DE2935793A1 - Verfahren zur entfernung von dreiwertigem eisen aus organischen loesungen - Google Patents

Verfahren zur entfernung von dreiwertigem eisen aus organischen loesungen

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DE2935793A1 DE19792935793 DE2935793A DE2935793A1 DE 2935793 A1 DE2935793 A1 DE 2935793A1 DE 19792935793 DE19792935793 DE 19792935793 DE 2935793 A DE2935793 A DE 2935793A DE 2935793 A1 DE2935793 A1 DE 2935793A1
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B3/00Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
    • C22B3/20Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching
    • C22B3/44Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching by chemical processes
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    • Y02P10/20Recycling

Description

  • Verfahren zur Entfernung von dreiwertigem Eisen aus
  • organischen Lösungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von dreiwertigem Eisen aus organischen Lösungen von metallurgischen Prozessen, beispielsweise bei Solventextraktionsprozessen. Verfahren der Solventextraktion werden zur Anreicherung und zur Trennung von Metallen angewandt und beruhen auf der unterschiedlichen Verteilung der Metalle in zwei nicht miteinander mischbaren Phasen, von denen die eine wäßriger und die andere organischer Natur ist. In der Praxis gehen nach hinreichender Durchmischung der wäßrigen und organischen Phase und der anschließenden sich wieder einstellenden Trennung in zwei Phasen die gewünschten Metalle entsprechend dem Verteilungsgleichgewicht von der wäßrigen in die organische Phase über. Um die organische Phase wiederum zur Extraktion benutzen zu können, muß sie von den aufgenommenen Metallen befreit werden, was in einem weiteren Misch- und Trennprozeß der organischen Phase mit einer geeignet zusammengesetzten wäßrigen Stripplösung geschieht, welche die Metalle aufnimmt. Aus der Stripplösung können letztlich die Metalle z.B. durch Elektrolyse gewonnen werden.
  • Nach dem Stand der Technik werden Verfahren der Solventextraktion zum selektiven Abtrennen von Verunreinigungen bzw. zur Gewinnung reiner Metalle verwendet.
  • Beispielsweise werden Kupfer aus armen Erzen gewonnen und die Indiumextraktion aus Cadmiumsulfatlösungen, die Kobalt-Nickeltrennung und die Rückgewinnung von Zink auf die beschriebene Art durchgeführt.
  • Die organischen Phasen bestehen in der Regel aus Lösungen der Extraktionsmittel, wobei häufig schwer entflammbare Erdölfraktionen als Lösungsmittel verwendet werden. Diese Lösungsmittel sind auf dem Markt erhältlich und werden in Konzentrationen twischen 5 und 80 Vol.-% verwendet.
  • Ebenfalls bekannt ist eine große Zahl von Extraktion onsmitteln, wobei für die vorliegende Erfindung nur die relevant sind, die eine große Affinität zum dreiwertigen Eisen haben. Solche Extraktionsmittel sind z.B. Phosphorsäureester, Rydroxyoxime, Hydroxychinoline und Carbonsäuren. Diese Extraktionsmittel bewirken eine Anreicherung des dreiwertigen Eisens in der organischen Phase, das sich nur schwer wieder entfernen läßt. Problematisch wirkt sich jedoch bei dem beschriebenen Verfahren aus, daß mit zunehmender Anreicherung von Eisen in der organischen Phase die Aufnahmefähigkeit für die Metalle sinkt, die man zu extrahieren wünscht. Gleichzeitig gehen steigende Mengen an Eisen in die Stripplösung, so daß auch die Selektivität der Extraktion sinkt und im Endeffekt ihre Aufgabe als Trennprozeß nicht mehr erfüllen kann.
