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Titel: Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen
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eines Putzwerkzeugs für keramische Henkel
Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Putzwerkzeugs für keramische Henkel
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen eines Putzwerkzeugs
für keramische Henkel od. dgl., das einen schwammartigen Besatz, der zum Reinigen
befeuchtet wird, und eine zur Henkelform komplementäre Aussparung aufweist, durch
die mindestens ein der Henkelform entsprechender Formkörper in einer hin- und hergehenden
Bewegung hindurchgedrückt wird.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist Bestandteil einer bekannten Maschine
zum Putzen keramischer Henkel (DE-OS 21 61 853) mit einem Drehtisch, auf dem in
gleichmäßigen Abständen Aufnahmen für je ein Paar Henkel befestigt sind. Der Drehtisch
läßt sich schrittweise antreiben, so daß er die einzelnen Aufnahmen von einer Aufnahmestation
über eine Putzstation zu einer Entnahmestation fördert. Bei jedem Stillstand des
Drehtisches ist über der in der Putz station stehenden Aufnahme ein Putzwerkzeug
angeordnet, das einen schwammartigen Besatz und eine von diesem begrenzte, zur Henkelform
komplementäre Aussparung aufweist. Dieses Putzwerkzeug ist an dem einen Ende eines
waagerechten Doppelarms angeordnet, an dessen anderem Ende ein gleiches Putzwerkzeug
angeordnet
ist. Der Doppelarm ist in seiner Mitte an einer senkrechten Welle befestigt, die
sich mittels einer Hubvorrichtung heben und senken und in ihrer oberen Endstellung
mittels einer Drehvorrichtung um 1800 hin- und herdrehen läßt.
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Von den beiden Putzwerkzeugen läßt sich also jeweils eines in eine
Stellung oberhalb eines in der Putz station von einer der Aufnahmen festgehaltenen
Henkelpaars bringen und durch eine senkrechte Bewegung über dieses Henkelpaar hinwegstreifen,
wodurch die Henkel entgratet und geglättet werden sollen.
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An der senkrecht abwärts- und wieder aifwärtsgerichteten Bewegung
des so arbeitenden Putzwerkzeugs nimmt das andere Putzwerkzeug teil, wobei es in
einen Wasserbehälter eintaucht. Im Wasserbehälter sind senkrecht übereinander, teils
über und teils unter der Wasseroberfläche mehrere Formkörper befestigt, die je einem
Henkelpaar entsprechen. Das in den Wasserbehälter eintauchende Putzwerkzeug wird
nacheinander über diese Formkörper hinweggestreift. Bei der anschließenden Aufwärtsbewegung
des auf diese Weise gereinigten und gespülten Putzwerkzeugs streift der oberhalb
des Wasserspiegels im Behälter befestigte Formkörper vom schwammartigen Besatz des
Putzwerkzeugs einen Teil des von ihm aufgenommenen Wassers ab.
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Mit diesem bekannten Verfahren und der zu seiner Durchführung verwendeten
Vorrichtung lassen sich nicht in allen Fällen befriedigende Ergebnisse erzielen.
So besteht die Gefahr, daß Gratreste und andere Partikel, die an einem Putzwerkzeug
vom vorangegangenen Putzvorgang her anhaften, beim Absenken dieses Putzwerkzeugs
in den Behälter von dem oberen, über dem Wasserspiegel angeordneten Formkörper innerhalb
des Putzwerkzeugs nach oben gedrückt werden, infolgedessen den Wasserspiegel nicht
erreichen, also beim weiteren Absenken des Putzwerkzeugs nicht abgewaschen werden
und dann bei der erneuten Aufwärtsbewegung am Putzwerkzeug haften bleiben, so daß
sich allmählich eine Schmutzansammlung im Putzwerkzeug oberhalb des vom Wasser benetzten
Bereichs bildet, unter ungünstigen Umständen in Form
einer Kruste,
die den Putzvorgang erheblich stören kann. Man könnte zwar den Behälter soweit mit
Wasser füllen, daß sAmtliche Formkörper überspült sind und dann keramische Partikel,
die vom obersten Formkörper innerhalb des Putzwerkzeugs nach oben geschoben worden
sind, weggeschwemmt werden. in diesem Fall ware aber keiner der Formkörper mehr
imstande, überschüssiges Wasser vom schwammartigen Besatz des Putzwerkzeugs abzustreifen.
