DE2935685C2 - 2-Brom-9,10-dihydroergosin und seine Säureadditonssalze, Verfahren zu deren Herstellung sowie diese Verbindung enthaltende Arzneimittel - Google Patents
2-Brom-9,10-dihydroergosin und seine Säureadditonssalze, Verfahren zu deren Herstellung sowie diese Verbindung enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
NCH5
BR
und seine physiologisch verträglichen Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in an sich bekannter Weise 9,10-Dihydroergosin selektiv in 2-Stellung bromiert und gegebenenfalls
anschließend das erhaltene Produkt in ein physiologisch verträgliches Säureadditionssalz überführt.
3. Arzneimittel zur Behandlung von arterieller Hypertension, zerebralen Zirkulationsstörungen und
Migräne, enthaltend eine Verbindung nach Anspruch 1
J5
Die selektive Bromierung gemäß Anspruch 2 wird z. B. mit Dioxandibromid, N-Bromverbindungen, wie
N-Bromsucänimid, N-Bromacetamid, N-Bromphthalimid,
und N-Bromcaprolactam (für ähnliche Alkaloide ist dieses Bromieren in Troxler, F. und Hofmann, A,
HeIv. Chim. Acta, 40, 2160 (1957) und in DE-OS 19 26 045 beschrieben) oder mit Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid
(DE-OS 27 52 532) durchgeführt. '
Mit N-Bromverbindungen und mit Dioxan-dibromid werden niedrige Ausbeuten erzielt. Auch für die
Alkaloide verwandter Struktur sind aus der Literatur Ausbeuten von nur 30 bis 38% bekannt (Schneider, H. R.
und Mitarbeiter, Experientia,33,1412(1977)). to
Das günstigste Bromieren wird durch Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid ermöglicht. Der Reaktionsverlauf ist
besser, die Reaktionszeit ist sehr kurz und die Ausbeute beträgt über 50%.
Es sei bemerkt, daß sich beim erfindungsmäßigen Bromierungsverfahren mit Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid
die Zugabe eines Radikalinitiators, die für das in der bereits erwähnten DE-OS 27 52 532 beschriebene
Verfahren erforderlich ist, erübrigt.
Die Umsetzung wird bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur in einem unter den Reaktionsbedingungen
inerten Lösungsmittel und in einer inerten Atmosphäre durchgeführt. Auf 1 Mol 9,10-Dihydroergosin
werden 1 bis 1,7 Mol Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid eingesetzt. Als Lösungsmittel werden in der Reaktion f>5
cyclische Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder Tetrahydropyran, oder Chlorkohlenwasserstoffe, wie
Chloroform oder Methylenchlorid, eingesetzt.
Praktisch wird die Reaktion so durchgeführt, daß man die 9,10-Dihydroergosinlösung bei Raumtemperatur
oder leicht erhöhter Temperatur in einer inerten Atmosphäre und unter Rühren mit dem in demselben
Lösungsmittel gelösten Bromierungsmittel, Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid,
versetzt. Die Umsetzung ist innerhalb weniger Minuten beendet. Das überschüssige
Reagens wird durch Zugabe von Aceton und Ammoniumhydroxyd desaktiviert, so daß es bei der Isolierung
der erfindungsmäßigen Verbindung nicht stört.
Der Ausgangsstoff 9,10-Dihydroergosin ist eine bekannte natürliche Verbindung, kann jedoch auch auf
bekannte Weise durch Hydrierung von Ergosin synthetisiert werden. Die genannten Bromierungsmittel
sind entweder handelsübliche Reagenzien oder werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt.
Da 2-Brom-9,10-dihydroergosin in Wasser nur
schwer löslich und als solches für die therapeutische Verwendung ungeeignet ist, wird es in ein Säureadditionssalz
mit einer physiologisch annehmbaren organischen oder anorganischen Säure überführt. Zu diesem
Zweck können z.B. Schwefelsäure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure. Jodwasserstoffsäure, Salpetersäure,
Phosphorsäure und ähnliche anorganische Säuren sowie nicht toxische organische Säuren, wie z. B. Essigsäure,
Diäthylessigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Caprylsäure, Capronsäure, Acrylsäure, Ameisensäure, Propiolsäure,
Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Suberinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Weinsäure, Zitronensäure,
Apfelsäure, Milchsäure, Mandelsäure, Butin-1,4-dionsäure.