  • Um die Blockierung der organischen Phase durch dreiwertiges Eisen zu verhindern, werden verschiedene Verfahren vorgeschlagen. So wird nach der DE-OS 26 01 471, die ein Extraktionsverfahren zur selektiven Trennung von Eisen und Zink behandelt, eine Lösung darin gesehen, daß man beide Phasen gründlich durchmischt und die Kontaktzeit zwischen den beiden Phasen auf wenige Sekunden beschränkt. Während dieser kurzen Zeit wird zwar nur wenig Eisen, aber nachteiligerweise auch nur wenig Zink in die organische Phase überführt. Da auf ca. 70 % des Zinkinhalts des wäßrigen Vorlaufs verzichtet wird, arbeitet dieses Verfahren unwirtschaftlich. Darüber hinaus enthalten die extrahierten 30 % des Zinkvorlaufs soviel Eisen, daß eine weitere Reinigungsstufe erforderlich ist, um das Zink auf dem üblichen elektrolytischen Wege gewinnen zu können. Auch hinsichtlich der dieser Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird keine befriedigende Lösung erzielt: Mit jedem Extraktionsschritt wird mehr Eisen in der organischen Phase gebunden.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die durch Eisen blockierte organische Phase mit alkalischer Lösung zu behandeln, wobei das Eisen aus der organischen in die wäßrige Phase übergeht und als Hydroxid ausfällt. Allerdings werden dabei große Mengen der organischen Phase in den voluminösen Hydroxidniederschlag eingeschlossen und gehen verloren. Abhilfe kann beispielsweise der Zusatz von Chelatbildnern zur alkalischen Lösung schaffen, wie dies in der DE-OS 20 55 503 beschrieben wird.
  • Damit wird zwar die Bildung des Eisenhydroxidniederschlages verhindert, andererseits werden jedoch große Mengen von Alkalisalzen erzeugt, die unter großem Aufwand aus dem Prozeß wieder entfernt werden müssen. Ebenso entsteht ein großer Aufwand bei der Umarbeitung der komplexen, alkalischen Eisenlösungen in deponiefähige Endprodukte, so daß insgesamt dieses Verfahren weder zufriedenstellend noch wirtschaftlich arbeitet.
  • Eine weitere Möglichkeit zur Entfernung von angereichertem Eisen aus organischen Phasen besteht darin, starke Mineralsäuren, wie beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure, zu verwenden. Die starken Mineralsäuren schädigen jedoch die organischen Phasen, wodurch die Extraktionskapazität erheblich verringert wird. Weiterhin können die Mineralskuren nur sehr kleine Mengen an Eisen aufnehmen und darüber hinaus nicht oder nur mit erheblichem Aufwand regeneriert werden.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Entfernung von dreiwertigem Eisen aus organischen Lösungen unter Umgehen der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird durch die gleichzeitige Behandlung der organischen Lösung mit einem Reduktionsmittel und einem das zur zweiwertigen Stufe reduzierte Eisen aus der organischen Lösung verdrängenden Kation gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren beruht damit auf dem gleichzeitigen Zusammenwirken zweier Maßnahmen, die jede für sich allein nicht genügt oder beide nacheinander ausgeführt nicht genügen, auch nur annähernd eine entsprechend wirksame Entfernung angereicherten Eisens aus organischen Phasen zu ermöglichen. Prinzipiell wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren lediglich vorausgesetzt, daß die Affinität der organischen Phase für das verdrängende Kation größer ist als für das zweiwertige Eisen. Vorteilhafterweise arbeitet das Verfahren überraschend einfach und läßt sich mit geringem Aufwand durchführen. Nach dem bekannten Stand der Technik läßt sich dreiwertiges Eisen entsprechend seiner starken Bindung an die beschriebenen Extraktionsmittel nur spurenweise durch andere Kationen aus der organischen Lösung entfernen.
  • Ebenso ist bekannt, daß die Reduktion des dreiwertigen Eisens in der organischen Phase sehr aufwendig ist und dabei sehr langsam und unvollständig verläuft. Überraschenderweise zeigt jedoch das gleichzeitige Zusammenwirken von Reduktion und Verdrängung einen vervielfachenden Effekt, der nur dadurch zu erklären ist, daß die geringen Mengen des in die wäßrige Phase verdrängten dreiwertigen Eisens sehr schnell reduziert werden und entsprechend dem Verteilungsgleichgewicht weiteres dreiwertiges Eisen sehr schnell in die wäßrige Phase nachgeliefert werden kann.
  • Für die Verdrängung des Eisens eignen sich beispielsweise die Ionen des Wasserstoffs und aller Metalle, die eine größere Affinität zur organischen Phase haben als das zweiwertige Eisen. Vorteilhafterweise verwendet man jedoch ein Element, das selbst in die organische Phase extrahiert werden soll.