Selbst wenn aber ein Formkörper oberhalb der Wasseroberfläche angeordnet ist, gelingt
es diesem im allgemeinen nicht, Wasser, das vom schwammartigen Besatz beim Eintauchen
in den Behälter aufgesogen worden ist, hinreichend weitgehend wieder abzustreifen.
Das überschüssige Wasser wirkt sich dann beim nächsten Putzvorgang wie auch auf
die Weiterverarbeitung der geputzten Henkel ungünstig aus.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der sich Putzwerkzeuge
für keramische Henkel oder ähnliche Formlinge hinreichend gründlich und in einer
Weise reinigen läßt, die nachteilige Folgen des Reinigungsvorgangs für das anschliessende
Putzen von Henkeln od. dgl. und für deren Weiterverarbeitung vermeidbar macht.
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Diese Aufgabe ist, soweit sie ein Verfahren betrifft, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Putzwerkzeug von oben her mit-einer dosierten Menge Flüssigkeit
besprüht wird, und der Formkörper erst von oben nach unten und sodann von unten
nach oben durch die Aussparung hindurchgedrückt wird.
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Mit dem Besprühen des Putzwerkzeugs von oben her wird mit Sicherheit
vermieden, daß am Besatz hängengebliebene keramische Partikel nach oben bewegt werden;
es besteht im Gegenteil eine erhebliche Wahrscheinlichkeit dafür, daß solche Partikel
von der aufgesprühten Flüssigkeit mitgerissen und schon dadurch vom Formwerkzeug
getrennt werden. Mit der Dosierung der Flüssigkeitsmenge läßt sich eine
Oberfeuchtung
des schwammaitigen Besatzes ausschließen. Die erste, in bezug auf das Putzwerkzeug
von oben nach unten gerichtete Relativbewegung zwischen Formkörper und Putzwerkzeug
trägt ein übriges dazu bei, daß keramische Partikel vom schwammartigen Besatz entfernt
werden. Etwaige Reste keramischer Partikel werden dann bei der umgekehrten Relativbewegung
vollends abgestreift, zumal sie infolge der sparsamen Dosierung der Flüssigkeitsmenge
nur eine geringe Neigung haben, am Besatz haften zu bleiben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden,
daß der Besatz jeweils nur dann mit Flüssigkeit besprüht wird, wenn das Putzwerkzeug
zwei, drei oder mehrere Henkel geputzt hat.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Flüssigkeit in einem Luftstrom
versprüht wird. Der Luftstrom übt eine eigene, von der Wirkung der Flüssigkeit unabhängige
Reinigungswirkung auf das Putzwerkzeug aus, die umso stärker ist, je schärfer der
Luftstrom ist und je genauer er auf die Aussparung des Putzwerkzeugs ausgerichtet
ist.
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Die Lösung des vorrichtungstechnischen Teils der Erfindungsaufgabe
geht entsprechend dem beschriebenen Stand der Technik aus von einer Vorrichtung
mit mindestens einem der Henkelform entsprechenden Formkörper und einer Hubvorrichtung,
mit der sich eine auf- und niedergehende Relativbewegung zwischen Putzwerkzeug und
Formkörper erzeugen läßt. Erfindungsgemäß ist bei einer solchen Vorrichtung der
Formkörper in der Ruhestellung der Hubvorrichtung über dem Putzwerkzeug angeordnet,
und über dem Formkörper ist mindestens eine Sprühdüse angeordnet, die an eine Flüssigkeitsquelle
angeschlossen ist.
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Aus dem beschriebenen Grund ist es zweckmäßig, wenn die Sprühdüse
zusätzlich an eine Druckluftquelle angesdlbssen ist, vorzugsweise
über
ein die Sprühzeit bestimmendes Ventil, das von einem Zeitgeber gesteuert ist.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die zu dessen Durchführung
vorgesehene Vorrichtung derart gestaltet sein, daß, wie bei der eingangs beschriebenen
bekannten Vorrichtung, die Relativbewegungen zwischen Putzwerkzeug und Formkörper
vom Putzwerkzeug ausgeführt werden, wobei Formkörper und DQoe ortsfest angeordnet
sind. Damit die erfindungsgemäßen Bewegung verhältnisse bei einer solchen Vorrichtung
gewahrt werden, muß das Putzwerkzeug erst von unten nach oben und anschließend von
oben nach unten in bezug auf Formkörper und Düse bewegt werden.