Hexin-1,6-dionsäure, Benzoesäure, Chlorbenzoesäure, Nitrobenzoesäure, Salicylsäure, Methylbenzoesäure,
Dinitrobenzoesäure, Methoxybenzoesäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Benzolsulfonsäure, ToIuolsulfonsäure,
Chlorbenzolsulfonsäure, Xylolsulfonsäure. Phenylessigsäure, Phenylpropionsäure, Phenylbuttersäure.Naphthalin-l-sulfonsäure.Naphthaiin^-sulfonsäure,
Methansulfonsäure, Äthansulfonsäure, Propansulfonsäure, Butansulfonsäure, a-Hydroxybuttersäure,
Glykolsäure, Tartronsäure und andere ähnliche Säuren verwendet werden.
Das erfindungsgemäße 2-Brom-9,10-dihydroergosin und seine physiologisch verträglichen Säureadditionssalze
besitzen die im folgenden beschriebenen pharmakologischen Eigenschaften. Die Verbindung weist eine
starke biologische Wirkung auf, die bisher weder beschrieben noch für die Verbindungen dieses Typus
bekannt geworden ist.
1. Akute Toxizität
Die mittlere lethale Dosis LD50 wurde an Mäusen beiderlei Geschlechts mit einem Körpergewicht von 18
bis 25 g bestimmt. 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat wurde intraperitoneal appliziert Das Volumen
der injizierten Lösung betrug 0,01 ml/g Körpergewicht Es wurden jeweils 10 Mäuse verwendet. In der Tabelle 1
sind die akuten Toxizitäten von 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat,
verglichen mit Ergosin, bei intraperitonealer Applikation nach 24 Stunden angegeben.
Verbindung
LD50 (mg/kg)
methansiilfonat
Ergosin-methansulfonat
Ergosin-methansulfonat
409,0*)
206,3 (158,2-268,9)**)
b) Wirkung auf den Blutdruck hypotensiver narkotisierter
Spinalratten (dieser Versuch diente zur
Ermittlung, ob die untersuchte Verbindung eine
unmittelbare Wirkung auf die glatte Muskulatur der Blutgefäße besitzt)
Ermittlung, ob die untersuchte Verbindung eine
unmittelbare Wirkung auf die glatte Muskulatur der Blutgefäße besitzt)
Bei Wistar-Ratten in Urethannarkose wurde das Rückenmark im Bereich des zweiten Halswirbels
durchgetrennt und die Tiere wurden an einen Apparat
ίο für künstliche Atmung angeschlossen. Durch diesen
Eingriff wurde die zentrale Blutdruckregulierung ausgeschaltet Bei den Tieren kam es zu einer
Blutdrucksenkung von etwa 50 mm Hg. 2-Brom-9,10-dihydroergosinmethansulfonat
wirkt auf die Blutdruck-Senkung in intravenösen Dosen von 450 χ 10~5g'kg
Körpergewicht so, daß es einen Anstieg in Richtung des normalen Blutdrucks bewirkt Somit besitzt die
Verbindung eine dem Dihvdroergotamin und Dihydroergotoxin ähnliche, d. h. vasokonstriktorische Wirkung
bzw. sie bewirkt die Kontraktion der glatten Muskulatur der Blutgefäße (Rothiin, E. und Cerletti, A, Verh. Dtsch.
Ges. Kreislaufforsch, 15,158(1949)).
·) ermittelt nach der Methode von Körber, G., Arch. exp.
Path. Pharmakol., 162, 480 (1931).
*) ermittelt nach der Methode von Litchfeld, J. und Wilcoxon, F., J. Pharmacol, exp. Therap., 96, 99 (1949).
*) ermittelt nach der Methode von Litchfeld, J. und Wilcoxon, F., J. Pharmacol, exp. Therap., 96, 99 (1949).
2. Wirkung auf den arteriellen Druck
a) Wirkung auf den Blutdruck normotensiver
narkotisierter Ratten mit intaktem Rückenmark
narkotisierter Ratten mit intaktem Rückenmark
Wistar-Ratten wurden narkotisiert, die Arterie Carotis communis wurde kanülier; und der Blutdruck
mittels eines Mini-Umformers auf einem Dynograph (Gerät zur Registrierung von physiologischen Änderungen,
Typ Beckmann), registriert. Die Pulsfrequenz wurde auf demselben Dynograph mittels eines Herzfrequenzmessers
registriert.