  • Ebenso vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn als Reduktionsmittel Metalle hinzugegeben werden, die selbst Gegenstand der verfahrenstechnischen Behandlung sind.
  • Damit wird der Vorteil ausgeschöpft, daß keine neuen Metalle in die Lösungen eingebracht und durch zusätzliche Verfahrensstufen wieder entfernt werden müssen.
  • Ein anderer Vorteil liegt darin, für die Reduktion des dreiwertigen Eisens nur solche Metalle zu verwenden, die selbst in die organische Phase extrahiert werden sollen.
  • Je nachdem, in welchem Maße das dreiwertige Eisen aus der organischen Lösung zu entfernen ist, bietet es sich bei der hervorragenden Arbeitsweise des vorliegenden Verfahrens an, nur aus einer Teilmenge der organischen Lösung das dreiwertige Eisen entweder periodisch oder kontinuierlich zu entfernen und danach die Teilmenge wieder mit der Hauptmenge zu vereinigen.
  • Wird die der Solventextraktion zuzuführende Zinklösung durch einen metallurgischen Prozeß wie z.B. durch Laugung von Zinkvorstoffen gewonnen, so wird nach einer Weiterbildung der Erfindung die mit Eisen aus der organischen Lösung angereicherte wäßrige Lösung in den metallurgischen Prozeß zur Eisenabscheidung zurUckgeführt.
  • Die Erfindung ist bevorzugt bei organischen Lösungen anwendbar, die Extraktionsmittel für Metalle wie Phosphorsäureester, Hydroxyoximen, Hydroxychinolin oder Carbonsäure enthalten. Als Reduktionsmittel kommen z.B. Schwefeldioxyd und insbesondere Metalle in Frage, die in Form von Pulver, Spänen, Granulaten oder Schrotten eingegeben werden können. Während Pulver und Granulate den Vorteil einer größeren Oberfläche besitzen, können Späne oder Schrotte, da sie in jedem metallverarbeitendem Betrieb anfallen, in der Verwendung preisgünstiger sein. Soll beispielsweise im Verlauf einer Zinkextraktion dreiwertiges Eisen aus organischen Lösungen entfernt werden, so bietet sich als Reduktionsmittel neben Eisen insbesondere auch Zink an.
  • Wegen der mit steigender Temperatur erhöhten Reaktivität der beteiligten Reaktionspartner wird die Entfernung des Eisens bei möglichst hohen Temperaturen, die jedoch im Existenzbereich des flüssigen Wassers liegen müssen, vorzugsweise im Temperaturbereich von 320 K bis 360 K durchgeführt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an Hand konkreter Ausführungsbeispiele erläutert.
  • Bei der Zinkextraktion aus eisenhaltigen Sulfatlösungen mittels Di- 2-Äthylhexylphosphorsäure bestehe 1 1 einer organischen Lösung aus 20 Vol.-% D2EHPA, 5 Vol.-% Dodekanol und 75 Vol.-% Shellsol K.
  • Ferner enthalte die Lösung 4,45 g/l dreiwertiges Eisen. Eine tabellarische Übersicht über die Parameter und die Ergebnisse der im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele ist in Tabelle 1 zu finden.
  • In den ersten beiden Versuchen wurde jeweils 1 1 der oben angegebenen organischen Lösung 30 min lang mit einer Suspension gerührt, die aus 1 1 Zinksulfatlösung (10 g/l Zn) und 30 g Eisen- bzw. Zinkpulver einer Korngröße von 50 /um bestand. Nach entsprechender Durchmengung bei 2000 U/min und 298 K wurden die Phasen getrennt und die organische Phase auf Eisengehalt analysiert. Wie die unter Nr. 1 und Nr. 2 in Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse zeigen, lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hervorragende Ergebnisse erzielen. Zum Vergleich mit dem nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren wurde die gleiche organische Lösung 30 min lang nach Zugabe von 30 g Eisenpulver der gleichen Körnung bei 298 K mit 2000 U/min gerührt, anschließend filtriert und 5 min mit 1 1 einer Zinksulfatlösung von 10 g/l Zinkinhalt mit 2000 U/min gestrippt und auf Eisen gehalt analysiert. Das Ergebnis ist unter Nr. 3 in Tabelle 1 ersichtlich. Auch die Verwendung von 30 g Zinkpulver statt Eisenpulver, wie im vierten Versuch beschrieben, zeigt deutlich, daß die nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren in ihren Ergebnissen bei weitem hinter dem erfindungsgemäßen Verfahren zurückbleiben.