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Im allgemeinen ist es jedoch zweckmäßiger, wenn Formkörper und Düse
auf- und abbeweglich geführt und mit der Hubvorrichtung verbunden sind. Eine so
ausgestaltete erfindungsgemaße Vorrichtung eignet sich besonders zum aufeinanderfolgenden
Reinigen mehrerer an einem Förderer, beispielsweise Drehtisch, befestigter Putzwerkzeuge.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 die Vorderansicht einer Vorrichtung
zum Reinigen eines Putzwerkzeugs für keramische Henkel in Ruhestellung, Fig. 2 den
senkrechten Schnitt II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig.1 entsprechende Ansicht
der Vorrichtung in Arbeitsstellung, Fig. 4 den vergrößerten waagerechten Teilschnitt
IV-IV in Fig.3 und Fig. 5 den Schaltplan der Vorrichtung.
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Die dargestellte Vorrichtung 10 zum Reinigen von Putzwerkzeugen arbeitet
mit einer Putzvorrichtung 12 zusammen, die nicht Geqenstand der vorliegenden Erfindung
sondern der deutschen Patentnmeldung P 29 10 904.4 ist und deshalb hier nur in den
für das Zusammenwirken mit der Vorrichtung 10 wesentlichen Einzelheiten beschrieb.n
wird.
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Zur Putzvorrichtung 12 gehören mehrere in Abständen auf einem Drehtisch
14 befestigte Becken 16, in denen je zwei Putzwerkzeuge 18 befestigt sind. Jedes
der Putzwerkzeuge 18 ist zum Putzen eines Henkelpaars ausgebildet und hat eine am
Boden des zugehörigen Beckens 16 befestigte Fußplatte 20, auf der mittels senkrechter
Säulen 22 eine waagerechte untere Stützplatte 24 abgestützt ist. Zwischen dieser
und einer ebenfalls waagerechten oberen Stützplatte 26 ist eine Schwammplatte 28
eingespannt, die eine der Form eines Henkelpaars angepaßte schlitzförmige Aussparung
30 aufweist. Die Schwammplatte 28, eine im entspannten Zustand ebene Platte aus
elastischem und abriebfesten Schaumstoff oder Schaumgummi, hat über die Sttzplatten
24 und 26 hinausragende und deshalb nicht zusammengepreßte Bereiche, die einen schwammartigen
Besatz 32 der Stützplatten 24 und 26 bilden und die schlitzförmige Aussparung 30
begrenzen.
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Zur Vorrichtung 10 zum Reinigen der Putzwerkzeuge 18 gehören zwei
ortsfeste, senkrechte Führungsäulen 34, an denen eine waagerechte Traverse 36 verschiebbar
geführt ist. Die Traverse 36 ist am oberen Ende der senkrechten Kolbenstange 38
einer als doppeltwirkende pneumatische Kolbenzylindereinheit ausgebildeten Hubvorrichtung
40 befestigt.
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An der Traverse 36 sind mittels je einer Stellmutter 42 vier paarweise
zusammengehörige Bolzen 44 höheneinstellbar befestigt.
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Jedes Paar Bolzen 44 trägt einen Formkörper 46, der gemäß Fig.4 einem
Henkelpaar entspricht und sich dementsprechend aus einem Stegteil 48 und zwei beiderseits
davon symmetrisch angeordneten Henkelteilen 50 zusammensetzt. Das Stegteil 48 entspricht
dem beim Gießen eines Henkelpaars entstehenden Blindscherben, der üblicherweise
nach dem Putzen der Henkel abgetrennt wird.
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Über jedem Formkörper 46 ist an der Traverse 36 je eine handelsübliche,
druckluftgesteuerte Düse 52 zum Zersprühen eines Wasser-Luftgemisches einstellbar
befestigt.
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Beiderseits jedes Beckens 16 sind am Drehtisch 14 zwei senkrechte
Führungssäulen 54 befestigt, an denen eine in Vorderansicht gemäß Fig.1 und 3 U-förmige
Traverse 56 geführt ist.
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Die Traverse 56 trägt Henkelaufnahmen 58, auf die sich zwei Paar Henkel
zum Putzen auflegen lassen. Die Henkelaufnahmen 58 sind im Beach der VorrichtudiStzum
Reinigen der Putzwerkzeuge 18 unbesetzt. Die Traverse 58 ist von an den Führung$-säulen
54 angeordneten Druckfedern 60 abgestützt, die bestrebt sind, die Traverse gemäß
Fig.1 in einer Ruhestellung zu halten, in der die Henkelaufnahmen 58 höher liegen
als der obere Rand des Beckens 16.