2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat wurde mittels einer Apparatur zur langsamen Infusion in
Dosen von je 10, 20, 50, 150, 450, 1500 und 4500 χ IO-5 g/kg Körpergewicht intravenös in die
Vena jugularis appliziert.
2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat bewirkt in Dosen von 150, 450, 1500 und 4500 χ 10-5g/kg
Körpergewicht eine langzeitige, mehr als 60 Minuten dauernde arterielle Blutdrucksenkung (bei systolischem
Blutdruck um 6 bis 20%, bei diastolischem Blutdruck um 12 bis 30%).
c) Wirkung auf die Herzfrequenz bei narkotisierten
Ratten mit intaktem Rückenmark und bei
Spinalratten
Bei Versuchen mit normotensiven narkotisierten Ratten mit intaktem Rückenmark und Spinalratten
bewirkt 2-Brom-9,10-dihydroergosin in aktiven Dosen eine Bradykardie. Diese Wirkung wurde auch bei
Dihydroergotoxin und bei anderen bekannten Derivaten von Ergotalkaloiden festgestellt (Rothliii, E, Wien
Klin. Wschr, 62.893 (1950)).
35
d) Wirkung auf den Blutdruck
bei spontan hypertensiven Ratten
bei spontan hypertensiven Ratten
In diesem Versuch wurden Gruppen von je 10 spontan hypertensiven Okamoto Aoki Fw-Ratten
beiderlei Geschlechts mit einem Körpergewicht von 200-250g verwendet. 2-Brom-9,10-dihydroergosinmethansulfonat
in einer Dosis von 50 χ 10-5 g/kg Körpergewicht bzw. Ergosin-methansulfonat in einer
Dosis von 150 χ 10-5g/kg Körpergewicht wurden
jeden zweiten Tag intaperitoneal appliziert und der systolische Blutdruck mit der Methode von Okamoto, K.
und Aoki, I., ]ap. Circulat, J., 27, 282 (i963) am Rattenschwanz ermittelt.
Die Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle 2 dargestellt.
Verbindung
Systolischer | Blutdruck | in mm Hg | 6. | 8. | 10.' |
vor | am | ||||
Versuchs | 2. | 4. | 137 | 141 | 140 |
beginn | 176 | 175 | 177 | ||
181 | 160 | 148 | |||
188 | 183 | 178 | |||
2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
Ergosin-methansulfonat
Ergosin-methansulfonat
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
allmählich eine Senkung des systolischen Blutdrucks bewirkt. Ergosin-methansulfonat
besaß keine Wirkung auf den systolischen Blutdruck bei spontan hypertensiven Ratten.
2. Wirkung auf adrenergische Rezeptoren
a) Wirkung auf die Adrenalin-Hypertension bei narkotisierten Ratten
Bei Wistar-Ratten, die mit Urethan narkotisiert und für die Blutdruckregistrierung nach der blutigen
Methode (Condon, N.EL, Brit J. Pharmacol, 6,19 (1951))
präpariert wurden, wurde im Kontrollteil des Versuchs durch intravenöse Applikation von Adrenalin in einer
Dosis von 10 χ 10~5g/kg Körpergewicht zuerst
zweimal ein kurzdauernder Blutdruckanstieg bewirkt. Danach wurde in Doser, von je 50, 150, 450, 1500 und
4500 χ 10-Sg/kg Körpergewicht 2-Brom-9,10-dihydroergosin-mcthansulfonat
infundiert und nach 5 Minuten erneut Adrenalin in gleicher Dosis wie im
Kontrollteil des Versuchs appliziert
Durch die erfindungsgemäße Verbindung wurde nur bei einer Dosis von 450 χ 1O-5 g/kg Körpergewicht
der durch Adrenalin bewirkte Blutdruckanstieg deutlich blockiert. In einer Dosis von 1500 χ 10~5g/kg Körpergewicht
bewirkt 2-Brom-9,10-dihy('roergosin-methansulfonat eine Inversion des adrenalinpressorischen
Effektes. Aus den Versuchen geht hervor, daß diese Verbindung die Adrenalinwirkung auf den Blutdruck
etwa gleich stark wie Dihydroergotoxin bzw. Dihydroergotamin inhibiert Diese Wirkung ist wahrscheinlich
die Folge des kompeiitiven Antagonismus zwischen 2-Brom-9,10-dihydroergosin und Adrenalin gegen
«-adrenergische Rezeptoren (Bircher, R. und Cerletti, A, HeIv. med. Acta, 16, Suppl. 22 (1949)).