  • Die Ergebnisse lassen sich bei dem erfindungsgeßen Verfahren sogar noch erheblich steigern, wenn bei höheren Temperaturen gearbeitet wird. In den folgenden Ausführungsbeispielen wurde mit einer organischen Lösung gearbeitet, die aus 20 Vol.-% D2EHPA, 10 Vol.-% Nonylphenol und 70 Vol.-% Shellsol K besteht. Jeder Liter dieser Lösung enthielt 4,17 g dreiwertiges Eisen. Die verwendeten Reduktionsmittel, die Arbeitstemperatur sowie die Reaktionsdauer sind neben den Versuchsergebnissen in Tabelle 1 unter den Ziffern 5 bis 7 beschrieben. Es zeigt sich, daß die Wirksamkeit des Verfahrens bei höherer Temperatur zunimmt, was aus den erheblich kürzeren Reaktionszeitenersichtlich ist, die zu einer nahezu völligen Eisenentfernung aus organischen Lösungen erforderlich sind.
  • Weiterhin ist noch untersucht worden, ob und inwieweit die Korngröße des zur Reduktion verwendeten Materials Einfluß auf das Versuchsergebnis nehmen kann. Dazu sind im unter Nr. 8 in Tabelle 1 beschriebenen Versuch 2 1 einer organischen Lösung, die aus 20 Vol.-% D2EHPA, 20 Vol.-$ Isooctylalkohol und 60 Vol.-% Shellsol K bestand und die 2,49 gil dreiwertiges Eisen enthielt, in 1 1 Zinksulfatlösung (45 g/l), die im Kreislauf über eine Säule aus 500 g Eisenbohrspänen lief, mit 2000 U/min eingemischt und die Mischung 30 min lang bei 298 K weiter im Kreislauf über die Säule gepumpt worden.
  • Anschließend wurden die Phasen getrennt und die organische Phase auf Eisengehalt analysiert. Im Unterschied dazu ist bei dem unter Nr. 9 in Tabelle 1 beschriebenen Versuch mit einer organischen Lösung aus 20 Vol.-% D2EHPA, 20 Vol.-$ Nonylphenol und 60 Vol.-% Shellsol K gearbeitet worden, die 4,58 gl dreiwertiges Eisen enthielt. Statt der Eisenbohrspäne hat man 300 g Zinkgranalien einer Korngröße von 1 mm verwendet. Die Ergebnisse zeigen, daß auch mit Spänen und Granalien hervorragende Ergebnisse erzielt werden können.
  • Tabelle 1: Nr. Redukti- Temp. Zeit Fe-Anfang Fe-Ende Fe-Entfernung onsmittel K min g/l g/l Fe/Zn 1 Fe 298 30 4,45 2,06 53,7 2 Zn 298 30 4,45 0,07 98,4 3 Fe 298 30 4,45 4,35 2,25 4 Zn 298 30 4,45 3,05 31,5 5 Fe 323 10 4,17 0,16 96,2 6 Zn 323 5 4,17 0,014 99,7 7 Zn 363 5 4,17 0,015 99,6 8 Fe Späne 298 30 2,49 o,34 86,3 9 Zn Granalien 298 30 4,58 0,039 99,1 An Hand eines weiteren Aus führungsbeispiels soll demonstriert werden, wie das erfindungsgemäße Verfahren in einen Prozeß zur Zinkgewinnung aus eisenhaltigen Zinkvorstoffen durch Laugung, Solventextraktion und Elektrolyse integriert werden kann. Zur Erläuterung dieses Prozesses dient das in der Abbildung dargestellte Fließschema.