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Gemäß Fig. 5 sind die beiden Düsen 52 durch einen Wasserschlauch 62
mit einem Wasserbehälter 64 verbunden, der einen durch eine Membran 66 abgetrennten
Teil aufweist, welcher über ein Druckregelventil 68 mit einem Druckluftanschluß
70 verbunden ist.
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In jde Düse 52 münden ferner zwei Luftschläuche 72, die über ein 3/2
WegeventiY mit dem Druckluftanschluß 70 verbunden sind.
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Der Druckluftanschluß 70 ist der Übersichtlichkeit halber an verschiedenen
Stellen getrennt gezeichnet. Das 3/2 Wegeventil74 ist als Elektromagnetventil ausgebildet
und über ein elektrisches Zählwerk 76 an einen pneumatisch-elektrischen Druckschalter
78 angeschlossen. Das Zählwerk 76 könnte auch ein pneumatisches sein, doch sind
elektrische Zählwerke erfahrungsgemäß zuverlissiger.
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Zum Steuern der Vorrichtung 10 sind Druckluftimpulse vorgesehen, die
entweder von einer zentralen Steuerung 80 oder von einem handbetätigten Steuerven'til
801 aus zugeführt werden können, und zwar in jedem Fall über ein Wechselventil 82.
Von dortaus wirkt jeder Druckluftimpuls auf ein druckluftgesteuertes 5/2 Wegqventil
84, das in seiner Ruhestellung gemäß Fig. 5 den Druckluftanschluß 70 über ein kombiniertes
Drossel- und Rückschlagventil 86 mit der Unterseite der Hubvorrichtung 40 verbindet
und dadurch die Traverse 36 in ihrer oberen Endstellung gemäß Fig. 1 halt.
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Jeder über das Wechselventil 82 zugeführte Druckluftimpule bewirkt,
daß das Ventil 84 umgesteuert wird und dann den Druckluftanchluß
70
mit der Oberseite der Hubvorrichtung 40 sowie mit einem als Verzögerungsventil ausgebildeten
Zeitgeber 88 und einem 3/2 Wegeventil 90 verbindet. Infolgedessen zieht die Hubvorrichtung
40 die Traverse 36 nach unten, wobei diese sich auf die Traverse 56 auflegt und
sie gegen den Widerstand der Druckfedern 60 nach unten mitnimmt. Nach einer gewissen,
am Ventil 90 einstellbaren Verzögerung steuert sich dieses Ventil selber um und
gibt einen Druckluftimpuls an den Druckschalter 78.
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Infolgedessen gibt dieser ein elektrisches Signal an das Zählwerk
76 ab. Je nach Einstellung des Zählwerks 76 gibt dieses nach dem ersten, zweiten,
dritten oder einem späteren auf diese Art empfangenen Signal einen elektrischen
Impuls an das Ventil 74 ab, wodurch dieses für eine einstellbare Zeitspanne umgesteuert
wird und infolgedessen den Druckluftanschluß 70 mit den Luftschläuchen 72 verbindet.
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Der nun an den Düsen 52 anstehende Luftdruck öffnet einerseits ein
in jeder dieser Düsen angeordnetes Nadelventil um einen an den Düsen selbst einstellbaren
Betrag und läßt andererseits Druckluft durch ein in jeder der Düsen 52 angeordnetes
Venturi-Rohr strömen, wodurch Wasser aus dem Wasserschlauch 62 mitgerissen wird
und in einem mehr oder weniger scharfen Strahl auf die Putzwerkzeuge 18 gesprüht
wird.
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Das elektromagnetisch gesteuerte Ventil 74 fährt nach Ablauf der eingestellten
Zeitspanne in seine Ausgangsstellung gemäß Fig.5 zurück, so daß die Düsen 52 wieder
geschlossen werden. Während dessen setzt die Hubvorrichtung 40 ihren Abwärtshub
noch fort, so daß die Formkörper 46 durch die schlitzförmigen Aussparungen 60 der
unter ihnen stehenden Putzwerkzeuge 18 hindurchgedrückt werden. Dieses Hindurchdrücken
kann in einer mehrfach auf- und niedergehenden Bewegung stattfinden.
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Nach Ablauf der am Zeitgeber 88 eingestellten Zeit wird das Ventil
84, und dadurch auch die Hubvorrichtung 40, endgültig umgesteuert, so daß die Traverse
36 samt daran befestigten Formkörpern 46 und Düsen 52 in die obere Endstellung gemäß
Fig.1 zurückkehrt.
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