b) Wirkung auf die durch Adrenalin bewirkte Zunahme der Kontraktionskraft des Herzens »τη situ«
Bei mit Urethan narkotisierten Wistar-Ratten, die für das Registrieren der Kontraktionskraft des Herzens »in
situ« über einen Mini-Umformer präpariert wurden, wurde im Kontrollteil des Versuchs zunächst zweimal
Adrenalin in einer Dosis von 10 χ 10~5 g/kg Körpergewicht
appliziert und dadurch eine kurzdauernde Zunahme der Kontraktionskraft des Herzens (positive
inotrope Wirkung) bewirkt; anschließend wurde in einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
infundiert Nach 30 Minuten wurde erneut Adrenalin in gleicher Dosis wie im Kontrollteil des Versuchs appliziert Durch 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
in der obigen Dosis wurde die durch Adrenalin bewirkte Zunahme der Kontraktionskraft des Herzens deutlich blockiert
c) Wirkung auf die durch Adrenalin bewirkte
Kontraktion der Vesicuia seminalis
bei Meerschweinchen »in vitro«
Die blockierende Wirkung von 2-Brom-9,iO-d>hydroergosin
auf die α-Rezeptoren wurde durch die Untersuchung der Wirkung der obigen Substanz auf die
durch Adrenalin bewirkte Kontraktion der Samenblase bei Meerschweinchen »in vitro« nach der Methode von
Burger (Burger, J, HeIv. Physiol. Acta, 3, 117 (1945)) ermittelt. Die Konzentration von 2-Brom-9,10-dihydroergosin,
durch die eine 50%ige Inhibierung des Agonisten-Effekts (ID50) bewirkt wurde, wurde graphisch
ermittelt Die ID50 beträgt 23,80 ng/ml; das
bedeutet daß sie im Vergleich zu Dihydroergotoxin (lD5o=2,2O ng/ml) als alpha-Blocker an dem obigen
isolierten Organ etwa zehnmal schwächer ist.
d) Wirkung auf den dilatierenden Pupillenmuskel
bei der Maus
bei der Maus
Die Wirkung von 2-Brom-9,10-dihydroergosin auf «-adrenergische Rezeptoren des dilatierenden glatten
Pupillenmuskels bei der Maus wurde durch die Messung der Pupillengröße mittels einer monokularen Meßlupe
nach der modifizierten Polewkaschen Methode (Polewka,
N. Arch. J. Exper. Path. Pharmakol, 168, 307 (1932)) 15, 30 und 60 Minuten nach der Lv. Applikation der
Substanz in Dosen von je 0,5 mg/kg und 5,0 mg/kg Körpergewicht ermittelt. Es wurden je 10 Mäuse
verwendet.
Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Verbindung
Pupillenerweiterung in % gegenüber der Kontrolle (Dosis S mg/ kg)
nach 15 Minuten nach 30 Minuten nach 60 Minuten
2-BΓOπl-9,10-dihydroergosin- 56,4
methansulfonat
Ergotamin-tartrat 115,6
Dihydroergotoxinmethansulfonat 27,1
41,8
Hö,5
9,3
9,3
18,2
39,7
2,6
2,6
Aus den Ergebnissen in der Tabelle 3 geht hervor, daß 2-Brom-9,10-dihydroergosin gegenüber Dihydroergotoxin
eine stärkere, gegenüber Ergotamin jedoch eine schwächere Pupillenerweiterung bewirkt. Das bedeutet,
daß seine «-agonistische Wirkung schwächer ist als die des Ergotamins.
