtheit am Rohranfang zugeführten Gas durch geeignete stationäre Einbauten, oder Füllkörper oberhalb 10 d, vorzugsweise 15 d, und möglichst bis zum Rohrende eine laminare Strömungsform nicht ausbilden kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die stationären Einbauten, Füllkörper oder Schüttungen an ihrer Oberfläche ganz oder teilweise mit Katalysator belegt sind.
  4. *spätestens 4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gasgemisch selbst zur Erzeugung und Aufrechterhaltung einer Wirbelschicht aus hitzebeständigem Material, vorzugsweise aus dem Material des Kontaktrohres, die sich im Rohrinneren befindet, benutzt, so dass sich eine laminare Strömung nicht ausbilden kann.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass unter einer nicht laminaren Strömung eine Strömung verstanden wird, bei der die Reynoldszahl von 2300 nicht unterschritten wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008002258A1 (de) * 2008-06-06 2009-12-10 Evonik Röhm Gmbh Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff an einem als Transportwirbelschicht zyklisch geführten partikulären Wärmeüberträger
EP2813286A1 (de) 2013-06-11 2014-12-17 Evonik Industries AG Reaktionsrohr und Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff
WO2015052066A1 (de) 2013-10-11 2015-04-16 Evonik Industries Ag Reaktionsrohr und verfahren zur herstellung von cyanwasserstoff
US11897781B2 (en) 2016-09-28 2024-02-13 Evonik Operations Gmbh Method for producing hydrogen cyanide

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US10441942B2 (en) 2013-10-11 2019-10-15 Evonik Degussa, GmbH Reaction tube and method for producing hydrogen cyanide
US11897781B2 (en) 2016-09-28 2024-02-13 Evonik Operations Gmbh Method for producing hydrogen cyanide

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