  • Daraus ist ersichtlich, daß das aus der organischen Phase entfernte Eisen in den Eisenabstoß des Hauptprozesses eingeschleust wird und somit eine separate Prozeßstufe überflüssig macht. Aus dem Eisen-Zink-Vorstoff wird durch Laugung (I) das Zink gelöst und die Lösung durch Fest-Flüssig-Trennung (II) vom Eisenrückstand befreit. Da die Laugung selbst nicht Gegenstand der Erfindung ist, sei lediglich darauf hingewiesen, daß sie nach einem in der Technik gängigen Verfahren unter Druck oder drucklos ein- oder mehrstufig in alkalischem, neutralem oder saurem Milieu erfolgen kann. Wesentliches Ziel des vorliegenden Verfahrens ist es jedoch, nach der Fest-Flüssig-Trennung eine möglichst eisenarme Lösung zu erhalten, wie sie z.B. durch entsprechendepH-Werteinstellung von der Neutralstufe der schwefelsauren Röstgutlaugung in Zinkelektrolysebetrieben geliefert wird.
  • Die nach der Fest-Flüssig-Trennung erhaltene eisenarme Zinklösung wird bis auf einen Teilstrom der Solventextraktion (III) zugeführt. - Die Kennzeichnungen "A" und "O" in der Abbildung dienen der besseren Verfolgung der Prozeßstrdme und stehen für die wäßrige bzw. organische Phase. - Bei der Extraktion (III) gehen praktisch das gesamte Eisen und ein Großteil des Zinks in die organische Phase über, aus der das Zink mit Elektrolysenlauge bei (IV) gestrippt und in der Elektrolyse (V) als Kathodenzink ausgebracht wird. Um zu verhindern, daß das extrahierte Eisen sich in der organischen Phase bis zu dem Zustand anreichert, in dem die organische Phase einen Großteil ihrer Kapazität für Zink verloren hat, wird ein kleiner Teilstrom X der organischen Phase vor dem Strippen (IV) zur Eisenentfernung (VI) geführt.
  • Die Eisenentfernung (VI) mittels einer wäßrigen Zinklösung, hier des Teilstromsa( der Rohlauge unter gleichzeitigem Einwirken eines Reduktionsmittels, wozu sich beispielsweise Zink und/oder Eisen anbieten, reinigt die organische Phase (Teilmenge « ), die anschließend zusammen mit dem unbehandelten Hauptstrom zum Strippen (IV) geführt wird. Die wäßrige eisenbeladene Lösung der Eisenentfernungsstufe (VI) fließt zur Laugung (I) zurück, wo das Eisen nach Oxidation zur dreiwertigen Stufe mit dem Eisenrückstand nach Fest-Flüssig-Trennung abgestoßen wird. Es ist jedoch auch ebenso möglich, die Oxidation des Eisens im zurückfließenden Teilstrom p separat von der Laugungsstufe durchzuführen.
  • Das in der Abbildung dargestellte Verfahren ist quantitativ zur Extraktion des Zinks aus einer Rohlauge mittels einer 20 Vol.-% Lösung von D2EHPA in Kerosin durchgeführt worden. Als Randbedingung wurde der Eisengehalt der organischen Phase vor dem Strippen auf maximal 500 mg/l dreiwertiges Eisen begrenzt, um im Elektrolyten mit Sicherheit deutlich unter 20 mg/l Eisen zu bleiben. Weiterhin soll der Teilstrom p der Rohlauge nach der Eisenentfernungsstufe nicht mehr als 5000 mg/l Eisen enthalten und zur Vermeidung von FeIII-Ausfällungen ständig einen pH-Wert von kleiner als 2,5 aufweisen. Definiert man folgende Prozeßgrößen = = zur Eisenentfernung gehender Teilstrom der organischen Phase 2 = zur Eisenaufnahme gehender Teilstrom der Rohlauge c1 = EisenIII-Gehalt der Rohlauge, entsprechend der Neutrallauge in Zinkelektrolysen: 20 mg/l Fe C2 = EisenIII-Gehalt des Raffinats: 1 mg/l Fe C3 = Eisen-Gehalt des eisenbeladenen Teilstroms von der Eisenentfernung : 5000 mg/l Fe C4 = Eisen-Gehalt der organischen Phase nach der Extraktion c5 = Eisen-Gehalt des gereinigten Teilstroms Z der organischen Phase C6 = Eisen-Gehalt der organischen Phase vor dem Strippen: auf 500 mg/l Fe begrenzt und definiert man ferner als VA / VO = Verhältnis der Gesamt-Volumenstrdme von Rohlauge zur organischen Phase, der Einfachheit halber hier VA/VO = 1, so ergeben sich die folgenden Beziehungen: 1) Für alle Reduktionsmittel außer Eisen: 2) Für Eisen als Reduktionsmittel: Dabei ist mit l die prozentuale