60
4. Wirkung auf durch Serotonin bewirkten Blutdruckanstieg
a) Antiserotonin-Wirkung von 2-Brom-9,10-dihydroergosin
Die Versuche wurden mit Spinalratten in Urethannarkose durchgeführt. Der Blutdruck in der kanülierten
Arteria carotis communis wurde über einen Mini-Umformer auf einem Dynograph (ein Gerät zur Registrierung
von physologischen Änderungen), registriert. Serotonin wurde in einer Dosis von 100 χ 10~5g/kg
Körpergewicht intravenös appliziert. 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
wurde in Dosen von je 450 und 1500 χ IO-5 g/kg intravenös appliziert. Die pressorische
Serotoninreaktion wurde 5 Minuten nach der Applikation von 2-Brom-9,10-dihydroergosin-methansulfonat
(450 χ 10"5 g/kg Körpergewicht) inhibiert,
und zwar der systolische Blutdruck um etwa 35%, der diastolische Blutdruck um etwa 56%. 15 Minuten nach
der Applikation der erfindungsmäßigen Verbindung trat eine noch deutlichere Inhibition des Serotonin-Effektes
auf.
IO
15
20
25
30
2-Brom-9,10-dihydroergosin in einer Dosis von 1500 χ ΙΟ-5 g/kg bewirkt, ähnlich wie Ergotamin, eine
Inversion des pressorischen Serotonin-Effekts (Vargaftig, B. und Lefort, Jean, Europ. J. Pharmacol., 25, 216
(1974)).
Aufgrund der beschriebenen pharmakologischen Eigenschaften wurde festgestellt, daß 2-Brom-9,10-dihydroergosin
— eine hypotensive Wirkung aufweist, wie aus den Versuchen mit normotensiven und mit spontan
hypertensiven Ratten ersichtlich ist,
— den durch Adrenalin und Serotonin bewirkten Blutdruckanstieg deutlich inhibiert,
— eine inhibitorische Wirkung auf die durch Adrenalin
bewirkte Kontraktionskraft des Herzens (positiv inotrope Wirkung) und auf die Herz-Frequenz
(negativ chronotrope Wirkung) aufweist,
— eine stimulierende Wirkung auf den dilatierenden Pupillenmuskel bei der Maus aufweist.
Aufgrund dieser Eigenschaften kann 2-Brom-9,10-dihydroergosin zur Behandlung von arterieller Hypertension,
zerebralen Zirkulationsstörungen und Migräne verwendet werden.
2-Brom-9,10-dihydroergosin in Form seiner physiologisch verträglichen Säureadditionssalze kann als Arzneimittel
zur enteralen und parenteralen Anwendung eingesetzt werden. Zur Herstellung von pharmazeutischen
Zubereitungen werden die üblichen anorganischen bzw. organischen Hilfsstoffe zugesetzt. Für
Tabletten und Dragees werden z. B. Laktose, Stärke, Talk, Stearate, für Lösungen und Suspension z. B.
Wasser, Alkohole, Glyzerin, pflanzliche öle, für Suppositorien z. B. natürliche öl«* und Wachse zugesetzt.
Die Zubereitungen können ferner geeignete Konservierungsmittel, Stabilisatoren, oberflächenaktive
Stoffe, Löslichkeitsvermittler, Süßstoff« sowie Farbstoffe enthalten.
Eine Lösung von 8,84 g (16 mMol) 9,10-Dihydroergosin
in 177 ml Dioxan wird unter Rühren in einer inerten Atmosphäre mit einer Lösung von 3,26 g (18,3 mMol)
N-Bromsuccinimid in 60 ml Dioxan versetzt. Man läßt 100 Minuten bei 600C reagieren. Dann wird das
Reaktionsgemisch im Vakuum getrocknet. Der Rückstand wird im Scheidetrichter zwischen 186 ml einer
wäßrigen 2n-Natriumcarbonatlösungund 300 ml Methylenchlorid verteilt. Die wäßrige Phase wird noch dreimal
mit je 100 ml Methylenchlorid extrahiert. Die Methylenchlorid-Extrakte werden vereinigt und im Vakuum
getrocknet Der Rückstand (9,91 g) wird in 50 ml Methyienchiorid, weiches 0,2% Aihäfiüi enthält, ge'ost
und in einer mit 1000 g neutralem Aluminiumoxyd (Aktivität II bis III nach Brockmann) gefüllten Säule
chromatographiert Es wird nach der Methode der Gradientenelution mit 2,51 Methylenchlorid, das zu
Beginn 0,2% und zum Ende 1% Äthanol enthält, eluiert. Die Fraktionen, die 2-Brom-9,10-dihydroergosin enthalten,
werden durch Dünnschichtchromatographie auf Kieselgelplatten mit dem Fließmittel Chloroform/Äthanol
=90:10 (V0L/V0I.) bestimmt Diese Fraktionen
werden zusammen im Vakuum getrocknet
Die trockene Substanz wird aus Chloroform umkristallisiert
Es werden 3,70 g (36,8% der Theorie) reines kristallines 2-Brom-9,10-dihydroergosin erhalten; F.