Reaktionsausbeute des in der Eisenentfernung verbrauchten metallischen Eisens bezeichnet, wodurch der Mehrverbrauch an metallischem Eisen durch Nebenreaktionen berücksichtigt ist. Versuche entsprechend Tabelle 1 ergaben eine Reaktionsausbeute von ca. 50 %. Des weiteren ist bei der Verwendung von metallischem Eisen zur Reduktion des dreiwertigen Eisens zum zweiwertigen in der Eisenentfernungsstufe berücksichtigt worden, daß das verbrauchte metallische Eisen als zweiwertiges Eisen in Lösung vorliegt und zusammen mit dem aus der organischen Phase entfernten Eisen im Teilstrom der Rohlauge abgeführt werden muß. In diesem Falle gilt die Begrenzung c3 <5000 mg/l ebenfalls für den Gesamteisengehalt. In der Tabelle 2 sind die quantitativen Ergebnisse des beschriebenen Ausführungsbeispiels bei vorgegebenen Restgehalten c5 angegeben, wobei die Teilströme i und F mit Hilfe der oben difinierten Beziehungen berechnet werden.
  • Tabelle 2: Reduktionsmittel: Fe Zn Teilstrom Rohlauge: ß (%) 0,76 0,38 Fe-Gehalt der organischen Phase nach der Extraktion (C4) mg/l 518,86 518,92 Resteisengehalt der organischen Teilstrom « der orga-Phase nach Eisenentfernung nischen Phase zur Fe-Entfernung C5 « Fe «zn mg/l % v.V.
  • 15 2,9 3,7 3,8 50 9,6 4,0 4,0 100 19,3 4,5 4,5 250 48,2 7,0 7,0 400 77,1 15,8 15,9 Daraus geht hervor, daß die der Eisenentfernung zuzuführenden Teilstrommengen i der organischen Phase unter den beschriebenen Bedingungen nur wenige Prozent betragen. Die Resultate dokumentieren die große Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens bei minimalem verfahrenstechnischem Aufwand.

Claims (12)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Entfernung von dreiwertigem Eisen aus organischen Lösungen von metallurgischen Prozessen, beispielsweise bei Solventextraktionsprozessen, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Lösung gleichzeitig mit einem Reduktionsmittel und einer wäßrigen Lösung eines das zur zweiwertigen Stufe reduzierte Eisen aus der organischen Lösung verdrängenden Kations behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Solventextraktion vorgesehene wäßrige Lösung daçazweiwertige Eisen verdrängende Kation enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Metalle als Reduktionsmittel.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Reduktionsmittel verwendeten Metalle in den für die Solventextraktion vorgesehenen wäßrigen Lösungen bereits vorhanden sind.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur aus einer Teilmenge der organischen Lösung das dreiwertige Eisen periodisch oder kontinuierlich entfernt und danach die Teilmenge wieder mit der Hauptmenge vereinigt wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Eisen aus der organischen Lösung angereicherte wäßrige Lösung in den metallurgischen Prozeß zur Eisenabscheidung zurückgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen Lösungen Extraktionsmittel für Metalle wie Phosphorsäureester, Hydroxyoximen, Hydroxychinolinen oder Carbonsäuren enthalten.
  8. 8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Metalle in Form von Pulvern, in Granulaten, Spänen oder Schrott verwendet werden.
  9. 9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung von dreiwertigem Eisen aus organischen Lösungen als Reduktionsmittel die Metalle Eisen und Zink verwendet werden.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der zur Eisenaufnahme verwendeten wäßrigen Lösung zur Vermeidung der Ausfällungen von Verbindungen des dreiwertigen Eisens unter 2,5 liegt.
  11. 11. Verfahren nach Ansprüchnl bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Eisens im Temperaturbereich von 290 K bis 370 K durchgeführt wird.
  12. 12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des Eisens bevorzugt im Temperaturbereich von 320 K bis 360 K durchgeführt wird.
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