186-188°C (Zersetzung); spez. Drehung [«]|°
= -39,8° (c= I1CH3OH).
Elementaranalyse für C30H !8N5O5Br (628,56):
gef.: C 57,41 H 6,02 N 11,12 Br 12,70%
ber.: C 57,32 H 6,09 N 11,14 Br 12,71%
gef.: C 57,41 H 6,02 N 11,12 Br 12,70%
ber.: C 57,32 H 6,09 N 11,14 Br 12,71%
a) Eine Lösung von 5,50 g (10 mMol) 9,10-dihydroergosin
in 200 ml Dioxan wird unter Rühren in einer inerten Atmosphäre und bei Zimmertemperatur mit
einer Lösung von 6,94 g (HmMoI) Pyrrolidon-(2)-hydrotribromid
in 1500 ml Dioxan versetzt. Die Reaktion ist innerhalb 5 Minuten beendet. Dann wird das
Reaktionsgemisch mit 500 ml Aceton und 20 ml konzentriertem Ammoniumhydroxyd versetzt. Das
Reaktionsgemisch wird im Vakuum getrocknet. Der Rückstand wird durch Verteilen zwischen einer
wäßrigen und einer organischen Phase und Säulenchromatographie, analog wie im Beispiel 1) gereinigt Nach
Umkristallisation aus Chloroform werden 3,30 g (52,5% der Theorie) kristallines 2-Brotn-9,10-dihydroergosin
erhalten. Die Substanz besitzt die gleichen Eigenschaften wie die nach Beispiel 1 erhaltene.
b) Die Lösung von 2,0 g (3,18 mMol) 2-Brom-9,10-dihydroergosin
in 20 ml Äthanol, das 0,2 ml (3,28 mMol) Methansulfonsäure enthält, wird unter Rühren langsam
in 300 ml absoluten Diäthyläther gegossen. Nach Filtration und Trocknung der Substanz werden 1,95 g
(84% der Theorie) 2-Brom-9,10-dihydroergosinmethansulfonat, welches in Wasser gut löslich ist, erhalten;
F. 185° C (Zersetzung).
Elementaranalyse für C3(H42N5O8BrS(820,78):
gef.: C 51,43 H 5,82 N 9,59 Br 11.00%
ber.: C 51,38 H 5,84 N 9,66 Br 11,03%
gef.: C 51,43 H 5,82 N 9,59 Br 11.00%
ber.: C 51,38 H 5,84 N 9,66 Br 11,03%
35
40
Tabletten
Zusammensetzung | mg/Tablette |
2-Brom-9,10-dihydroergosin- | 20 |
methansulfonat | |
Laktose | 230 |
Stärke | 25 |
Talk | 13 |
Traganth | 10 |
Magnesiumstearat | 2 |
zusammen | 300 me |
Der Wirkstoff wird nach Standardmethoden mit den übriger. Bestandteilen vermischt, granuliert und zu
Tabletten verpreßt.
Kapseln
Zusammensetzung
mg/Kapsel
2-Brom-9,10-dihy droergosinmethansulfonat
1^k tose
zusammen
zusammen
20
280
300 g
Der Wirkstoff wird nach Standardmethoden mit Laktose vermischt und in Kapseln abgefüllt
Injektionslösung Zusammensetzung
Gewicht in mg
2-ßrom-9,10-dihydroergosin- | 1,00 |
methansulfonat | |
Natriumcarboxymethylcellulose | 1,50 |
Polyvenylpyrrolidon | 5,50 |
Lecithin | 3,20 |
Benzylalkohol | 0,01 |
Puffer | q.s. |
bidestilliertes Wasser | ad 1 ml |
Zusammen | 1 m! |
Die Lösung wird mit Standardmethoden hergestellt, sterilisiert und in Ampullen abgefüllt.
Claims (1)
1. 2-Brom-9,10-dihydroergosin der Formel
OH
CH3
CH3
* ι
H XIO-NH---
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YU2097/78A YU40046B (en) | 1978-09-04 | 1978-09-04 | Process for preparing 2-bromo-9,10-dihydroergosine |
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